Schädlinge

Weiße Milben an Pflanzen: was dagegen tun?

Weiße Milben - Wurzelmilben an Hyazinthe

Wirken Ihre Pflanzen plötzlich krank? Hängen die Blätter schlapp herunter und Sie wissen nicht, warum? Die Verursacher könnten Wurzelmilben sein. Erfahren Sie hier, wie Sie die weißen Milben an den Pflanzen wieder loswerden.

Aus der Gartenrat Mediathek

Wurzelmilben erkennen

Wurzelmilben (Rhizoglyphus) gehören zu den wichtigsten Schädlingen vieler Zier- und Nutzpflanzen. Obwohl die weißen Milben nur sehr kurz leben, ist die Bekämpfung schwierig, denn sie vermehren sich schnell. Nach der Paarung legt ein einziges Weibchen mehr als einhundert Eier.

Aussehen

Wurzelmilben sind mit einer Länge von höchstens 1,5 Millimetern mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Sie haben acht Beine und eine weißlich glänzende Oberfläche.

Auftreten

Wie der Name schon sagt, leben Wurzelmilben bevorzugt an den Wurzeln, Knollen und Zwiebeln der Pflanzen. Gelegentlich treten sie auch überirdisch an Stängeln und Blättern auf. Spezielle Arten leben an den Samenständen.

Häufig befallen Wurzelmilben Liliengewächse. Betroffen sind dabei unter anderem

  • Alliumarten
  • Lilien
  • Schwertliliengewächse wie Freesien, Gladiolen, Hyazinthen
Hyazinthenzwiebeln im Topf
Aufgrund ihrer Vorliebe für Blumenzwiebeln werden die Schädlinge oftmals auch als Zwiebelmilben bezeichnet.

Aber auch an Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln und Tomaten tritt die weiße Milbe ebenso auf wie an Getreidearten wie Roggen, Gerste und Hafer.

Schadbild

Wurzelmilben ernähren sich vom Pflanzensaft und rauben den Pflanzen somit nach und nach die Kraft. Die von den weißen Milben gebohrten Fraßgänge in den Wurzeln, Zwiebeln und Knollen werden zu Eintrittspforten für Pilze, Viren und Krankheitserreger. Sie erkennen einen Befall an folgenden Symptomen:

  • schlapp herabhängende, gelbliche Blätter
  • kümmerlicher Wuchs
  • Fraßgänge in Wurzeln, Zwiebeln und Knollen
  • zahlreiche weiße Milben im Wurzelbereich
Zimmerpflanze umtopfen

Hinweis: Häufig werden Wurzelmilben erst beim Umtopfen von Zimmer- und Kübelpflanzen bemerkt.

Wurzelmilben bekämpfen

Um die weißen Milben an ihren Pflanzen zu beseitigen, gehen Sie am besten nach folgender Anleitung vor:

  1. Nehmen Sie zunächst die betroffene Pflanze aus dem Topf.
  2. Spülen Sie danach die Wurzeln unter fließendem Wasser vollständig ab.
  3. Entfernen Sie jetzt abgestorbene Pflanzenteile mit einer scharfen, sauberen Schere.
  4. Geben Sie anschließend frische Blumenerde in ein neues Pflanzgefäß.
  5. Topfen Sie die Pflanze nun wieder ein.
  6. Gießen Sie die Pflanze in den nächsten drei Wochen mit erkaltetem Wermuttee.
Wermutkraut (Artemisia absinthium) hilft gegen weiße Milben an Pflanzen
Zur Tee-Herstellung gießen Sie einen Liter kochendes Wasser über 100 Gramm frische oder zehn Gramm getrocknete Wermutblätter (Artemisia absinthium). Nach einem Tag seihen Sie das Ganze durch ein feines Sieb ab.

Hinweis: Entsorgen Sie die alte Erde und die kranken Pflanzenteile im Restmüll.

Wurzelmilben vorbeugen

Wurzelmilben treten vorwiegend in feuchten Bereichen auf. Die Wurzeln trocken zu halten, würde vielleicht die Wurzelmilben bekämpfen. Die Pflanze kann diese Tortur jedoch nicht überleben, denn sie braucht Feuchtigkeit. Zudem besteht bei Trockenheit die Gefahr eines Spinnmilbenbefalls.

Oft gelangen Wurzelmilben über die Blumenerde in den Garten oder in den Blumentopf.  Wir empfehlen deshalb

  • Zimmer- und Kübelpflanzen nach dem Kauf für zwei Wochen zu isolieren
  • sie nach dem Kauf gegebenenfalls umzutopfen
  • hochwertige Blumen- und Pflanzerde zu verwenden
Blumenerde im Backofen sterilisieren, um weiße Milben und weitere Pflanzenschädlinge abzutöten

Tipp: Wer sicher sein will, durch die gekaufte Blumenerde keine weiße Milben an seine Pflanzen zu tragen, kann sie (mit Alufolie abgedeckt) im Backofen bei 100 Grad Celsius sterilisieren. Sowohl Spinn- als auch Wurzelmilben sterben auf diese Weise ab.

Häufig gestellte Fragen

Sind Wurzelmilben gefährlich für Menschen oder Tiere?

Die weißen Milben sind für Menschen und Tiere keine Gefahr. Sie sind nicht giftig, sie stechen oder beißen nicht.

Können weiße Gespinste an Pflanzen auf Wurzelmilben hinweisen?

Weiße Gespinste und weiße Punkte an Stängeln und Blättern weisen vielmehr auf Spinnmilben hin. Die kleinen Tiere leben oberirdisch. Sie sind mit einer Länge von 0,8 bis 1,25 Millimetern kaum sichtbar. Im Gegensatz zu den weißen Wurzelmilben haben sie eine graue Färbung. Spinnmilben ernähren sich ebenso wie die Wurzelmilben vom Pflanzensaft. Herabhängende Blätter sind ein typisches Kennzeichen für den Befall mit Spinnmilben.

Sterben Wurzelmilben im Winter ab?

Selbst in der kalten Jahreszeit sind die weißen Milben aktiv. Allerdings graben sie sich zum Schutz vor den kalten Temperaturen tiefer in die Erde ein.

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