Ziergarten

Ideale Kletterpflanzen: schnellwachsend + mehrjährig + blühend

Campsis radicans, Kletterpflanze

Rankenden Pflanzen können schnell einen Zaun oder ein Gebäude aufwerten oder an einer Terrasse einen natürlichen Sichtschutz bieten. Diese Kletterpflanzen sollten idealerweise mehrjährig sowie schnellwachsend sein. Eine Blüte im Frühjahr oder Sommer bietet zudem ein dekoratives Bild. Es ist gar nicht so schwer, hier eine Auswahl mit den gewünschten Kriterien zu finden. Denn es gibt einige Kletterpflanzen, die all dies erfüllen und zudem auch noch winterhart und oftmals auch pflegeleicht sind. Damit die Auswahl nicht lange dauert, wurde die folgende Liste der idealen Kletterpflanzen erstellt.

Aus der Gartenrat Mediathek

Mehrjährige, blühende Kletterpflanzen

In der Regel sind die kletternden Ranken alle recht schnellwachsend. Eine Mauer oder ein Zaun kann so schnell verdeckt werden. Allerdings sind nicht alle Kletterpflanzen auch mehrjährig und blühend. Zudem muss beim Standort darauf geachtet werden, ob die mehrjährigen Pflanzen auch winterhart sind. Denn mehrjährig bedeutet hier nicht gleich auch winterhart. Sollen die Rankpflanzen daher für mehrere Jahre an einer Mauer oder einem Zaun hochklettern und verdecken, dann bietet es sich an, wenn diese nicht nur mehrjährig sondern auch winterhart sind und somit so wenig Schutz wie nötig im Winter benötigen.

Von A bis G

Alpen-Waldrebe (Clematis)

  • Alpen-Waldrebe 'Tage Lundell'sehr schnellwachsend
  • vielfältige Blüte
  • gelb, violett, blau oder weiß blühend
  • Blütezeit von April bis September
  • wird bis zu vier Meter hoch
  • laubabwerfend
  • Wurzeln immer im Schatten
  • Standort sonnig bis halbschattig

Tipp: Nur die laubabwerfenden Clematis können Sie im Winter draußen lassen. Es gibt allerdings auch immergrüne Sorten, die idealerweise in einem Kübel kultiviert und im Winter frostfrei gestellt werden.

Amerikanische Klettertrompete (Campsis radicans)

  • Klettertrompete - Campsis radicanis, Kletterpflanzenwinterhart bis zu -20° Celsius
  • nur Mulch über Wurzeln häufeln
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • Blütezeit von Juli bis September
  • bis zu 10 Meter hoch
  • laubabwerfend
  • ziegelrote oder gelbe Trichterblüten

Hinweis: Wenn in Ihrem Haushalt kleine Kinder oder Haustiere leben, die an die Pflanze gelangen könnten, dann sollten Sie auf eine Kultivierung verzichten. Die Klettertrompete ist in allen Teilen giftig. Sie selbst sollten sich daher mit Handschuhen vor Hautreizungen schützen.

Blauregen (Wisteria)

  • Blühender Blauregensehr schnell wachsend
  • muss im Sommer immer wieder leicht zurückgeschnitten werden
  • vier bis acht Meter hoch
  • kann auch als Dach gerankt werden
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • blau-lila Blütentrauben
  • es gibt auch weiße Sorten
  • Blütezeit im Mai vor dem Blattaustrieb
  • an Trieben vom Vorjahr

Hinweis: Im Hinblick auf andere Kletterpflanzen ist der Pflegeaufwand beim Blauregen sehr hoch. Denn Aufgrund des sehr schnellen Wachstums der neuen Triebe kann die Pflanze schnell zu wuchtig werden und alles erdrücken. Gerade wenn zum Beispiel Fallrohre in der Nähe sind, müssen Sie aufpassen, dass diese nicht umschlungen und zerdrückt werden.

Geißblatt (Lonicera)

  • Geißblatt - Lonicera, Kletterpflanzenauch als Heckenkirsche bekannt
  • wird bis zu drei Meter hoch
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • gelbe oder rote Blüten
  • Blütezeit zwischen Mai und September
  • gut geeignet in Bauerngärten
  • zieht viele Insekten, Bienen und Hummeln an

Tipp: Je nachdem, für welchen Zweck Sie das Geißblatt verwenden möchten sollten Sie bei Kauf darauf achten, dass es sowohl immergrüne als auch laubabwerfende Sorten der Heckenkirsche gibt.

Von H bis K

Hopfen (Humulus lupulus)

  • hopfen humulussommergrün
  • wird bis zu acht Meter hoch
  • sehr schnellwachsend
  • blühend mit grüner Blüte
  • Blütezeit im Mai
  • Fruchtstände im Juni bis September
  • mehrjährig, da sehr gut winterhart
  • Standort sonnig bis halbschattig

Tipp: Sie sollten nicht sofort an das leckere und erfrischende alkoholische Getränk denken, wenn Sie Hopfen hören. Denn hierbei handelt es sich um eine wunderschöne Kletterpflanze, die schnellwachsend und blühend ist und somit jeden Garten aufwerten kann.

Jungfernrebe (Parthenocissus)

  • Wilder Wein - Vitis vinifera, Kletterpflanzenauch als Wilder Wein oder Zaunrebe bekannt
  • gelbe bis cremefarbene unscheinbare Blüten
  • blauschwarzer Beerenschmuck
  • imposante Herbstfärbung der Blätter
  • im Winter Laubabwurf
  • bis zu 20 Meter hoch
  • sonniger bis schattiger Standort
  • Blütezeit im Sommer
  • wird von Bienen gerne angeflogen

Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)

  • Kletterhortensie - Hydrangea petiolarisstadtklimafeste Pflanze
  • im Gegensatz zu ihren Verwandten winterhart
  • laubabwerfend
  • schöne Herbstfärbung
  • wird bis sechs Meter hoch
  • weiße, große Rispenblüten
  • Blütezeit von Juni bis Juli
  • sonniger bis schattiger Standort

Tipp: Nur in den ersten zwei Jahren müssen Sie die Kletterhortensie im Wachstum unterstützen. Danach kann sie von alleine weiter klettern.

Kletterrose (Rosa)

  • Kletterrosen, Kletterpflanzenwunderschön an einem Randbogen
  • auch als Sichtschutz geeignet
  • viele verschiedene Blütenfarben
  • bis zu fünf Meter hoch
  • sommergrünes, dunkles Laub
  • Blütezeit von Juni bis September
  • Standort sonnig bis halbschattig

Tipp: Wenn Sie eine Rose der Sorte Rambler erwerben, dann können diese an Bäumen bis zu zehn Meter hoch wachsen.

Von W bis Z

Weinreben, Edle (Vitis vinifera ssp. vinifera)

  • Weinrebe - Vitisechter Wein
  • Trauben sind genießbar
  • grüne und blaue Trauben
  • bis zu acht Meter hoch
  • schnellwachsend
  • vor dem Winter zurückschneiden
  • Blütezeit ab April
  • kleine, unscheinbare Blüten in Dolden
  • hieran bilden sich die Trauben
  • schöner Herbstschmuck

Tipp: Wenn Sie die Weinreben in direkter Näher einer Terrasse kultivieren, können Sie direkt von der Hand in den Mund die leckeren Trauben naschen.

 Wilde Weinrebe (Vitis vinifera subsp. sylvestris)

 

Wilde Weinrebe, Kletterpflanze

Quelle: Tangopaso, Vigne sauvage dans les dunes de Capbreton (fruit), Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC0 1.0

  • wird zwischen zwei bis vier Meter hoch
  • gelbe Herbstfärbung
  • besonders schön für Fassaden oder Pergolen
  • laubabwerfend
  • Früchte meist nicht genießbar
  • Standort sonnig bis halbschattig
  • Trauben im August bis September
  • in schwarz, violett oder grün
  • schwach blühend

Tipp: Die Trauben von dem sogenannten Zierwein bleiben in der Regel recht hart und klein und sind daher eher für die herbstliche Optik im Garten geeignet als für den Genuss. Dennoch können Sie auch aus diesen Früchten Saft für die Weinherstellung gewinnen, der Ertrag ist hier allerdings nicht so groß, wie bei den regulären Trauben.

Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)

  • Winterjasmin - Jasminum nudiflorumeinzige Kletterpflanze mit Winterblüte
  • beginnt im Dezember
  • hält sich bis März
  • goldgelb blühend
  • zeigen sich an den Zweigen vor dem Blattaustrieb
  • wird bis zu fünf Meter hoch
  • sonniger oder halbschattiger Standort
  • laubabwerfend

Häufig gestellte Fragen

Müssen die Kletterpflanzen zwingend eine Rankhilfe erhalten?

Es ist sinnvoll, den Kletterpflanzen eine Rankhilfe in Form eines Gitters an einer Mauer oder einem Zaun zur Verfügung zu stellen. Manche Pflanzen, wie der Blauregen oder die Amerikanische Klettertrompete bilden mit den Jahren auch dickere Stämme und feste Zweige aus und können so auch durchaus dann von selbst stehen. Die neu gebildeten Triebe sollten Sie dann jedoch wieder in die gewünschte Richtung führen, da sie ansonsten einfach überhängen oder sich ihre eigenen Wege suchen würden.

Was sollte ich bei den sogenannten Schlingerpflanzen beachten?

Zu den Schlingerpflanzen gehören zum Beispiel der Blauregen oder auch der Zierwein. Diese Kletterpflanzen schlingen und winden ihre neuen Triebe um alles, was ihnen in die Quere kommt. Neben bereits vorhandenen eigenen Stämmen können dies indes auch andere Baumstämme oder Äste sein. Gerne werden auch Fallrohre an Wänden genommen, wenn die Pflanzen hier kultiviert wurden. Daher müssen Sie die Schlingerpflanzen immer unter Kontrolle haben und junge Triebe idealerweise sofort entfernen, wenn diese sich unerwünscht ausbreiten.

Was ist der Unterschied zwischen Selbstklimmern, Spreizklimmern, Rankern und Schlingern?

Bei den schlingenden Kletterpflanzen handelt es sich um solche, die sich um die Rankhilfe wickeln. Mit den Jahren werden die Triebe immer dicker, bis sie schließlich zu einem dicken Stamm und Ästen heranwachsen können. Ranker sind solche Pflanzen, die sich ebenfalls schlingend nach oben bewegen. Hierfür werden dünne Rankhilfen benötigt. Um dicke Streben wickeln sich die Ranker nicht. Spreizklimmer hingegen sind die Kletterpflanzen, die lange, sparrige Triebe besitzen. Durch die Spreizung können sie Halt finden und so schließlich an Höhe gewinnen. Oftmals haben diese Pflanzen übrigens lange Stacheln oder Dornen. Zu guter Letzt gibt es noch die Selbstklimmer, die mit Haftwurzeln entsprechend an Mauerwänden oder Zäunen emporranken können, ohne hierfür eine Rankhilfe zu benötigen.

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