Je nach Art der Käferlarven sind sie im Garten nützlich oder als Schädlinge unterwegs. Um sie voneinander unterscheiden zu können, lässt sich ihre Art durch besondere optische Merkmale sowie durch Lebens- und Verhaltensweisen bestimmen.
Käferlarven-Arten
Es gibt weltweit circa 35.000 verschiedene Käferarten innerhalb von 2.500 Gattungen, die überwiegend unter die Überfamilie der Blatthornkäfer fallen. Aufgrund der verschiedenen geologischen sowie klimatischen Gegebenheiten sind in Deutschland etwa 950 Käferarten beheimatet. Von diesen sind es nur einige, die hauptsächlich den Weg in die Gärten finden und dort ihren Nachwuchs ablegen. Deshalb sind es meist folgende Käferlarven, deren Arten zu bestimmen sind.
A bis D
Baumschwammkäfer (Mycetophagidae)
- Körperfarbe: beige bis braun, einige Arten rötlich
- Körperform: je nach Art walzenförmig, leicht abgeflacht
- Kopf: meist rotbraun, zwei Fühler
- Fortbewegung: krabbelnd
- Auffälligkeiten: stark behaart, fast borstig
- Lebensraum: hauptsächlich in Baumpilzen, Rinden, in Tothölzern, verfaulendem Stroh/Heu sowie Bodenhohlräumen
- Verhaltensweise: fressen an Unterseiten der Blätter und auch Wurzeln
- Wissenswertes: sind Schädlinge, die zahlreichen Arten unterscheiden sich meist nur durch Zeichnungen und Farbe
Blattkäfer (Chrysomelidae)
- Körperfarbe: hell cremefarbig bis leicht gelblich
- Körperform: gestreckt-walzenförmig
- Kopf: braune Kopfkapsel
- Fortbewegung: schlängelnd mit Bauchunterseite
- Auffälligkeiten: Körper vielfach mit Warzen oder Fortsätzen übersät
- Lebensraum: bevorzugt vor allem Weiden und Birken, sonnige Standorte, magere Böden
- Verhaltensweise: fressen an Unterseiten der Blätter und auch Wurzeln
- Wissenswertes: Engerlinge sind Schädlinge und entziehen Pflanzen Lebensenergie
- Anzeichen für Befall: erst Fleckenbildung an Blättern, je nach Befallsumfang später abtrocknen von Blättern und Trieben
- Besonderheiten: können auch Wasserpflanzen erreichen
Borkenkäfer (Scolytinae)
- Körperfarbe: meist weiß
- Körperform: madenähnlich
- Kopf: dunkel, runde Kopfkapsel ohne Augen
- Fortbewegung: schlängelnd in Seitenlage
- Auffälligkeiten: kleine Antenne
- Lebensraum: im Gehölz, liebend gern unter Rinden und Pilzrasen
- Verhaltensweise: mäßig gefräßig, tag- und nachtaktiv
- Wissenswertes: Engerlinge sind Schädlinge
- Besonderheiten: überwintern an/in der Wirtspflanze
Breitrüssler (Anthribidae)
- Körperfarbe: weiß, creme-weiß
- Körperform: leicht gekrümmt, madenähnlich
- Kopf: harte Kopfkapsel, gelblich bis hellbraun, ein Auge
- Fortbewegung: schlängelnd in Seitenlage
- Auffälligkeiten: beinlos, Rumpf überzogen mit feinen Borsten, vier Borstenpaar nahe dem Schulterblatt, am Hinterteil oftmals Auswüchse, kurze Antennen
- Lebensraum: bevorzugt Inneres von totem und zersetztem Gehölz
- Verhaltensweise: fressen Tunnel ins Innere, fressen kaum Holz, sondern vorrangig Schlauchpilze
- Wissenswertes: unterscheiden sich kaum von Rüsselkäferlarven, relativ unschädlich für lebende Pflanzen
Buntkäfer (Cleridae)
- Körperfarbe: weißlich bis hell rosafarbig
- Körperform: langgestreckt, leicht abgeflachter Querschnitt
- Kopf: hart, weiß, meist mit fünf Punktaugen
- Fortbewegung: robbend
- Auffälligkeiten: stark behaartes Hinterteil, teilweise filzig, dreigliedrige Fühler mit Sinneshärchen
- Lebensraum: manche bevorzugen Solitärnester von Bienen und Wespen, andere an alten Knochen, Rinden und Pflanzen mit Ölsamen
- Verhaltensweise: sind sehr räuberisch und meist tagaktiv
- Wissenswertes: je nach Art nützlich oder schädlich, können schädliche Raupen und Läuse fressen, aber auch Blüten und Rinden
G bis H
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
- Körperfarbe: weiß, gelblich
- Körperform: gekrümmt
- Kopf: dunkel
- Fortbewegung: raupenähnlich
- Auffälligkeiten: drei Beinpaare an der Brust, zwei Dornenreihen am unteren Hinterteil
- Lebensraum: etwa zehn bis 15 Zentimeter unter der Erde von Blumenbeeten und Rasen, später noch tiefer zum Verpuppen
- Lebensweise: tagaktiv
- Wissenswertes: Schädlinge
- Typisches Schadbild: Wurzelfraß, Pflanzen stellen geringfügig Wachstum ein
- Besonderheiten: aufgrund ihrer sehr geringen Größe keine starken Pflanzenschädigungen zu erwarten
Gefurchter Dickmaulrüssler/Breitmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
- Körperfarbe: weiß, manchmal mit minimalen kleinen, gelblich-braunen Akzenten
- Körperform: gleichmäßig dick, am Hinterteil leicht zulaufend
- Kopf: braun
- Fortbewegung: robbend wie Raupen
- Auffälligkeiten: über gesamten Körper kleine Härchengruppen verteilt
- Lebensraum: hauptsächlich in der Erde, gern nahe von Rhododendren, Hortensien und Geranien
- Lebensweise: etwa ab August und überwintern
- Wissenswertes: am meisten gefürchtete Käferart, fresswütige Schädlinge
- Anzeichen für Befall: Fressspuren an Wurzelhalsrinden und Faserwurzeln
Gerippter Brachkäfer (Amphimallon solstitiale)
- Körperfarbe: creme
- Körperform: gekrümmt, C-förmig
- Kopf: dunkel
- Fortbewegung: kriechend auf dem Bauch
- Lebensraum: bevorzugen trockene Gefilde vor allem in/unter Büschen und Rasen
- Verhaltensweisen: dämmerungs- und nachtaktiv
- Besonderheiten: Verwechslungsgefahr mit dem Maikäferlaven (unterscheiden sich durch Fortbewegungsweise und Vorkommnis später ab Juli) – bestimmen von Art
- Wissenswertes: Engerlinge sind Schädlinge und fressen Wurzeln an
- Anzeichen für Befall: kümmerliches Pflanzenwachstum, gelbe Flecken auf Rasen
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
- Körperfarbe: cremefarbig
- Körperform: gleichmäßig dick
- Kopf: hellbraune Kopfkapsel
- Fortbewegung: schlängelnd
- Auffälligkeiten: zählen zu den größten Käferlarven
- Lebensraum: bevorzugen pilzbefallenes Totholz und Baumstümpfe, lieben Eichen, selten an Buchen, Pappeln, Eschen oder Obstbäumen
- Lebensweise: ab Juli/August hauptsächlich nachtaktiv
- Wissenswertes: sind Nützlinge, wird als “stark gefährdete” Käferart gelistet
- Besonderheiten: knarrende Geräusche durch Aneinanderreiben ihrer Beine
K bis N
Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
- Körperfarbe: junge rotbraun, ältere gelblich
- Körperform: langgestreckt, leicht abgeflachter Querschnitt
- Kopf: schwarz
- Fortbewegung: robbend
- Auffälligkeiten: am seitlichen Rumpf und Kopf schwarze Punkte
- Lebensraum: gern an den Blättern von Nachtschattengewächsen und an Kartoffelpflanzen, leben die ersten zwei bis vier Wochen in der Erde
- Verhaltensweise: sind sehr gefräßig, tag- und nachtaktiv
- Wissenswertes: erwachsene Kartoffelkäfer besitzen kaum natürliche Fressfeinde, es sind Schädlinge, ruinieren Kartoffelernten
Maikäfer (Melolontha)
- Körperfarbe: hell cremefarbig bis leicht gelblich
- Körperform: gebogen und gleichmäßig dick
- Kopf: braune Kopfkapsel
- Fortbewegung: schlängelnd in Seitenlage
- Auffälligkeiten: sichtbare Beißwerkzeuge, an der Brust drei kräftig ausgebildete Beinpaare
- Lebensraum: bevorzugt hauptsächlich Gemüsebeete, Stauden, Bäume und Sträucher
- Verhaltensweise: tagsüber meist ruhend, fressen nachts
- Wissenswertes: Engerlinge sind Schädlinge und fressen Wurzeln an, unterschieden sich nur durch andere Fortbewegungsweise von Junikäferlarven
- Anzeichen für Befall: kümmerliches Pflanzenwachstum, gelbe Flecken auf Rasen
Mistkäfer (Geotrupidae)
- Körperfarbe: beige
- Körperform: breit C-förmig
- Kopf: platte Stirn
- Fortbewegung: schlängelnd
- Auffälligkeiten: dreigliedrige Fühler
- Lebensraum: gern dort, wo Kot liegt, auch im Kompost
- Verhaltensweise: tag- und nachtaktiv
- Wissenswertes: sind keine Schädlinge
- Besonderheiten: gehörten früher zur Blatthornkäfer-Überfamilie – heute zu den Scarabaeoidea
Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)
- Körperfarbe: weiß-gelb mit kleinen, braunen Punkten
- Körperform: gekrümmt, gleichmäßig schlank
- Kopf: braun
- Fortbewegung: auf dem Rücken in gestreckter Haltung leicht robbend
- Auffälligkeiten: überdurchschnittlich groß, drei Beinchen Nähe des Nackenbereichs, keine Dörnchenreihe hinten
- Lebensraum: oberirdisch, bevorzugt Kompost, totes Pflanzenmaterial
- Lebensweise: auch im Winter aktiv
- Wissenswertes: sind nützliche Engerlinge
- Besonderheiten: Entwicklungsdauer bis zu fünf Jahren
P bis S
Prachtkäfer (Buprestidae)
- Körperfarbe: cremefarbig, leicht gelblich
- Körperform: schlank, nach hinten spitz zulaufend
- Kopf: meist etwas dunklere Kopfkapsel, breit und platt, ein dunkelbraunes Punktauge
- Fortbewegung: raupenähnlich
- Auffälligkeiten: zickzackförmige Fraßgänge in Rinden/Hölzern – je älter die Käferlarven, desto breiter die Gänge
- Lebensraum: in geschwächten Bäumen, seltener in Sträuchern, gern hinter Rindenholz
- Lebensweise: nachtaktiv
- Wissenswertes: sind Schädlinge und können ganze Waldbestände stark schädigen
- Besonderheiten: mögen gern sehr trockene Luftverhältnisse
Rosenkäfer (Cetoniinae)
- Körperfarbe: beige-gelb mit dunklen Schattierungen und vereinzeln schwarzen Flecken
- Körperform: vorn schlank, nach hinten dick-wulstig werdend, C-förmig in Rückenlage
- Kopf: braun
- Fortbewegung: auf dem Rücken liegend, wie Raupen
- Auffälligkeiten: häuten sich oft, besitzen keinen Gelenkknick
- Lebensraum: vor allem Komposthaufen
- Verhaltensweisen: tag- und nachtaktiv
- Wissenswertes: sehr nützliche Engerlinge
- Besonderheiten: Stummelbeine
Sandlaufkäfer/Sandkäfer (Cicindelinae)
- Körperfarbe: beige-gelb mit dunklen Schattierungen und vereinzeln schwarzen Flecken
- Körperform: schlank, leicht abgeflacht
- Kopf: wirkt überdimensional groß gegenüber des Körpers, seitlich abgerundet
- Fortbewegung: krabbelnd mit Hilfe gedrungener Beine und sehr kleiner Füße
- Auffälligkeiten: nach vorn-oben gerichtete Mundwerkzeuge, sechs verschieden große Punktaugen
- Lebensraum: hauptsächlich unterirdisch, gern in Sandböden, aber auch in verrotteten Gehölz (Larven der Collyrini und Ctenostomatini)
- Verhaltensweise: bei Gefahr lassen sie sich fallen
- Wissenswertes: sehr räuberische Schädlinge
Häufig gestellte Fragen
Normalerweise ist frühestens ab Mai mit Engerlingen zu rechnen. Dann kommen Überlebende aus ihrem Winterquartier und bei den ersten erwachsenen Käfern geht es mit der Befruchtung los.
Der Begriff “Larven” wird eigentlich für einen bestimmten Entwicklungszeitraum aller Insekten benutzt, bei denen nicht aus Eiern “fertige” Jungtiere schlüpfen. Maden stehen als spezifischer Begriff für den Nachwuchs von zweiflügligen Insekten, wie zum Beispiel von Fliegen. Bei allen anderen Insekten, wie auch bei Käfern, heißen sie Larven nach Eidurchbruch bis zur Verpuppung.
Das Bestimmen von Käferlarven ist deshalb wichtig, weil manche von ihnen unter Artenschutz stehen und nicht in ihrem Lebensraum gestört, aus diesem entfernt und vor allem nicht getötet werden dürfen. Zudem gibt es unter ihnen Pflanzenschädlinge, für die eine Bekämpfung angeraten ist. Manche sind nützliche Tierchen, die andere Schädlinge verspeisen und/oder wertvoll für das Ökosystem sind.