Freuen Sie sich jedes Jahr auf den Genuss frischer Kirschen? Eine einzige Made kann die Freude vermiesen. Kann man die ekligen Würmer aus den Kirschen locken oder die Früchte entwurmen?
Kirschfruchtfliege
Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist die Verursacherin der weißen Maden in Kirschen. Sie legt ihre Eier in den reifen Früchten ab. Aus diesen entwickeln sich Larven, die das Fruchtfleisch vertilgen, bis von der knackigen roten Kirsche nur noch ein brauner Brei übrig bleibt.
Die Kirschfruchtfliege sieht der gewöhnlichen Stubenfliege sehr ähnlich. Sie erreicht eine Länge von 3,5 bis 5 Millimetern. Ihr Körper ist schwarz. Am Körper und am Kopf der Fliege befinden sich gelbe Punkte. Auffällig sind ein trapezförmiges gelbes Rückenschild und bräunliche Flügel des Kirschschädlings. Chemische Mittel gegen die Fliege sind im Garten nicht erlaubt. Die Population ist so groß, dass gezielte Bekämpfungsmaßnahmen schwierig umzusetzen sind. Hilfreich ist, mehrere Methoden gegen die ekligen Würmer zu nutzen.
Die Larven haben einen weißen Körper. Sie werden zwischen vier und sechs Millimetern lang. Sie entwickeln sich in
- Süßkirschen
- Sauerkirschen
- Heckenkirschen
- Vogelkirschen
- Schneebeeren
Kirschen im Wasser entwurmen
Die einzige Möglichkeit, Kirschen zu entwurmen, bietet das Wasserbad.
Anleitung
- Füllen Sie eine Schüssel mit kaltem Wasser.
- Geben Sie die gepflückten Früchte hinein.
- Lassen Sie die Früchte zehn Minuten im Wasserbad liegen.
Ergebnis: Die Schädlinge krabbeln aus den Kirschen heraus. Sie erkennen viele weiße Würmer an der Wasseroberfläche. Spülen Sie die Früchte noch einmal gründlich ab und genießen Sie das entwurmte Obst.
Vorbeugende Maßnahmen
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Und auch hier hat der Volksmund recht. Mit diesen Maßnahmen schützen Sie Ihre Kirschen und ersparen sich in vielen Fällen das Entwurmen.
Gelbfallen
Gelbsticker und Klebefallen wirken, bevor die Fliege ihre Eier ablegt. Sie locken die Schädlinge mit ihrer gelben Farbe an. Die bleiben daran kleben. Auf diese Weise kann die Eiablage deutlich reduziert werden und das Entwurmen entfällt. Gelbsticker erzielen in kleinen Kirschbäumen eine gute Wirkung. Große alte Bäume können mit dieser Methode nicht ausreichend geschützt werden.
Insektenschutznetze
Bei kleineren Bäumen lohnt sich die Anschaffung eines Insektenschutznetzes. Die Kirschfruchtfliegen gelangen durch das feinmaschige Netz nicht zu den Kirschen. Die Größe der Bäume hat daher einen Einfluss darauf, wie sehr die Schädlinge die Ernte beeinträchtigen können. Große Bäume können nicht einfach mit einem Netz geschützt werden.
Befallene Kirschen auffangen
Die Maden fallen meist mit den reifen Früchten vom Baum. So gelangen sie in die Erde, wo sie sich verpuppen. Im nächsten Jahr werden sie als neue Kirschfruchtfliegenpopulation ihre Eier in den Kirschen ablegen. Es lohnt sich, unter dem Kirschbaum eine Plane oder Pappe auszulegen, um die faulen Früchte aufzufangen und den Schädlingen den Weg in die Erde zu versperren. Entsorgen Sie das herabgefallene Obst mit den Larven am besten in der Biotonne.
Vogelfreundlicher Garten
Anstatt die Würmer aus den Kirschen, locken Sie doch einfach Vögel, Igel und Nützlinge in Ihren Garten. Schaffen Sie Nistmöglichkeiten und Winterquartiere und verzichten Sie auf Chemie. Die kleinen Tiere helfen Ihnen dabei, Schädlinge aus Ihrem Garten zu verbannen.
Häufig gestellte Fragen
Ja, die gibt es. Eine sehr aufwändige Methode, Steinobst zu entwurmen ist etwa das Entkernen der einzelnen Früchte. Beim Aufschneiden können Sie weiße Larven gut erkennen und die befallene Kirsche entsorgen.
Kirschfruchtfliegen suchen im Mai und Juni ihre Brutstätten auf. Sie bevorzugen Früchte, die in dieser Zeit zu reifen beginnen. Bereits reife Früchte werden verschont. Das bedeutet, dass sehr frühe Kirschsorten vor einem Wurmbefall besser geschützt sind. Wenn diese die richtige Reife erzielen, sind die Fliegen noch nicht ausreichend entwickelt, um Eier abzulegen. Leider sind bisher keine resistenten Sorten erhältlich.
Wer versehentlich eine Made isst, wird es in den meisten Fällen nicht bemerken. Der Geschmack leidet nicht. Wenn die Würmer gerade geschlüpft sind, hat sich auch die Konsistenz der Kirsche noch nicht verändert. So bleiben Maden oft unbemerkt. Die Schädlinge sind nicht giftig, nur eklig.
Kalte Temperaturen und viel Nässe beeinträchtigen den Flug der Kirschfruchtfliegen, dann ist der Madenbefall deutlich geringer. Die meisten Würmer zu beobachten, wenn es Ende Mai sehr warm und trocken ist. Die Fliegenlarven können bei ungünstigen Bedingungen im Boden zwei bis drei Jahre verharren.
Die beste und ökologischste Möglichkeit, die Larven während der Verpuppung zu bekämpfen, sind Hühner. Leihen Sie sich einen Tag lang Hühner aus der Nachbarschaft aus. Das Federvieh pickt die Puppen aus dem Erdreich. Vergessen sie nicht, Ihre Gemüsebeete vor dem Appetit der Hühner zu schützen.