Der Steinmarder dringt oft in bewohnte Gebiete vor und kann dort Schäden anrichten. Eine Möglichkeit ihn zu fangen, ist die Auslegung von einem Köder, der aus seinem bevorzugten Fressen besteht. Lesen Sie hier, was Marder gerne fressen.
Kulturfolger
Ein Grund, warum viele Menschen ein Problem mit dem Steinmarder haben, ist, dass sie die Nähe des Menschen durchaus schätzen. Sie haben rasch gelernt, dass es viel einfacher ist, die Haus- bzw. Nutztiere von Menschen in einem Stall zu fangen, als in der freien Natur der Beute über lange Zeit nachzustellen.
Der Steinmarder ist bei der Auswahl seiner Beute nicht sehr wählerisch. Sie knabbern auch gerne Teile im Motorraum von Autos an, was ihnen auch den Beinamen “Automarder” einbrachte. Dabei geht es den Steinmardern eher weniger darum, dass er irgendetwas an Nahrung an den Gummiteilen findet, sondern durch das Anfressen wollen sie lediglich Duftmarkierungen von Konkurrenten beseitigen.
Allesfresser
Marder haben ein typisches Scherengebiss, das vorwiegend auf tierische Nahrung ausgelegt ist. Die Ernährung vom Steinmarder ist jedoch alles andere als einseitig, denn im Sommer nimmt er auch pflanzliche Nahrung zu sich. Er ist jedoch ein perfekter Jäger und hat einen sogenannten Tötungsreflex. Das führt manchmal dazu, dass bei mehreren Beutetieren, die nicht die Flucht ergreifen können, durch die aufgeschreckten Bewegungen dieser Instinkt immer wieder aufs Neue ausgelöst wird. Nicht selten fallen so oft viele Tiere in Geflügelzuchten dem Marder zum Opfer.
Beute, die nicht erst erlegt werden muss, ist für den Allesfresser ebenfalls eine willkommene Nahrungsquelle. Die Marder fressen Aas restlos auf und erfüllen dadurch eine wichtige Aufgabe, denn würde das Aas liegen bleiben, könnte dies eine Ausbreitung von Krankheiten begünstigen.
Jagd am Boden
Obwohl der Steinmarder wie viele andere Marderarten auch, geschickte Kletterer sind, jagt der Marder bevorzugt am Boden. Gelegentlich begibt er sich wenige Meter in die Höhe, allerdings auch nur dann, wenn wirklich eine attraktive Beute lockt. Er bevorzugt jedoch in erster Linie kleinere Säugetiere, die sich am Boden befinden oder sogar unter der Erde.
Zu seiner Beute gehören unter anderem:
- Mäuse
- Ratten
- Kaninchen
- junge Feldhasen
- junge Eichhörnchen
Die Steinmarder fressen nicht Säugetiere, wenn sich die Gelegenheit ergibt und sie ein Revier in der Nähe des Wassers haben fressen sie auch Amphibien wie Frösche oder Reptilien wie Schlangen. Zudem gehören zu ihren Beutetieren auch unterschiedliche Insekten. Da der Steinmarder dämmerungs- bzw. nachtaktiv ist, bevorzugt er Insekten, die auch in der Nacht aktiv sind, wie Nachtfalter.
Geflügel als Beute
Der Steinmarder frisst auch sehr gerne unterschiedliches Geflügel. Ob es sich dabei um Wildtiere wie Gartenvögel handelt oder die Hühner im Stall, ist dem Steinmarder egal. Seine Ernährung beschränkt sich dabei nicht nur auf die erwachsenen Tiere, er frisst sowohl das Gelege als auch Küken in den Nestern.
Damit Ihre Hühner, Enten oder Tauben nicht ebenfalls einem Marder zum Opfer fallen, sollten Sie folgende Vorkehrungen treffen:
- sicheres Gehege bauen
- Futter nur für Geflügel zugänglich machen
- Geflügel über Nacht sicher in Ställen unterbringen
Oft werden Steinmarder durch den Umstand angelockt, dass es andere Beutetiere wie Mäuse oder Ratten gibt, die sich ebenfalls am Geflügelfutter bedienen. Daher ist es wichtig, dass das Futter ausschließlich für das Geflügel zugänglich ist. Dafür gibt es beispielsweise eigene Futterspender, die nur vom Geflügel betätigt werden können.
Pflanzliche Nahrung
Der Steinmarder ernährt sich von unterschiedlichen pflanzlichen Ressourcen. Dazu gehören beispielsweise Früchte, Wurzeln oder Beeren. Als pflanzliche Fettquellen werden von den Steinmardern gerne unterschiedliche Samen wie Sonnenblumenkerne im Herbst gefressen. Nüsse gehören ebenfalls zu ihrem Futter, wenn gleich diese nicht die erste Wahl sind, weil sie für die Tiere nicht ganz einfach zu öffnen sind.
Futterstellen für Vögel werden gelegentlich ebenfalls von Mardern heimgesucht. Daher sollten Sie folgende Vorkehrungen treffen:
- bedarfsorientiert füttern
- nur erhöhte Futterstellen anbieten
- heruntergefallenes Futter regelmäßig entfernen
Menschliche Futterquellen
Als Kulturfolger verschmähen die Steinmarder Futter, das von Menschen kommt, ebenfalls nicht. Sie schrecken nicht davor zurück den Hausmüll zu durchwühlen. Ähnlich wie bei den Waschbären sollten Sie auch die Mülltonnen gut sichern, wenn Sie merken, dass ein Steinmarder in der Umgebung ist.
Steinmarder bevorzugen hier wiederum fleischliche Nahrung, die sich allerdings auch als Köder eignet, um die Tiere zu fangen. Gekochte Innereien wie Pansen fressen die Marder sehr gerne. Aber auch anderes Futter tierischen Ursprungs wie gekochte Eier oder Reste von gekochtem Fisch verschmähen die Steinmarder nicht.
Eine besonders häufige Futterquelle für Steinmarder sind mittlerweile die Futterstellen von Katzen. Viele Besitzer von Freigängerkatzen füttern die Tiere auch im Freien, was im Napf übrigbleibt, wird unter anderem von Mardern, allerdings auch Ratten oder anderen unliebsamen Gästen gefressen.
Marder im Jagdrecht
Der Steinmarder, wie auch andere Arten, unterliegen dem Jagdrecht. Dies bedeutet, dass Steinmarder ausschließlich von Jägern oder befugten Personen gefangen bzw. erlegt werden dürfen. Das Fangen mithilfe von einem Köder in einer Lebendfalle gehört ebenfalls in das Jagdrecht und darf jedoch neben Jägern auch von Personen gemacht werden, die eine Berechtigung haben. Privatpersonen können diese Genehmigung erlangen, nachdem sie einen Kurs zum Aufstellen von Fallen besucht und abgeschlossen haben.
Wer selbst einen Marder fängt, ohne eine Berechtigung, macht sich möglicherweise strafbar. Dies gilt vor allem dann, wenn ein Steinmarder gefangen wurde, der Jungtiere hat und diese möglicherweise durch die Gefangennahme verenden.
Häufig gestellte Fragen
Ja, aufgrund des Tötungsreflexes und durch den Umstand, dass der Steinmarder ein sehr ausdauernder Jäger ist, töten sie oft mehr Beutetiere, als sie später tatsächlich fressen können.
Haben Sie versehentlich einen Marder etwa eingesperrt oder hat er sich selbst in eine missliche Lage bei der Suche nach Nahrung gebracht, informieren Sie den zuständigen Jagdaufseher in ihrer Region. Sie wissen wie sie mit den Tieren umgehen müssen und können sie in Gebieten in sicherer Entfernung aussetzen.