Wohin mit all dem abgemähten Gras? Muss man es tatsächlich wegräumen? Unter bestimmten Umständen kann es nämlich hilfreich sein, Rasenschnitt einfach liegen zu lassen. Lesen Sie, wann und warum diese Maßnahme sinnvoll ist.
Mit Rasenschnitt mulchen
Rasenschnitt wegzuräumen, macht eine Menge Arbeit, die Sie sich getrost sparen können. Doch nicht nur die Arbeitsersparnis ist ein guter Grund dafür, das abgemähte Gras einfach liegen zu lassen: Grünschnitt enthält viele pflanzenwichtige Nährstoffe, die Sie dem Rasen auf diese Weise zuführen. Vier Kilogramm Rasenschnitt enthalten durchschnittlich so viel Stickstoff wie 100 Gramm Hornmehl. Deshalb ist es genau genommen ziemlich widersinnig, dem Rasen genau diese Nährstoffe zu entziehen – und sie dann mit künstlichem Dünger wieder zuzuführen. Außerdem
- schadet die Düngung mit künstlichen Düngern der Bodengesundheit
- ist Rasenschnitt ein gutes Futter für Regenwürmer und andere wichtige Organismen
- wird so die Humusbildung gefördert
- und so für einen lockeren, nährstoffreichen Boden gesorgt
- in dem Gras gesund und kräftig wachsen kann
Erforderliche Bedingungen
Doch Vorsicht: So überzeugend die genannten Argumente auch dafür sprechen, Rasenschnitts einfach liegen zu lassen, ist genau diese Maßnahme doch nur unter bestimmten Voraussetzungen tatsächlich sinnvoll:
- nur sehr kurzen Rasenschnitt liegenlassen
- Rasen sollte in kurzen Abständen
- oder mit einem speziellen Mulchmäher gemäht werden
- nur trockenen Rasenschnitt liegenlassen
Kurzes, trockenes Gras bleibt nicht auf der Rasenoberfläche liegen, sondern rutscht zwischen die Halme auf den Boden. Dort verrottet es innerhalb weniger Tage und verwandelt sich in Humus.
Wann Rasenschnitt entfernen?
Ist der Rasenschnitt hingegen sehr lang – etwa, weil Sie schon längere Zeit nicht mehr gemäht haben – und / oder nass, sollten Sie ihn hingegen nicht liegen lassen, sondern besser wegharken und anderweitig verwenden oder entsorgen. Grünschnitt dieser Qualität neigt zum Verklumpen und rieselt zudem nicht mehr auf den Boden. Stattdessen bleibt er auf der Oberfläche des Rasens liegen und sorgt dafür, dass das Gras weniger Licht und Luft erhält. Es wird also in seinem Wachstum und in seiner Gesundheit beeinträchtigt. Des Weiteren verrottet nasser Rasenschnitt nicht, sondern verfault – auch dies bekommt Ihrem Rasen nicht, weil dadurch schädliche Pilze freigesetzt werden.
Häufig gestellte Fragen
Generell ist Rasenschnitt zu schade, um ihn einfach wegzuwerfen. Stattdessen können Sie ihn als Mulchmaterial verwenden oder auch Kompostieren. Allerdings gelten für diese Verwendungszwecke dieselben Regeln wie fürs Mulchen der Rasenfläche: Das Gras sollte möglichst kurz und trocken sein. Verteilen Sie den Grasschnitt zudem in dünnen Schichten auf dem Kompost, die Sie mit weiterem Mulchmaterial versetzen. Sollten Sie zu viel Rasenschnitt übrighaben, geben Sie diesen ans lokale Kompostwerk: Dies macht günstig Humus daraus.
Grünschnitt auf dem Kompost verrottet schneller, wenn Sie einen Kompostbeschleuniger verwenden. Diesen müssen Sie nicht für viel Geld im Handel kaufen, sondern können ihn ganz unkompliziert selbst herstellen: Setzen Sie dazu ein Kilogramm Brennnesseln, Beinwell oder Farn mit 10 Litern (Regen-)Wasser an und lassen Sie die Mischung für 10 bis 14 Tage gären. Verdünnen Sie die Jauche schließlich im Verhältnis 1:10 mit Wasser und besprühen Sie den Kompost damit.