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Brunnenkresse benötigt ausreichend Wasser zum Gedeihen. Sie wächst am liebsten in einem fließenden Gewässer. Da nur wenige Hobbygärtner über ein fließendes Wasser im Garten verfügen, müssen sie sich anders helfen. Es gibt einige Möglichkeiten, weniger aufwändige und mehr anstrengende. Entscheidend sind Standort, Pflanzsubstrat und die Wasserversorgung. Das Gießen oder die Wasserwechsel dürfen nicht vergessen werden. Das nimmt Brunnenkresse, die auch Wasserkresse genannt wird, sehr übel. Was es alles zu beachten gibt, haben wir für Sie zusammengetragen. Lesen Sie weiter!
Steckbrief
- Wintergrüne, ausdauernde Pflanze
- Sumpf- und Wasserpflanze
- Wächst überall auf der Welt
- Wird auch Wasserkresse genannt
- Vielblütige, lockere, traubige Blütenstände
- Blütenfarbe – weiß
- Blütezeit – ab Ende Mai bis Juli
- Früchte reifen von September bis Oktober
- Schoten, welche den Samen enthalten
- Leicht mit Bitterem Schaumkraut zu verwechseln
- Bei Temperaturen unter 7° C hören die Pflanzen auf zu wachsen.
- Kräuterpflanze und Küchenkraut
Pflege
In einem Teich oder Bachlauf ist es einfach, Brunnenkresse anzubauen. Fließendes Wasser ist dabei ideal, also ist der Bach die beste Möglichkeit. Auch wer keines von beiden bieten kann, ist in der Lage, Brunnenkresse anbauen, wenn es auch deutlich komplizierter ist. Immer ist die Qualität des Wassers das entscheidende Kriterium. Nur in sauberem Wasser gedeiht die Kresse. Das ist auch wichtig für den Anbau im Pflanzgefäß und im Spezialbeet. Brunnenkresse braucht permanent Wasser, um gedeihen zu können. Außerdem muss sämtliches Unkraut immer wieder entfernt werden.
Zu viel Sonne sollten die Pflanzen nicht abbekommen, sie stehen lieber halbschattig, im Sommer auch gern schattig. Beim Substrat kommt es darauf an, wie die Kresse angebaut wird. Im Winter ist es wichtig, dass es nicht gefriert. Gefrorenes Wasser sollte vermieden werden. Die Vermehrung ist einfach, gelingt durch Aussaat und Stecklinge. Wissen sollte man, dass blühende Brunnenkresse bitter schmeckt und somit nicht mehr für den Verzehr geeignet ist.
Standort
Am häufigsten trifft man Brunnenkresse am Wasser an, an Bächen, Teichen und Quellen. Besonders beliebt ist kaltes Wasser, also 10 bis 12°C warm. Außerdem werden langsam fließende Gewässer bevorzugt. Sie sollten auch nährstoffhaltig sein.
- Sonnige bis halbschattige Lage
- Keine pralle Sonne
- Mag fließende Gewässer
- Kommt auch mit hohen Temperaturen klar, wenn ausreichend Wasser vorhanden ist
- Wichtig ist flaches Wasser, nicht tiefer als 40 cm
- Ideal ist eine Tiefe von etwa 15 cm.
- Man kann sowohl den Gartenteich, als auch einen Bachlauf als Anbaugebiet nutzen.
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat kommt es darauf an, wo die Kresse angepflanzt werden soll. Im Teich eignet sich ausschließlich Teicherde, denn normale Erde ist zu nährstoffreich und fördert die Algenbildung. Im Teich und im Beet bzw. Pflanzgefäß sollte ein möglichst undurchlässiges Substrat gewählt werden.
- Teicherde für die Kultur im Teich
- Im Beet – lehmig, tonig, lehmig sandig
- Auf alle Fälle wenig durchlässig
Pflanzen
Prinzipiell kann man die Kresse gleich in die Teicherde pflanzen. Besser geeignet sind aber Pflanzkörbe. Diese kann man einfach ins Wasser stellen und auch ganz einfach wieder entnehmen.
- Gitterartige Pflanzkörbe verwenden, so lassen sich die Pflanzen besser händeln lassen.
- Außerdem wird so das Wachstum etwas eingeschränkt und kontrolliert.
- Zuerst ein Vlies in den Korb legen, welches verhindert, dass Erde ausgespült wird.
- Es gibt dafür spezielle Vliese, aber im Prinzip kann jeder Vliesstoff genutzt werden, auch Unkrautvlies.
- Die Enden erst einmal überstehen lassen.
- Wenn die Kresse im Korb eingepflanzt ist, Enden überlappen lassen.
- Obenauf kommen noch einige Kiesel zum Beschweren und damit die Erde nicht ausgeschwemmt wird.
Wer weder einen Bach noch einen Teich im Garten beherbergt, hat trotzdem die Möglichkeit, Brunnenkresse anzubauen. Allerdings ist diese Art sehr aufwändig und lohnt nicht für den Hobbygärtner.
- Einen Graben anlegen, etwa 2 m breit und 50 cm tief.
- Dieser benötigt sowohl einen Wasserzufluss, als auch einen Abfluss und muss ein leichtes Gefälle aufweisen
- Das Wasser muss durchfließen und bis an die Triebspitzen reichen
- Man nutzt leicht sandige Erde
- Der pH-Wert sollte zwischen 5 und 7 liegen
- Der Pflanzabstand muss etwa 15 cm betragen
- Alternativ und deutlich einfacher zu bewerkstelligen ist die Arbeit mit einem Pflanzgefäß, in welchem der Wasserstand über der Erde etwa 1 cm beträgt.
- Hier ist die Schwierigkeit, dass das Wasser mindestens 1 x pro Woche ausgetauscht werden sollte, besser öfter.
Gießen und Düngen
Brunnenkresse muss immer ausreichend feucht gehalten werden. Am einfachsten ist das im Bach, Teich oder einem Gefäß zu ermöglichen. In Gefäßen muss das Wasser allerdings regelmäßig gewechselt werden.
- Für fließendes Wasser sorgen.
- Wasser muss immer sauber sein.
- Bei Gefäßen muss mindestens einmal pro Woche das Wasser gewechselt werden.
- Besser ist ein mehrmaliger Wechsel, also alle 2 Tage.
- Entscheidend ist sauberes und sauerstoffreiches Wasser.
- Dünger ist nicht erforderlich
- Nur im Beet macht sich die Untermischung von Kompost gut.
Schneiden
Schneiden muss man Brunnenkresse nicht, außer zu Ernte. Ein Schnitt nach der Blüte fördert allerdings das Wachstum. Da blühende Pflanzen nicht mehr schmecken, sollten also alle abgeschnitten werden. Sie treiben dann wieder neu aus. So kann immer weiter geerntet werden. Geerntet werden kann ab einer Größe von 10 bis 15 cm. Geschnitten wird knapp über dem Boden.
Überwintern
Solange es im Winter nicht richtig durchfriert, ist Brunnenkresse winterhart. Deshalb sollte man das Wasser daran hindern zu gefrieren. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei einem Beet schützen Erdwälle die Pflanzen. Außerdem können sie noch abgedeckt werden. Am einfachsten ist es, wenn die Kresse im Pflanzgefäß kultiviert wird. Dieses kann man einfach ins Warme stellen.
Vermehren
Die Vermehrung erfolgt durch Anzucht oder Stecklinge. Beides gelingt gleichermaßen gut. Stecklingsvermehrung bringt allerdings identische Pflanzen hervor, was bei der Aussaat nicht immer funktioniert.
Stecklinge, damit gleiche Eigenschaften vererbt werden
- Triebe an einer Verzweigung der Wurzel abbrechen.
- Bis zur Hälfte in ein Anzuchtgemisch aus Sand und gesiebtem Kompost stecken.
- Das Pflanzgefäß muss wasserdicht sein und ausreichend Wasser enthalten, etwa 1 cm hoch.
- Wichtig ist ein regelmäßiger Wasserwechsel.
Aussaat – die neuen Pflanzen können genetisch variieren. Der Prozess dauert deutlich länger
- Aussaat zwischen Februar und April
- Benötigt wird ein wasserdichtes Anzuchtgefäß und eine feinkrümelige Erde, bestehend aus Sand und gut verrottetem Kompost
- Samen nicht mit Erde bedecken, nur andrücken – Lichtkeimer
- Gefäß mit Glas oder Folie abdecken. Auch feuchtes Küchenpapier ist geeignet.
- Temperaturen um die 20°C und ausreichend Licht sind wichtig
- Keimzeit – 7 bis 20 Tage
- Bei einer Größe von etwa 5 cm pikieren
- Jungpflanzen in ein wie oben beschriebenes Gefäß mit ausreichend Wasserstand pflanzen
Krankheiten und Schädlinge
Bei stehendem Wasser kommt es recht regelmäßig zum Befall mit Falschem Mehltau. Der auslösende Pilz liebt Nässe. Befallene Pflanzen eignen sich nicht mehr zum Verzehr. Außerdem gibt es auch noch einige Schädlinge, welche sich über die Kressepflanzen hermachen. Wer die Kresse verzehren möchte, sollte keine Chemie einsetzen.
- Nacktschnecken – bedrohen vor allem die Uferpflanzen und können ganze Abschnitte kahl fressen. Hier muss regelmäßig kontrolliert werden. Es hilft nur Absammeln, vor allem morgens, beizeiten, dann sind die Schnecken noch aktiv und haben sich noch nicht versteckt.
- Blattläuse – fallen oft in großer Zahl über die Brunnenkressepflanzen her. Zum Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl sind die Kressepflänzchen zu zart, das überstehen sie nicht. Besser ist hier das Besprühen mit einer Mischung aus Wasser, Schmierseife und Spiritus.
- Falscher Mehltau – liebt die Feuchtigkeit und breitet sich recht schnell an. Zu erkennen ist er an dem weißlichen Belag an der Blattunterseite und den Flecken an der Oberseite. Befallene Pflanzen sollten nicht mehr verzehrt werden. Am besten pflanzt man noch einmal neu an. Gefäße gut säubern.
Häufig gestellte Fragen
Kann man Kresse auch in einem normalen Beet anbauen, wenn man nicht die Möglichkeit hat, fließendes Wasser zu gewährleisten?
Wer nicht die Möglichkeit hat, fließendes Wasser zu gewährleisten, kann es auch anders versuchen.
- An einem halbschattigen Standort ein 2 x 2 m großes und 30 cm tiefes Loch ausheben.
- Ausgegrabene Erde ringsum zu einem Wall aufschütten, der im Winter als Schutz dient.
- Den Boden mit Ziegelsteinen auslegen.
- Darauf eine 2 bis 3 cm dicke Schicht Sand.
- Darüber eine gleichstarke Schicht feinkrümelige Gartenerde.
- Zuletzt eine 3 bis 4 cm starke Schicht gesiebten Kompost ausbringen
- Der Rand des Beetes sollte mit Brettern oder ebenfalls mit Ziegelsteinen befestigt werden, sonst rutscht alles in sich zusammen.
- In solch ein Beet können die Jungpflanzen in Reihen gepflanzt werden.
- Reichlich angießen und weiterhin feucht halten.
- Wenn die Pflanzen 5 bis 7 cm hoch sind, noch einmal eine dünne Schicht Kompost ausbringen.
- Nun täglich zweimal gießen, immer durchdringend.
- Zum Ernten benötigt man einen Steg über das Beet, denn betreten kann man es nicht.
- Wenn man an einer Seite mit dem Schnitt beginnt und sich Reihe für Reihe vorarbeitet, kann man am Ende wieder von vorn anfangen, denn dort sind die Triebe schon wieder nachgewachsen.
Gibt es verschiedene Sorten Brunnenkresse?
Ja durchaus. Eine prima Alternative ist die Rote Brunnenkresse (Nasturtium x officinalis). Diese besitzt burgunderrote, filigran marmorierte Blätter. Die Pflanze hält die Farbe vom Herbst bis etwa Juni. Je kühler die Temperaturen, umso intensiver sind die Farben. Der Geschmack ist etwas würziger als der von der normalen grünen Brunnenkresse.