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Rosen begleiten uns schon seit vielen Jahrhunderten und berühren mit ihrer Attraktivität und atemberaubenden Düften, Herz und Seele eines jeden Betrachters. Sie kommen in Einzelstellung sehr gut zur Geltung und können mit verschiedensten Begleitpflanzen, je nach Wuchshöhe, Wuchsform, Blütezeit und Färbung blühende Oasen im Garten schaffen. Sofern die Ansprüche ähnlich sind und auch die Pflege auf die Bedürfnisse der Rose abgestimmt ist. Ein wichtiger Bestandteil der Pflege ist der richtige Zeitpunkt und die Vorgehensweise beim Schnitt, sowohl der Triebe als auch der verwelkten Blüten. Aber darf man Rosenblüten überhaupt abschneiden?
Warum welke Rosenblüten schneiden?
Es gibt viele gute Gründe verwelkte Rosenblüten zu schneiden. Auch wenn die Blüten bereits verwelkt sind, werden sie weiterhin mit Nährstoffen versorgt. So können sich aus den Blüten die typischen Hagebutten entwickeln, was der Pflanze wiederum sehr viel Kraft raubt. Allerdings können gerade Hagebutten im Herbst und Winter auch sehr dekorativ sein. Zwei weitere, nicht zu unterschätzende Gründe für einen Schnitt sind die Gesunderhaltung der Pflanze sowie eine zweite oder sogar dritte Blüte, je nach Sorte.
Verzichtet man generell darauf, Verwelktes abzuschneiden, werden die Rosen im Laufe der Jahre vergreisen, Vitalität und Blühfreudigkeit gehen mehr und mehr verloren. Die Rose wird geschwächt, bildet im unteren Bereich bald keine neuen Triebe mehr aus und verkahlt von unten her. Eine geschwächte Rose ist deutlich anfälliger gegenüber Schädlingen und Krankheiten als eine, die regelmäßigen Schnittmaßnahmen unterzogen wird. Zudem sind Rosen, die von verwelkten Blüten übersät sind, nicht wirklich schön anzuschauen. Deshalb sollte man beherzt zur Gartenschere greifen und abhängig von der Rosensorte verwelkte Teile der Rosenpflanzen abschneiden.
Einmal blühende Rosen schneiden
Einmal blühende Rosen blühen an vor- und mehrjährigen Trieben. Aus diesem Grunde sollten sie ausschließlich im Sommer, unmittelbar nach der Blüte ausgelichtet und in Form gebracht werden.
- Welke Blüten und Triebe entfernen
- Verblühte, zu hochgewachsene Triebe herausschneiden
- Auf normale Höhe der Rose einkürzen
- Ältere Triebe bis zum Ansatz zurückschneiden
- Bereits kurz nach dem Rückschnitt, Wuchs neuer Triebe in vollem Gang
- Neue Triebe blühen in der nächsten Saison
- Für eine schöne Form, seitliche Triebe gegebenenfalls stärker zurückschneiden
- Tote und veraltete Triebe komplett entfernen
- Besonders dicht gewachsene Strauchrosen auslichten
- Etwa ab Juli bilden einige Rosen sehr lange Basistriebe
- Sogenannte Johannitriebe, ein zweiter Austrieb mit Blättern und Trieben
- Sie wachsen über normale Strauchhöhe hinaus
Die auch als Augustsaft bezeichneten Johanni- oder Johannistriebe sollte man erst einmal nicht abschneiden, sondern ausreifen lassen, denn sie sind wichtig für die Verjüngung der Rose. Beim Schnitt im darauffolgenden Jahr können sie dann der eigentlichen Strauchhöhe angepasst werden. Ältere Exemplare kann man direkt nach der Blüte etwa bis zur Hälfte, bei Bedarf auch tiefer zurückschneiden. Mit einem kräftigen Rückschnitt können auch bereits vergreiste Sträucher wieder in Form gebracht und zu neuer Blüte angeregt werden.
Schnitt oft blühender Rosen
Bei öfter blühenden Rosen, zu denen Beet-, Kletter-, einige Strauchrosenarten sowie historische und Wildrosen gehören, sollten verwelkte Blüten regelmäßig und zeitnah entfernt werden, um eine zweite Blüte anzuregen. Auch Pilze und Bakterien haben so keine Chance. Grundsätzlich kann, sobald der Großteil der Blüten verwelkt ist, mit dem Rückschnitt begonnen werden, mit Ausnahme von Wildrosen.
- Nicht nur verwelkte Blüten, sondern den verblühten Trieb abschneiden
- Schnitt bis zum nächsten, vollständig ausgebildeten Blatt (5er-Blatt)
- 5er-Blatt besteht aus fünf bis neun einzelnen Blättern
- Sie sitzen an einem Trieb
- Das Blatt direkt unter Blüte, in der Regel ein- bis dreiteilig
- Es sollte immer mitsamt der Blüte abgeschnitten werden
- Wildrosen am besten gar nicht zurückschneiden, nur auslichten
- Ausnahme ist die sogenannte Kartoffelrose, auch Apfel- oder Japanrose genannt
- Sie muss kräftiger geschnitten werden
- Anderenfalls droht Vergreisung der Rose
Für jegliche Schnittmaßnahmen sollten immer ausreichend scharfe Schnittwerkzeuge verwendet werden, denn glatte Schnittflächen heilen deutlich besser und schneller als ausgefranste oder eingerissene. Zudem sollten die Triebe schräg geschnitten werden, damit sich darauf kein Regenwasser absetzen kann.
Wildtriebe immer entfernen
Beim Rosenschnitt gibt es Einiges zu beachten, damit diese wunderschönen Gewächse auch im nächsten Jahr wieder üppig blühen.
- Schwache Triebe generell stark schneiden
- Kräftige Triebe dagegen nur schwach einkürzen
- Wildtriebe immer komplett entfernen
- Sie bilden sich bei veredelten Rosen
- Treten unterhalb der verdickten Veredelungsstelle aus
- Könnten ohne Schnitt, auf Dauer das Erscheinungsbild der gesamten Rose verändern
- Zum Entfernen der Wildtriebe, zunächst den Wurzelhals der Rose freilegen
- Austrittsstelle des Wildtriebes sollte dann gut zu erkennen sein
- Die Gartenschere so dicht wie möglich am Wurzelhals ansetzen
- Den Trieb unbedingt mit dem Astring entfernen
- Astring ist die ringförmige Wulst an der Triebbasis
- Er enthält teilungsfähiges Gewebe
- Daraus können jederzeit wieder neue Wildtriebe austreten
Sommerschnitt von Doldenblüten
Beim Schneiden von Rosenblüten macht es einen Unterschied, ob es sich um Dolden- oder Einzelblüten handelt. Einzelblüten sitzen, wie der Name schon sagt, immer einzeln an einem Zweig. Ganz anders die Doldenblüten. Hier sitzen an einem Trieb mehrere Einzelblüten, die im Normalfall nicht alle gleichzeitig blühen und dem zufolge auch nicht zur gleichen Zeit welken, sondern nach und nach. Ist also eine Blüte welk, schneidet man nicht die komplette Dolde ab, sondern nur diese eine Blüte an der Stielbasis. Die anderen Blüten bleiben verschont, bis auch sie verwelkt sind.