Gegenüber herkömmlichem Rindenmulch aus heimischer Kiefer oder Fichte hat mediterrane Pinienrinde ein paar Besonderheiten zu bieten. Für welche Pflanzen im Gartenbeet sich Pinien-Rindenmulch optimal eignet, entscheidet aber letztlich ihr pH-Wert.
Was ist Pinienmulch?
Als Pinienmulch wird ein aus Pinienrinde gewonnenes Mulchmaterial bezeichnet. Die Pinie (Pinus pinea), auch Mittelmeer-Kiefer oder Schirm-Kiefer genannt, wächst hauptsächlich im nördlichen Mittelmeerraum. Bei der Holzverarbeitung fällt reichlich Rinde an. Diese wird anschließend unfermentiert in unterschiedliche Körnungen zerkleinert und als reiner Pinienmulch verkauft, oder in Teilen anderem Rindenmulch beigemischt.
Vorteile von Pinien-Rindenmulch
Beim Einsatz von Pinienmulch muss kein Gärtner auf die altbewährten Vorteile von herkömmlichem Mulch aus heimischen Nadelbäumen verzichten. Denn auch bei dieser mediterranen Variante sind sie mehr oder weniger gegeben. Warum also zu Pinienrinde greifen? Diese Eigenschaften, die dem herkömmlichen Rindenmulch nicht eigen sind, können den Kaufausschlag geben:
- hoher Zierwert durch dekorativen Farbton
- angenehmer Duft
- längere Haltbarkeit, da langsamere Verrottung
- geringe Schadstoffbelastung, da weniger Cadmium in Boden gelangt
- höherer pH-Wert
Mögliche Nachteile
Das mediterrane Mulchmaterial hat gegenüber heimischem Mulch jedoch auch ein paar Nachteile, die erwähnt werden müssen:
- höherer Preis
- längere Transportwege (schlechte Ökobilanz)
- schwächere Unkrautunterdrückung
Diese Pflanzen vertragen Pinien-Rindenmulch
Gegen die ersten vier Vorteile, Aussehen, Duft, Haltbarkeit und geringe Schadstoffbelastung, hat sicher keine Pflanze im Garten etwas einzuwenden. Anders sieht es allerdings aus, wenn es um den pH-Wert geht. Denn es gibt Pflanzenarten, die sauren Boden verlangen, und solche, die darin eingehen würden. Weil der Mulch verrottet und zum Teil des Erdreichs wird, kann er so den Wert verändern. Da der Wert von Pinienmulch bei etwa 5,5 liegt, eignet er sich gut für Pflanzenarten, die den Boden leicht sauer mögen. Außerdem profitieren auch Schatten- und Halbschattengewächse von einer Gabe, da sie von Natur aus mehr Feuchtigkeit gewöhnt sind.
Auf der nachfolgenden Liste finden Sie über 20 Pflanzen, die Pinien-Rindenmulch vertragen:
- Azalee
- Bambus (Bambusoideae)
- Bauernjasmin (Philadelphus coronarius)
- Dahlie (Dahlia)
- Eisbegonie (Begonia × semperflorens-cultorum)
- Farne
- Fleißiges Lieschen (Impatiens)
- Geranie (Pelargonie)
- Gladiole (Gladiolus)
- Goldzweizahn (Bidens ferulifolia)
- Heidekraut (Erica)
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
- Hortensie (Hydrangea)
- Kamelie (Camellia japonica)
- Lerchensporn (Corydalis)
- Magnolie (Magnolia)
- Narzisse (Narcissus)
- Orchidee (Orchidaceae)
- Prachtglocke (Enkianthus)
- Purpurglöckchen (Heuchera)
- Rhododendren (Rhododendron)
- Schattengräser
- Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
Pinien-Rindenmulch richtig ausbringen
Bevor Pinienrinde im Garten den Pflanzen den idealen pH-Wert liefern und zudem dekorativ glänzen kann, müssen Sie allerdings folgende Schritte unternehmen:
- Erde tiefgründig auflockern
- Unkraut restlos entfernen (auch Wurzelwerk)
- Hornspäne oder anderen organischen Dünger ausbringen
- Boden mit einem Rechen begradigen
- Mulchmaterial 5-10 cm dick ausbringen
- feine Körnung mind. daumendick
Häufig gestellte Fragen
Pflanzen wie Rosen oder Himbeeren sollten nicht mit Pinienmulch gemulcht werden, da dieser den Boden kühl hält. Das gilt auch für Steingartenpflanzen und andere Wärme liebende Gewächse. Auch wenn zerkleinerte Pinienrinde dem Boden weniger Stickstoff entzieht als herkömmlicher Rindenmulch, sollte sie nicht im Gemüsebeet engeisetzt werden. Mulchen Sie Steingartenpflanzen besser mit Kies, da sich dieser in der Sonne aufwärmt. Die Wärme gibt er an den Boden weiter, auch in den Nachtstunden.
Ja. Doch achten Sie auch hier darauf, dass sie sich vom Säurewert für die jeweilige Pflanze eignet. Greifen Sie zudem auf die feinere Körnung von 0-15 mm, da diese im Kübel besser ausschaut. Generell gilt: je größer die zu mulchende Fläche, desto größer sollte die Körnung sein.
Dass Mulch aus Rinde den Boden saurer macht, gilt seit vielen Jahren als gesichertes Wissen. Doch es sollte auch erwähnt werden, dass es inzwischen Studien gibt, die das Gegenteil behaupten. Nämlich, dass selbst nach Jahren der Anwendung der pH-Wert des Bodens kaum verändert wird, weil der zunächst saure Mulch mit dem Fortschreiten der Verrottung immer basischer werde.