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Wer eine Palmlilie sein eigen nennt, möchte sich selbstverständlich auch im folgenden Jahr wieder an ihrer palmähnlichen, Exotik und Urlaubsfeeling versprühenden Erscheinung erfreuen. Daher lohnt der Aufwand für eine sichere Überwinterung, der bei der Yucca-Palme zugegebener Maßen ohnehin überschaubar ausfällt. Dennoch sollten die erforderlichen Schritte mit der nötigen Sorgfalt erfolgen, da selbst die pflegeleichteste Pflanze eben doch nicht ganz ohne diese auskommt.
Überwinterung im Innenraum
Werden Top- oder Kübelpflanzen im Innenraum überwintert, besteht meist kein Bedarf an besonderen Maßnahmen. Ideal wäre die Unterbringung in einem hellen Raum mit kühleren Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad. Aber auch im Wohnzimmer gelingt die Überwinterung der Yucca-Palme meist ohne Probleme. Wie bei den meisten Pflanzen sollte auch hier die Menge des Gießwassers an die Temperaturen angepasst und gegebenenfalls reduziert werden. Nährstoffgaben in Form von Dünger sind nicht mehr erforderlich. Zudem sollte eine regelmäßige Frischluftzufuhr sichergestellt sein.
Achtung
Wie die meisten anderen Pflanzen auch, passt sich die Yucca-Palme mit abnehmenden Temperaturen und Verkürzung der Tage an die Winterphase an. Optisch macht sich diese Anpassung durch ein Einrollen der Blätter und ein allgemeines Schrumpfen der Pflanze bemerkbar. Hintergrund der Schrumpfung ist einer Reduzierung des Wassergehalts in den Blättern, um so gegenüber Kälte unempfindlicher zu sein. Diese Effekte machen sich je nach Art mehr oder weniger stark bemerkbar und sind auch bei Pflanzen, die im Innenraum überwintern, feststellbar. Sie sind ganz normal und stellen weder ein Anzeichen für eine Erkrankung, noch für eine sonstige Schädigung der Pflanze dar.
Überwinterung im Außenbereich
Soll die Palmlilie dagegen im Außenbereich überwintert werden, hilft die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung, das Schmuckstück sicher in das kommende Jahr zu begleiten.
1. Prüfung der genauen Art
Vor der Festlegung der Überwinterungsmaßnahmen steht die Bestimmung der genauen Art der Yucca-Palme. Da die unterschiedlichen Arten in unterschiedlichem Maße frostresistent sind, folgt daraus die Dringlichkeit der nachfolgenden Maßnahmen für die Überwinterung. Die Spanne reicht von gar nicht frostresistent bis frostfest, wobei gerade die bei uns im Freien kultivierten Pflanzen meist bis zu einem gewissen Grad Frost und Kälte widerstehen können.
2. Nährstoffe
Damit die Pflanze den Winter unbeschadet übersteht, darf im Spätsommer keine zusätzliche Anregung von Triebneubildungen erfolgen. Diese sind besonders frostempfindlich und sterben zuerst ab. Ab Ende Juli / August sollte daher keine Nährstoffzufuhr in Form von Düngergaben mehr erfolgen.
3. Feuchtigkeit
Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, ist die Feuchtigkeit das Problem Nummer eins beim Überwintern der Yucca-Palme. Schlecht abtrocknende Böden und zu viel Niederschlag können Fäulnis an Wurzeln und Pflanzenbasis nach sich ziehen, sowie die Entwicklung von Krankheiten begünstigen. Abhilfe lässt sich durch verschiedene Maßnahmen schaffen:
- Zusammenbinden des Blatthorstes, so dass die Blätter weniger Niederschlag zur Pflanzenbasis leiten
- Abdecken der Pflanze mit einem Topfuntersetzer, oder vergleichbaren Objekten (Vorteil: weiterhin gute Belichtung, Nachteil: Schutz gegen Feuchtigkeit begrenzt)
- Einpacken der Pflanze in Vlies oder Folie (Vorteil: hohe Schutzwirkung gegen Feuchtigkeit, Nachteil: schlechte Belichtung, eingedrungene Feuchtigkeit kann bei Folie nur schlecht entweichen)
- Schaffung eines gut durchlässigen und schnell abtrocknenden Bodens durch Beimengung von Sand oder Kies
4. Frost
Ob nicht, oder nur bedingt frosthart, bedarf die Yucca-Palme eines Schutzes gegen extreme Kälte. Dies lässt sich auf verschiedenen Wegen erreichen:
- Abdecken des Bodens im Wurzelbereich mit Vlies (Vorteil: Zugleich Feuchteschutz, Nachteil: keine Luftzufuhr, daher Neigung zu Schimmelbildung und Fäulnis)
- Abdecken des Bodens im Wurzelbereich mit Reisig, Rindenmulch etc. (Vorteil: Luftdurchlässig, Nachteil: kein Feuchteschutz)
- Bei Kübelpflanzen auf Rollwagen etc.: Frostschutz von den Seiten und unten nicht vergessen! Z.B. durch Holz, Folie, oder Reisig
5. Schädlinge
Da die Yucca-Palme im Winter besonders anfällig für Schädlinge ist, sollte die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge und deren Folgen hin untersucht werden. Besonders gerne nisten sich Blattläuse und Milben in den Blattwurzeln ein und profitieren ebenfalls von den getroffenen Kälteschutzmaßnahmen.
6. Auswintern
Ab etwa März, nach Ende der Frostperiode, sollten die Maßnahmen zum Feuchte- und Frostschutz beseitigt werden. So erhält die Pflanze wieder ausreichend Licht und Wasser und das Wachstum wird angeregt. Außerdem wird nachteiliges Schwitzwasser unter Folien, sowie mögliche Fäulnis biologischer Abdeckmaterialien bei steigenden Temperaturen verhindert.
Häufig gestellte Fragen
Auch wenn alle Maßnahmen für eine erfolgreiche Überwinterung durchgeführt werden, können immer wieder Situationen auftreten, in denen man als Pflanzenhalter unsicher wird. Die Folgenden Antworten helfen bei den gängigsten Fragen zur Überwinterung.
Die Blätter der Yucca-Palme rollen sich ein, was tun?
Das sich die Blätter der Pflanze mit Herbst- und Winterbeginn einrollen, ist normal und gehört zu den Wintervorbereitungen der Pflanze. Maßnahmen müssen keine ergriffen werden.
Ursache für welke, braune Blätter kann sowohl zu viel, als auch zu wenig Feuchtigkeit sein. Hier hilft die Daumenprobe, um festzustellen, wie feucht das Erdreich ist.
Meist liegt die Ursache hier nicht in den Blättern, sondern am Stamm. Dieser sollte auf Fäulnis in Folge einer zu dichten Abdeckung oder von zu viel Feuchtigkeit kontrolliert werden.
Auf der Oberfläche der Blätter sind klebrige Spuren festzustellen. Was ist das?
Hier handelt es sich meist um Schädlingsbefall, in aller Regel Schildläuse. Diese können mit geeigneten Mitteln vernichtet werden.
Die Pflanze ist mit einem weißen Belag überzogen? Worum kann es sich dabei handeln?
Ursache für weiße Beläge auf Blättern und Stamm sind meist Milben, die mit entsprechenden Pestiziden bekämpft werden sollten. Der ebenfalls weiß in Erscheinung tretende Mehltau kommt bei Yucca-Palmen dagegen äußerst selten vor.