Schnell breiten sich die Wurzeln beim sehr wuchsfreudigen Zitronenbaum in einem Kübel aus. Vor allem die jungen Zitronenbäume bis zu einem Alter von fünf Jahren sollten einmal im Jahr ein größeres Gefäß und frisches Substrat erhalten. Auch danach muss der ältere Baum spätestens alle drei Jahre umgetopft werden.
Da Zitronenbäume in den hiesigen Breitengraden nicht winterhart sind, werden die Pflanzen in der Regel immer in einem Kübel kultiviert. Welcher Zeitpunkt der richtige ist, wie beim Umtopfen idealerweise Schritt für Schritt vorgegangen wird und welche Fehler hierbei vermieden werden sollten erklärt der folgende Artikel.
Wann umgetopft werden muss
In den hiesigen Breitengraden ist es nicht sinnvoll und zu empfehlen den starkwüchsigen Zitronenbaum im Gartenbeet zu kultivieren. Natürlich könnte der schnellwachsende Baum sich hier frei entfalten, doch da die Pflanzen nicht winterhart sind, werden Sie in unseren Gärten vermehrt in Kübeln gepflanzt. Da es sich jedoch um einen Baum handelt, der in der freien Natur im Mittelmeerraum durchaus bis zu drei Meter hoch werden kann, benötigt er auch im Kübel genügend Platz.
Gerade auch die Wurzeln breiten sich in den ersten Jahren schnell aus. Wird dann nicht mehr Platz geboten, bleibt die Pflanze klein und verzichtet auf die Bildung der dekorativen Zitronen. Daher sollte immer auf die folgenden Punkte geachtet werden, um den richtigen Zeitpunkt zu finden damit die Zitrone sich gut entwickeln kann:
- Wurzelwachstum
- allgemein schlechter Zustand der Pflanze
- Erde ist verdichtet oder zu nass
Richtiges Gefäß
Die Kübelgröße hängt vor allem von den Wurzeln ab. Wachsen diese sehr stark, dann muss auch jedes Jahr ein neuer Topf gewählt werden. Ist das Wurzelwachstum nicht so stark, dann reicht es auch aus, nur das Substrat zu erneuern. So sollte die Topfgröße immer wie folgt gewählt werden:
- Wurzeln sind bis zum Rand gewachsen
- haben das Substrat vollständig durchwurzelt
- Topf eine Nummer größer wählen
- ideal ist ein Drittel größerer Durchmesser vom Wurzelballen
- ausgestreckte Wurzeln sollten Wand nicht berühren
- etwa eine Handbreit Abstand
- Kübel aus Ton sind umso schwerer je größer
- bei großen Pflanzen leichtere Plastiktöpfe verwenden
- Kübel aus Ton speichern Feuchtigkeit besser
- Erde in Plastiktopf trocknet bei Sonnenbestrahlung leichter aus
Ideales Substrat
Für den Zitronenbaum sollte das passende Substrat gewählt werden, damit er seine ganze volle Pracht entfalten und eine üppige Ernte erwartet werden kann. Der Boden sollte daher immer leicht feucht und frisch sein. Zudem sollte das Substrat wie folgt aussehen:
- nährstoffreich
- leicht lehmig
- humos
- neutraler bis leicht basischer pH-Wert
- gut geeignet ist Zitruserde aus dem Handel
Drainage anlegen
In jedem Topf sollte für den besseren Wasserablauf eine Drainage angelegt werden. So kann keine Staunässe entstehen und die Erde verdichtet sich auch nicht so schnell. Bei der Anlage der Drainage wird wie folgt vorgegangen:
- Kies, Tonscherben oder Blähton
- eine dicke Schicht über Abflussloch geben
- etwa fünf Zentimeter hoch
- darüber Pflanzenflies legen
- verhindert das Eindringen von Erde
Passender Zeitpunkt
Wenn der Zitronenbaum umgetopft werden soll, dann ist hier auch der richtige Zeitpunkt zu wählen. Dieser ist ganz klar, denn idealerweise wird die Pflanze direkt nach der Winterruhe vor dem Auszug ins Freie umgetopft. Je nach Klimagebiet, Witterungsbedingungen und Region liegt der ideale Zeitpunkt daher zwischen Februar und März. Denn die Pflanze ist noch in Winterruhe und wird sie nach dem Umtopfen sofort ins Freie gesetzt, beginnt sie mit dem Wurzelwachstum.
Während der Vegetationszeit sollte der Baum nicht umgetopft werden, dennoch gibt es Ausnahmen:
- wenn Erde stark verdichtet ist
- Erde zu nass
- Blätter werden gelb
- Baum ist in einem schlechten Zustand
- sofort umtopfen
- beschädigte und faule Wurzeln dabei entfernen
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn der passende Zeitpunkt für das Umtopfen gekommen ist, ein neuer Kübel und frische Erde bereitstehen, dann sollte wie folgt Schritt für Schritt beim Umtopfen vorgegangen werden:
- klopfen an Wänden und Boden des Topfes
- löst anhaftende Wurzeln
- Topf vorsichtig vom Wurzelballen ziehen
- bei größeren Pflanzen zu zweit arbeiten
- Wurzelballen gut auflockern
- altes Substrat so weit wie möglich entfernen
- im neuen Topf Drainage anlegen
- darüber einen Teil Erde einfüllen
- Baum gerade einsetzen
- restliche Erde einfüllen
Während die frische Erde eingefüllt wird, kann der Topf mehrmals auf den Boden gestoßen und mit den Händen gegen die Wände geklopft werden, so verteilt sich die Erde besser zwischen den Wurzeln und dem Wurzelballen. Danach muss die Pflanze gut gewässert werden. Nach ein paar Tagen, wenn sich die Erde gut gesetzt hat, muss eventuell nochmals eine Schicht nachgefüllt werden. Es dürfen keine Wurzeln über der Erde zu sehen sein.
Häufige Fehler
Beim Umtopfen können durchaus auch Fehler gemacht werden, die nicht nur der Pflanze schaden können sondern auch dem Besitzer die Pflege erschweren. Diese Fehler sehen wie folgt aus:
- kein Abflussloch im Topf
- vergessen, Drainage anzulegen
- zu kleinen Topf gewählt
- falsches Substrat gewählt
- nicht alle alte Erde von den Wurzeln entfernt
- kein Umzug ins Winterquartier möglich, da Kübel zu schwer
- zum falschen Zeitpunkt umgetopft
- mehrere Jahre gar nicht umgetopft
Häufig gestellte Fragen
Wann sollte ich meinen Zitronenbaum umtopfen?
Junge Bäume werden einmal im Jahr zum Ende der Winterruhe im Winterquartier umgetopft, dann können Sie am Standort im Freien ihre Wurzeln ungehindert im frischen Substrat ausbreiten. Bei älteren, nicht mehr so schnell wachsenden Bäumen reicht es, wenn diese alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Geht es dem Baum augenscheinlich nicht gut, ist die Erde zu feucht oder verhärtet, dann muss die Pflanze jederzeit, auch im Sommer oder Herbst, umgetopft und behandelt werden.
Was sollte ich bei der Wahl des Topfes beachten?
Der gewählte Topf sollte immer ein Drittel größer im Umfang sein, als der Wurzelballen, dann können sich die Wurzeln über das Vegetationsjahr wieder gut ausbreiten. Bei dem Material sollten Sie bedenken, dass große Tontöpfe mit Erde und Pflanze gefüllt sehr schwer werden können, der Zitronenbaum im Jahr aber zweimal umziehen muss. Einmal im Herbst ins Winterquartier und im Frühling wieder nach draußen. In Plastiktöpfen hingegen kann die Erde bei intensiver Sonneneinstrahlung schneller austrocknen, Feuchtigkeit wird hier nicht gespeichert, wie dies bei Ton der Fall ist.
Muss ich im Topf zwingend eine Drainage anlegen?
Eine Drainage sollte über dem Abflussloch immer angelegt werden, denn ansonsten kann die Erde das Loch mit der Zeit verstopfen und es kommt zu Staunässe. Durch Staunässe verdichtet sich der Boden, die Wurzeln fangen an zu faulen und es können weder Wasser noch Nährstoffe aufgenommen werden, die Pflanze geht unweigerlich mit der Zeit ein. Bei Plastiktöpfen ist zudem noch darauf zu achten, dass sich offene Löcher im Boden befinden. Diese sind vom Hersteller oft nur vorgestanzt und müssen selbst durchstochen werden.