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Mit ihren grazilen Staubgefäßen, die an zarte Spinnenbeine erinnern, ist die Spinnenblume, Cleome spinosa, eine reizende und gleichzeitig pflegeleichte Blume für unsere Gärten. Die einjährige Pflanze ist ausgesprochen blühfreudig und lässt sich aus Samen ganz leicht selbst ziehen. Sie stellt kaum Ansprüche und belohnt uns doch mit einer bunten Vielfalt an aufregend geformten Blüten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Spinnenblume ganz leicht selbst ziehen und Ihren Garten damit bereichern können.
Steckbrief
- Spinnenblume, Cleome spinosa, einjährige Pflanze, ursprünglich aus Südamerika stammend
- Wuchshöhe zwischen 50 und 150 cm
- auffällige Staubgefäße, die wie Spinnenbeine abstehen
- eignet sich gut als Lückenfüller
- Blüte weiß, rosa bis violett
- Triebe mit Stacheln besetzt
- benötigt vollsonnige, geschützte Standorte und gut durchlässigen Boden
- Blätter sitzen sehr dicht am Stiel, Blüten öffnen sich eine Krone ausladend
- Stiele sind leicht brüchig, daher sind Pflanzstäbe ratsam
- großartige Schnittblume, hält lange in der Vase
Standort, Substrat und Boden
Cleome benötigt unbedingt einen sonnigen, warmen Standort, der allerdings windgeschützt sein muss. Aufgrund ihrer Größe bei den hochwüchsigen Sorgen besteht die Gefahr, dass die Stängel brechen. Die Südseite am Haus bietet sich an, bei Bedarf können Pflanzstäbe eingesetzt werden, um die Spinnenblume zu stützen. Ein geschützter Standort ist auch die Platzierung zwischen anderen Pflanzen wie Fackellilien oder Schmuckkörbchen. Hier ist auf den Pflanzabstand zu achten.
- vor kahlen Hauswänden bildet die Spinnenblume bunte Farbtupfer bis zum Herbst
- erst nach den Eisheiligen nach draußen setzen
- vor Spätfrösten schützen
Die Spinnenblume gedeiht gut in einem Boden, der durch Kompost oder Stallmist mit Nährstoffen angereichert ist. Sie braucht durchlässigen Boden und reagiert mit Kümmern oder Wurzelfäule auf Staunässe. Mulchen sollten Sie besser nicht, die Pflanze verträgt eher Trockenheit, darf aber nicht ganz austrocknen. Falls der Boden zu fest ist, kann mit Kompost und etwas Sand aufgelockert werden.
- pflanzen Sie die Cleome zwischen Blumen mit ähnlichen Ansprüchen wie Ringelblume oder Rittersporn
- stutzen Sie die Setzlinge, damit sie zur Krone hin buschiger wachsen
- die letzten Blüten besonders schöner Pflanzen zu Samen reifen lassen, das ist der Nachschub für das nächste Jahr
Pflanzen
Die Spinnenpflanze ist einjährig und wird hier bei uns als Samen angeboten, seltener stehen vorgezogene Sämlinge zum Verkauf. Der Samen kann ab März in geschützter warmer Atmosphäre ausgesät werden. Wer das Glück hat, vorgezogene Pflänzchen zu erhalten, kann diese im Treibhaus oder unter einer Folie aufziehen, bis sie nach draußen gesetzt werden dürfen.
- im Garten buschig zusammensetzen, Pflanzabstand etwa 40 cm
- verschiedene Farben als Muster zusammensetzen ergibt ein buntes, leuchtendes Bild
- in Kombination mit bunten Gräsern kommen die Blüten besonders gut zur Geltung
Gießen und Düngen
Mäßig gießen. Die Cleome verträgt eher Trockenheit als Nässe. Unbedingt ist Staunässe zu vermeiden, bei schwerem Boden eine Drainage legen. Das lässt sich schon beim Einsetzen der Pflanzen kontrollieren und anlegen. Den Boden mit Kompost anreichern, lehmigen Boden mit Kiesel oder Schotter durchlässig machen. Mehr verlangt die Spinnenblume an Pflege eigentlich nicht. Sie macht sich auch besonders gut in einem Pflanzkübel. Dazu sollte jedoch beachtet werden, dass das Gefäß mindestens 50 cm Durchmesser pro Pflanze zur Verfügung hat. Die Spinnenblume breitet sich dann großzügig aus und wird gut gedeihen, wenn sie einen trockenen warmen Standort erhält. Auch hier ist es wichtig, regelmäßig, aber mäßig zu gießen und von Zeit zu Zeit etwas Flüssigdünger dem Gießwasser beizugeben.
- Gießen nur bei Trockenheit
- Kunstdünger ist zu vermeiden
Vermehren
Im Handel steht eine Vielzahl an Samen für die unterschiedlichen Arten der Spinnenblume zur Auswahl. Wer besonders schöne Exemplare hat, sollte die Blüten bis zur Samenschote reifen lassen. Die darin befindlichen Samen können im nächsten Jahr wieder ausgesät werden. Bei 18 – 20° kann der Samen bereits im Februar/März in feuchte Anzuchttöpfe gesteckt werden, nur dünn mit Erde bedecken und warm halten. Sobald die Keimlinge eine Größe von 5 – 8 cm entwickelt haben, können sie vereinzelt werden.
Die vielen Blumen locken mit ihren Farben und dem Necktarreichtum auch Unmengen an Insekten an, die sich innerhalb der hohen Blütenstände ausgesprochen wohl fühlen. Durch die Befruchtung der Insekten kann es leicht zur Selbstaussaat der Samen kommen. Wer also im nächsten Jahr anstelle der Spinnenblume etwas anderes anpflanzen möchte, sollte aufmerksam beobachten, ob nicht doch unverhofft neue Triebe heranwachsen. Das gilt besonders an solchen Stellen, die extrem geschützt sind, so dass die Samen problemlos im Boden überwintern. Wer allerdings Freude daran hat, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten zu beobachten, tut sich mit der Anpflanzung der Spinnenblume selbst einen Gefallen. Das reichliche Angebot an Nektar lockt zahllose Tiere an.
- Samenschoten erst pflücken, wenn sie fest und trocken geworden sind
- Samen an einem warmen sonnigen Tag entnehmen, keine hohe Luftfeuchtigkeit
- dunkel und trocken bis zur Aussaat aufbewahren
- wegen der stacheligen Triebe an den Pflanzenstielen vorsichtig handhaben
Überwintern
Die Spinnenblume ist nicht winterhart und stirbt im Herbst ab. Doch an einem geschützten und warmen Standort ist es möglich, sie bis zum ersten Frost am Blühen zu halten. Sobald der Garten dann winterfest gemacht wird, kommen auch die Spinnenpflanzen weg. Falls noch Samen an den Pflanzen sind, können diese aufgehoben werden, solange sie nicht feucht geworden sind. Auch wenn die Schoten noch grün sind, können die Samen keimfähig sein. Das Sammeln erspart den Neukauf, und wer weiß, dass seine Spinnenblumen an bestimmten Standorten gut gedeihen, sollte die Gelegenheit nutzen.
Krankheiten und Schädlinge
Es kann trotz aller Pflege passieren, dass sich Blattläuse auf den Cleome-Pflanzen festsetzen. Sie hinterlassen unschöne Flecken auf den Blättern. Die Plagegeister können jedoch durch einen kräftigen Wasserstrahl entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Spinnenblume nicht zu viel Feuchtigkeit erhält oder durch den scharfen Strahl abgebrochen wird. Wer starken Befall feststellt, muss nicht gleich zur Chemiekeule greifen.
Nützlinge wie Spinnen oder Marienkäfer beseitigen die Plage zuverlässig, wenn man etwas Geduld aufbringt. Fraßschädlinge sind nicht bekannt, weil die Spinnenblume keine tiefgründigen Wurzeln besitzt, die Wühlmäuse oder ähnliches anlocken könnte. Sie entwickelt zwar ein verzweigtes Wurzelsystem, zieht damit keine jedoch keine Schädlinge an. Leider kann es vorkommen, dass gerade bei den Kübelpflanzen Raupenfraß einsetzt. Das zeigt sich darin, dass die Pflanze kaum Blüten treibt und die Blätter abwirft. Dann sollte der Kübel mit dem Wurzelgeflecht untersucht werden.
Herkunft und besonders schöne Sorten
Ursprünglich stammt die Cleome spinosa aus den warmen Breitengraden Südamerikas, wo sie an vollsonnigen Standorten reichlich blüht. Die Pflanze wächst aufrecht und erreicht unter günstigen Bedingungen eine beachtliche Breite bis zu 90 cm, daher sollte beim Pflanzen der jungen Sämlinge auf ausreichenden Abstand geachtet werden. Die Pflanzen nehmen sich sonst gegenseitig Nährstoffe und Sonne weg. In kühlen, regnerischen Sommern kann es durchaus vorkommen, dass sich nur wenige Blüten entwickeln. Der Name spinosa bezieht sich weniger auf die spinnenbeinartigen Staubgefäße, sondern bedeutet vielmehr dornig. Alle Spinnenblumen besitzen stachelartige Triebe, doch aufgrund des markanten Aussehens hat sich der Name Spinnenpflanze eingebürgert.
Beliebte und äußerst blühfreudige Sorten erfreuen uns mit ihren großartigen Farben und einer Vielzahl an Blüten:
- Helena Campbell ist eine reinweiße Sorte, die sich besonders gut in einem Beet bunter Ringelblumen und farbiger Gräser abzeichnet.
- Die intensiv rote Kirschkönigin zieht die Blicke auf sich und ist bis in den Herbst ein auffälliger Hingucker.
- Die Violettkönigin besitzt eine auffällig violette Farbe, die einen wunderbaren Kontrast auch als Lückenfüller in einem Rosenbeet bildet.
- Besonders auffällig zeigt sich die Rosakönigin, die rote Blüten hervorbringt, die im Verblühen weiß werden. In Nachbarschaft mit Rittersporn und hohen Dahlien ein wahres Feuerwerk an Farben.
- Der Sparkler hingegen ist eine gedrungene Sorte mit einer Wuchshöhe von nur etwa 45 – 60 cm. Diese Art bietet sich besonders gut als Rabattenpflanze an. Als Unterbrecher oder Abwechslung in einer Staudenrabatte zeigt diese Sorte ihre volle Schönheit.
Da die Anzucht aus Samen relativ einfach ist und keine größeren Vorkenntnisse verlangt, sollte die Spinnenblume in keinem Garten fehlen.
- Eine neue Hybridzüchtung, Señorita Rosalita, bricht mit den bisher gültigen Standards bei Cleome-Pflanzen. Sie wird nicht aus Samen gezogen, sondern steht als Jungpflanze zur Verfügung. Ihre Zweige bilden sich buschig aus, sie besitzt keine Dornen mehr und blüht auch ohne das häufige Abknipsen der verwelkten Blüten eifrig. Wer Hybriden in dunkelrosa liebt, sollte sich für diese Züchtung entscheiden. Die Señorita Rosalita wird ausschließlich vegetativ vermehrt, sie entwickelt keine Samen.
Häufige Fragen und Antworten
Sind Allergien bezüglich der Spinnenblume bekannt?
Darüber ist bisher nichts bekannt. Auch wenn man sich an den Dornen der Cleome spinosa die Haut verletzt, ist nichts über Giftigkeit oder Allergene bekannt geworden. Der Verzehr sollte, wie bei den meisten reinen Zierpflanzen, unterbleiben. Das gilt auch für die Schoten, in denen sich die Samen befinden.
Warum kümmert meine Spinnenblume?
Vielleicht hat sie zu viel Wasser bekommen. Allerdings kann es auch sein, dass der Standort nicht optimal ausgewählt ist. Der Standort sollte vollsonnig bis halbschattig gewählt werden. Wenn die Spinnenblume klein bleibt, ist auch zu prüfen, ob der Pflanzabstand ausreicht. Unter Umständen nehmen andere Pflanzen Licht und Nährstoffe weg.
Was kann ich tun, wenn ich Raupenfraß feststelle?
In der Regel wird die Pflanze dann nicht einmal Blüten entwickeln. Da Raupenfraß häufig bei Kübelpflanzen vorkommt, sollte die Wurzel untersucht werden. Häufig zeigen sich Raupen und Larven direkt am inneren Wurzelgeflecht. In diesem Fall muss meist die ganze Pflanze, mitsamt der kontaminierten Erde weggeworfen werden. Bei Neuaussaat einfach gute neue Blumenerde benutzen.