Weizen ist nach Gerste die älteste Getreideart. So lassen sich die ältesten Funde auf den Zeitraum 7800 bis 5200 v. Chr. datieren. Der heutige Saatweizen ist eine Kreuzung aus verschiedenen Getreide- und Wildgrasarten. Das Herkunftsgebiet unseres Weizens ist der Vordere Orient. Die ersten kultivierten Weizenarten waren Einkorn (Triticum monococcum) und Emmer (Triticum dicoccum). Weizen, wie wir ihn heute kennen, wurde ab dem 11. Jahrhundert vermehrt angebaut, da zu jener Zeit das Weißbrot in Mode kam. Heute nimmt das Getreide den größten Anteil auf den Anbauflächen Deutschlands ein.
Weizen und Getreide
Botanisch werden unter Weizen verschiedene Arten der Pflanzengattung Triticum aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) verstanden. Die bekanntesten Arten der Gattung sind
- Weichweizen (Triticum aestivum)
- Hartweizen (Triticum turgidum subsp. durum) als Unterart des Rau- oder Nacktweizens (Triticum turgidum)
- Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta) als Unterart des Weichweizens
Der Begriff Getreide bezieht sich auf die zumeist einjährigen Pflanzen aus der Familie der Poaceae. Die wichtigsten Getreidegattungen sind:
- Weizen (Triticum)
- Roggen (Secale)
- Gerste (Hordeum)
- Hafer (Avena)
- Triticale
- Reis (Oryza)
- Mais (Zea mays)
Nach dem Zeitpunkt der Aussaat wird zwischen Sommer- und Wintergetreide unterschieden.
Anbau und Erntezeit von Wintergetreide
In Deutschland sind die bedeutenden Wintergetreidearten:
- Winterweizen
- Winterroggen
- Wintergerste
- Wintertriticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen)
Winterweizen wird vor dem Beginn des Winters ausgesät. Der genaue Zeitpunkt ist von Art zu Art unterschiedlich, ganz allgemein erfolgt die Aussaat jedoch ab September, da Wintergetreide einen Kältereiz braucht, um im folgenden Frühjahr Blüten und Samen zu entwickeln. Dieser Umstand wird in der Fachsprache Vernalisation genannt. Die Erntezeit der Wintergetreidearten erfolgt dann ab Juli des kommenden Jahres. In Deutschland wird zu 90 Prozent Wintergetreide angebaut, da dieses durch die längere Vegetationszeit beim Ernten ertragreicher ist.
Anbau und Erntezeit von Sommergetreide
Sommerweizen wird im März gesät. Die Erntezeit beginnt im Juli. Zu den typischen Sommergetreidearten in Deutschland zählen Mais, Sommergerste und Hafer.
Weichweizen
Diese Art des Weizens wird im Sommer und im Winter angebaut. Weizen ist eine einjährige krautige Pflanze, die auch Brot- oder Saatweizen genannt wird. Triticum aestivum ist wirtschaftlich gesehen, die bedeutendste Weizenart. Nach dem Ernten wir sie zur Herstellung von Brot und anderen Backwaren verwendet. Außerdem dient diese Weizenart als Futtermittel und zur Gewinnung von Stärke.
Hartweizen
Das Korn des Hartweizens ist weniger mehlig und härter als jenes des Weichweizens. Da dieser Weizen für seine Entwicklung weniger Niederschlag als Triticum aestivum benötigt, wird er v.a. im Mittelmeerraum und in Vorderasien angebaut. In Deutschland ist diese Weizenart eher selten zu finden. Weil Triticum turgidum subsp. durum sehr wärmeliebend ist, wird er in der Regel als Sommergetreide kultiviert. Da Hartweizengrieß besonders viel Protein enthält, lässt er sich zu einem sehr elastischen Teig verarbeiten, aus welchen Teigwaren, Couscous und Bulgur hergestellt werden.
Häufig gestellte Fragen
Wann beginnt die Weizenernte?
In Deutschland beginnt die Weizenernte, je nach Witterung, im Juli. Ausschlaggebend dafür ist neben der Kornreife auch der Wassergehalt der Pflanzen, denn er darf nicht über 14,5 Prozent liegen.
Was ist der Unterschied zwischen Winter- und Sommerweizen?
Diese Unterscheidung geht auf die Aussaat zurück. So wird Winterweizen vor dem Beginn des Winters ausgesät, und Sommerweizen erst im darauffolgenden Frühjahr. Das Ernten findet bei beiden ab Juli statt.
Was ist Weichweizen?
Weichweizen (Triticum aestivum) ist eine spezielle Weizenart aus der Pflanzengattung Triticum. Er wird v.a. zur Herstellung von Brot und anderen Backwaren verwendet. In Deutschland wird er v.a. als Wintergetreide angebaut.
Wofür wird Hartweizengrieß verwendet?
Hartweizengrieß (Triticum turgidum subsp. durum) ist eine spezielle Weizenart. Im Vergleich zu Triticum aestivum ist der Proteinanteil höher. Da dadurch der Teig elastischer wird, wird Hartweizen v.a. für die Herstellung von Teigwaren verwendet.