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Zamie, Zamioculcas zamiifolia – Pflege-Anleitung

Zamie - Zamioculcas zamiifolia

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Die Zamioculcas zamiifolia entstammt den warmen Regionen Ostafrikas und ist es gewohnt, mit ihrem Wasservorrat zu haushalten. Sie bildet kräftige Rhizome, aus denen die grazilen Fiederblätter entwachsen. Ihre kolbenartigen Blütenstände sind zwar kaum der Rede wert; dafür ziert die Zamie selbst schattige Zimmerecken. Darüber hinaus bedarf es schon einer lückenlosen Reihe von Pflegefehlern, um ihre Gutmütigkeit zu strapazieren. Daher steht sie ganz oben auf der Empfehlungsliste für Hobbygärtner, die entweder in den Startlöchern stehen oder endlich einmal ein Erfolgserlebnis genießen möchten.

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Steckbrief

  • Mit der Familie der Aronstabgewächse (Araceae)
  • Einzige Art der Gattung Zamioculcas
  • Bildet horizontale Rhizome.
  • Grüne Blätter mit 5 bis 8 Fiederpaaren.
  • Unscheinbare, helle Kolbenblüten.
  • Wuchshöhe 30 cm bis 90 cm.
  • Alle Pflanzenteile sind giftig.
  • Trivialnamen: Zamie, Glücksfeder, selten Kartonpapier-Palme.
  • Beliebte Zimmerpflanze für Anfänger.

Standort

Zamie - Zamioculcas zamiifoliaDa die Zamie den Wäldern Ostafrikas entstammt, hat sie sich wechselnden Lichtverhältnissen angepasst. Folglich gedeiht sie an einer hellen Örtlichkeit ebenso üppig, wie im Halbschatten oder in einer Zimmerecke, die nur für kurze Zeit von Sonnenstrahlen erreicht wird.

  • Helle, halbschattige bis schattige Lage.
  • Vor direkter Mittagssonne schützen.
  • Ideal sind etwas Sonne am Morgen und am Abend.
  • Temperaturen nicht unter 16° Celsius.
  • Verbringt den Sommer auch gerne auf Balkon und Terrasse.

Wer in möglichst kurzer Zeit eine große Zamioculcas zamiifolia präsentieren möchte, positioniert sie möglichst hell und warm. Hobbygärtner, die dagegen einen vorzugsweise tiefgrünen Farbton der Fiederblätter anstreben, weisen der Zamie einen dunkleren Platz zu. Beide Attribute synchron zu erzielen, dürfte kaum oder nur schwer möglich sein.

Substrat

Sonderlich wählerisch in punkto Substrat zeigt sich die Glücksfeder nicht. In dieser Hinsicht beweist sie ebenfalls ihre sympathische Toleranz gegenüber den Kulturbedingungen, die der Hobbygärtner zu bieten hat.

  • Zamie - Zamioculcas zamiifoliaGute Blumenerde auf Kompostbasis.
  • Spezielle Palmenerde.
  • Mix aus Gartenerde, Kompost, Torf und Sand.
  • Universalerde mit etwas Tongranulat.

Wer ganz sicher gehen will, dass das Substrat frei von Viren, Keimen und Schädlingseiern ist, stellt die zu verwendende Menge für etwa 20 Minuten bei 200° in den Backofen oder für 5 Minuten bei 800 Watt in die Mikrowelle.

Gießen und Düngen

Der Wasser- und Nährstoffbedarf der Glücksfeder ist recht bescheiden. Dank ihrer wasserspeichernden Rhizome, greift das Aronstabgewächs einfach auf den darin befindlichen Vorrat zurück, wenn der Hobbygärtner das Gießen einmal vergisst.

  • Gleichmäßig feucht halten.
  • Erst gießen, wenn die Erde angetrocknet ist.
  • Lieber etwas zu trocken, als zu feucht halten.
  • Vom Frühjahr bis zum Herbst alle 4 Wochen düngen.
  • Gut geeignet ist ein Flüssigdünger für Grünpflanzen.

Die anspruchslose Zamie hat sich in den vergangenen Jahren fernerhin als beliebte Büropflanze etabliert. In diesem Fall macht es Sinn, sie in einem Topf mit Bewässerungssystem zu kultivieren. Dabei bedient sich die Glücksfeder selbst aus dem Wasserreservoir und es besteht keine Gefahr, dass aufgrund von Kommunikationsfehlern unter den Kollegen entweder zuviel oder gar nicht gegossen wird.

Überwintern

Vom Spätherbst bis zum Frühling legt die Zamioculcas zamiifolia eine Ruhepause ein. Sollte die Pflanze den Sommer im Freien verbracht haben, kommt sie ins Haus, sobald sich die Temperaturen unter 16° Celsius bewegen.

  • Während der Winterruhe weniger gießen und nicht düngen.
  • Den Topfballen keinesfalls austrocknen lassen.
  • Nicht kühler stellen als 16° Celsius.
  • Regelmäßig auf Schädlinge untersuchen.

Ab März wird die Dosierung des Gießwassers leicht gesteigert. Zu dieser Zeit wird die Verabreichung von Dünger ebenfalls wieder begonnen.

Umtopfen

Zamie - Zamioculcas zamiifoliaNach der Winterpause ist der ideale Zeitpunkt, die Zamie umzutopfen. Bei jungen Pflanzen, die verhältnismäßig schnell wachsen, ist diese Maßnahme unter Umständen jedes Jahr erforderlich. Bei älteren Exemplaren verlängert sich der Zeitabstand auf 2 bis 3 Jahre. Grundsätzlich ist es erforderlich, der Glücksfeder einen größeren Topf zu gewähren, wenn sich die Wurzeln nach oben durch die Erde drücken. Das neue Pflanzgefäß sollte auf jeden Fall über eine Öffnung im Boden verfügen, durch die überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Die Zamie mag zu den versöhnlichsten Zimmerpflanzen weltweit zählen; wird ihr jedoch ein Leben in Staunässe zugemutet, reißt sogar ihr der Geduldsfaden und sie wirft kurzerhand ihre dekorativen Fiederblätter ab.

Vermehren

Angesichts der vorteilhaften Attribute der Zamioculcas zamiifolia überrascht es wenig, dass begeisterte Pflanzenfreunde gerne weitere Exemplare dieser gutmütigen Zimmerpflanze um sich hätten. Für die Vermehrung stehen verschiedene Varianten zur Auswahl:

Stockteilung

Diese Technik der Vermehrung geht idealerweise Hand in Hand mit dem Umtopfen. Der Wurzelstock wird einfach mit einem scharfen Messer geteilt. Anschließend wird jede Hälfte in ein eigenes Pflanzgefäß eingetopft und angegossen.

Blattstecklinge

Die Vorgehensweise mag recht unkompliziert sein, erfordert allerdings eine Menge Geduld, bis eine neue Pflanze entsteht:

  • Zamie - Zamioculcas zamiifoliaEin reifes, gesundes Fiederblatt abschneiden.
  • Mit einer Rasierklinge am Außenrand einen Streifen abschneiden.
  • Diese Seite mit dem offen liegenden Gewebe in Anzuchterde stecken.
  • Mindestens 1 cm tief ins Substrat stecken.
  • Bei Bedarf das Blatt mit einem kleinen Holzstäbchen stützen.
  • Substrat und Blattsteckling leicht anfeuchten.

In der Folgezeit, die sich über mehrere Wochen oder gar Monate hinziehen kann, entwickeln sich zuerst kleine Knollen, aus denen später Wurzeln sprießen. In der Regel entstehen gleich mehrere kleine Pflänzchen, die ab einer Größe von 2 cm bis 3 cm vom Mutterblatt getrennt und in normalem Substrat eingepflanzt werden.

Stecklinge

In demselben Maße, wie bei den Blattstecklingen, ist diese Methode der Vermehrung nur geeignet für langmütige Hobbygärtner:

  • Ein Blatt mit 3 bis 4 Fiederblättern wird abgeschnitten.
  • Den Steckling in ein dunkles Glas Wasser stellen.
  • Auf die Fensterbank am West- oder Ostfenster stellen.
  • Das Wasser regelmäßig erneuern.
  • Nach einiger Zeit entstehen kleine Knollen.
  • Aus den Knollen wachsen dann die Wurzeln.
  • Hat sich ein kräftiges Wurzelsystem gebildet, wird eingetopft.
  • In normalem Substrat dauert es einige Monate, bis sich der erste Trieb zeigt.

Der langwierige Prozess der Bewurzelung kann etwas beschleunigt werden, wenn statt Leitungswasser, wachstumsförderndes Weidenwasser verwendet wird. Die Lösung kann ganz einfach selbst hergestellt werden und enthält verschiedene natürliche Wachstumshormone.

Seitensprossen (Kindel)

Die Rhizom bildende Zamie neigt dazu, im Laufe der Zeit Seitensprossen zu bilden. Diese Kindel haben bereits das Aussehen der Mutterpflanze, nur sehr viel kleiner. Eine geeignete Seitensprosse verfügt idealerweise bereits über mehrere eigene Blätter, bevor sie mit einem scharfen Messer vom Haupttrieb abgetrennt wird. Das so gewonnene Kindel wird zur Hälfte in einen Topf mit Anzuchterde gesteckt. In den kommenden Wochen und Monaten wird der Sprössling bei Temperaturen zwischen 18° und 23° Celsius leicht feucht gehalten. Im ersten Schritt bildet sich eine kleine Knolle, aus der heraus sich später die Wurzeln entwickeln. Wichtig zu beachten ist, dass während dieser Phase das Kindel nicht unter direkte Sonneneinstrahlung geraten darf.

Krankheiten und Schädlinge

Eine derart pflegeleichte Pflanze punktet natürlich gleichfalls mit einer entsprechenden Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Ganz gefeit ist sie allerdings nicht gegen eine Infektion, insbesondere dann, wenn es zu einer Häufung von Pflegefehlern kommt:

Spinnmilben

Die winzig kleinen Schädlinge treten vermehrt während der Heizperiode an Zimmerpflanzen auf, weil sie sich in der trockenen Luft ausgesprochen wohl fühlen. Zu erkennen ist ein Befall an den zarten, weißen Spinnweben, die zwischen den Fiederblättern erscheinen. Die Tierchen selbst sind bei einer Größe von 0,5 mm bis 1 mm mit bloßem Auge kaum auszumachen. Da die Anwendung chemischer Bekämpfungsmittel in geschlossenen Räumen äußerst bedenklich ist, sollten folgende biologische Anwendungen in Betracht gezogen werden, um die Plagegeister loszuwerden:

  • Spinnmilben an BlattZamie regelmäßig mit kalkfreiem Wasser einsprühen.
  • Infizierte Pflanze lauwarm abduschen.
  • Anschließend für 3 bis 4 Tage in eine geschlossene Plastiktüte stecken.
  • Raubmilben-Art Amblyseius californicus auf der befallenen Pflanze ausbringen.
  • Anschließend die Raubmilben-Art Phytoseiulus persimilis einsetzen.
  • Lösung aus 15 ml Kaliseife, 1 l Wasser und 15 ml Spiritus mehrmals sprühen.
  • Rapsölhaltige biologische Pflanzenschutzmittel verwenden.

Es mag gerade für die Neulinge unter den Hobbygärtnern etwas gruselig klingen, dass eine Milbenart eingesetzt wird, um die andere Art zu vertilgen. Dabei ist freilich zu bedenken, dass damit auf natürliche Weise das ökologische Gleichgewicht auf der Zamie wiederhergestellt wird. Nach getaner Arbeit werden die Raubmilben das Haus wieder verlassen, ohne irgendeiner Pflanze Schaden zugefügt zu haben.

Pflege in Hydrokultur

Aufgrund der stabilen Rhizome und des gesamten Habitus der Pflanze, ist die Zamie der perfekte Kandidat für die Haltung in Hydrokultur. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, wird im Rahmen dieser Variante der Kultivierung statt Erde ein anorganisches Material in Kombination mit Wasser und einer speziellen Nährstofflösung verwendet wird. Da es eine große Umstellung für die Zamioculcas zamiifolia ist, sich von Erdkultur auf Hydrokultur umzustellen, sollte diese Maßnahme nur für junge Pflanzen in Betracht gezogen werden.

  • Die Zamie austopfen und von sämtlicher Erde befreien.
  • Dabei dürfen die Wurzeln nicht verletzt werden.
  • Einen Hydro-Topf zur Hand nehmen mit Schlitzen für die Wurzeln.
  • Glücksfeder und Topf werden später eine Einheit bilden.
  • Den Wasserstandsanzeiger an der dafür vorgesehenen Einbuchtung befestigen.
  • Die Zamie in salzfreiem, grobem Blähton eintopfen.
  • Hydro-Topf mit der Pflanze in einen wasserdichten Übertopf stellen.
  • Nur Gießen, wenn der Wasserstandsanzeiger auf Minimum steht.
  • Alle 3 bis 4 Monate eine spezielle Hydro-Nährstofflösung verabreichen.

Da eine Hydrokultur stets einhergeht mit einer recht hohen Luftfeuchtigkeit, besteht die Gefahr von Schimmelbildung im Topf. Ist der Befall noch nicht zu weit fortgeschritten, wird der Blähton komplett erneuert. Gleichzeitig werden die Wurzeln der Zamie für 12 Stunden in eine Kupfersulfatlösung (1 %) gesetzt.

Häufig gestellte Fragen

Die bislang dunkelgrünen Fiederblätter meiner Zamie verfärben sich gelb. Was kann ich dagegen unternehmen?
Steht die Zamie zu nass, reagiert sie darauf mit einer gelblichen Verfärbung der Blätter. Es ist ratsam, die Pflanze sogleich in frisches, trockenes Substrat umzutopfen und die Dosierung des Gießwassers ab sofort zu reduzieren.

Benötigt die Zamie einen Rückschnitt?
Nein, bei der Zamioculcas zamiifolia ist kein Rückschnitt erforderlich. Es wäre auch zu schade, die dekorativen Fiederblätter zu stutzen oder gar zu entfernen. Lediglich im Rahmen der Vermehrung durch Stecklinge wird ein Blatt von der Mutterpflanze abgeschnitten.

Die Fiederblätter meiner Glücksfeder sind verstaubt und von einem Fettfilm überzogen. Wie reinige ich sie am besten?
Sind die von Natur aus leicht glänzenden Blätter der Zamie mit Staub besetzt, können sie mit einem feuchten Schwamm oder Tuch abgewischt werden. Mehr Glanz und eine natürliche Versiegelung erhalten die Fiederblätter, wenn sie mit der Innenseite einer Bananenschale abgerieben werden.

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Tipps für Schnellleser

- Zamie gedeiht in allen Lichtverhältnissen.
- Am hellen Standort höhere Wuchsgeschwindkeit.
- Am dunkleren Platz intensivere Farbe der Blätter.
- Verträgt keine pralle Sonne.
- Mindesttemperatur liegt bei 16° Celsius.
- Glücksfeder kann im Sommer ins Freie.
- Palmenerde als ideales Substrat.
- Blumenerde auf Kompostbasis ebenfalls geeignet.
- Tongranulat untermischen für mehr Durchlässigkeit.
- Hydrokultur bei jungen Pflanzen möglich.
- Gleichmäßig leicht feucht halten.
- Im Wachstum alle 4 Wochen düngen.
- Überwinterung nicht unter 16° Celsius.
- Während des Winters wenig gießen und nicht düngen.
- Regelmäßig auf Schädlinge untersuchen.
- Umtopfen im März oder April.
- Vermehren durch Teilung, Blattsteckling, Steckling und Kindel.
- Bewurzelung durch Weidenwasser forcieren.
- Anfällig für Spinnmilben bei trockener Heizungsluft.
- Unbedingt Handschuhe und Augenschutz tragen.