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Wenn eine Thuja-Hecke entfernt werden soll, dann bedeutet dies vor allem viel Arbeit. Denn mit dem Abholzen der einzelnen Sträucher ist es hier nicht getan. Die Wurzeln müssen entfernt und eventuell ausgegraben werden, ansonsten bilden die Pflanzen aus dem Wurzelstock im Frühling neue Triebe und wachsen wieder nach. Gerade bei älteren oder sehr langen Hecken kann es daher sehr anstrengend und arbeitsintensiv werden, alle Sträucher und Wurzeln bis auf den letzten Rest zu entfernen. Im folgenden Artikel wird aufgezeigt, wie die Wurzeln Idealerweise entfernt werden, damit Platz für neue Pflanzen geschaffen werden kann.
Hecke richtig entfernen
Um eine Hecke, in diesem Fall eine Thuja-Hecke, richtig zu entfernen, muss als erstes der passende Zeitpunkt gewählt werden. Auch das Werkzeug ist wichtig, damit die Wurzeln richtig ausgegraben und vollständig entfernt werden können. Liegt alles bereit, kann mit der Arbeit begonnen werden.
Richtiger Zeitpunkt
Wenn eine ganze Hecke von Thuja-Pflanzen entfernt werden soll, dann muss hierfür der richtige Zeitpunkt gewählt werden. Eigentlich wäre es unerheblich, wann die Hecke ausgegraben und entfernt wird, doch das Naturschutzgesetz sieht hier etwas anderes vor. Da Hecken nur zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar geschnitten werden dürfen, weil im Sommer Vögel darin nisten könnten, gilt dies auch für die gesamte Entfernung.
Für ein leichteres Arbeiten sollte der Tag wie folgt gewählt werden:
- vor dem Frost
- ansonsten ist der Boden zu hart
- trocken und sonnig
- nach einem Regenschauer
Passendes Werkzeug
Die Thuja-Pflanze ist ein Flachwurzler. Das heißt, die Wurzeln wachsen nicht sehr tief in den Boden. Aber sie ragen breit in die Erde, gerade die älteren Pflanzen können sich, wenn keine Sperre bei der Anlage der Hecke mit in den Boden gegeben wurde, sehr weit verzweigt haben.
Hierfür und für das Entfernen der oberen Heckenteile wird das folgende passende Werkzeug benötigt:
- Kettensäge
- Astsäge oder -schere
- Heckenschere
- Handsäge
- Grabegabel
- Spaten
Thuja-Hecke entfernen
Bevor es an die Wurzeln geht, muss der obere Teil der Hecke entfernt werden. Denn die Sträucher stören ansonsten beim Ausgraben der Wurzeln. So wird hier Idealerweise wie folgt vorgegangen:
- alles Geäst rund um den Stamm schneiden
- mit Astschere- oder Säge
- auch Heckenschere kann eingesetzt werden
- für den Stamm Kettensäge nutzen
- einen Teil Stamm stehen lassen
- so kann der Wurzelstock besser entfernt werden
Wurzeln ausgraben
Wurde der obere Teil der Hecke entfernt und genügend Platz geschaffen, dann können die Wurzeln ausgegraben werden. Hierzu mit dem Spaten in einem größeren Kreis rund um den Stamm einstechen. Wurzeln, die hierbei im Weg sind, werden entweder mit dem Spaten durchstoßen oder mit einer Ast- oder Kettensäge durchgesägt.
Danach wird weiter wie folgt vorgegangen:
- mit dem Spaten aushebeln
- bei festsitzenden Wurzeln, Seilwinde nutzen
- mit einem Minibagger oder Traktor herausziehen
- Erde vorher mit Wasser auflockern
- Wurzelstock mit dem Spaten von unten anheben
- nach oben aus der Erde schaufeln
Damit neue Pflanzen eingesetzt werden können, sollten direkt nach dem Entnehmen der Wurzeln die Löcher mit einem frischen Substrat aufgefüllt werden. Denn die Thuja-Pflanzen hinterlassen eine saure Erde, die nicht jede Pflanze verträgt. Ins alte Substrat könnten hier jedoch Rhododendren oder Azaleen gepflanzt werden.
Reste entsorgen
Wurden Hecke und Wurzeln erfolgreich aus dem Boden geholt, müssen das Gehölz sowie auch die Wurzeln entsorgt werden. Handelte es nur um eine kurze, niedrige Hecke, dann kann alles auf den Kompost gegeben werden. Wer einen Häcksler zur Verfügung hat, kann die Teile zerkleinern. Die Stämme eignen sich gut als Brennholz, wenn ein Ofen oder Kamin im Haus vorhanden ist.
Bei der Entsorgung sollte daher noch das Folgende beachtet werden:
- Stämme auf Brennholzgröße zerkleinern
- nicht im ersten Jahr verwenden
- Holz muss für Brennbarkeit erst trocknen
- gehäckselte Teile als Winterschutz für Pflanzen nutzen
- kann im Winter in Gartenbeeten ausgelegt werden
- eventuell die Reste als Grünabfall zum Verwertungshof bringen
Wurzeln verrotten lassen
Wer die Wurzeln nicht aus der Erde entfernen möchte, kann auch versuchen, diese in der Erde verrotten zu lassen. Dabei ist jedoch auch zu bedenken, dass für längere Zeit keine neuen Pflanzen an dieser Stelle eingepflanzt werden können, da das undurchdringliche Wurzelsystem andere Wurzeln nicht durchlassen würde und die neu gepflanzten Pflanzen keine Chance hätten, hier anzuwachsen.
Ansonsten kann hierbei wie folgt vorgegangen werden:
- Stamm bis zum Boden heruntersägen
- Stamm einkerben
- über mehrere Wochen Salz einfüllen
- hierzu kann einfaches Speisesalz genutzt werden
- mit Wasser begießen
- die Wurzeln sterben ab
- verrotten dann irgendwann in der Erde
Häufig gestellte Fragen
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um meine Thuja-Hecke zu entfernen?
Eigentlich könnten die Pflanzen bei jeder Witterung und das ganze Jahr über entfernt werden, da auf die Gesundheit der Sträucher bei dem Entfernen ja nicht mehr geachtet werden muss. Allerdings sieht das Naturschutzgesetz vor, dass das Hecken schneiden zwischen dem 01. März und dem 30. September aufgrund nistender Vögel in dieser Zeit verboten ist. Darunter fällt natürlich auch das Entfernen einer Hecke. Ansonsten kann die Arbeit zu jeder Zeit begonnen werden. Hilfreich ist hierbei jedoch auch ein trockener, sonniger und frostfreier Tag.
Muss ich zwingend alle Wurzeln entfernen?
Da die Thuja-Pflanze aus dem Wurzelstock wieder neu austreiben würde, ist es sinnvoller, wirklich alle Wurzeln zu entfernen, damit es nicht zu einem neuen Wuchs kommt. Auch können hier dann keine neuen Pflanzen gesetzt werden, da diese im dichten Wurzelwerk in der Erde mit ihren eigenen Wurzeln keinen Platz finden würden.
Kann ich neue Pflanzen an dem alten Standort der Thuja-Hecke kultivieren?
Wurden die Wurzeln insgesamt entfernt, ist genügend Platz für eine neue Kultivierung anderer Pflanzen. Da durch die Thuja-Pflanzen die Erde hier jedoch sauer geworden ist, vertragen nicht alle Pflanzen dieses Substrat. Daher wird angeraten, einen Teil der Erde auszutauschen, um die Bodenqualität wieder zu verbessern. Einzig Rhododendron und Azaleen können hier direkt ins alte, saure Substrat gesetzt werden.