Gemüsegarten

Gurken wachsen nicht und verkümmern: was tun?

Gurken wachsen nicht

Viele Hobbygärtner pflanzen gerne eigene Gurken (Cucumis Sativus) im Garten an. Was dabei zu tun ist, wenn die Früchte nicht wachsen oder verkümmern, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

Aus der Gartenrat Mediathek

Ursachen

Gurkentrieb

Bevor man Maßnahmen ergreifen kann, um seine Gurkenpflanzen zu retten, ist eine Ursachenforschung notwendig. Je nach Ursache können dann die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Betrachten Sie Ihre Pflanzen genau und versuchen Sie herauszufinden, welche Ursachen vorliegen, wenn die Gurken nicht wachsen.

Zu tiefe Temperaturen

Wie viele andere Pflanzen auch, stellen Gurken ihr Wachstum ein, wenn die Temperaturen zu niedrig werden. Sie möchten die vorhandene Energie dann zur Erhaltung der Stammpflanzen nutzen. Vor allem bei Jungpflanzen und Sämlingen zu Beginn des Wachstums sind niedrige Temperaturen ein Problem. Ältere und ausgewachsene Pflanzen dagegen sind schon etwas widerstandsfähiger. Bei Temperaturen unter 10 Grad (auch in der Nacht) bleibt in der Regel das Wachstum aus und die Früchte verkümmern. Die Pflanze setzt ihr Wachstum zwar fort, sobald die Kältephase vorbei ist, aber die Gesamtentwicklung bleibt durch die Wachstumspause beeinträchtigt. Diese Maßnahmen können Sie ergreifen:

  • Setzlinge in beheizten Bereichen vorziehen
  • erst nach den Frostnächten ins Freie setzen
  • ausgesetzte Pflanzen bei niedrigen Temperaturen mit Folie oder Überdeckungen schützen

Schlechte Versorgung

Hornspäne als Düngemittel

Die Gurkenpflanzen sind botanisch Starkzehrer. Sie benötigen daher sehr viele Nährstoffe, um ihre Früchte hervorbringen zu können. Ist die Versorgung schlecht, reagieren die Pflanzen mit vergilbten Blättern, abfallenden Früchten und einer geringen Anzahl an Blüten. Die Gurkenpflanzen wachsen nicht. Ist die Mangelernährung ein Dauerzustand, stirbt die Pflanze komplett ab. Sie können dagegen:

  • Hornspäne oder Hornmehl in das Substrat einarbeiten
  • wöchentlich organisch düngen
  • bereits bei der Aussaat Langzeitdünger verwenden

Hinweis: Die Gurken benötigen vor allem Stickstoff, Kalium und Magnesium.

Wassermangel

Wenn die Gurken nicht wachsen, kann auch ein Wassermangel die Ursache sein. Ohne ausreichend Wasser kann die Pflanze die Nährstoffe aus dem Substrat nicht aufnehmen. Sie erkennen dies meist an welken Blättern und herabhängenden Pflanzenteilen. Ein Absterben von Trieben oder der ganzen Pflanze ist die letzte Folge eines Wassermangels. Ist das Wasser nur zu knapp, überlebt die Pflanze zwar, aber stellt ihr Wachstum ein und die Früchte verkümmern. Sie können dagegen:

  • Boden sofort intensiv wässern
  • häufiger mit mäßiger Wassermenge gießen

Erkrankungen

Falscher Mehltau an Gurken

Eine Pflanze, die unter einer Erkrankung leidet, hat nicht genügend Energie für das Wachstum übrig. Diese braucht sie nämlich, um die Erkrankung zu überwinden. Die Gurken wachsen nicht? Vielleicht ist dann ein Pilz- oder Virenbefall die Ursache. Den Befall erkennen Sie an unterschiedlichen, zusätzlichen Auffälligkeiten an der Pflanze. Je nach Krankheit müssen Sie dann unterschiedlich reagieren. Die häufigsten Krankheiten sind:

  • echter Mehltau
  • falscher Mehltau
  • Grauschimmel
  • Sclerotinia-Welke
  • Welken
  • bakterielle Weichfäule
  • eckige Blattfleckenkrankheit
  • Gurkenmosaik-Virus

Hinweis: Die Krankheiten können Sie in den meisten Fällen mit biologischen Hausmitteln bekämpfen und müssen nicht automatisch auf chemische Mittel zurückgreifen Diese führen ohnehin oft dazu, dass Sie die Früchte nicht mehr essen können.

Den echten Mehltau können Sie beispielsweise loswerden, wenn Sie die Pflanze mit einer Mischung aus 100 ml Milch und 900 ml Wasser oder mit Knoblauchwasser besprühen. Den falschen Mehltau können Sie bekämpfen, in dem Sie betroffene Pflanzenteile sofort entfernen. Die übrigen Krankheiten lassen sich nur schwer in den Griff bekommen, sodass gilt: Vorbeugen. Wählen Sie robuste Gurkensorten und achten Sie auf die richtige Pflege Ihrer Pflanzen.

Parasitenbefall

Oregano im Topf gegen Blattläuse
Oregano

Auch bei einem Befall durch Parasiten, kann die Gurke ihre Energie nicht mehr in ihr Wachstum fließen lassen. Die Gurken wachsen nicht oder die Früchte verkümmern. Typische Schädlinge, die Gurkenpflanzen befallen sind:

  • Gurkenblattläuse
  • Minierfliegen
  • Spinnmilben
  • Fransenflügler
  • weiße Fliegen

Besonders häufig kommt es zu einem Befall mit Blattläusen. Hier kann das Besprühen mit einer Olivenöl-Wasser-Mischung oder der kräftige Strahl des Gartenschlauchs Abhilfe schaffen. Auch Oregano mögen Blattläuse nicht. Sie können ein bisschen des Gewürzes über die Erde streuen. Dies hilft auch zur Vorbeugung gegen Blattläuse.

Hinweis: Bei allen Fällen eines Parasitenbefalls ist ein frühzeitiges Handeln sehr wichtig. Sehen Sie Ihre Pflanzen daher regelmäßig gründlich an und reagieren Sie bei einem Befall zügig.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es robustere Gurkensorten?

Es gibt eine sehr große Auswahl an Gurkensorten. Man unterscheidet grundsätzlich nach Schlangen-, Salat,- und Schäl- oder Einlegegurken. Bei den F1-Hybridsorten wurden zwei verschiedene Sorten gekreuzt, um die positiven Eigenschaften zu vereinen. Diese Sorten sind dann in der Regel sehr robust, zum Beispiel ‚Bush‘, ‚Champion‘, ‚Jazzer‘ und ‚Sprint‘.

Kann ich das Wachstum zusätzlich fördern?

Neben einer guten Pflege und Nährstoffversorgung können Sie das Wachstum Ihrer Gurken fördern, indem Sie Salat als Vorfrucht pflanzen oder Gründünger verwenden. Bauen Sie die Pflanzen nicht mehrere Jahre hintereinander im gleichen Beet an, sondern wechseln Sie für die gute Nährstoffversorgung regelmäßig den Standort. Ein Rankgitter kann der Gurke beim Wachstum helfen und den Trieben mehr Licht verschaffen.

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