Wer besitzt daheim nicht gerne einen kleinen Obstbaum, dessen Früchte nach Lust und Laune geerntet und verzehrt werden können? Wer sich einen Zitronenbaum anschaffen möchte, wird zum Beispiel bei IKEA fündig. Aber ist das Obst wirklich essbar, oder hat der Kunde am Ende doch nur mit Zitronen gehandelt?
Entscheidende Faktoren für den Verzehr
Ob die Zitronen sich zum Verzehr eignen, hängt beim Erwerb eines Zitronenbaums weniger von der Sorte als von der Bearbeitung des Bäumchens ab. Wichtige Kriterien, an denen sich Kunden orientieren sollten, sind:
- Angabe des Herkunftslandes beziehungsweise Anbaugebiets (für den Anbieter verpflichtend)
- ein Warnhinweis, dass giftige Spritzmittel verwendet wurden (Zier- statt Nutzpflanze)
- Generation der Zitronen
- Verwendungszweck (Saftgewinnung, Zitronenabrieb etc.)
In der Regel eignen sich die angebotenen Sorten alle zum Verzehr. Im Handel vertriebene Obstbäume stammen meistens aus Italien, IKEA gibt als Herkunftsland seiner Ware Südostasien an.
Obwohl das Obst sehr schmackhaft aussieht, finden viele Kunden den Warnhinweis auf dem Etikett, dass sie sich nicht zum Verzehr eignen. Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte dieser Empfehlung Folge leisten. Trotzdem wird es niemanden umbringen, wenn er die Zitronen probiert.
Generell gilt die Regel, dass lediglich Obst aus biologischem Anbau auf dem Teller landen sollte. Zumindest wer die ganze Frucht verarbeitet, ist damit auf der sicheren Seite. Sind die Anbaumethoden nicht eindeutig, sollten die Zitronen nur zur Saftgewinnung genutzt werden. Der Zitronenabrieb könnte aufgrund verwendeter Pestizide zu Bauchschmerzen oder allergischen Reaktionen führen.
Geduld zahlt sich aus
Die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen gelten vor allem für Obst, das beim Kauf im IKEA bereits am Zitronenbaum reift. Bei der Schädlingsbehandlung bleiben die Zitronen nicht von den verwendeten Mitteln verschont. Sie eignen sich höchstens für die Saftgewinnung.
Wer die Zitronen hingegen vollständig nutzen möchte, sollte auf die Folgegeneration warten. Diese Früchte weisen reine Bio-Qualität auf, sofern der Besitzer selbst keine chemischen Mittel anwendet.
Gefährliche Pflanzenschutzmittel
Mit etwas Glück finden Kunden sogar Angaben zu den verwendeten Spritzmitteln auf dem Etikett. Bei folgenden Pestiziden ist dringend vom Verzehr abzuraten:
- Lindan (seit 2007 als Insektizid von der EU verboten)
- Dimethoat
- Chlorpyriphos
- Parathion („Schwiegermuttergift“)
- Azamethiphos
Häufig gestellte Fragen
Indem der Baumarkt den Zitronenbaum als Zier- und nicht als Nutzpflanze vertreibt, muss er nicht für gesundheitliche Beschwerden nach dem Essen der Zitronen aufkommen. Herkunft und ein deutlicher Warnhinweis müssen verantwortungsvoll gekennzeichnet sein. Dann geschieht die Verarbeitung des Obstes auf eigene Gefahr.
Wer das Glück hat, in einem IKEA einen Zitronenbaum zu finden, dessen Obst laut Produzenten vollkommen unbehandelt ist, wird eventuell vom Geschmack enttäuscht. Die Angabe der Essbarkeit bezieht sich lediglich auf mögliche Folgen für die Gesundheit. Trotzdem können die Früchte bitter schmecken. In dieser Hinsicht müssen Kunden auch auf die richtige Sorte achten.
Spritzmittel lassen sich weder an einem chemischen Geruch noch an einer Verfärbung des Obstes erkennen. Oft verwechseln Verbraucher den natürlichen Schutzfilm einer Frucht, bei dem es sich um einen weißen Belag handelt, mit Ablagerungen chemischer Zusatzstoffe. Ein bitterer Geschmack sowie eine adstringierende Wirkung entstehen hingegen aufgrund des Gerbstoffgehalts oder eine falsche Lagerung der jeweiligen Obstsorte.