Wurde eine Tanne im Garten kultiviert, dann kann diese hier schnell zu groß werden. Ist es dabei sinnvoll, den Baum in der Spitze zu kürzen? Mit dieser Anleitung schneiden Sie die Tanne richtig.
Ästhetik beachten
Wenn bei einer Tanne einfach die Spitze geschnitten wird, da der Baum zu groß geworden ist, ist dies keine gute Entscheidung. Denn im Gegensatz zu Laubbäumen, die sich schnell von einem Schnitte erholen und die Krone wieder rund wird, wird sich keine neue Tannenspitze bilden, die einzeln wieder nach oben wächst. Der Baum bleibt im schlimmsten Fall ohne zurück. Daher sollte hierbei das folgende beachtet werden:
- Baum bleibt oben “platt”
- keine Neubildung einer Tannenspitze
- oberen Äste wachsen alle mit der Zeit nach oben
- Bildung eines runden Kreises
- wächst oben nur noch in die Breite
Zur Pyramide schneiden
Nur die Spitze an einem Nadelbaum kappen und dann darauf hoffen, dass diese wieder nachwächst, ist keine gute Idee. Denn das Ergebnis wird sich auch nach mehreren Jahren leider nicht ändern. Daher sollte man den Baum immer nicht nur in der Höhe sondern auch insgesamt kürzen. Hierbei kann nach der folgenden Anleitung vorgegangen werden:
- im ersten Schritt wie gewünscht kürzen
- gerade im rechten Winkel zum Hauptast schneiden
- danach zwei starke waagerechte Äste wählen
- Leitäste ideal
- senkrecht nach oben zusammenbinden
- hieraus soll neue Spitze entstehen
- etwa zwei Jahre so belassen
- dann schwächeren Trieb abschneiden
- starker Trieb wird neue Spitze
Anleitung für weiteres Vorgehen
Nachdem zwei Leitäste zu neuen Spitzen zusammen gebunden wurden, benötigt der gesamte Baum jedoch einen kleinen Schnitt, damit auch hier wieder die Optik stimmt. Beim Kürzen der einzelnen Triebe sollte dann wie folgt vorgegangen werden:
- weiter von oben nach unten arbeiten
- obere Triebe immer kürzer als untere
- Entstehung neuer Pyramidenform
- nur neue Triebe kappen
- alte Triebe treiben nicht mehr
- hier bleibt nach Schnitt eine Lücke
- wird auch nach Jahren nicht zuwachsen
Rückschnitt ohne Spitzenkappen
Idealerweise wird vermieden, die Spitzen der Nadelbäume zu kappen oder zu kürzen. Will man die Tanne von Anfang an schmal halten, dann kann hier nach der folgenden Anleitung vorgegangen werden:
- von oben nach unten arbeiten
- Tannenspitze stehen lassen
- äußere Triebe leicht einkürzen
- gleichmäßig arbeiten
- von oben nach unten breiter lassen
- idealerweise nur abgestorbene Trieben rausschneiden
- erfrorene, tote und kranke Triebe wählen
Passender Zeitpunkt
Wenn der Tannenbaum zu groß geworden ist, dann muss man für das Schneiden den richtigen Zeitpunkt abwarten. Dies hat durchaus auch rechtliche Gründe, denn zwischen dem 01. März und 30. September ist ein größerer Beschnitt von Gehölzen nicht gestattet. So soll die Vogelbrut geschützt werden. Zudem sollte beim Zeitpunkt auf das Folgende geachtet werden:
- trockenen Tag wählen
- keine direkte Sonneneinstrahlung auf Schnittstellen
- nicht bei Frost schneiden
- immer nach Blüte kürzen
- Februar ideal
Werkzeug
Um die Tanne schneiden zu können, wird vor allem auch das passende Werkzeug benötigt. Damit der Baum keinen Schaden nimmt, sollte man besonders auf die Hygiene achten. Daher sind die folgenden Werkzeuge zu nutzen, die Vorbereitung dieser Schneidemittel ist ebenfalls sehr wichtig:
- Astsäge
- Astschere
- für kleine Triebe normale Gartenschere
- gründlich reinigen
- danach desinfizieren
- hierzu reinen Alkohol aus Apotheke nutzen
- spezielles Desinfektionsmittel aus Fachhandel
- mehrmals während Schnitt durchführen
Gründe zum Nicht-Schneiden
Es gibt durchaus einige Gründe, eine Tanne nicht zu schneiden und vor allem auch die Spitzen nicht zu kappen. Daher sollte vorher immer genau überlegt werden, ob ein Schnitt wirklich Sinn machen würde. Die folgenden Gründe sollten hiervon abhalten:
- gekappter Nadelbaum treibt stärker aus
- besonders im oberen Bereich
- wird in kurzer Zeit wieder genauso hoch
- im schlimmsten Fall sogar noch höher
- mehrere Leitäste wachsen nach oben
- Gewicht in Spitzen wird sehr groß
- Folge: Instabilität des Baums
- könnte teilweise oder ganz abbrechen
- Rückschnitt kann Tanne schwächen
Häufig gestellte Fragen
In der Regel werden Tannen gar nicht geschnitten. Denn anders als Laubbäume treiben die Nadelbäume nicht mehr und vor allem auch nicht besser wieder aus. Eine Schnittmaßnahme bei Tannen sollte daher immer gut durchdacht und im besten Fall vermieden werden.
Haben Sie eine sehr alte und hohe Tanne im Garten stehen, dann greift hier in vielen Kommunen und Gemeinden die Baumschutzverordnung auch für ein privates Grundstück. Daher sollten Sie erst einen Antrag an das zuständige Amt stellen, um eine Genehmigung einzuholen, ansonsten könnte es zu einem empfindlichen Bußgeld kommen.
Hier stellt sich die Frage, wer zuerst da war, der Tannenbaum oder der Nachbar. Ist der Nachbar erst später in das Nebenhaus eingezogen, dann greifen hier wieder die gesetzlichen Vorschriften und der große alte Baum darf nicht so ohne weiteres beschnitten werden. Andersherum sollten Sie beim Pflanzen einer Tanne immer vorher mit dem Nachbarn sprechen und sich einigen.
Leider nein, wenn Sie sich entschlossen haben, ihre Tanne zurückzuschneiden, da diese zu groß geworden ist, dann bedeutet dies, dass Sie nun jährlich einen Schnitt durchführen müssen, damit die Ästhetik bleibt. Ansonsten treiben mehrere starke Äste aus und stehen in Konkurrenz zueinander. Der Baum verliert dann seine optisch ansprechende Form.