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Die Tulpe (Tulipa) aus der Familie der Liliengewächse zählt zu den beliebtesten und elegantesten Frühjahrsblühern und überzeugt mit einfachen oder gefüllten Blüten. Die zahlreichen Blütenfarben und Färbungen sind ebenso vielfältig und variabel wie die Blütenformen und die Wuchshöhen der einzelnen Sorten. Mit dem Ende der Blüte ist es mit der Tulpe aber noch lange nicht vorbei, auch wenn die Blütenpracht einer eher kläglichen Optik gewichen ist. Denn nur mit der richtigen Pflege nach der Blüte und dem Schnitt zur richtigen Zeit wiederholt sich die Blütenpracht auch im nächsten Jahr.
Nach der Blüte ist vor der Blüte
Welke Blüten abschneiden
Richtigen Zeitpunkt abpassen
- Zwiebeln legen ein Energiedepot für die nächste Tulpensaison an
- Prozess der Umschichtung der Nährstoffe nimmt einige Zeit in Anspruch
- Sollte nicht durch frühzeitiges Entfernen der Blätter unterbrochen werden
- Gesunde und kräftige Zwiebel, die Basis für viele Jahre in prachtvoller Blüte
- Deshalb die Blätter weder zu früh noch zu spät schneiden
- Blätter trocknen nach und nach ein
- Sie bleiben stehen, bis auch sie komplett welk sind
- Es sollten keine grünen Stellen mehr zu sehen sein
Pflege nach der Blüte
Auch wenn es nicht danach aussieht, benötigt die Tulpe auch nach dem Entfernen der verwelkten Blüten noch etwa zwei Monate lang Pflege, um für die nächste Saison gewappnet zu sein. Dementsprechend düngt man die verbliebenen Pflanzenteile normal weiter und versorgt sie direkt nach der Blüte mit etwas gesiebtem Kompost oder Hornspänen.
Für Tulpen im Topf oder Kübel bieten sich geeignete Flüssigdünger an, die man über das Gießwasser verabreicht. Gegossen wird nicht, die natürlichen Regenaufkommen reichen in der Regel aus, denn die Tulpenzwiebel bevorzugt ohnehin einen eher trockenen Boden.
Zwiebeln ausgraben oder im Boden lassen?
Tulpenzwiebeln können im Sommer ausgegraben aber auch ganzjährig im Boden bleiben, beide Varianten sind möglich. Unter den zahlreichen Tulpensorten gibt es die, deren Zwiebeln sich nach der Wachstumssaison in mehrere kleine Brutzwiebeln teilen, von denen aber nur die größte in der kommenden Saison blüht, bevor auch sie sich wieder teilt.
Dem gegenüber konzentriert sich das Wachstum anderer Sorten vor allem auf eine einzige Blumenzwiebel. Aber was spricht nun fürs Ausgraben und was für den Verbleib der Zwiebeln im Boden?
Ausgraben
- An dauerhaft nassen Standorten, Ausgraben empfehlenswert
- Blätter müssen komplett welk sein
- Zwiebeln im Boden, bei Pflanzarbeiten möglicherweise hinderlich
- In Beeten mit Sommerblumen und Stauden, aus Platzgründen ausgraben
- Das schafft Platz für die anderen Pflanzen
- Zwiebeln vorsichtig aus der Erde holen
- Am besten mit einer handelsüblichen Grabegabel
- Auch die Tochterzwiebeln mit ausgraben
- Speicherorgane dabei möglichst nicht beschädigen
- Anschließend nur die lose Erde abschütteln
- Etwas Erde sollte an den Zwiebeln bleiben
Nun müssen die Tulpenzwiebeln bis zur nächsten Pflanzung im Herbst entsprechend gelagert werden. Leider besteht während der Lagerung die Gefahr, dass die Zwiebeln während dessen vertrocknen, da sie durch Verdunstung viel Wasser verlieren. Zudem können beim Ausgraben die Wurzeln der Zwiebeln verletzt werden.
Nach dem Ausgraben richtig lagern
Gelagert werden sollten nur gesunde und intakte Zwiebeln. Um beschädigte Exemplare auszusortieren, entfernt man am besten mit einem Pinsel die noch an den Zwiebeln anhaftenden Erdreste. Danach sind schadhafte Stellen besser zu erkennen und die betreffenden Zwiebeln können aussortiert werden. Die Verbleibenden bewahrt man an einem trockenen, dunklen, kühlen und luftigen Ort, beispielsweise einem unbeheizten Keller auf, bis sie im Herbst bzw. ab September wieder ausgepflanzt werden können.
Man kann sie beispielsweise in eine herkömmliche Obststiege oder Holzkiste legen, die man mit Papier ausgelegt hat oder in eine Kiste auf trockenem Sand. Zum Schutz vor Nagern und anderen Plagegeistern deckt man die Kiste oder Stiege am besten mit einem engmaschigen Draht, einem Netz oder Gage ab. Während der kompletten Dauer der Lagerung sollte man alle paar Tage jede einzelne Zwiebel in Augenschein nehmen und auf Fäulnis- und Schimmelbildung kontrollieren.
Zwiebeln, die verletzt oder beschädigt sind, müssen regelmäßig aussortiert und im Hausmüll entsorgt werden.
Im Boden lassen
Alternativ zum Ausgraben können Tulpenzwiebeln auch dauerhaft im Boden bleiben. Auch hier gibt es Gründe, die dafür oder dagegen sprechen. An Standorten ohne stauende Nässe besteht in der Regel keine Notwendigkeit zum Auszugraben, die Zwiebeln können das ganze Jahr über im Boden bleiben. Auch wenn es Tulpenzwiebeln eher trocken mögen, sind sie im Boden vor zu starker Austrocknung geschützt.
Bleiben die Zwiebeln in der Erde, sollte man wissen, dass sie im Laufe der Jahre immer tiefer in die Erde wandern, sodass es ihnen immer schwerer fällt, nach oben zu wachsen und irgendwann sogar ganz verschwunden sind. Durch regelmäßiges Umpflanzen etwa alle drei bis vier Jahre kann man diesem Problem entgegenwirken. Eine weitere Gefahr geht von Wühlmäusen und anderen Nagern aus, auf deren Speiseplan auch und insbesondere Blumenzwiebeln stehen. Um sie vor Fraßschäden oder einem Totalverlust zu schützen, sollte man sie möglichst nur in Pflanzkörben oder nicht zu großmaschigen Drahtgeflechten in die Erde setzen.