Indische Scheinerdbeeren sehen den Walderdbeeren auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Schaut man jedoch genauer hin, werden Unterschiede sichtbar. Sind die roten Beeren essbar oder sind sie für Erwachsene, Kinder oder Haustiere giftig?
Indische Scheinerdbeere
Wie der Name schon andeutet, stammt die Indische Scheinerdbeere (Potentilla indica) aus dem südostasiatischen Raum. Ihre Heimat liegt in den Ländern Indien, China, Afghanistan, Nepal, Indonesien, Korea und Thailand. Nach Mitteleuropa gelangte sie Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie wurde als Zierpflanze eingeführt. Die Scheinerdbeere tritt heute an vielen Stellen in der Natur auf. Sie gilt als invasiv.
Scheinerdbeeren sind in ihrer verwilderten Form häufig in Gärten, Parks und an Waldrändern zu beobachten. Sie ist bezüglich des Bodens nicht wählerisch. Selbst an problematischen Standorten ist sie anzutreffen.
Merkmale
- ausdauernde, krautige Pflanze
- Stängel und Blätter sind behaart
- Wuchshöhe: 10 bis 30 Zentimeter
- bis zu 80 Zentimeter lange Ausläufer
- rote Beeren im Sommer und im Herbst
- goldgelbe Blüten von Mai bis Oktober
- stark duftend
- anziehend für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
Rote Erdbeerfrüchte
Im Juli werden leuchtend rote, runde Früchte an der Pflanze sichtbar. Sie haben einen Durchmesser von etwa einem bis zwei Zentimeter. Das Fruchtfleisch im Inneren ist weiß. Im Gegensatz zu Erdbeeren, die immer unten hängen, wachsen die Früchte nach oben. Die Oberfläche der Beeren ist dicht mit millimetergroßen Nüsschen besetzt.
Giftig oder essbar
Wer eine Scheinerdbeerfrucht in der Hoffnung auf ein Geschmackserlebnis in den Mund steckt, wird enttäuscht. Sie schmeckt wässrig und fad.
Dennoch ist die Beere voller Vitamine und Mineralien. Sie wird seit Jahrzehnten in der Naturheilkunde genutzt. Die Beeren haben gesundheitsfördernde Eigenschaften, sie wirken
- entgiftend
- antientzündlich
- antiseptisch
- blutverdünnend
- fiebersenkend
Die Früchte der Scheinerdbeere sind essbar, nicht giftig. Weder Kinder noch schwache Personen erleiden beim Verzehr der Beeren einen Schaden. In Einzelfällen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten, die jedoch schnell abklingen und ungefährlich sind.
Haustiere
Wenn Ihr Hund sich für die erdbeerähnlichen Früchte interessieren sollte, machen Sie sich keine Sorgen. Die einzige Gefahr besteht darin, dass die Tiere sie verschlucken. Selbst der Verzehr von Blättern und Stielen ist unproblematisch. Katzen sind aufgrund ihres mangelhaften Riechvermögens häufiger von Vergiftungen betroffen. Für die roten Beerenfrüchte interessieren sie sich im Normalfall nicht. Wenn sie dennoch Beeren oder Pflanzenteile anknabbern sollten, besteht kein Grund zur Sorge. Pferde verspeisen häufig Scheinerdbeeren, die am Wegesrand stehen. Sie haben keine negativen Auswirkungen auf die Tiere.
Häufig gestellte Fragen
Bisher ist nicht bekannt, dass der Verzehr der Beeren oder Pflanzenteile negative Auswirkungen auf wildlebende Tiere hat. Allerdings sind die faden Beeren auch für Igel, Mäuse und Vögel nicht besonders interessant.
Scheinerdbeeren breiten sich stark aus. Sie gelten als invasive Art. Scheinerdbeeren überwuchern also schnell schwächere Pflanzen und verdrängen die heimische Vegetation. Einmal gepflanzt bleiben Wurzeln zurück und treiben wieder neu aus. Auch wenn die gelben Blüten der Potentilla indica hübsch anzusehen sind, empfehlen wir, im Garten regionale Pflanzenarten zu bevorzugen.
Nein, Erdbeerfingerkraut (Potentilla sterilis) blüht weiß, Scheinerdbeeren (Potentilla indica) dagegen leuchtend gelb.