Wer keinen Garten zur Verfügung hat oder ein Highlight auf Balkon oder Terrasse bringen möchte, der kann Weinreben durchaus auch in einem Topf pflanzen. Was hierbei zu beachten ist, erläutert Ihnen die folgende Anleitung.
Passendes Pflanzgefäß wählen
Der Handel bietet viele Töpfe, die sich in der Größe auch für die Weinreben (Vitis) gut eignen. Ideal ist ein Volumen zwischen 200 und 220 Litern. Hierin können die Reben auch noch entsprechend mit passenden Pflanzen unterpflanzt werden. Weitere Pluspunkte für große Gefäße sind:
- direkter Einbau eines Rankgitters möglich
- erlaubt Anlegen einer besseren Drainage
- im Winter mehr Frostschutz für Wurzeln
- Erde erhitzt im Sommer nicht so schnell
- kein jährliches Umtopfen der Weinrebe notwendig
- kann im großen Kübel die Wurzeln ausbreiten
- Nährstoff- und Feuchtespeicher ist größer
- großer Topf fällt bei Sturm nicht gleich um
Optimales Substrat verwenden
Nicht jedes Substrat ist für Weinreben gut geeignet. Gerade bei der Kübelkultivierung, benötigen sie mehr Nährstoffe als auf dem freien Feld oder im Beet. Dies liegt daran, dass die Nährstoffe beim Gießen aus Töpfen schneller heraus geschwemmt werden. Die Vorbereitung der Erde für die Weinrebe im Kübel sollte daher dieser Anleitung folgen:
- sandigen Mutterboden mit Blumenerde aus Handel mischen
- alternativ auch Zugabe von Kies möglich
- Kompost unterheben
- pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 beachten
- Untermischen von Torf ebenfalls eine Option
- macht Boden saurer
- alternativ eignet sich Lauberde
Topf vorbereiten
Bevor die Weinrebe eingepflanzt werden kann, muss der ausgewählte Kübel vorbereitet werden. Wichtig ist, dass sich unten im Boden genügend Abflusslöcher befinden, aus denen das überschüssige Gießwasser wieder hinauslaufen kann. Hierauf kommen Drainage und Erde:
- Kies oder Tonscherben für Drainage
- etwa zehn Zentimeter hoch
- darüber Pflanzenvlies
- verhindert Verstopfen durch Erde
- danach vorbereitete Erde einfüllen
Weinrebe einpflanzen
Nachdem der ausgesuchte Topf an seinen Standort gestellt, die Rankhilfe eingebaut und das Ganze mit Drainage und Erde aufgefüllt wurde, kann die Weinrebe eingepflanzt werden:
- Rebe aus dem Handel im Topf erwerben
- eine Handbreit tiefer einsetzen, als im gekauften Kulturtopf
- Erde rundherum fest andrücken
- danach gut einschlämmen und kräftig gießen
- dies verhilft der Ausbreitung der Wurzeln
- Pflanze wächst schneller an
Anleitung zur weiteren Pflege
Die Erde in einem Gefäß trocknet immer schneller aus, als das in einem Beet der Fall ist. Das liegt daran, dass die Sonne auf die Seiten scheint und so auch die tiefer liegende Erde schneller austrocknet. Ein regelmäßiges Gießen der Weinrebe ist also unerlässlich. Gerade auch dann, wenn der Topf unter einem Dach steht und von Regen hier gar nicht erreicht wird:
- auch im Freien ohne Dach öfters gießen
- hier gelangt weniger Wasser bei Regen ins Gefäß
- Staunässe jedoch unbedingt vermeiden
- erster Schnitt im Februar oder März nötig
- dabei handelt es sich um den Rebschnitt
- ein zweiter Schnitt erfolgt im Juni
Häufig gestellte Fragen
Auch wenn Sie einen Garten zur Verfügung haben gibt es immer Ecken rund ums Haus, die mehr oder weniger “stiefmütterlich” beachtet werden. Dabei ist es gerade schön, in solche Ecken Kübel mit verschiedenen Pflanzen zu stellen. So können auch Weinreben im Gefäß auf einer versiegelten Fläche, einer Terrasse oder einem Balkon einen wunderschönen Hingucker bieten.
Zu Weinreben in einem Weinfass kultiviert passen sehr gut Rankhilfen aus Bambus. Hierzu verwenden Sie zwei lange Holzlatten, die Sie im unteren Bereich verbinden. An der Basis sollten die Latten etwa 40 Zentimeter auseinander stehen. In regelmäßigen Abständen bohren Sie auf gleicher Höhe Löcher in die Latten. Hierdurch stecken Sie später die Bambusstangen. Die Länge der Rankhilfe bleibt hierbei ganz Ihnen überlassen, sollte aber mindestens zwei Meter betragen.
Wenn ein großer Topf gewählt wurde, dann ist hier viel Erde zu sehen, da die Weinreben nach oben an der Rankhilfe wachsen. Doch die Pflanzen eigenen sich gut zur Unterpflanzung. Hier können Sie zwischen Gewürzen wie Rosmarin (Salvia rosmarinus), Lavendel (Lavandula) oder Thymian (Thymus vulgaris) wählen. Genauso sind auch robuste Blütenstauden wie der dekorative Storchschnabel (Geranium) gut für eine Unterpflanzung geeignet.
Im Topf kultivierte Weinreben sind, ebenso wie in einem Beet auch winterhart. Allerdings müssen Sie hier beachten, dass eine Kübelkultivierung im Winter mehr Schutz benötigt, da der Frost hier schneller von allen Seiten an die Wurzeln gelangen kann. Idealerweise schieben Sie das Gefäß in eine geschützte Ecke und ummanteln es mit Reisigmatten oder Pflanzenvlies. Gefäße, die direkt auf dem Boden stehen, sollten auf Styropor oder Holzlatten gesetzt werden. Die Erde im Topf wird gemulcht, so sind die Weinreben gut geschützt.