Pflanzenlexikon

Traubeneiche, Wintereiche – Steckbrief und Pflanzen im Garten

Traubeneiche - Quercus petraea

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Mit mächtiger Krone, kerzengeradem Stamm und imposanter Statur gilt die Traubeneiche als Inbegriff für Kraft, Stärke und Standfestigkeit. Kein anderer Baum ist so eng mit unserer Geschichte und Mythologie verwoben. Wer eine Quercus petraea in seinem grünen Reich ansiedelt, demonstriert damit den Glauben an die Zukunft angesichts einer Lebenserwartung von 1.000 Jahren. Mit welchen Attributen die populäre Eichen-Art auftrumpft, vermittelt Ihnen der folgende Steckbrief. Damit sich die Traubeneiche tatsächlich als Generationenbaum erweist, kommt es auf fachgerechtes Pflanzen im Garten an. So gelingt das Projekt.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Familie der Buchengewächse (Fagaceae)
  • Gattung: Eichen (Quercus)
  • Name der Art: Traubeneiche (Quercus petraea)
  • Verbreitet in ganz Europa
  • Sommergrüner Baum mit ausladender, rundlicher Krone
  • Wuchshöhe 20 bis 40 Meter
  • Blütezeit von April bis Mai mit männlichen Kätzchenblüten oder weiblichen, runden Blüten
  • Ab September 3-4 cm lange Eicheln in dichten Trauben
  • Verwendung: Park-, Garten- und Alleenbaum mit hohem Zierwert
  • Weitere Bezeichnung: Wintereiche

Neben ihrer atemberaubenden Erscheinung, wartet die Traubeneiche auf mit einem der wertvollsten Kernhölzer. Das harte, unverwüstliche Holz wird verarbeitet zu edlen Möbeln, repräsentativen Treppen, stabilen Eisenbahnschwellen und vielem mehr. Dem nicht genug, entfaltet eine Traubeneiche im Laufe der Jahre ihr eigenes Ökosystem. Häufig als Tierheim der Natur bezeichnet, bietet der Baum mehr als 500 Insektenarten, baumhöhlenbewohnenden Vögeln und Fledermäusen einen Rückzugsort. Seine Eicheln dienen zahlreichen Vogelarten, wilden und gezähmten Tieren als wertvolle Nahrung.

Pflanzen im Garten

Traubeneiche SteckbriefBevor Sie das eigentliche Prozedere der Pflanzung in Angriff nehmen, sind im Vorfeld verschiedene Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. So sind für die richtige Wahl des Standortes nicht einzig die Licht-, Temperatur- und Bodenverhältnisse relevant. Da sich aus dem jungen Baum im Laufe der Jahrzehnte ein majestätischer Koloss entwickelt, wollen die Distanzen zu Gebäuden, dem Nachbargrundstück oder zur Straße fachmännisch bemessen sein.

Standort

Damit sich ihre Traubeneiche zu einem stattlichen Baum entwickelt, sollte der Standort möglichst sonnig und warm sein. Freistehend auf Waldlichtungen oder als Solitär im Beet fühlt sich die lichthungrige Eichen-Art gut aufgehoben. Vermeiden Sie einen Platz, an dem ein Jungbaum unter die Beschattung schnell wachsender Laubgehölze geraten könnte, wie Rotbuchen. Im Wettrennen zum Sonnenlicht zieht die eher langsam wachsende Wintereiche in der Regel den Kürzeren und kümmert vor sich hin. Dank ihrer kräftigen Pfahlwurzel, ist eine leichte bis mittlere Windexposition kein Problem.

Boden

Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit erweist sich die Traubeneiche als tolerant und flexibel. Im Grunde breitet sie in jeder normalen Gartenerde freudig ihr mächtiges Wurzelwerk aus. Einzig mit wechselfeuchten oder staunassen Lagen möchte sie nicht konfrontiert werden. Dies ist einer der markantesten Unterschiede zur eng verwandten Stieleiche, die sich mit dauerfeuchten Standorten zu arrangieren vermag.

TraubeneicheUm Ihrem Generationenbaum einen optimalen Boden zu bieten, rücken diese Kriterien in den Fokus:

  • Frisch bis mäßig trocken
  • Humos und gut durchlässig
  • Lehmig-sandig bis kiesig-lehmig
  • Gerne ein neutraler pH-Wert um 7

In freier Natur wirft die Taubeneiche mitunter diese Standortpräferenzen über den Haufen und gedeiht munter gemischt mit Stieleichen am dauernassen Standort. Lassen Sie sich davon nicht in die Irre führen. In der Regel findet die Wintereiche an derartigen Orten ein ökologisch austariertes Paket ein Rahmenbedingungen vor, die ihr ein Leben in nassem Boden erlauben. In Kultur sollten die hier aufgeführten Kriterien demgegenüber weitgehend erfüllt sein, damit sich der Laubbaum heimisch fühlt.

Tipp: Bestehen Zweifel hinsichtlich der Eignung des Bodens für eine Traubeneiche, dient eine professionelle Bodenanalyse der Entscheidungshilfe. Verschiedene Landwirtschaftskammern sowie Spezial-Labore untersuchen die von Ihnen eingesandte Bodenprobe und geben eine fundierte Empfehlung ab. Der Kostenaufwand bewegt sich zwischen 30 und 45 Euro.

Nachbarrecht beachten

Stimmen die Rahmenbedingungen am gewählten Platz für Ihre Traubeneiche, kommt der Zollstock zum Einsatz. Wenngleich Ihre Enkel und Urenkel den Baum erst in seiner Endhöhe erleben werden, gilt es jetzt, die richtige Entfernung zum Haus, zur Straße und zum Nachbarn einzuhalten. Da in Deutschland die Grenzabstände zur Ländersache erklärt wurden, gibt es ebensoviele Abstandsregelungen wie Bundesländer. Darüber hinaus haben die Städte und Gemeinden häufig regionale Verordnungen festgeschrieben. Somit kann keine übergreifende Definition genannt werden. Wenden Sie sich daher im Vorfeld an das zuständige Ordnungs- oder Bauamt und lassen sich den vorgeschriebenen Mindestabstand schriftlich bestätigen.

Pflanzzeit

Für die wärmeliebende Traubeneiche ist der Herbst die beste Pflanzzeit. Zu dieser Zeit hat die Sommersonne den Boden 17-22 Grad aufgewärmt, was den jungen Wurzeln sehr willkommen ist. Im September und Oktober wählen Sie einen trockenen, bedeckten Tag. Bei milder Herbstwitterung spricht nichts dagegen, die Pflanzzeit in den November oder Dezember zu verlegen.

Bodenvorbereitung

WintereicheDamit eine Traubeneiche optimale Anwuchsbedingungen vorfindet, stellt eine fachgerechte Bodenvorbereitung die Weichen. Im gleichen Zug reduzieren Sie mit folgenden Maßnahmen die Ausfallwahrscheinlichkeit:

  • Am gewählten Standort die Erde gründlich von Unkraut, Steinen und Wurzeln reinigen
  • Den Boden 2 Spaten tief umgraben oder mit der Fräse lockern
  • Mit der Harke die Erde möglichst feinkrümelig bearbeiten

Wo die Struktur der Erde nicht an die Idealbedingungen heranreicht, gleichen Sie Mängel mit Bodenhilfsstoffen aus. Verdichtete Erde erhält mithilfe von Sand, grobem Rindenmulch oder feinem Splitt mehr Durchlässigkeit. Ist die Erde so sandig, dass sie durch die Finger hindurchrieselt, geben Sie Kompost, Rindenhumus oder Lauberde hinzu.

Pflanzen

Im Anschluss an die Bodenvorbereitung begeben Sie sich an den eigentlichen Pflanzvorgang. Graben Sie im Erdreich eine Grube, die das 1,5-fache bis doppelte Volumen des Wurzelballens aufweist. Den Aushub geben Sie in eine Schubkarre, um ihn darin mit Kompost und Hornspänen zu vermischen. Nehmen Sie nun die junge Traubeneiche und setzen diese mittig ins Pflanzloch. Achten Sie darauf, dass die Ballenoberfläche nur knapp unter der Erdoberfläche liegt. Ein eventuelles Ballentuch wird geöffnet, ein Container wird vom Wurzelballen abgezogen.

Während eine helfende Hand den Baum festhält, schlagen Sie neben den Wurzelballen einen Stützstab in die Erde. Jetzt füllen Sie die aufbereitete Erde so hoch ein, dass sie bündig mit dem Boden abschließt und treten diese fest. Mit einem Kokos- oder Sisalseil verbinden Sie Stamm und Stützpfahl. Legen Sie das Seil dabei in achtförmigen Schlaufen um den Pfahl und den Baumstamm. Ziehen Sie das Seil nicht zu fest, denn der Stamm sollte sich nicht verbiegen. Zum guten Schluss gießen Sie die frisch gepflanzte Traubeneiche an.

Tipp: Eine ausreichende Wasserversorgung stellt in den folgenden Tagen und Wochen sicher, dass die Verwurzelung im Boden wunschgemäß verläuft. Eine Mulchschicht aus Herbstlaub leistet einen wertvollen Beitrag, das Erdreich länger feucht und warm zu halten.

Häufig gestellte Fragen

Traubeneiche EichelnWie unterscheiden sich die Traubeneiche und die Stieleiche?
Als das sicherste Unterscheidungsmerkmal fungieren die im Herbst reifenden Eicheln. An einer Traubeneiche sind die 3 Gramm leichten Früchte in Gruppen mit 4-6 Exemplaren traubenartig angeordnet und zudem stiellos mit dem Ast verbunden. Die Blätter hingegen sind mit einem langen Stiel versehen. Die 5-7 cm breiten und 8-12 cm langen Blätter verweilen den Winter hindurch am Baum, um erst im Frühjahr herabzufallen. Daher wird die Traubeneiche häufig auch als Wintereiche bezeichnet. Bei der Stieleiche ist dies genau umgekehrt. Hier baumeln 1-3 Eicheln am langen Stiel am Ast herab, während die Blätter kurzgestielt mit dem Ast verbunden sind und im Herbst zu Boden fallen.

Ab welchem Alter blüht eine Traubeneiche?
Handelt es sich um einen Baum aus eigener Aussaat, erscheint die erste Blüte an einer Traubeneiche nach 50 bis 60 Jahren. Diese Zeit können Sie verkürzen, indem Sie eine vorgezogene, mehrjährige Wintereiche aus der Baumschule erwerben. Abhängig vom Status des Baumes, kann diese Investition das Budget erheblich strapazieren. Jungbäume schlagen beispielsweise mit einem Stammdurchmesser von 16 cm mit 575 Euro zu Buche zuzüglich Transportkosten.

Wir leben in einer Region, die bereits mehrfach überflutet wurde. Übersteht die Traubeneiche Hochwasser?
Sofern der Baum nicht vollständig mit Wasser bedeckt wird, weist er eine Überflutungstoleranz von immerhin 6-8 Wochen auf. Solange sich im Anschluss an das Hochwasser wieder normale Bodenverhältnisse einpendeln, toleriert die Traubeneiche die Belastung.
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Tipps für Schnellleser

- Sonnige und warme Lage
- Humoser, sandig-lehmiger bis kiesig Boden
- Frisch-feucht bis mäßig trocken
- Ungeeignet ist ein wechselfeuchter bis staunasser Standort
- Pflanzzeit für Traubeneiche ist im Herbst
- Den Boden sorgfältig jäten, von Wurzeln und Steinen reinigen
- Die Pflanzgrube ist doppelt so groß wie der Wurzelballen
- Den Aushub anreichern mit Kompost und Hornspänen
- Den Ballen mittig in die Grube setzen
- Die Ballenoberfläche liegt knapp unter der Erdoberfläche
- Einen Stützpfahl neben den Baum einschlagen
- Die Grube mit Erde verfüllen, festtreten und angießen
- Stamm und Stützpfahl mit einem Kokos- oder Sisalseil verbinden