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Orangenminze zeichnet sich durch ein fruchtiges Aroma aus, welches an Bergamotte-Orange oder Earl-Grey-Tee erinnert. Wie bei einigen anderen Minzen auch, fehlt dieser der typische betäubende Mentholgeschmack, was dafür sorgt, dass die orangenähnlichen Gerüche stärker zutage treten. Orangenminze ist eine klassische Minzeart für Saucen, zu Gemüse, Lammfleisch, Fisch und für die Verarbeitung zu Getränken, Tees und Sirup. Ansonsten unterscheidet sich Orangenminze nicht großartig von anderen Minzearten. In der Pflege sind sie alle ähnlich. Man muss vor allem darauf achten, dass sich die Pflanzen nicht unkontrolliert ausbreiten, das tun sie nämlich gern. Man hat sie bald überall im Garten. Am besten man sorgt gleich beim Einpflanzen dafür, dass dies nicht passieren kann.
Steckbrief
- Familie der Lippenblütler
- Mehrjährige krautige Pflanze
- Aufrecht und recht breit wachsend
- Enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe
- Hat wie andere Minzesorten auch krampflösende, kühlende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung
- 50 bis 80 cm hoch und fast genauso breit
- Violette Blüten von Juli bis September
- Ovale Blätter mit gezähntem Rand
- Breitet sich rasch aus
Pflege
Die Pflege der Orangenminze ist unkompliziert. Wenn Standort und Substrat stimmen, dazu der Boden immer ausreichend feucht ist, kann gar nichts schief gehen. Wenn das Substrat trocken ist, sollte die Orangenminze nicht in die Sonne gepflanzt werden, dann ist ein halbschattiger Platz besser. Bei feuchter Erde wird Sonne gut vertragen. Wichtig ist ein humoses Substrat, möglichst nährstoffreich und unbedingt durchlässig. Gepflanzt wird am besten im Frühjahr.
Kübelhaltung ist möglich, wenn auch nicht günstig für die Überwinterung. Wichtig dabei ist eine Drainage. Um ein Ausbreiten der Pflanze zu verhindern, ist eine Rhizomsperre empfehlenswert, bei der Auspflanzung im Beet, aber auch, wenn verschiedene Kräuter oder Minzen in ein Gefäß gesetzt werden sollen. Der Wasserbedarf der Orangenminze ist recht hoch. Der Boden sollte niemals austrocknen. Staunässe ist aber ebenfalls ungünstig. Schneiden ist wichtig, sonst verwildert die Pflanze. Die Überwinterung ist nur in sehr kalten Wintern ein Problem. Normalerweise treibt die Orangenminze im Frühjahr zuverlässig wieder aus. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung. Krankheiten und Schädlinge sind eher selten.
Standort
Häufig wird angegeben, dass Minze nicht in der Sonne wachsen sollte. Das ist richtig, wenn der Boden sehr trocken ist. Ist er aber etwas feucht, können die Pflanzen gut in der Sonne gedeihen. Wichtig ist eben nur, dass das Substrat nicht austrocknet. Das bekommt den Pflanzen nicht. Schattige Plätze sind generell nicht zu empfehlen, da kann sich das typische Aroma nicht entwickeln. Der typische Orangenduft bleibt auf der Strecke.
- Sonnig bis halbschattig
- Bei Kübelkultur besser halbschattig, ohne Mittagssonne, damit die Erde im Gefäß nicht austrocknet. Besonders bei geringem Volumen geht das schnell.
- Sonnig nur, wenn eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit gegeben ist.
- Erst in der Sonne kann sich das Aroma voll entfalten
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat für die Orangenminze reicht in der Regel normaler, humoser Gartenboden, der gut durchlässig sein muss. Nährstoffreiche Erde ist günstig. Etwas sandiges Substrat ist empfehlenswert, da sich die recht dünnen Wurzeln dann besser ausbreiten können.
- Normaler Gartenboden
- Durchlässig
- Eher etwas sandhaltig, so können sich die dünnen Wurzeln besser ausbreiten
- Am besten sandig-humos, maximal sandig-lehmig
- Schwach sauer bis neutral
Pflanzen
Orangenminze wird am besten im Frühjahr gepflanzt. Das sichert, dass die Pflanze bis zu den ersten Frösten im Herbst gut anwächst und somit den Winter gut übersteht. Beim Pflanzen selbst ist nicht viel zu beachten. Orangenminze breitet sich stark aus, deshalb sollte beim Pflanzen gleich eine Rhizomsperre mit eingebaut werden. Auch wenn man mehrere Minzen oder Kräuter zusammen in ein Gefäß setzt, sollte jede Pflanze in einem Gefäß bleiben, etwas größer als das ursprüngliche und ohne Boden.
- Pflanzabstand 25 bis 40 cm
- 6 Pflanzen pro Quadratmeter
- Alle zwei bis drei Jahre Minze umpflanzen, da sie den Boden auslaugt
- Bei Pflanzgefäßen Drainage einbauen. Für guten Wasserabfluss sorgen.
Gießen und Düngen
Eine regelmäßige Wasserversorgung ist ausschlaggebend für die gute Entwicklung der Orangenminze und die Entfaltung des vollen Aromas. Der Wasserbedarf der Orangenminze ist hoch, wie bei anderen Minzearten auch. Der Boden sollte nach Möglichkeit immer etwas feucht, aber keinesfalls nass sein.
- Wichtig ist eine regelmäßige Bewässerung
- Boden sollte nicht austrocknen
- Allerdings auch keine Staunässe
- Auch bei Pflanzgefäßen darauf achten, dass die Erde nicht austrocknet, aber sich auch kein Wasser staut.
- Bei humosem Boden ist Dünger nicht notwendig
- Zu viel Dünger hat negativen Einfluss auf die Entwicklung des Aromas
- Ist der Boden eher sandig, alle 4 bis 6 Wochen düngen, am besten mit Kräuterdünger
- Außerdem ist das Einarbeiten von Kompost und/oder organischem Dünger wie Hornspänen im Frühjahr zu empfehlen
Schneiden
Orangenminze sollte regelmäßig geerntet und somit geschnitten werden. Nur so kann die Sonne alle Blätter erreichen und für das Aroma sorgen. Wird nicht geschnitten, verwildert die Pflanze. Außerdem regt ein regelmäßiger Schnitt das Wachstum der Pflanze an. Im Frühjahr sollte die Orangenminze kräftig zurückgeschnitten werden.
- Regelmäßig ernten
- Schneiden regt das Wachstum an
- Im Frühjahr kräftig zurückschneiden
Überwintern
Orangenminze ist nicht ganz so winterhart, wie andere Minzearten. Besonders in Gegenden mit langanhaltenden und kalten Wintern ist sie nicht zuverlässig winterhart. In normalen und milden Wintern besteht keine Gefahr, dass die Pflanzen die kalte Jahreszeit nicht überstehen. Bei Temperaturen unter -10°C empfiehlt sich ein Winterschutz. Bei Gefäßhaltung ist es besser, die Pflanzen frostfrei zu überwintern.
- Nur in kalten Gegenden Schutz empfehlenswert
- Im Herbst zurückschneiden und abdecken, am besten mit Reisig
- Kann auch warm, auf der Fensterbank überwintert werden.
- Im Winter ist das Aroma deutlich schwächer ausgeprägt
Vermehren
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung. Allerdings muss man aufpassen, dass sich die Orangenminze nicht unkontrolliert selbst vermehrt. Unterirdische Ausläufer verteilen sich in der näheren und weiteren Umgebung und können viel Arbeit verursachen, will man sie wieder loswerden. Günstig ist deshalb eine Wurzelsperre, auch wenn sich Schokominze meist nicht so stark ausbreitet, wie andere Minzesorten.
Aussaat
- Im Frühjahr aussäen
- Lichtkeimer, nicht mit Erde bedecken
Stecklinge
- Im Frühsommer, Ende Juni bis Anfang Juli die Spitzen starker Neutriebe abschneiden
- Stecklinge 8 bis 12 cm lang
- Nur die oberen 4 Blätter belassen, alle anderen entfernen
- Triebe in gut angefeuchtete mit Sand vermischte Aussaaterde stecken
- Substrat ständig leicht feucht, keinesfalls zu nass halten
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge sind eher selten. Es kann Mehltau auftreten, außerdem kommt immer mal wieder Minzrost vor. Bei den Schädlingen sind es vor allem Blattläuse und Minzeblattkäfer, die den Pflanzen zu schaffen machen.
- Minzerost (Pilzbefall) – bräunlich-orange Sporen auf der Blattunterseite, betroffene Triebe entfernen (nicht auf den Kompost). Am besten gut vorbeugen, mit einem luftigen Standort. Außerdem pflanzenstärkende Brühen zum Sprühen verwenden, z.B. Knoblauchjauche.
- Minzeblattkäfer – kleine, bis 10 mmm große metallisch schimmernde Käfer, fressen Löcher in die Blätter und vertilgen diese auch gern ganz, müssen eingesammelt werden, bei hohem Befall die Minze bis zum Boden abschneiden, mit klassischer Seifenlauge besprühen (1 l Wasser + 15 ml flüssige Kernseife), alle 2 bis 3 Tage einsprühen
- Blattläuse – mit starkem Wasserstrahl abbrausen, mit Brennnesselbrühe, Tabaksud oder Seifenlauge besprühen, immer wieder wiederholen
Häufig gestellte Fragen
Wie tief sollte die Wurzelsperre für die Orangenminze sein?
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte sie 40 cm tief sein. Tiefer wurzelt Minze eigentlich nicht. Allerdings sollte sie auch 5 cm oben aus der Erde schauen, damit sich keine Ausläufer darüber hinweg stehlen. Häufig werden Wassereimer genutzt, denen der Boden entfernt wurde. Die Eimer erfüllen ihren Zweck in der Regel gut, müssen aber die Höhe bringen. Es gibt auch niedrigere Modelle.