Das Sanden des Rasens zählt zu den Pflegemaßnahmen, die Sie für eine satte Grünfläche regelmäßig durchführen sollten. Erfahren Sie hier, warum das so ist und welcher Sand sich am besten eignet.
Warum Rasen sanden?
Mit der Zeit verdichtet sich der Boden und in der Folge reduziert sich zunehmend die Durchlüftung und Bodendurchlässigkeit. Es entsteht schädigende Staunässe und/oder Wasser dringt nicht mehr ausreichend tief in die Erde, sodass die Grünfläche Mangelerscheinungen erleidet, ein immer stärkeres lichtes Erscheinungsbild erhält, vertrocknet und abstirbt. Deshalb sollten Sie mindestens alle zwei Jahre den Rasen sanden, um
- die Bodendurchlässigkeit zu fördern
- die Durchlüftung zu verbessern
- ein dichteres Wachstum anzuregen.
Geeignete Sandarten und -körnungen
Es stehen verschiedene Arten von Sand zur Auswahl, die teilweise über unterschiedliche Eigenschaften verfügen.
Quarzsand
Quarzsand gilt als die am besten geeignete Art zum Sanden des Rasens, sofern er rein, kalkarm und gewaschen ist. Dies ist wichtig, damit keine möglichen Gift- und Schadstoffe mit in den Boden gelangen und Kalk den pH-Wert nicht negativ beeinflusst. Die optimale Körnung liegt zwischen 0,6 Millimeter und 2 Millimeter.
Quarzsand ist ideal zu Sanden des Rasens, weil er aufgrund seiner Hochwertigkeit mit am längsten die Bodendurchlässigkeit begünstigt und nicht verklumpt.
Spielsand
Auch Spielsand können Sie zum Rasen sanden verwenden, wenn er fein ausgesiebt ist. Der Grund: Es sind in der Regel bereits zusammenklumpende Ton- und Schluffteile herausgewaschen und wird zum Schutz der Kindergesundheit gift- und schadstofffrei angeboten. Er sollte eine Körnung zwischen 0,5 Millimeter und 1,5 Millimeter aufweisen.
Humushaltiger Sand
Bei dieser Sandart handelt es sich um einen feinkörnigen Sand, der mit Humus angereichert ist und mit einer Körnung zwischen 0,2 und 2 Millimeter gewählt werden sollte.
Verwendung findet dieser Sand hauptsächlich auf stark beanspruchten Rasenflächen, wie beispielsweise auf Fußball- oder Spielplätzen. Dies beruht auf dem Humus, der zusätzlich zur Sandwirkung den Rasen robuster werden lässt. Allerdings kann nach dem Sanden der pH-Wert sinken, sodass ein anschließendes oder vorheriges Kalken erforderlich ist.
Sand richtig ausbringen
Spiel-, Quarz- und humushaltiger Rasensand werden gleichermaßen auf dem Rasen ausgebracht:
- empfehlenswerte Vorbereitung: Rasen zuvor auf 3 Zentimeter schneiden und vertikutieren
- Sand am besten portionsweise pro Quadratmeter in entsprechender Menge auf Rasen geben
- mittels Rechen oder Ähnlichem gleichmäßig auf Rasenfläche verteilen
- abschließend gründlich bewässern
- an regenfreien Tagen ebenfalls bewässern
Dosiermenge
Bei der Dosiermenge unterscheidet sich der humushaltige Rasensand von den anderen beiden Sandarten.
Spiel- und Quarzsand
- bei jährlichem Sanden und kaum verdichtetem Rasen reicht Menge zwischen drei und fünf Liter pro Quadratmeter
- bei schwerem Ton- oder Lehmboden sowie starken Verdichtungen, Auslichtungen und viel Unkraut Menge auf maximal zehn Liter pro Quadratmeter erhöhen
Humushaltiger Rasensand
- normalerweise acht bis zehn Liter Humus pro 100 Quadratmeter Rasenfläche
- entspricht einem Hundertstel von der Sandmenge
- je nach Humusanteil weniger oder mehr ausbringen
- angeraten ist, sich strikt an Dosierungsempfehlung des Herstellers zu halten; Menge kann sich deutlich von empfohlenen Mengenangaben für Spiel- und Quarzsand unterscheiden
Häufig gestellte Fragen
Der ideale Zeitpunkt zum Sanden von Rasen ist im zeitigen Frühjahr ab März. Weil Rasen bereits ab fünf Grad Celsius in die Wachstumsphase übergeht, das meiste Rasen-Unkraut aber so früh noch keine Saison hat, sollten Sie diese Zeit zu Ihrem Vorteil nutzen. Bis zur offiziellen Garten- und Terrassensaison zeigt sich die volle Wirkung des Sandens. Sie können ein zweites Mal im Herbst mit halber Dosiermenge sanden, wenn der Boden (erneut) verdichtet ist.
Sie sollten frisch gesandete Rasenflächen für eine Dauer zwischen zwei und drei Wochen nicht betreten. Der Sand benötigt seine Zeit, um in die Erde zu gelangen und seine Funktion zu übernehmen. Betreten Sie den Rasen zu früh, tragen Sie gegebenenfalls Sand von der Erdoberfläche wieder ab und verdichten mit Ihren Tritten womöglich die Erde. Das erschwert das Eindringen des Sandes oder verhindert es gänzlich.