Auf süße Erdbeeren und leckere Tomaten will kaum ein Hobbygärtner verzichten. Doch vertragen sich die beiden beliebten Pflanzen zusammen auf einem Beet? Eignen sie sich für eine Mischkultur?
Voraussetzungen für Mischkultur
Als Mischkultur wird das Zusammenpflanzen verschiedener Pflanzen auf einem begrenzten Raum bezeichnet. Bei geeigneter Wahl der Beetpartner können sich Vorteile ergeben. Mischkulturen sind die Grundlage ökologischen Gärtnerns.
Mit Mischkulturen können Sie
- den Ernteertrag steigern
- die Gesundheit der Pflanzen stärken
- Schädlinge abwehren und Nützlinge anziehen
- die Bodenqualität optimieren
- das Aroma der Früchte verbessern
Voraussetzung für eine erfolgreiche Mischkulturpflanzung ist, dass sich die Ansprüche der verschiedenen Partner an den Standort und den Boden ergänzen.
Standortbedingungen von Tomatenpflanzen
- heller, sonniger, windgeschützter Standort
- gelockerter, nährstoffreicher Boden
- regelmäßige Wassergaben
- keine Staunässe
Standortbedingungen für Erdbeerpflanzen
- vollsonniger, windgeschützter Standort
- lockerer, humusreicher Boden
- nach der Fruchtbildung nur noch mäßig gießen
Vertragen sich Tomaten und Erdbeeren?
Die Anforderungen an den Standort von Tomaten- und Erdbeerpflanzen ähneln sich. Sind sie also als Beet-Nachbarn geeignet? Wir haben wichtige Faktoren überprüft.
1. Schutz vor Austrocknung
Die Kombination niedriger und hoher Pflanzen kann ein Argument für eine Mischkulturpflanzung sein. Bei Tomaten und Erdbeeren gilt das jedoch nur einseitig.
Tomatenpflanzen gedeihen besser, wenn der Boden nicht vollständig austrocknet. Da sie sonnige Standorte bevorzugen, kann ein niedriger Bewuchs Feuchtigkeit im Boden halten und vor dem Austrocknen schützen.
Erdbeerpflanzen bedecken die Bodenoberfläche und könnten somit zu einer guten Entwicklung der Tomatenpflanzen beitragen.
Ergebnis: Tomaten profitieren von dem Bodenbewuchs durch Erdbeerpflanzen.
Erdbeeren benötigen möglichst volle Sonne, damit sich das Aroma der Früchte optimal ausbilden kann. Tomatenpflanzen werfen Schatten und beeinträchtigen somit diese Entwicklung.
Ergebnis: Das Aroma der Erdbeeren verschlechtert sich durch den Schattenwurf der hohen Tomatenpflanzen.
2. Bewässerung
Die Tomate benötigt viel Wasser für einen guten Ertrag. Die Erdbeere reagiert auf umfangreiche Wassergaben jedoch mit einer Verringerung des Geschmacks. Die Früchte werden wässrig und fad.
Ergebnis: Aufgrund der regelmäßigen Bewässerung der Tomatenpflanzen leidet der Geschmack der Erdbeeren.
3. Düngung
Tomaten gehören zu den Starkzehrern. Sie erhalten bei der Pflanzung eine Portion Kompost und werden regelmäßig gedüngt, um sich gut entwickeln zu können. Erdbeeren hingegen sind Schwachzehrer. Sie werden vor er Pflanzung und gedüngt. Die starke Nährstoffversorgung der Tomatenpflanzen führt dazu, dass die Laubbildung der Erdbeerpflanzen angeregt wird und die Fruchtbildung abnimmt.
Ergebnis: Erdbeeren leiden durch die umfangreiche Nährstoffzufuhr auf dem Tomatenbeet.
Häufig gestellte Fragen
Geeignete Beetpartner für Tomatenpflanzen sind:
– Basilikum (Ocimum basilicum)
– Möhren (Daucus carota)
– Pastinaken (Pastinaca sativa)
– Petersilie (Petroselinum crispum)
– Ringelblume (Calendula officinalis)
– Salat (Lactuca)
– Spinat (Spinacia oleracea)
Erdbeerpflanzen werden günstig beeinflusst durch Mischkulturen mit
– Borretsch (Borago officinalis)
– Dill (Anethum graveolens)
– Knoblauch (Allium sativum)
– Porree (Allium porrum)
– Ringelblumen (Calendula officinalis)
– Zwiebeln (Allium cepa)
Die Ansprüche von Walderdbeeren (Fragaria vesca) unterscheiden sich von denen der Gartenerdbeeren (Fragaria x ananassa). Sie sind an schattige Gebiete gewöhnt und werden durch den Schattenwurf der Tomatenpflanzen nicht beeinträchtigt. Walderdbeeren kommen mit feuchtem, nährstoffreichem Boden klar. Wenn Sie im Garten Walderdbeeren anbauen wollen, können Sie den Platz unter den Tomaten nutzen.