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Pflegeleicht, gesund und aromatisch duftend – der Ananassalbei (Salvia rutilans) wird in deutschen Gärten immer beliebter. Das Gewächs, das zur Familie der Lippenblütler gehört, wurde ursprünglich vor allem im Hochland von Guatemala und Mexiko angebaut, verträgt aber auch das mitteleuropäische Klima. Dabei zeigt sich der Ananassalbei recht robust und pflegeleicht, so dass die Kultivierung auch jedem Anfänger gelingt; ist erst einmal der ideale Standort ausgewählt, benötigt der Salbei nur noch wenig Aufmerksamkeit.
Nach der Ernte der unterschiedlichen Pflanzenteile können diese dann entweder frisch verzehrt oder getrocknet werden – in jedem Fall stehen zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten zur Verfügung, die das Gewächs zu einem echten Höhepunkt in jeder heimischen Grünanlage machen.
Steckbrief
- mehrjährige Pflanze, die jedes Jahr neu aus den Wurzelstöcken austreibt
- insgesamt große Wachstumsgeschwindigkeit
- erreicht eine Gesamthöhe von 100 bis 120cm
- bildet leuchtend rote Blüten aus, die reich an süßem Nektar sind
- Blätter präsentieren sich intensiv hell- bis mittelgrün, dreiecksförmig und nach hinten zugespitzt
- Blätter entfalten ein fruchtiges Ananasaroma
- Blütezeit: von September bis November
Standort
Obwohl sich der Ananassalbei insgesamt recht robust zeigt, sollte doch der Standort sorgfältig ausgewählt werden. Zwar wächst die Pflanze auch unter weniger günstigen Bedingungen, bleibt dann aber klein und unscheinbar; außerdem leidet das Aroma, wenn der Standort ungünstig gewählt wird. Um ein üppiges Wachstum und vor allem optimale Aroma-Effekte zu erzielen, hat sich ein halbschattiger Bereich innerhalb der heimischen Grünanlage bewährt, der jedoch ausreichend Wärme und eine gewisse Feuchtigkeit bietet. Sowohl die Morgen- als auch die Abendsonne wird dabei von dem Gewächs gut vertragen; allerdings ist insbesondere an heißen Sommertagen ein zusätzlicher Schutz vor praller Mittagssonne anzubringen, zum Beispiel in Form einer geeigneten Schattierung.
Bei der Wahl des Standortes sollte außerdem berücksichtigt werden, dass die Salvia rutilans während der kalten Jahreszeit umgelagert werden muss; es hat sich deshalb als sinnvoll erwiesen, das Gewächs direkt in einem Kübel zu pflanzen. Dieser sollte ein Fassungsvermögen von mindestens 10 Litern aufweisen. Alternativ gelingt die Kultivierung jedoch auch in einem Freibeet.
Insbesondere erfahrene Hobbygärtner platzieren ihren Ananassalbei grundsätzlich an einem Ort, den sie häufiger passieren; je öfter sie mit den Händen durch die Blätter streichen, umso häufiger wird der fruchtige Ananasduft der Blätter ausgestoßen. Auf diese Weise kommt man während des gesamten Sommers in den Genuss des angenehmen Geruchs. Neben dem idealen Standort sollte bei der Kultivierung des Ananassalbeis auch das Substrat sorgfältig ausgewählt werden. Die Erde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- hohe Durchlässigkeit
- sandig
- reich an Nährstoffen
- humos
Gießen und Düngen
Zur regelmäßigen Pflege des Ananassalbeis gehört vor allem eine ausreichende Bewässerung. Das Gewächs darf keinesfalls austrocknen; andererseits wird jedoch auch stehende Nässe nicht vertragen. Aus diesem Grund ist eine geeignete Drainage erforderlich, die beispielsweise aus Tonscherben oder Kies bestehen kann. Diese werden im Kübel entsprechend platziert. Gedüngt wird in der Wachstumsphase im Abstand von vier Wochen; dabei kommt ausschließlich ein organisches Düngemittel zum Einsatz.
Umtopfen und Schneiden
Die Salvia rutilans wächst recht schnell und breitet sich zügig aus; sobald das Pflanzengefäß durchwurzelt ist, sollte das Gewächs deshalb umgetopft werden. Allerdings ist die Maßnahme ausschließlich im Frühjahr, keinesfalls während der kalten Jahreszeit, durchzuführen. Der Ananassalbei zeigt sich sehr gut schnittverträglich. Um die Blühfreudigkeit des Halbstrauches zu fördern, hat sich ein regelmäßiger Rückschnitt deshalb bewährt.
Diese Maßnahme erfolgt im Idealfall im Frühjahr kurz vor dem Austrieb, wobei das Gewächs bis eine Handbreit über dem Boden geschnitten wird. Doch auch im Verlauf des Pflanzenwachstums können zwischendurch Schneidemaßnahmen hilfreich sein; solange man nicht in das alte Holz schneidet, können durchaus auch Kürzungen der Triebe um ein Drittel vorgenommen werden. Mit einem gezielten Schnitt können zusätzlich gestalterische Elemente und eine gewisse Form erzielt werden.
Überwintern
Der Ananassalbei präsentiert sich nicht winterhart. Aus diesem Grund muss das Gewächs vor Einbruch der kalten Jahreszeit rechtzeitig in ein geeignetes Winterquartier verbracht werden, das folgende Bedingungen bietet:
- ausreichend Helligkeit
- kühl
- Temperaturen zwischen 5° und 15° Celsius
Für die Überwinterung eignen sich Wintergärten oder aber ein sonnendurchflutetes Treppenhaus besonders gut. Während der kalten Jahreszeit erfolgt nur eine leichte Bewässerung, die Düngemaßnahmen werden hingegen vollständig eingestellt. Wenn kein geeignetes Winterquartier zur Verfügung steht, kann man versuchen, das Gewächs auch im Freien über den Winter zu bringen. Bei guter Vorbereitung und mit etwas Glück kann dieses Vorhaben durchaus gelingen, stellt aber nicht die optimale Überwinterungsart dar.
Bleibt die Pflanze während der kalten Jahreszeit im Freien, erfolgt zunächst ein radikaler Rückschnitt des Strauchs. Anschließend sollte die Oberfläche des Wurzelballens dick mit Laub oder Stroh bedeckt werden. Auch der Boden des Gefäßes benötigt einen gewissen Schutz; aus diesem Grund hat es sich bewährt, den Kübel auf einen Block aus Holz oder Styropor zu stellen. Zum Schluss wird das Gefäß mit Gartenvlies oder einer Luftpolsterfolie umhüllt, bevor der Umzug in die Garage oder an eine geschützte Südwand erfolgt.
Verbleibt der Salbei im Freibeet, erfolgt die Abdeckung mit Hilfe einer Laub- oder Strohschicht und mit Tannenwedeln. Die Bewässerung erfolgt sporadisch und nur an frostfreien Tagen. Mit etwas Glück treibt die Pflanze im Frühling wieder aus; dann kann der Winterschutz nach und nach entfernt werden, bis der Ananassalbei nach den Eisheiligen komplett ohne Abdeckung auskommt.
Vermehren
Die Vermehrung der Salvia rutilans gelingt besonders gut mit Hilfe von Stecklingen. Die Vorbereitung der Triebe erfolgt mit folgenden Maßnahmen:
- Schnitt der unverholzten Triebe im Spätsommer
- Triebe weisen eine Länge von 8 bis 10cm auf
- im unteren Drittel werden alle Blätter entfernt
- Halbieren der verbleibenden Blätter
Jetzt können die vorbereiteten Triebe in Gläser gegeben werden, die etwa 5cm hoch mit Wasser gefüllt sind. Die Abdeckung erfolgt mit Hilfe einer Folie oder eines lichtdurchlässigen Deckels.
Die jungen Triebe werden an einen hellen und warmen, jedoch keinesfalls vollsonnigen Standort verbracht; dann bilden sich innerhalb von 14 Tagen erste Wurzeln. Während dieser Zeit ist jedoch darauf zu achten, dass die Triebe stets mit frischem Wasser versorgt werden. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, täglich einen kompletten Wasserwechsel vorzunehmen. Haben die Stecklinge eine Wurzellänge zwischen 1,5cm und 2,5cm erreicht, können sie eingetopft werden. Als Substrat eignen sich am besten spezielle Anzuchterde oder nährstoffarmes Substrat.
Während des kommenden Winters bilden die Salvia rutilans anschließend ein kräftiges Wurzelsystem aus; dabei wird das Substrat stets leicht feucht gehalten, ohne eine komplette Durchnässung zu erzielen. Auch bei der Bewässerung sollte wieder Weidenwasser zum Einsatz kommen. Die Auspflanzung der jungen Gewächse kann dann ab Mitte Mai erfolgen.
Ernte, Trocknen und Verwendung
Der Ananassalbei kann in der Zeit zwischen Mai und Oktober geerntet werden. Dann ist die Verwendung der frischen Pflanze möglich, die sich zahlreicher Verwendungsmöglichkeiten erfreut:
- als Tee: 1 gehäufter Esslöffel Blätter mit 1?4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten Ziehzeit
- als Küchenkräuter: Blätter und Blüten in Quark und Fruchtsalaten
- für Potpourris und Duftsträuße
- im Duftgarten
Alternativ können die Blätter des Ananassalbeis auch getrocknet werden. Dann ist es ratsam, diese kurz vor der Blüte zu ernten; für den Schnitt wird ein scharfes Messer verwendet. Besonders gut eignet sich der späte Vormittag für die Ernte – dann ist Tau restlos abgetrocknet.
Nach der Ernte breitet man die Pflanzenteile auf einem Teller oder einem Stück Küchenkrepp aus. Anschließend erfolgt die Trocknung, die am besten an einem luftigen und warmen Ort stattfindet; vor allem auf dem Dachboden sind diese Bedingungen meist gegeben. Ist der Trocknungsprozess vollständig abgeschlossen, wird das Pflanzengut in dunkle Gläser gefüllt.
Schädlinge
Die Salvia rutilans zeigt sich insgesamt recht widerstandsfähig; Krankheiten und Schädlinge können ihr kaum etwas anhaben. Lediglich der Befall von Thripsen wird mitunter beobachtet. Die winzigen Schädlinge saugen an den Blattzellen und leeren deren Inhalt, so dass das Gewächs mit der Zeit immer schwächer wird.
Ist der Ananassalbei betroffen, zeigt sich folgendes Schadbild:
- silbrige Pünktchen (Saugschäden) an den Blättern
- Wachstumshemmung junger Pflanzenteile
- verkrüppelte und braune Blätter
- schwärzliche Kotflecken auf allen Pflanzenteilen
Um einen Befall bereits im Vorfeld zu verhindern, hat es sich bewährt, regelmäßig die Blattunterseiten der Pflanze zu kontrollieren; zeigen sich dann Verfärbungen an den Blättern, sollten diese sofort ausgezupft werden. Wenn nur einzelne Pflanzen befallen sind und sich die Erkrankung noch nicht auf das Salbeibeet ausgebreitet hat, sollte man die betroffenen Exemplare vereinzeln, um eine Ansteckung zu vermeiden. Die Bekämpfung der Thripse erfolgt mit Hilfe einer Sprühlösung, die aus Schmierseife und Wasser hergestellt wird; die Behandlung erfolgt mehrmals hintereinander.
Gegen fliegende Schädlinge können zusätzlich blaue Klebefallen zum Einsatz kommen. Liegt bereits ein starker Befall vor, hilft auch das gezielte Ausbringen von Raubmilben oder Florfliegen. Bei der Bekämpfung der Thripse ist grundsätzlich zu beachten, dass sich chemische Insektizide in der Regel nicht eignen; insbesondere wenn die Pflanzen zum Verzehr vorgesehen sind, ist von solchen Produkten Abstand zu nehmen. Viele Präparate basieren auf eine Ölmischung, welche die Poren der Blätter verstopfen und die Pflanzen ernsthaft schädigen können. Aus diesem Grund eignet sich das ansonsten bewährte Niemöl nicht.
Häufig gestellte Fragen
Gibt es einen Trick, um die Trocknung von Ananassalbei zu optimieren?
Besonders schnell funktioniert dieser Vorgang mit Hilfe von Kieselgel. Zu diesem Zweck wird der Boden eines verschließbaren Gefäßes mit Kieselgel-Kugeln bedeckt; anschließend schichtet man die Pflanzenteile auf und bedeckt die Konstruktion zum Schluss nochmals mit einer Schicht des Trocknungsmittels. Das Gefäß wird jetzt sorgfältig verschlossen. Nach einer Woche ist der Trocknungsprozess abgeschlossen. Da sich Kieselgel gesundheitlich völlig unbedenklich präsentiert, ist das getrocknete Pflanzengut anschließend durchaus zum Verzehr geeignet.
Welche Inhaltsstoffe bietet der Ananassalbei?
In dem Gewächs sind ätherische Öle, Saponine und diverse Vitamine enthalten.