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Ob Bodenverbesserer oder Nährstofflieferant – Kompost erfüllt mehrere Aufgaben und ist ein unverzichtbares Material für den passionierten Gärtner. Mikroben und andere nützliche Kleinstlebewesen zersetzen unbehandelte Küchen- und Gartenabfälle in wertvolle Komposterde. So schonen Sie natürliche Ressourcen und versorgen gleichzeitig über den Humus Nutz- und Zierbeete mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen. Um dem Komposthaufen etwas mehr Struktur zu verleihen, empfiehlt sich der Einsatz eines Komposters. Bauen Sie einen Kompost aus Holz mit einfachen Mitteln doch einfach selbst und passen Sie diesen individuell in der Größe an Ihren Garten an.
Der ideale Standort
Bevor Sie mit dem Anlegen oder dem Bau eines eigenen Komposters beginnen, sollten Sie erst einmal den geeigneten Platz dafür finden. Viele Komposthaufen führen nicht grundlos ein “Schattendasein” in den heimischen Gärten. Denn ein zu sonniger Standort lässt das Material schnell abtrocknen, was den Verrottungsprozess erheblich beeinträchtigt und zum Tod vieler wichtiger Mikroorgansimen und anderen nützlichen Bodenbewohnern führt. Um die Bildung von Fäulnis zu vermeiden, muss der Bodengrund darüber hinaus wasserdurchlässig sein. Meiden Sie gepflasterte und geteerte Flächen.
Wenn Sie einen Kompost aus Holz im eigenen Garten anlegen möchten, sollten Sie eine Grundfläche von etwa 2 Quadratmetern einplanen. Der Komposter lässt sich durch Pflanzen oder Bambusmatten darüber hinaus dekorativ verbergen, sodass Sie den Kompost nicht im eigenen Garten verstecken müssen. Unter idealen Voraussetzungen geschieht eine Geruchsbelästigung durch den Kompost eher selten. Halten Sie dennoch einen gewissen Mindestabstand zum Haus und zu Nachbargrundstücken hinein.
Komposter selbst bauen
Unabhängig von der Größe Ihres Gartens: Ein Kompost gehört mit zu den elementaren Bestandteilen Ihrer grünen Oase. Auch wenn Sie auf einen fertigen Komposter aus dem Fachhandel zurückgreifen könnten, so bringt der Eigenbau eines Selbigen doch zahlreiche Vorteile mit sich. Sie können die Größe Ihres Projekts selbst bestimmen und gezielter auf die Bedürfnisse Ihres Gartens eingehen. In kleineren Ziergärten beispielsweise fällt weitaus weniger Gartenabfall an, als es bei größeren Nutzgärten und Parkanlagen der Fall ist.
Vor dem Bau eines Komposts stellt sich häufig die Frage, aus welchem Material dieser bestehen soll. Neben Kunststoff stehen Ihnen Metall, Drahtgeflecht und Holz zur Verfügung. Letzteres ist ein reines Naturprodukt und fügt sich fast nahtlos und unauffällig in den eigenen Garten ein. Darüber hinaus ist das Material belastbar und hält über viele Jahre hinweg Wind und Wetter stand.
Lärchenholz hat sich für den Bau überaus bewährt. Denn auch ohne eine Imprägnierung hält diese Holzart der Witterung stand. Grund dafür ist der hohe Harzanteil und die feine Maserung der Lärche. Im Laufe der Zeit kann das Holz einen grauen Farbton annehmen, welchen Sie allerdings durch einen Anstrich überdecken können.
Material und Bauanleitung
Wie viel Material Sie benötigen, um einen Kompost aus Holz zu bauen, ist abhängig von der gewählten Größe. Aufgrund von Platzproblemen in einigen Gärten werden Komposter nicht selten höher als breit gebaut. Sofern die Luftzufuhr zum Zersetzungsmaterial gewährleistet ist, beeinträchtigt dies den Verrottungsprozess in keiner Weise. Durch das Ineinandersetzen der Hölzer bilden sich Ausschnitte. Durch diese verhindern Sie, dass Fäulnis und giftige Stoffe entstehen können. Der Kompost selbst sollte mindestens 75 Zentimeter hoch sein.
- Lattenhölzer
- 50 Millimeter starke Kanthölzer
- engmaschiges Drahtgeflecht (beispielsweise Hasendraht)
- Stichsäge
- Da ohne Schrauben und Nägel gearbeitet wird, müssen die Bretter auf eine andere Art und Weise fixiert werden. Dafür sollten Sie an den Unterkanten der Holzleisten Ausschnitte anbringen. Diese entsprechen in etwa einem Viertel der Brettbreite und Brettstärke. Zwei Bretter bleiben im Originalzustand, bei den restlichen die Aussparungen beidseitig aussägen.
- Die beiden Bretter ohne Ausschnitt bilden das Grundgerüst des Komposts und werden in Längsrichtung auf den Boden gesetzt. Die darauffolgenden Bretter paarweise hochkant in Quer- und Längsrichtung – aufeinander aufbauend – aufsetzen. Die Stabilität des Komposts ergibt sich durch die ineinander gesetzten Aussparungen der Hölzer.
- Für mehr Strapazierfähigkeit die beiden Kanthölzer an den schräg gegenüberliegenden Ecken des Komposts befestigen. Alternativ können Sie die Konstruktion auch einige Zentimeter tief in den Boden eingraben.
- Mit dem Drahtgeflecht wird der Boden des Komposters ausgelegt. Damit verhindern Sie, dass unliebsame Nagetiere Unterschlupf im Kompost finden.
Die oben genannte Bauweise hat den Vorteil, dass Sie die angebrachten Bretter ohne größeren Aufwand und Werkzeug entfernen und den Kompost in der Höhe variieren können. Wenn Sie lieber auf Nummer sicher gehen möchten oder keine Stichsäge zur Hand haben, sollten Sie Stahlschrauben oder -Nägel zur Fixierung der Bretter verwenden.
Bei dieser Variante benötigen Sie keine Aussparungen, sondern arbeiten vielmehr mit 4 Kanthölzern, welche die Eckpfeiler bilden. Die minimale Breite und dicke dieser Hölzer beträgt 60 Millimeter, die Höhe ist abhängig von der gewünschten Gesamthöhe des Komposters. Bringen Sie die Lattenhölzer an, achten Sie dabei jedoch auf einen Zwischenabstand von etwa 5 bis 8 Zentimetern, damit Sauerstoff an den Kompostinhalt gelangen kann.
Sollten Sie die Bretter mit Schrauben, Nägeln oder Tackerklammern befestigen, muss die Vorderseite sich öffnen lassen. Dies erreichen Sie beispielsweise durch eine Nut. So haben Sie leichteren Zugang zu den kompostierten Materialien und können den fertigen Humus bequem entnehmen.
Der Aufbau eines Komposts
Mit der Wahl des richtigen Standortes und dem Bau eines Komposters ist es allein nicht getan. Verpassen Sie Ihrem Kompost eine kleine “Starthilfe”, um den Verrottungsprozess zu fördern.
- Füllen Sie zuerst eine etwa 15 bis 20 Zentimeter dicke Schicht aus grobem Material auf. Diese setzt sich bevorzugt aus Reisig, kleineren Zweigen oder Heckenschnitt zusammen.
- Die nachfolgende Schicht besteht aus frischen Garten- und Küchenabfällen.
- Mischen Sie – sofern zur Hand – regelmäßig eine Lage reifen Komposts darüber. Damit fördern Sie die Bildung und Vermehrung wichtiger Mikroorganismen. Alternativ können Sie auch auf Kalk oder Hornmehl zurückgreifen.
- Decken Sie den gefüllten Komposter mit Gartenerde ab und lassen Sie ihn für etwa 4 bis 5 Monate ruhen. Nach dieser Zeit erhalten Sie Rohkompost.
- Wenn möglich, stechen Sie den Kompost im Frühjahr um oder versetzen Sie den gesamten Inhalt. Dadurch gelangt wichtiger Sauerstoff an das Material.
- Nach etwa einem Jahr ist der gesamte Verrottungsprozess abgeschlossen und Sie können den daraus gewonnen Humus im eigenen Garten verwenden.
Tipps und Tricks zum Anlegen
Das Abdecken mit normaler Gartenerde hat sich auch während eines verstärkten Fliegenbefalls und bei einer Geruchsbelästigung bewährt. Kontrollieren Sie in unregelmäßigen Abständen das “Innenleben” Ihres Komposts. Ist das Material zu trocken, sterben die Mikroben ab und die Umwandlung in Humus verzögert sich. In einem solchen Fall Feuchtigkeit in Form von nassen, kompostierbaren Abfällen oder Wasser dazugeben.
Wenn Sie kein Lärchenholz verwenden, die Bretter des Komposts jährlich kontrollieren und mit einer speziellen Holzschutzlasur aus dem Baumarkt imprägnieren. Alternativ hat sich auch Eiche als Baumaterial bewährt, schlägt sich aufgrund der hohen Qualität allerdings auch auf den Anschaffungspreis nieder. Defekte Bretter können problemlos ausgewechselt werden, ohne dass Sie den Kompostaufbau dabei zerstören müssten.
Bei der Gartenarbeit gefundene Regenwürmer finden im Kompost aus Holz eine neue Heimat und unterstützen wirkungsvoll die Arbeit der Insekten und Bakterien. Verzichten Sie auf eine wasserdichte Abdeckung jeglicher Art. Denn dadurch gelangt weniger Feuchtigkeit in das Material, was nicht förderlich für den Zersetzungsvorgang. Bei der Verwendung von Drahtgeflecht sollten Sie auf rostfreie Materialien zurückgreifen. Der abgegebene Rost könnte den Humus kontaminieren und ihn dadurch unbrauchbar machen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Möglichkeiten gibt es, einen Kompost aus Holz im Garten zu verbergen?
So nützlich und unverzichtbar Humus auch sein mag, der Komposter wird häufig als störendes Element wahrgenommen. Pflanzen Sie halbhohe Büsche rings um den Kompost oder ziehen Sie eine Schilf- bzw. Bambusmatte rundherum. Ein ruhender Komposter lässt sich allerdings auch als Hochbeet für stark zehrende Gewächse verwenden, wie beispielsweise Kürbispflanzen.
Können auch Paletten für den Bau verwendet werden?
Euro- und auch Einwegpaletten sind sehr stabil und durch ihre Maße durchaus auch für den Bau eines Komposts aus Holz geeignet. Achten Sie lediglich darauf, dass die Oberfläche der Paletten keine giftigen Lacke oder Farbreste aufweist. Entfernen Sie die Füße der Paletten und fixieren Sie drei Seiten mit Winkeleisen, die Vorderseite können Sie mit Scharnieren zum Öffnen versehen. So gelangen Sie leichter an das kompostierte Material.
Warum dampft der Kompost?
Während der Zersetzung erwärmt sich das kompostierende Material, durch die aktiven Mikroorganismen können Temperaturen von weit über 40°C im Inneren entstehen. An besonders heißen Sommertagen kann es im ungünstigen Fall zu einer spontanen Selbstentzündung des Komposts kommen. Überprüfen Sie während einer längeren Hitzeperiode stark dampfende Komposter regelmäßig und führen Sie bei Bedarf eine Überprüfung der Temperatur durch. Zeigt das Thermometer weit über 60°C an, können Sie das Material durch Umstechen ein wenig abkühlen. Vollkommen auskühlen darf der Kompost allerdings nicht, denn das schadet dem Zersetzungsprozess.