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Steinkräuter überfluten den sommerlichen Garten mit wogender Blütenpracht, die einen betörenden Duft verströmt. Die genügsamen Polsterpflanzen sind immer dann zur Stelle, wenn es gilt, sonnig-trockenen Nischen florales Leben einzuhauchen, wie dem Kiesbeet oder dem Dachgarten. Im Blumenkasten, in der Ampel und auf Trockenmauern machen die aparten Blumen selbst im Hochsommer nicht schlapp. Um Ihnen die Qual der Wahl unter mehr als 170 Arten zu erleichtern, haben wir die folgende Liste der Steinkräuter nach Farben zusammengestellt. Erkunden Sie hier die facettenreichen Optionen einer farbenfrohen Gartengestaltung mit den genügsamen Bodendeckern. Wie unkompliziert die Kultivierung verläuft, vermitteln diese Pflege-Hinweise.
Steckbrief
- Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae)
- Gattung der Steinkräuter (Alyssum und Lobularia)
- Mehr als 170 Arten am Mittelmeer, in Asien, Südosteuropa bis nach Nordafrika
- Einjährige, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen
- Wuchshöhen von 10 bis 80 cm, selten höher
- Traubige, dichte Blütenstände in mannigfaltigen Farben
- Blütezeit zumeist von Juni bis Oktober; Frühblüher von März/April bis Mai
- Aufrechte oder liegende, verzweigte oder unverzweigte Stängel
- Einfache, verkehrt-eiförmige Blattspreite
Liste nach Farben
Der folgende Überblick möchte Ihnen ermöglichen, die schönsten Steinkräuter für den fantasievoll gestalteten Garten nach Farbthemen zu wählen.
Weiße Sorten
Schneeteppich (Lobularia maritima)
Der Sorten-Primus unter den weiß blühenden Steinkräutern hält, was der Name verspricht. Seine rein weißen Blütenpolster gedeihen so dicht verwoben, dass die zierlichen Blätter darunter nur selten zu entdecken. Darüber hinaus entfaltet das Steinkraut einen betörenden Duft, der die Sinne belebt.
- Wuchshöhe 10-15 cm
Nano Tappeto Di Neve (Lobularia maritima)
Wünschen Sie sich einen höheren weißen Blütenteppich, als Schneeteppich ihn erzeugt, greifen Sie zu diesem einjährigen Hybriden. Freuen Sie sich auf weiße Blütenwolken, die einen ganzen Sommer lang das Auge verwöhnen und Schmetterlinge in Scharen anlocken.
- Wuchshöhe 20 cm
Snow Crystals (Lobularia maritima)
Vertrauen Sie auf die Blühfreudigkeit des Gewinners der Fleuroselect-Goldmedaille aus dem Hause Kiepenkerl. Die Sorte begeistert mit einem kompakten, flachkugeligen Habitus und wunderbarem Duft.
- Wuchshöhe 10-20 cm
Großer Duftsteinrich (Lobularia maritima var. benthamii)
Der Klassiker unter den Steinkräutern überragt seine Artgenossen um mehr als 10 cm. Wo es gilt, große Areale mit einem weißen Blütenteppich zu überziehen, ist der Große Duftsteinrich eine ausgezeichnete Wahl. Wenngleich die einzelne Pflanze den Winter nicht überdauert, erweist sich das Silberkraut dank fleißiger Selbstaussaat so dauerhaft wie eine Staude.
- Wuchshöhe 30-35 cm
Gelbe Sorten
Berggold (Alyssum montanum)
Das niederliegende Berg-Steinkraut leuchtet mit der Sonne um die Wette. Die hellgelben Blüten vereinen sich zu dichten Polstern, die Mauerkronen und den Steingarten zieren. Wo andere Blumen im Hochsommer verschmachten, läuft Bergold zur floralen Hochform auf.
- Wuchshöhe 10-20 cm
Goldkugel (Alyssum saxatile)
Der Hybride entstammt dem robusten Felsen-Steinkraut, das sich durch eine hohe Toleranz gegenüber Sonne und Trockenheit auszeichnet. Der dekorative Wert basiert auf weißfilzigen Trieben und Blättern, über denen sich die tief-gelben Blüten erheben.
- Wuchshöhe 10-20 cm
Ostalpen-Steinkraut (Alyssum wulfenianum)
Der Überlebenskünstler unter den Steinkräutern legt ein goldgelbes Blütenkleid an und behält es selbst bei hochsommerlicher Witterung. Die Rarität aus dem Gebirge ist vom Naturstandort her Kummer gewöhnt und verkraftet unregelmäßiges Gießen problemlos.
- Wuchshöhe 10-15 cm
Cotton Candy (Alyssum saxatile compactu)
Halten Sie Ausschau nach einer winterharten Sorte mit gelben Blüten, werden Sie bei Cotton Candy fündig. Die Staude erblüht nicht nur in jedem Jahr erneut, sondern breitet den Blütenteppich bereits ab April aus im Beet und Blumenkasten. Sie ist somit perfekt geeignet, um die Wartezeit auf die sommerblühenden Steinkräuter zu überbrücken.
- Wuchshöhe 20 cm
Blaue und violette Sorten
Königsteppich (Lobularia maritima)
Der mediterrane Duftsteinrich ist längst nicht beschränkt auf seine weißen Klassiker. Diese Sorte erbringt den überzeugenden Beweis, wie verführerisch ein blaues Blütenpolster duften kann.
- Wuchshöhe 10-15 cm
Violettkönigin (Lobularia maritima)
Violette Farbtöne bringen Ruhe ins optische Erscheinungsbild. Kreative Hobbygärtner greifen daher gerne auf die Sorte zurück, um furiose Stauden und Gehölze dezent zu untermalen. Zu Füßen mächtiger Clematis und anderer Blütentürmer macht sich die Violettkönigin daher nützlich, indem sie mit ihren dichten Blütenpolstern die Wurzelscheibe begrünt und beschattet.
- Wuchshöhe 20 cm
Orientalische Nächte (Lobularia maritima)
Die Premium-Sorte verzaubert mit dunkel-violetten Blüten und vitaler Wuchskraft. Das Steinkraut der Extraklasse eignet sich bestens als Einfassung von Beeten und Grabstätten, da es vergleichsweise kompakt und klein bleibt.
- Wuchshöhe 10-12 cm
Rote und rosa Sorten
Rosie O’Day (Lobularia maritima)
Im romantischen Bauerngarten dürfen sie ebenso wenig fehlen, wie auf dem idyllischen Balkon. Rosafarbene Blütenwolken verbreiten unbeschwerte Fröhlichkeit. Die Sorte blüht im sonnigen Beet, auf der Mauerkrone und im Blumenkasten unermüdlich von Juni bis Oktober.
- Wuchshöhe 15-20 cm
Wonderland (Lobularia maritima)
Die reich verzweigte, niederliegende Sommerblume besticht mit roten Blüten, die im Farbspektrum der Steinkräuter nur sehr selten vertreten sind. Vergesellschaftet mit weißen, blauen oder roten Artgenossen, entstehen eindrucksvolle Kontraste im Erscheinungsbild.
- Wuchshöhe 10-15 cm
Pflege-Hinweise
Die treffsichere Auswahl der idealen Steinkräuter aus mehr als 170 Arten stellt für den Hausgärtner eine größere Herausforderung dar, als das minimalistische Pflegeprogramm. Die folgenden Hinweise zeigen auf, wie einfach die Polsterblume zufrieden zu stellen ist.
Standort
Im vollen Sonnenschein fühlen sich alle Steinkräuter dazu aufgerufen, ihre geballte Blütenpracht aufzubieten. In halbschattigen Lagen ist zwar mit einer leichten Einbuße an Blütenreichtum und Leuchtkraft zu rechnen; ihren Status als Blickfang bewahren die Polsterblumen dennoch. Solange ein Steinkraut mindestens 4 Stunden Sonnenschein am Tag aufnehmen kann, erfüllt es die floralen Erwartungen.
Boden und Substrat
Alyssum und Lobularia Arten sind allesamt für einen mageren, trockenen bis frischen Boden ausgelegt. In sandig-lehmiger und humoser Erde geben finden sie sich ausgezeichnet zurecht und blühen ohne Unterlass. Staunässe und Verdichtungen mögen die Bodendecker überhaupt nicht leiden, sodass die Nähe zu Teich und Bachlauf nicht zu empfehlen ist. Im Steingarten und auf der Trockenmauer, wo das Erdreich sandig, durchlässig und kalkhaltig ist, fühlen sie sich wie daheim.
Als Substrat für die Kultivierung im Topf, der Ampel oder dem Blumenkasten empfehlen wir eine torfarme Blumenerde, angereichert mit Sand, feinem Splitt oder Perlite.
Gießen
Kommt der Sommer mit kurzen Regenschauern ab und zu daher, ist zusätzliches Gießen nicht erforderlich. Einzig bei längerer Trockenheit, beziehen Sie die Blumenpolster in die Wasserversorgung am frühen Morgen oder späten Abend mit ein. Beregnen Sie die Blütenteppiche bitte nicht von oben, da sie anschließend über viele Stunden flach am Boden liegen. Besser ist, Sie lassen das Wasser aus der Gießkanne unmittelbar auf die Wurzelscheibe laufen.
In Pflanzgefäßen trocknet das Substrat rascher aus, sodass hier alle paar Tage ein Schluck Wasser von Vorteil ist. Prüfen Sie bitte zunächst mit dem Finger, ob die Erde gut angetrocknet ist. Bei Gießen auf Verdacht könnte sich Staunässe bilden, weil noch genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Sobald die ersten Wassertropfen aus der Bodenöffnung rinnen, ist der Durst gestillt.
Düngen
Streckt ein Steinkraut seine zarten Wurzeln in humoser Gartenerde aus, gibt es sich mit den vorhandenen Nährstoffen zufrieden. In sandig-magerer Erde nimmt die Pflanze eine Startdüngung in Form von Kompost und Hornspänen gerne an. Findet inmitten der Saison ein Rückschnitt für die Nachblüte statt, bringt eine weitere Gabe von Dünger das Wachstum in Schwung. Eine zu reichhaltige Gabe von Dünger lässt zwar die Blätter kräftig wachsen, reduziert indes die Blütenfülle.
Im Kübel ist der Nährstoffvorrat der Blumenerde nach 6 Wochen verbraucht. Verabreichen Sie alle 4 bis 6 Wochen einen Flüssigdünger, kommt es zu keinen Mangelerscheinungen. Um der Gefahr einer Überdüngung aus dem Weg zu gehen, wird die vom Hersteller angegebene Dosierung idealerweise auf die Hälfte reduziert.
Schneiden
Steinkräuter neigen dazu, inmitten des Sommers an Blütenkraft einzubüßen. Schneiden Sie die Blumenpolster in diesem Fall um die Hälfte zurück und verabreichen ein wenig Dünger. Innerhalb kurzer Zeit stehen die Pflanzen wieder in voller Blüte, die sich nun bis in den Herbst erstreckt.
Winterharte Steinkraut-Arten und Sorten schneiden Sie im Herbst bitte bodennah ab. Das Felsen-Steinkraut (Alyssum saxatile) oder das Berg-Steinkraut (Alyssum montanum) sind ausreichend winterhart, sodass keine weiteren Vorkehrungen zu treffen sind. In rauen Lagen sollte der Rückschnitt erst im Spätwinter vorgenommen werden, um die eingezogenen Triebe als natürlichen Winterschutz zu nutzen.
Vermehren
In der Praxis hat sich die Anzucht durch Aussaat auf der Fensterbank als die perfekte Vermehrung bewährt. Ab Anfang/Mitte März ziehen Sie sich auf diese Weise weitere Steinkräuter heran:
- Das feine Saatgut aussäen in einer Saatschale mit Anzuchterde
- Die Lichtkeimer maximal 0,5 cm mit Substrat oder Sand übersieben
- Anfeuchten mit feiner Brause und eine Glasscheibe auflegen
Bei 18 bis 22 Grad Celsius nimmt die Keimung am halbschattigen Fensterplatz 8 bis 10 Tage in Anspruch. Ab Mitte Mai pflanzen Sie die jungen Steinkräuter im Abstand von 20 cm ins sonnige Beet. In milden Regionen ist die Direktaussaat ab April möglich. Das Saatbeet ist bei dieser Form der Vermehrung mit einem engmaschigen Netz zu schützen, damit die Samen nicht von Vögeln aufgepickt oder Schnecken vertilgt werden.
Häufig gestellte Fragen
Ist das Steinkraut giftig?
Das Steinkraut ist der Familie der Kreuzblütler zugeordnet und somit verwandt mit Gänsekresse oder Blumenkohl. Giftige Stoffe sind somit nicht in der Pflanze enthalten, sodass sich alle Arten und Sorten ausgezeichnet eignen, den Familiengarten zu verschönern. Knabbert die Katze daran herum, ist dies kein Grund zur Besorgnis, solange das Haustier keine Unmengen von Blättern und Blüten verspeist.
Sind Alyssum und Lobularia maritima geeignet zur Zimmerpflanze?
Hobbygärtner holen sich gerne die Natur ins Haus oder Büro. Insbesondere die blütenreichen Steinkräuter generieren ein vitalisierendes, naturverbundenes Ambiente. Damit die Kultivierung im Blumentopf gelingt, kommt es auf einen sonnigen, warmen Standort am Südfenster an, der bei praller Mittagssonne beschattet werden kann. Lassen Sie das Substrat nicht austrocknen und verwöhnen die Pflanze alle 3 bis 4 Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen.