Gemüsegarten

Pflanzzeit von Kartoffeln: wann sollte man sie setzen?

Pflanzzeit von Kartoffeln

Wann Kartoffeln gesetzt werden sollten hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen hier Sorte sowie auch das jeweilige Klimagebiet eine entscheidende Rolle bei der idealen Pflanzzeit von Kartoffeln. Wer richtig setzt kann sich längere Zeit über frische Kartoffeln freuen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Ideale Pflanzzeit von Kartoffeln

Der richtige Zeitpunkt kann in den verschiedenen Klimagebieten unterschiedlich ausfallen. Denn erst wenn die Erde frostfrei ist sollten die ersten Kartoffeln gesetzt werden. So können die ersten Sorten in warmen Klimagebieten wie zum Beispiel in den Weinanbaugebieten entlang Rhein und Mosel bereits Anfang März eingesetzt werden, in anderen Gebieten, zum Beispiel im Osten des Landes aber erst gegen Ende März oder Anfang April. Bei dem richtigen Zeitpunkt sollte man auf das Folgende achten:

  • Kartoffelknollefrostfreier Boden
  • sonniger Standort für Beet
  • Boden durch Sonneneinstrahlung schneller frostfrei
  • Temperaturen tagsüber bei mindestens 8° Celsius
  • Boden dann warm genug

Tipp: Sollte es noch zu Nachtfrösten kommen, dann sollten Sie das Beet nach dem Setzen mit Stroh oder Gartenvlies abdecken. So wird die Erde nicht zu kalt. Die Abdeckung kann auch über Tag auf dem Beet verbleiben und wird erst abgenommen, wenn sich die ersten grünen Pflanzen zeigen.

Frühe Kartoffeln

Ist der Boden frostfrei und es tagsüber genügend warm, dann ist es Zeit, die frühen Sorten zu setzen. Werden diese Sorten im März gesetzt, dann sind sie in der Regel ab Anfang Juni erntereif. Zu den frühen Kartoffelsorten gehören:

Kartoffelsorte 'Annabelle'

Annabelle

  • Acapella
  • Annabelle
  • Christa
  • Friesländer
  • Leila
  • Glorietta
  • Margit
  • Pink Gipsy
  • Sieglinde
  • Ukama

Hinweis: In der Regel benötigen die Frühkartoffeln eine Reifezeit von acht bis zwölf Wochen. Die Größe, die dem Steckbrief der jeweiligen Sorte entspricht, wird spätestens nach drei Monaten erreicht.

Mittelfrühe Kartoffelsorten

Kurz nach den frühen Kartoffelsorten können Sie die mittelfrühen setzen. Die ideale Pflanzzeit von Kartoffeln ist hierbei Mitte bis Ende April, aber auch Anfang Mai ist das Pflanzen durchaus noch üblich. Durch das spätere Pflanzen benötigen sie etwas mehr Zeit zum Reifen und können in der Regel ab Mitte bis Ende Juni bis oftmals bis in den September hinein geerntet werden. Zu den in den hiesigen Breitengraden geeigneten mittelfrühen Kartoffelsorten gehören:

Allians

Allians, Quelle: Frank C. Müller, Kartoffel Allians 03 (fcm), Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC BY-SA 4.0

  • Allians
  • Almonda
  • Annalena
  • Laura
  • Lilly
  • Regina
  • Selma
  • Diplomat
  • Ribera
  • Montana

Hinweis: Auf der Welt gibt es etwa 3.000 verschiedene Kartoffelsorten, bei denen es sich um frühreifende oder auch spätreifende handeln kann. Diese Kartoffelsorten werden sodann auch noch in festkochende oder mehligkochende unterschieden. Ja nach Art der Verwendung in der Küche ist es wichtig, auch hierauf zu achten. Wenn Sie eine gute Mischung wünschen, sollten Sie von allem etwas Pflanzen. Früh, mittel und spät sowie jeweils mehlig- und festkochend.

Späte Kartoffelsorten

Als letztes im Vegetationsjahr haben die späten Kartoffeln ihre Pflanzzeit. Diese beginnt kurz nach der Pflanzzeit der mittelfrühen, also ab Mitte Mai bis Anfang Juni. Zu dieser Zeit müssen sich auch keine Gedanken mehr über einen eventuellen Frostschutz des Beetes gemacht werden, wenn die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet werden. Sollen die späten Kartoffelsorten eingekellert werden, dann ist es sinnvoll, diese so spät wie möglich zu setzen. Die Ernte erfolgt dann, je nach Setzungszeitpunkt zwischen August und September. So können die Knollen teilweise auch bis in den Oktober im Boden verbleiben. Wichtig ist jedoch, vor dem ersten Frost alle Knollen zu ernten. Zu den späten Kartoffelsorten gehören:

Kartoffelsorte Ackersegen, Kartoffeln

Ackersegen, Quelle: LEP Hamburg, Ackersegen mehligkochend Deutschland 1929, Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC BY-SA 3.0

  • Ackersegen
  • AC Vigor
  • Aeggeblome
  • Allure
  • Cascada
  • Vitolette
  • Wisent
  • Wotan

Hinweis: Wenn Sie die ein oder andere Sorte pflanzen, sollten Sie auch auf die angegebene Reifezeit achten. Denn diese liegt bei den unterschiedlichen Kartoffelsorten zwischen 60 und 160 Tagen. Ja nachdem wie schnell Sie die Kartoffeln ernten und verwenden möchten, sollten Sie hierauf achten. Zudem sind die Kartoffelsorten mit der kürzeren Reife auch weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten.

Häufig gestellte Fragen

Welche Unterschiede gibt es zwischen frühen und mittelfrühen Kartoffelsorten?

Die mittelfrühen Sorten werden noch vor den späten Kartoffelsorten gesetzt, aber später als die frühen. Da sie jedoch eine längere Reifezeit besitzen, als die frühen Kartoffelsorten sind sie auch anfälliger für Schädlinge und Krankheiten und Sie müssen mehr Schutzmaßnahmen ergreifen.

Warum sind frühe Kartoffelsorten zu empfehlen?

KartoffelkäferNeben der frühen Erntezeit haben die frühen Kartoffelsorten auch eine relative kurze Reifezeit. So sind sie resistenter gegen die typischen Schädlinge und Kartoffelkrankheiten. Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans-Pilz) sowie Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) lassen die frühen Knollen in der Regel unberührt.

Was kann gepflanzt werden, wenn das Früh-Kartoffel-Beet abgeerntet ist?

Frühe Kartoffelsorten sind bereits ab Ende Juli völlig abgeerntet, das heißt, Sie haben zu diesem Zeitpunkt wieder ein leeres Beet zur Verfügung. Hier hinein können Sie viele verschiedene Gemüsesorten wie Mangold, verschiedene Kohlarten, Kohlrabi, Buschbohnen oder auch Endivien setzen. Für starkzehrende Nachtschattengewächse zu denen zum Beispiel Auberginen oder Tomaten gehören, ist der Boden nach der Kartoffelernte jedoch nicht so gut geeignet.

Was ist die Besonderheit der späten Kartoffelsorten?

Die späten Kartoffelsorten eignen sich vor allem hervorragend für das Einkellern. So können Sie sich mit den späten Kartoffeln einen guten Vorrat für den Winter bis ins nächste Frühjahr schaffen und danach durch das Setzen der frühen Kartoffelsorten fast übergangslos zu deren Ernte übergehen. Setzen Sie daher die Kartoffelsorten alle entsprechend ein, haben Sie fast das ganze Jahr Kartoffeln aus der eigenen Ernte zur Verfügung.

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