Ohne den morgendlichen Kaffee geht oft nichts. Aber das koffeinhaltige Heißgetränk tut nicht nur uns Menschen gut, auch vielen Pflanzen kann er wichtige Nährstoffe liefern. Also den Kaffeesatz besser nicht entsorgen, sondern als Blumendünger nutzen.
Kaffeesatz als Dünger
Im Schnitt trinkt jeder Deutsche 165 Liter Kaffee im Jahr. Da fällt eine Menge Kaffeesatz an, sofern man ihn nicht entsorgt, sondern sammelt. Den kann man dann sehr gut als Dünger für Garten- aber auch Zimmerpflanzen nutzen. Das bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
- fällt in fast jedem Haushalt an
- verursacht keine Kosten
- liefert Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium
- sowie Gerbsäuren und Antioxidantien
- Kaffeesatz hat leicht sauren pH-Wert
- nur für Zimmerpflanzen, die leicht sauren Boden mögen
- kann zusammen mit Kompost ausgelaugte Blumenerde aufwerten
- als Pulver oder in flüssiger Form anwenden
Die entsprechenden Zimmerpflanzen können nicht nur mit dem Satz von Kaffee gedüngt werden, sondern teilweise auch mit kaltem Kaffee. Der große Nachteil von Kaffeesatz besteht darin, dass er die Eigenschaft besitzt, den pH-Wert des Bodens zu verändern, sodass eine dauerhafte Verwendung nicht ratsam ist. Auch als alleiniger Dünger ist er oft nicht ausreichend.
Diese Zimmerpflanzen profitieren
Grundsätzlich stellen alle Zimmerpflanzen eigene Ansprüche an den Säuregrad des Bodens. Dennoch mögen die meisten von ihnen einen leicht sauren Boden, wie
- Drachenbaum (Dracaena)
- Gummibaum (Ficus elastica)
- Efeutute (Epipremnum aureum)
- Calathea
- Korbmarante (Marantaceae)
Auch Orchideen und Zitrusgewächse können Kaffeesatz als Blumendünger profitieren.
Sonderfall Orchideen
Beim Düngen der Orchidee sollte man etwas vorsichtig sein, insbesondere bei der Düngermenge. Deshalb ist es sinnvoll, zunächst zu testen, ob sie den Dünger verträgt, denn Orchideen sind generell sehr empfindlich. Entwickelt sie sich in den Tagen danach normal, ist alles okay. Zeigt sie Veränderungen etwa in Form hängender Blätter, sollte man besser auf diesen Blumendünger verzichten. Am besten nimmt man die betreffende Pflanze dann aus dem Topf, befreit sie von altem Substrat sowie den Kaffeeresten und pflanzt sie in frisches Substrat.
Kaffeesatz trocknen
Kaffeesatz sollte vor der Nutzung als Blumendünger getrocknet werden, denn feuchter Satz kann leicht schimmeln. Aus diesem Grunde sollte man ihn auch nicht in größeren Klumpen in die Erde geben. Dann ist es besser, ihn über die Gießkanne mit dem Gießwasser auszubringen. Doch wie trocknet man den Satz nun am besten?
- an luftigem, sonnigem Platz im Freien
- dazu flach auf Back- oder Zeitungspapier ausbreiten
- je nach Feuchtegehalt, Trocknung nach zwei bis drei Tagen
- schnellere Trocknung im Backofen
- vor allem bei größeren Mengen empfehlenswert
- dazu Satz auf Backblech ausbreiten
- bei 80 Grad für halbe Stunde in Ofen
- Ofentür währenddessen einen Spalt offenlassen
- Feuchtigkeit muss entweichen können
- nach Trocknen abkühlen lassen
Kaffeesatz als Blumendünger anwenden
Bei Orchideen verteilt man eine kleine Menge Satz auf der Substratoberfläche und gießt sie dann ganz normal. Zum Düngen von Erdorchideen mischt man etwas getrockneten Satz unter die Blumenerde. Das bietet sich auch generell für alle Zimmerpflanzen an, idealerweise wenn sie ohnehin umgetopft werden sollen.
- ansonsten im Frühjahr und Herbst düngen
- jeweils eine Düngung ausreichend
- etwa einen Teelöffel pro Pflanze (ca. vier bis acht Gramm)
- bei Kaffeesatz ist weniger mehr
- senkt pH-Wert des Bodens
- zu viel kann Boden für einige Pflanzen zu sauer machen
- Verabreichung als Flüssigdünger mindert Risiko einer Übersäuerung
Um diesen Dünger als Flüssigdünger verabreichen zu können, kann man sowohl den Satz als auch Reste von gebrühtem Kaffee verwenden. Man mischt Satz oder Kaffee im Verhältnis 1:1 mit Wasser und verabreicht das Ganze dann über das Gießwasser. Diese Form der Düngung ist für Zimmerpflanzen oft vorteilhafter. Zudem kann mit einem Kaffee-Wasser-Gemisch etwas häufiger gedüngt werden.
Häufig gestellte Fragen
In der Regel sind alle Kaffeesorten als Dünger geeignet, unabhängig davon, ob es sich um normalen losen Filterkaffee oder handelsübliche Kaffeepads handelt.
Eine Überdüngung ist kaum möglich, da es sich um einen natürlichen Dünger handelt. Allerdings besteht wie bereits erwähnt, die Gefahr einer Übersäuerung des Bodens, wenn man es mit diesem Blumendünger zu gut meint.
Stickstoff sorgt für das Pflanzen- und Blattwachstum, die Bildung des grünen Blattfarbstoffs Chlorophyll und fördert das Bodenleben. Phosphor ist für die Fotosynthese unverzichtbar, er übernimmt wichtige Aufgaben im Stoffwechsel der Pflanzen, er reguliert den Wasser- und Kohlenhydrathaushalt und regt die Blütenbildung an. Kalium ist verantwortlich für den Zellaufbau und die Stabilität der Pflanzen.