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Egal, welche Selleriesorte man bevorzugt, einen intensiven aromatischen Geschmack und Geruch haben sie alle gemeinsam. Viele Gärtner etablieren die würzige Pflanze auch wegen ihrer anspruchslosen Art gern in ihrem grünen Idyll. Da Stauden- sowie Knollensellerie die gleichen Ansprüche an Pflege und Bodenbeschaffenheit stellen, lassen sich die Variationen auch wunderbar kombinieren. Allerdings ufert das Wachstum des Staudenselleries etwas mehr aus, so dass die Platzverhältnisse gegeben sein müssen. Hier erfahren Sie alles rund um Sellerie.
Steckbrief
- gehört zur Familie der Doldenblütler
- Starkzehrer
- in seiner Wildform kommt er in Europa, Amerika, Asien und Afrika vor
- als Gemüse verwendetet Pflanzenart
- Varianten unterscheiden sich in Bleich-, Knollen- und Schnittsellerie
- enthält ätherische Öle
- einjährige bis ausdauernd krautige Pflanze
- Wuchshöhe: 30 bis 100 Zentimeter
- dunkelgrüne Blattfärbung
- Blattform ist rauten- bis keilförmig
- Stängel aufrecht stehend, stark verzweigt
- Dolden sind kurz gestielt oder sitzend
- Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung
- Knollensellerie besitzt ein unterirdisch wachsendes Speicherorgan
- beim Staudensellerie sind lange fleischige Blattstiele ersichtlich
Inhaltsstoffe und Wirkungsweise
Sellerie findet in der Küche meist als Würzpflanze Verwendung. Allerdings steckt in der unscheinbaren Pflanze noch viel mehr und dafür verantwortlich sind die Inhaltsstoffe.
- Kalium, Kalzium
- ätherische Öle
- Vitamine
- Folsäure
- Eisen
Diese Stoffe besitzen eine Heilwirkung und wirken sich positiv bei Gicht-, Nerven- oder Blasenleiden aus und sind zudem blutreinigend, entwässernd und können Hustenanfälle mildern. Auch eine aphrodisierende, potenzsteigernde Wirkung wird dem Sellerie nachgesagt. Eine medizinische Bestätigung gibt es dafür allerdings nicht, aber manchmal kann ja der Glaube bekanntlich Berge versetzen.
Sorten
Für den Anbau im heimischen Garten gibt es ganz unterschiedliche Sorten von Knollen- und Staudensellerie. Als besonders ertragreich und widerstandsfähig gelten:
Staudensellerie
- Conga
- Tango
- Rumba
- Mambo
- Golden Spartan
- Pascal
- Tall Utah
Der Vorteil einiger genannter Staudensellerie-Sorten ist in ihren selbstbleichenden Eigenschaften zu sehen. Andere wiederum werden gebleicht, in dem die Stängel im unteren Bereich ungefähr 1 bis 3 Wochen vor der Erntezeit mit Erde angehäufelt oder lichtdicht mit Papier umwickelt werden.
Knollensellerie
- Monarch
- President
- Goliath
- Mentor
- Prinz
- Balena
- Rex
- Ibis
- Mars
Standort
Knollen- und Staudensellerie benötigt einen
- geschützten,
- luftigen
- jedoch sonnigen Standort.
Dieser sollte im Sommer eher kühler sein und gerade im Spätherbst vor Frost sicher sein. Es ergeben sich ideale Mischkulturen mit Gurken, vielen Kohlarten, Porree, Spinat, Knoblauch sowie Möhren und Tomaten. Eine gemeinsame Kultur mit Fenchel, Rüben, Petersilie sowie Mais und Kartoffeln gilt als eher ungünstig.
Boden, Substrat
Der Sellerie kommt zwar auch mit normaler Gartenerde gut zurecht, für ein ideales Wachstum bevorzugt er aber humose, schwere Böden, die eine ausreichende Feuchtigkeit bieten und einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5 aufweisen. Selleriepflanzen benötigen für ein optimales Gedeihen eine Menge Nährstoffe und der Boden sollte bereits vor dem Einbringen der Pflanzen gut vorbereitet werden. Eine kali- und stickstoffreiche Düngung mit Holzasche oder Farnjauche ist von Vorteil, aber auch Steinmehl oder Algenkalk haben sich äußerst bewährt.
Weiterhin vertragen die Selleriearten auch etwas Kochsalz. Wer die feuchte Erde mulchen möchte, der muss unbedingt darauf achten, dass bei dem Knollensellerie die Knollen nicht bedeckt werden. Auch ein Anhäufeln sollte vermieden werden. Beim Auflockern des Bodens keinesfalls hacken, da dem sensiblen Flachwurzler sonst Verletzungen zugefügt werden könnten.
Vermehren
Sellerie lässt sich auf die unterschiedlichsten Arten vermehren, jedoch benötigt man bei einigen Möglichkeiten jede Menge Fingerspitzengefühl, Geduld und etwas gärtnerisches Können.
Samen
Die einfachste Form der Vermehrung findet durch das Aussäen von gewonnen oder gekauften Samen statt. Wer die Samen an bereits vorhandenen Pflanzen selbst ernten möchte, der sollte den richtigen Zeitpunkt abpassen, da sonst der Wind oder Regen ihm zuvorkommt. Zur Samengewinnung werden die Dolden geerntet und gut geschützt getrocknet. Nach ungefähr 2 bis 3 Wochen ist die komplette Reife abgeschlossen und die Dolden werden gedroschen. Dazu werden sie in einen Leinensack gesteckt und leicht bearbeitet sowie danach ausgesiebt.
Rhizome
Die vegetative Vermehrung des Selleries ist etwas aufwendiger und erfolgt durch Rhizome. Allerdings ist dieses Vorgehen nicht immer von Erfolg gekrönt. Dazu werden verdickte Sproßachsensegmente entnommen und im Wasser oder Boden wieder zur Wurzlung angeregt.
Vorziehen
Jede Sellerieart hat ihre ganz speziellen Eigenschaften. Vor allem der Staudensellerie reagiert sehr sensibel auf seine Umgebung, deshalb ist nach dem Gewinnen der Samen ein Vorziehen von Vorteil. Mit der Aufzucht kann bereits im Februar begonnen werden. Es werden Anzuchttöpfe mit einer optimalen Größe von 5 x 5 Zentimetern benötigt und ein Substrat, welches sehr nährstoffreich ist. Werden die Samen in die Erde gebracht, dann dürfen sie nur ganz gering mit Erde bedeckt werden. Als Lichtkeimer benötigt der Sellerie viel Helligkeit. Das bedeutet, dass auch der Aufzuchtraum hell und warm sein sollte. Die Wohlfühltemperatur liegt zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Um Pilzbefall vorzubeugen, darf das Pflanzsubstrat nicht zu feucht sein. Erst wenn die Pflanzen stabil genug sind und eine Größe von fünf bis 10 Zentimetern erreicht haben, ist ein Aussetzen ins Freiland sinnvoll.
Jungpflanzen
Wenn man das Prozedere der Samengewinnung, der vegetativen Vermehrung oder des Vorziehens umgehen möchte, dann sollte man auf die im Fachhandel erhältlichen Jungpflanzen zurückgreifen. Gleichzeitig können die Profis vor Ort Tipps zu besonders geeigneten, widerstandsfähigen Sorten geben oder über Krankheiten und Schädlinge aufklären. Nach Erhalt der Selleriepflanzen sollten diese nach dem letzten Frost rasch in den Boden gebracht werden. Es ist darauf zu achten, dass die vorhandene Wurzelachse beim Einbringen mit der Erdoberfläche abschließt. Bei Knollensellerie darf der Knollenansatz nicht mit Erde bedeckt werden. Der Pflanzabstand untereinander sollte beim Knollensellerie 30 Zentimeter und beim Staudensellerie 15 Zentimeter betragen.
Gießen
Als junge Pflanzen benötigen die Selleriegewächse nur bedingt eine regelmäßige Wässerung. Das Verhalten ändert sich mit zunehmendem Alter. Um das perfekte Mittelmaß zu finden, sollte immer eine Fingerprobe vorgenommen werden. So verhindert man Staunässe, aber auch ein Vertrocknen der zarten Würzpflanzen. Beim Gießwasser bedarf es keiner großen Vorsorge; Regenwasser wird genauso gern genommen wie auch normales Leitungswasser.
Ernte
So ähnlich sich die verschiedenen Selleriearten auch sind, bei der Ernte gibt es doch gravierende Unterschiede.
Staudensellerie
- Erntezeit ab Juni
- Stange für Stange
- wird eine Stange entnommen, wächst neue nach
- Erntezeit bis zum ersten Nachtfrost
- bekommt Pflanze Frost ab, ist sie nicht mehr genießbar
- zur Verlängerung der Erntezeit Pflanze mit Vlies abdecken
- im Winter Kübel im Haus überwintern
- Überwinterungstemperatur zwischen 10 und 20 Grad Celsius
Knollensellerie
- Erntezeit ab Ende August
- Knollen vertragen leichte Fröste
- ab minus 5 Grad Celsius nehmen die Knollen Schaden
- werden umso größer, je länger sie im Beet bleiben
- nach der Ernte Pflanzengrün und Wurzeln entfernen
- Wurzeln entsorgen, können nicht verwendet werden
Lagerung
Ob Knollen- oder Staudensellerie – beide Arten lassen sich wunderbar lagern. Der Knollensellerie bevorzugt dazu eine ideale Umgebungstemperatur von 1 bis 5 Grad Celsius sowie einen trocknen, dunklen Raum. Am besten eignet sich dafür ein Kellerraum. Als Untergrund hat sich eine mit Sand gefüllte Kiste bewährt. Wer mag, der kann die Knollen auch in Zeitungspapier wickeln. So gut versorgt halten sie sich mehrere Monate völlig unbeschädigt und warten auf ihren Verzehr. Es gibt aber auch die Möglichkeit, den Knollensellerie kleinzuschneiden und dann zu blanchieren oder einzufrieren.
Beim Staudensellerie wiederum eignen sich die aromatischen Blätter hervorragend zum Einfrieren. Wer die Blätter lieber frisch verwenden möchte, der sollte diese in einem Plastikbeutel luftdicht verschließen und danach im Kühlschrank lagern. Man sollte darauf achten, dass nur Blätter und Stängel Verwendung finden, die keine braunen Stellen enthalten, sondern grün und sehr frisch aussehen. So gut verstaut ist der Staudensellerie bis zu zwei Wochen haltbar.
Krankheiten und Schädlinge
Wer Sellerie in seinem Garten beherbergt, der sollte immer ein Auge auf seinen Pflanzenanbau haben. Wühlmäuse oder Selleriefliegen haben eine Vorliebe für die würzigen Gewächse und können ihnen großen Schaden zufügen. Die Knollen bleiben dann im Wuchs zurück oder werden angefressen. Um den Wühlmäusen den Garaus zu machen, ist Ideenreichtum gefragt. So kann es schon helfen, kleine Blockaden in Form von Schutzgittern oder Rasenkantensteinen aufzubauen, die den Nagern den Weg versperren. Werden sie beim Graben immer wieder von diesen Hindernissen aufgehalten, ziehen sie irgendwann weiter und schauen nach leichterer Beute Ausschau.
Wenn sich an den Sellerieblättern kleine Löcher bemerkbar machen oder die Pflanze ein vertrocknetes Blattgrün aufweist, dann hat sich die Selleriefliege niedergelassen und ihre Fraßgänge gegraben. Die kleine Fliege ist zwar nur 5 Millimeter groß, aber der Schaden, den sie anrichtet, kann verheerend für den Sellerie sein. Die Selleriefliege findet nämlich nicht nur Geschmack an der leckeren Pflanze, sondern legt zudem noch ihre Larven in ihr ab. Hier hilft nur radikal die Fraßzufuhr mit einem Pflanzenschutznetz einzudämmen. Lässt sich der Schädling davon nicht beeindrucken oder ist der Befall zu stark, dann helfen meist nur noch Pflanzenschutzmittel.
Auch wenn der Sellerie als relativ robuste und widerstandsfähige Pflanze gilt, so bleibt er auch von Krankheiten nicht verschont. Vor allem die Blattfleckenkrankheit sowie der Sellerieschorf können ihr stark zusetzen und das Wachstum beeinträchtigen. Die Blattfleckenkrankheit macht sich durch eine gelblich-braune Verfärbung der Blätter sowie Stängel bemerkbar und schuld daran sind Pilze. Bei zu feuchtem Wetter können sich die Sporen rasant ausbreiten und zum Tod der Pflanze führen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme müssen die betroffenen Pflanzenteile sofort entfernt und danach vernichtet werden.
Ist die Selleriepflanze nicht mehr zu retten, ist ein Vernichten der kompletten Pflanze äußerst ratsam. Auch entsprechende Pflanzenschutzmittel können zum Einsatz kommen. Als weitere Pilzkrankheit gilt der Sellerieschorf, welcher sich durch dunkle, rötliche Flecken auf Pflanzenhaut und Wurzeln bemerkbar macht und dem auch nur durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln beizukommen ist.
Häufig gestellte Fragen
Kann frisch aus dem Garten geernteter Sellerie auch roh gegessen werden?
Bei Staudensellerie ist es durchaus möglich, die Stangen oder die Blätter zum Beispiel zerpflückt im Salat zu genießen. Die harten Knollen hingegen sollte man kochen oder dünsten. So sind sie bekömmlicher. Viele Menschen haben auch eine Sellerieallergie, die vor allem bei frischem Genuss zum Tragen kommt.
Die Sellerieknollen sind winzig und haben nur die Größe einer Zwiebel. Woran liegt das?
Unter idealen Bedingungen können die Knollen bis zu 1 Kilogramm schwer werden. Ein guter Tipp ist, die Pflanze nicht einzugraben, sondern sie nur auf das Beet zu stellen und Erde herum anzuhäufen. Nach dem Anwachsen der Pflanze wird die Erde entfernt und damit die Wurzel zum Teil freigelegt. Nun müssen sie nur noch wachsen und groß werden.