Rasenpflege

Vertikutierer vs. Rasenlüfter – Test und Vergleich

Vertikutieren mit Vertikutierer

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Zur regelmäßigen Pflege des Rasens bedarf es weitaus mehr, als nur das regelmäßige Zurückstutzen von Grashalmen. Bereits wenige Jahre nach der Pflanzung verdichtet sich der Boden, Nährstoffmangel und Staunässe fördern die Bildung von Moos und unerwünschten Moosen im Rasen. Vertikutierer und Rasenlüfter sind zwei Geräte, welche keinesfalls nur den professionellen Landschaftspflegern und Gärtnern vorbehalten sind. Denn wird beides richtig eingesetzt, werden die Gesundheit und das Wachstum Ihres Zier- und Nutzrasens dadurch enorm gefördert. Vor dem Kauf sollten Sie jedoch genau Vergleichen, welches Gerät besser für Ihren Garten geeignet ist.

Aus der Gartenrat Mediathek

Das richtige Werkzeug für einen gepflegten Rasen

Eine dichte, gut gepflegte Grünfläche ist das Aushängeschild des eigenen Gartens. Um das zu erreichen, sollten Sie zuerst auf eine geeignete Rasensorte auswählen. Weit über 9000 verschiedene Sorten und Mischungen stehen Ihnen dafür im gut sortierten Fachhandel zur Verfügung. Ob Sie auf einen Sport- und Spielrasen oder aber auf eine spezielle Sorte für Ziergärten zurückgreifen, ist abhängig von der Art der Beanspruchung und des Standorts in Ihrem Garten. Für den Erhalt der üppig wachsenden Rasenpracht muss jedoch nicht nur der Rasenmäher regelmäßig zum Einsatz kommen.

ZierrasenEbenso wie in Nutz- und Zierbeeten muss auch die Rasenfläche in regelmäßigen Abständen von störenden Unkräutern befreit werden. Das bildet sich besonders häufig dann, wenn der Boden sich verdichtet und Regenwasser nicht schnell genug abfließen kann. Hier kommen Vertikutierer und Rasenlüfter zum Einsatz. Mit diesen Geräten entfernen Sie dichte Moosteppiche, abgestorbene Pflanzenteile und können gleichzeitig das Erdreich ausreichend auflockern. Doch Rasenlüfter, Vertikutierer und auch Aerifizierer sind drei grundlegend verschiedene Geräte, welche nicht unsachgemäß und nach Belieben eingesetzt werden können.

Vertikutierer im Vergleich

Wie bei Rasenmähern sind auch Vertikutierer in verschiedenen Ausführungen und unterschiedlichen Leistungsstärken im Fachhandel verfügbar. Beim Kauf sollte deswegen nicht nur die Ausstattung eine wichtige Rolle spielen, sondern auch die Art der Funktion und die Leistung. Achten Sie beispielsweise besonders beim Kauf von benzin- oder elektrobetriebenen Vertikutierern auf ein verstellbares Messerwerk. Damit können Sie regulieren, wie tief die scharfen Messerklinken in Boden eindringen. So können Sie gezielt nur Moos entfernen oder direkt verdichtetes Wurzelwerk im Erdreich durchtrennen.

Bereits beim Kauf sollte ein Fangkorb beim Gerät enthalten sein. Dieser erleichtert Ihnen die Arbeit.

Elektro-Vertikutierer
Besonders in kleineren bis mittelgroßen Gärten kommen diese strombetriebenen Geräte effizient zum Einsatz. Das mitgeführte Kabel ist häufig mit einem Knickschutz gegen ungewollte Beschädigung ausgestattet. Elektro-Vertikutierer sind im Durchschnitt um einiges leiser als benzinbetriebene Modelle, jedoch schwankt der Grad der Lautstärke auch zwischen den einzelnen Herstellern enorm. Leise Vertikutierer unter 90 Dezibel schonen nicht nur Ihre Ohren, sondern vermeiden auch einen ungewollten Streit mit den Nachbarn.

Benzin-Vertikutierer
Diese Geräte sind leistungsstark und kommen idealerweise in Parkanlagen oder größeren Gärten zum Einsatz. Trotz ihres enormen Gewichts sind Benzin-Vertikutierer äußerst wendig und können problemlos auch auf Rasenflächen direkt unter Bäumen und Sträuchern die Arbeit verrichten. Schwere, lehmhaltige Böden stellen für die Geräte auch kein Problem dar, denn aufgrund ihrer Leistung durchdringen die Messerklinken millimetertief auch dieses harte Substrat.

Hand-Vertikutierer
Hand-VertikutiererÜberaus zeit- und arbeitsintensiv sind mechanische Vertikutierer. Diese Geräte funktionieren mit Muskelkraft, indem die scharfen Messerzinken durch das Erdreich gezogen werden. Zur erleichterten Handhabung sind die Modelle aber auch mit seitlich angebrachten Rollen erhältlich, ähneln hier häufig aber auch einem normalen Gartenrechen. Hand-Vertikutierer sollten nur auf kleinen oder unebenen Grünflächen eingesetzt werden. Beim Kauf eines Geräts mit Rädern ist wichtig, dass die Rollen ausreichend groß sind und das feststehende oder rollende Messerwerk über eine Breite von mindestens 30 Zentimetern verfügt.

Rasenlüfter vs Vertikutierer

Eines vorweg: Ein Vertikutierer ist kein Rasenlüfter. Häufig werden beide Geräte irreführend in einem Atemzug genannt. Rasenlüfter können regelmäßig in der Hauptvegetationszeit zum Einsatz kommen. Empfehlenswert ist die Verwendung der selbigen direkt nach dem Rasenmähen, denn so können Sie das angefallene Schnittgut direkt mit beseitigen. Anders als Vertikutierer besitzen diese Geräte jedoch keine Achse mit einem rotierenden Messerwerk. Vielmehr weisen Rasenlüfter Federstahlkrallen auf, welche über den Boden “fegen” und damit lose und abgestorbene Pflanzenteile entfernen. Das Erdreich wird damit nicht aufgelockert, dafür aber gelangt wichtiger Sauerstoff wieder an das Substrat, Regen- und auch Gießwasser kann schneller abfließen. Die Modelle ähneln häufig einem handbetriebenen Rasenmäher.

Rasen aerifizieren mit NagelschuhenZu den entfernten Verwandten von Rasenlüfter und Vertikutierer gehören Rasenschuhe und mit Nägel beschlagene Hölzer. Mit diesen Gegenständen soll der Boden durchstochen werden, sodass das Erdreich ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe aufnehmen kann. Nutzen und Aufwand stehen hier in keiner Relation zueinander. Besonders das Nagelbrett könnten Sie selbst in Eigenregie bauen, allerdings bewirken die Nägel nur, dass Sie millimetertief damit ins Substrat einstechen. Weder abgestorbener Rasen noch Unkraut werden dadurch entfernt.

Vertikutiert wird nur ein bis maximal zwei Mal pro Jahr im Garten. Der erste Einsatz der Geräte erfolgt im April, noch bevor der Rasen vollkommen aus seinem Winterschlaf erwacht ist. Der Boden muss trocken sein, damit die Messerwalzen das Erdreich nur schneiden, nicht reißen. Entfernen Sie mit dem Vertikutierer abgestorbene Pflanzenteile, Moos und Unkraut. Direkt nach der Verwendung des Geräts gleicht der Garten einem wüsten Schlachtfeld. Denn nur gesunder und fest verwurzelter Rasen hat diese Prozedur überstanden, benötigt aber Zeit um sich wieder zu regenerieren. Zuerst müssen entstandene Löcher mit Sand aufgefüllt werden, danach wird direkt eine frische Aussaat von Rasensamen vorgenommen.

Streuen Sie die Samen breitflächig über die Grünfläche aus. Denn Rasenmischungen variieren häufig in ihrer Zusammensetzung, doch richtig ausgebracht sorgen Sie für ein gleichmäßiges Erscheinungsbild Ihres Rasens.

Wenn Sie noch keines der beiden Geräte verfügen und ernsthaft über den Kauf nachdenken, so wählen Sie doch ein Kombi-Gerät. Modelle dieser Art verfügen über eine auswechselbare Vertikutier- und Lüfterwalze, sodass Sie sich den Kauf beider Geräte einzeln ersparen. Das Kombi-Gerät ist ebenfalls als elektro- oder benzinbetriebene Variante erhältlich. Erleichtern Sie sich dadurch die Arbeit und pflegen Sie ganzjährig ohne größeren Aufwand Ihren Rasen. Der Kostenfaktor liegt etwa – abhängig vom Modell – bei dem Verkaufspreis eines herkömmlichen Elektro-Vertikutierers. Wichtig bei der Handhabung: Beim Wechsel der Walzen muss das Gerät vollständig zum Stillstand gekommen sein. Die Achsen rotieren auch nach dem Abschalten noch einige Zeit nach. Greifen Sie also nicht direkt nach dem Stillstand auf die Unterseite des Geräts, sondern warten Sie einige Zeit.

Das passende Gerät für Ihren Garten

Hand stellt Vertikutierer einAuch wenn ein Vertikutierer nur selten im Jahr zum Einsatz kommt, so ist er doch besonders für ältere Rasen unverzichtbar. Selbst frisch angelegt sollten Sie spätestens ab dem 2. Jahr regelmäßig das Moos beseitigen und den Boden auflockern. So haben Sie länger Freude an einer gesunden und üppig wachsenden Rasenfläche, welche diese Namen auch verdient. Während ein Rasenlüfter zur Standardausstattung eines Hobbygärtners gehören sollte, fällt die Wahl zum Kauf des richtigen Vertikutierers häufig schwer.

Bei Elektro-Vertikutierern wird häufig eine maximale Fläche von etwa 600 m² angegeben. Die Geräte verbrauchen weitaus weniger Emissionen als vergleichbare Benzinmodelle und überzeugen durch ihre Lautstärke. Dennoch sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass Sie stets eine Steckdose in der Nähe haben müssen. Darüber hinaus laufen Sie Gefahr, über das mitgeführte Kabel zu stolpern oder dieses ungewollt zu vertikutieren. Besonders in Schrebergärten empfiehlt sich die Verwendung eines manuellen Vertikutierers. Kleine Rasenstücke sind mit diesen Geräten schnell bearbeitet, bei Bedarf können Sie aufgrund der fehlenden Lautstärke die Arbeit auch am späten Abend oder am Wochenende vornehmen.

Schnell, leistungsstark und effizient arbeiten Sie natürlich mit einem Benzin-Vertikutierer. Das Gerät ist in der Lage, selbst in trockene und harte Böden mühelos einzudringen und die verdichtete Grasnarbe ausreichend zu durchtrennen. In größeren Gärten – oder wenn Sie einen lange vernachlässigten Rasen von Grund auf sanieren müssen – sind benzinbetriebene Modelle absolut empfehlenswert.

In Gartencentern und Baumärkten haben Sie häufig auch die Möglichkeit, Vertikutierer kurzzeitig auszuleihen. Machen Sie sich bereits vor dem Kauf ein Bild darüber, was die Geräte leisten.

Tipps und Tricks zum Kauf des richtigen Geräts

Besonders die Modelle von Vertikutierern variieren je nach Marke und Betriebsart in ihrer Ausstattung und Verarbeitung. Machen Sie sich bereits vor Ihrem nächsten Besuch im Fachmarkt Gedanken darüber, welche Art von Vertikutierern Sie bevorzugen, so können Sie sich direkt vor Ort mehr auf die Leistungsfähigkeit und Verarbeitung konzentrieren.

  • Achten Sie auf eine stabile und gute Verarbeitung.
  • Ein Fangkorb sollte beim Gerät bereits vorhanden sein.
  • Eine stufenlos verstellbare Messerwalze erleichtert Ihnen die Arbeit und macht den Vertikutierer universeller.
  • Hand-Vertikutierer sollten ein gewisses Gewicht besitzen, denn dadurch müssen Sie weniger Kraft aufwenden.
  • Verzichten Sie auf mechanische Vertikutierer aus Leichtmetall.
  • Auch beim Kauf eines Rasenlüfters auf dessen Verarbeitung achten.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einem Aerifizierer und einem Vertikutierer?
Vertikutierer und Aerifizierer haben eines gemeinsam: Beide Geräte dringen in das Innere des Erdreichs ein. Die Messer des Vertikutierers schneiden nur wenige Millimeter tief das Substrat und zerteilen die dicht an der Oberfläche liegenden Pflanzenwurzeln und Moosteppiche. Aerifizierer verfügen nur über Stacheln, welche je nach Gerät hohl oder aus einem Vollmaterial bestehen. Während die hohlen “Spoons” das Substrat komplett herausstechen, verdrängt die andere Art der Stacheln das Erdreich nur. Das kann rasch zu einer ungewollten Verdichtung des Bodens führen. Die Spoons dringen bis zu 14 Zentimeter tief in den Rasen ein, sorgen aber nur für eine Belüftung des Erdreichs. Wie beim Vertikutieren auch, müssen entstandene Hohlräume danach mit Sand aufgefüllt werden.

Welcher Vertikutierer oder Rasenlüfter ist für nasse und unebene Rasenflächen geeignet?
Rasenpflege sollte niemals direkt nach einem Regenschauer erfolgen. Auf nassem Untergrund schneiden die Messer des Vertikutierers nicht, sondern reißen vielmehr die Wurzeln der gesunden Pflanzen aus. Bevor Sie den Rasen vertikutieren, sollte das Erdreich ausreichend abgetrocknet sein. Unebene Flächen können Sie entweder mit einem Hand-Vertikutierer bearbeiten oder aber vorher die Grünfläche einebnen. Damit erleichtern Sie sich auch das Rasen mähen. Manuell bediente Rasenlüfter hingegen können auch auf einem nassen Untergrund zum Einsatz kommen.

Vertikutierer vs. Rasenlüfter – Welches Gerät ist besser?
Eine Verallgemeinerung, welches Gerät für die Pflege des Gartens unverzichtbar ist, kann nicht pauschal getroffen werden. Rasenlüfter und auch Vertikutierer leisten beides unterschiedliche Aufgaben im Garten. Der Rasenlüfter entfernt lose Pflanzenteile von der Erde, sodass Regenwasser schneller abfließen kann und die Oberfläche besser durchlüftet wird. Vertikutierer hingegen verrichten diese Arbeit einige Millimeter tiefer, zerschneiden dabei aber gleichzeitig die Graswurzeln und beseitigen Moos und Unkraut. Diese Arbeit verläuft nicht ohne Spuren im Rasen, weswegen Sie das Vertikutieren vor oder direkt nach der Hauptvegetationszeit vornehmen sollten.

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Tipps für Schnellleser

- Vertikutierer kommen nur im Frühjahr und Spätsommer zum Einsatz.
- Diese Geräte beseitigen Moos, Unkraut und durchtrennen dichtes Wurzelwerk.
- Direkt nach dem Vertikutieren muss Rasen nachgesät werden.
- Elektrobetriebene Vertikutierer sind für kleine bis mittelgroße Rasenflächen geeignet.
- Für große Gärten und Parkanlagen haben sich Benzin-Vertikutierer bewährt.
- Kleine Grünflächen können Sie mit einem mechanischen Vertikutierer bearbeiten.
- Rasenlüfter besitzen nachgiebige Federstahlkrallen und entfernen nur abgestorbene Pflanzenteile.
- Kombigeräte sind universell als Vertikutierer oder Rasenlüfter einsetzbar.
- Aerifizierer dringen mit stabilen Dornen zentimetertief in das Erdreich ein und lockern es dadurch.
- Einen Rasenlüfter können Sie mehrmals pro Jahr im Garten einsetzen.
- Beim Kauf sollten Ausstattung und Verarbeitung des Geräts eine wichtige Rolle spielen.