Frischer Thymian (wissenschaftlich: Thymus) duftet herrlich und verfeinert selbst gekochte Gerichte. Damit er nicht regelmäßig neu gekauft werden muss, kann man ihn leicht selbst vermehren. Wir erklären die verschiedenen Methoden, um Thymian zu vermehren.
1. Vermehrung mit Samen
Eine der Methoden, Thymian zu vermehren, ist die Aussaat von geernteten Samen. Diese Methode ist nicht die einfachste, aber sie kann durchaus gelingen. Dazu sammeln Sie an einem warmen und trockenen Tag die harten und reifen Samen Ihres Thymus ein. Diese bewahren Sie über den Winter zum Beispiel in einem Papiertaschentuch auf. Im Frühling gehen Sie dann wie folgt vor:
- Anzuchtschale mit Anzuchterde und Sand füllen
- Substrat leicht befeuchten (am besten mit Sprühflasche)
- Samen gleichmäßig ausstreuen
- Saatgut leicht andrücken
- Schale mit Folie überziehen
- Anzuchtschale auf helle Fensterbank stellen
- auf gleichmäßige Feuchtigkeit achten
Innerhalb von zwei Wochen beginnen die Samen zu keimen. Nach vier bis fünf Wochen können Sie die Jungpflanzen pikieren und in einen größeren Topf umpflanzen. Noch einmal vier Wochen später dürfen die neuen Pflanzen ins Beet, wenn kein Frost in der Nacht mehr zu erwarten ist, also etwa ab Mitte Mai. Mit der Aussaat im Anzuchttopf können Sie daher im März beginnen.
2. Vermehrung mit Stecklingen
Über Stecklinge lässt sich Thymian noch leichter vermehren. Dabei züchten Sie aus jungen Trieben Ihres Thymians neue Pflanzen. Der Vorteil gegenüber dem Neukauf besteht auch darin, dass die Mutterpflanze bekannt ist und die Stecklinge das gleiche Erbgut enthalten. Ein gut gedeihender Thymus liefert die perfekten Gene für die Nachzucht. Der beste Zeitpunkt zur Entnahme von Stecklingen ist kurz vor der Blüte und damit in den Monaten Mai oder Juni. Hier eine passende Anleitung:
- frischen Trieb (etwa 15 Zentimeter lang) abschneiden
- scharfes und sauberes Messer verwenden
- Trieb schräg abschneiden
- unteren Blätter entfernen
- Schnittstelle gerne in Bewurzelungspulver tauchen
- Topf mit Substrat aus Sand und Anzuchterde vorbereiten
- Trieb darin einpflanzen
- alternativ direkt ins Freiland einsetzen
- Substrat gleichmäßig feucht halten
- umtopfen oder aussetzen, wenn neue Blätter wachsen
3. Vermehrung über Absenker
Neben der Vermehrung über Stecklinge, lässt sich der Halbstrauch auch durch Absenker vermehren. Diese natürliche Methode erledigt die Heilpflanze eigentlich allein, denn sie möchte sich von Natur aus fortpflanzen. Sie können ihr dabei aber unter die Arme greifen, damit es problemlos gelingt. Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass der Thymian nah genug über dem Substrat wächst. Gehen Sie nach folgender Anleitung vor:
- kleines Loch nahe dem Thymian anlegen
- in dieses soll neue Pflanze hineinwachsen
- Trieb hinunterbiegen
- Mittelteil mit Erde bedecken und andrücken
- Spitze des Zweiges sieht auf der anderen Seite heraus
- erdbedeckte Stelle beschweren (etwa mit einem Stein)
In der Regel hat der Absenker nach drei bis vier Monaten eigene Wurzeln gebildet und kann von der Mutterpflanze getrennt werden. Sie erkennen das wie bei der Vermehrung über Stecklinge an einem beginnenden Blattwuchs. Der beste Zeitpunkt zur Vermehrung über Absenker ist ebenfalls der Frühsommer im Mai und Juni.
4. Vermehrung durch Teilung
Eine weitere Methode, um die Heilpflanze zu vermehren ist die Teilung. Dabei wird ein Teil des Thymians mit der Wurzel abgestochen und mit seiner Wurzel von der Mutterpflanze getrennt. Dieser Teil kann dann separat eingepflanzt werden. Der Zeitpunkt der Teilung ist unerheblich.
Häufig gestellte Fragen
Ein Thymian gedeiht etwa drei bis vier Jahre so gut, dass man ihn für die Küche und weitere Verwendungsmöglichkeiten gut nutzen kann. Danach beginnt er alt zu werden, verholzt und die Zweige werden schwächlich. Der Anteil an ätherischen Ölen sinkt. Rechtzeitig vorher sollten Sie daher den Thymus vermehren. Das zweite Jahr bietet sich perfekt dazu an.
Sogar sehr viele. Neben dem echten Thymian (Thymus vulgaris), der am bekanntesten ist, gibt es 214 verschiedene Arten. Sie unterscheiden sich in Blattfärbung, Wuchsform und in vielfältigen Aromen: Orange, Zitrone, Bergamotte. Wer das Aroma der Pflanze liebt, kann gerne experimentierfreudig werden. Die Vermehrung ist bei allen Pflanzensorten gleich.