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Endlos lange, glückliche Stunden, tief versunken im Spiel; diese Erinnerung verbinden die meisten Erwachsenen, wenn sie einen Sandkasten erblicken. Da liegt der Wunsch nahe, den eigenen Kindern diese Insel der Fantasie ebenfalls zu schaffen. In jedem Garten dürfte sich ein Plätzchen dafür finden lassen. Hat er dann noch ein Dach, sind Kinder und Sand vor Regen und Sonne gleichzeitig geschützt. Wer sich im Vorfeld mithilfe einer Anleitung detailliert über den Aufbau informiert, steht innerhalb weniger Stunden vor dem fertigen Sandkasten und kann sich der Bewunderung seiner Kinder sicher sein.
Standortwahl
Damit das kinderfreundliche Bauvorhaben von Beginn an reibungslos verrichtet wird, sind im Vorfeld einige grundlegende Überlegungen zu durchdenken:
- Der Sandkasten sollte stets im Blickfeld der Eltern liegen.
- Vorzugsweise befindet er sich im Schatten eines hohen Baumes.
- Hingegen nicht so nah, dass die Wurzeln die Buddelkiste beschädigen könnten.
Sandkasten bauen – Anleitung
Der Handel bietet zwar Sandkästen als Bausatz an; da diese hingegen ebenfalls eigenhändig zu montieren sind, spricht nichts dagegen, das Material selbst zusammenzustellen. Das ist nicht nur deutlich preisgünstiger, sondern bietet dem Heimwerker mehr Flexibilität hinsichtlich der Abmessungen und der Gestaltung. Die folgende Anleitung bezieht sich auf einen quadratischen Sandkasten mit den Maßen 1,50 m x 1,50 m, der rundherum über eine Sitzbank verfügt.
Material- und Werkzeugliste
- Kies für die Drainage
- Sand nach DIN 18034
- Unkrautfolie in 1,50 x 1,50 m, wasser- und luftdurchlässig
- 4 Bretter für den Außenteil, 20 mm, in 150 cm x 30 cm
- 4 Bretter für den Innenteil, 20 mm, in 114 cm x 30 cm
- 4 Bretter für die Sitzbank, 20 mm, in 132 cm x 20 cm
- 40 Senkkopf-Holzschrauben à 4,0 x 120 mm
- Tacker
- 5 mm Holzbohrer
- Akkubohrschrauber
- Schaufel
- Schleifgerät oder Schleifpapier
Jeder große Baumarkt verfügt über eine eigene Abteilung, wo die Holzbretter exakt nach den Wünschen der Kunden geschnitten werden.
1. Schritt:
Am gewählten Standort wird ein Loch ausgehoben mit den Abmessungen 160 cm x 160 cm, bei einer Tiefe von mindestens 15 cm.
2. Schritt:
Die Sohle der Grube wird mit dem Kies ausgelegt und festgetreten. Der Kies hat zwei Funktionen: Er dient als Drainage, damit Wasser zügig hindurch sickern kann. Gleichzeitig verhindert er, dass größere Kinder tief in die Erde graben, was zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden könnte, wenn eine derartige Höhle einstürzt.
3. Schritt:
Für die Innenkonstruktion jeweils 3 Löcher bohren durch die beiden äußeren Bretter und an den beiden anderen Bretten festschrauben, sodass ein Quadrat entsteht. Das Verschrauben von zwei Holzteilen klappt reibungsloser, wenn das Holzstück, durch das zuerst gebohrt wird, 0,5 mm bis 1 mm größer vorgebohrt wird, als der Durchmesser der Schraube ist. Am zweiten Holzteil wird ebenfalls vorgebohrt, allerdings 1 mm kleiner.
4. Schritt:
Mithilfe des Tackers die Folie an der Innenkonstruktion festtackern und auf die Drainage stellen. Der Sandkasten sollte nicht mehr als 20 cm aus dem Loch herausragen, damit auch die Kleinsten kleine Schwierigkeiten haben, hineinzusteigen. Ist die Buddelkiste für größere Kinder gedacht, wird einfach eine weitere Etage hinzugefügt.
5. Schritt:
Nun werden die vier Bretter für die Außenkonstruktion ebenfalls miteinander verschraubt. In der Höhe müssen am Ende beide Quadrate exakt übereinstimmen.
6. Schritt:
Die Sitzbretter werden in diesem Arbeitsschritt bündig auf die Bretter der Innen- und Aussenkonstruktion geschraubt. Wichtig zu beachten ist, dass sämtliche Schrauben so tief wie möglich im Holz versenkt werden, damit sich die Kinder nicht daran verletzen.
7. Schritt:
Nun ist es bereits soweit, dass der Sand auf der Folie verteilt wird. Experten raten zu einer Mindesthöhe von 60 %, was bei diesen Maßen 350 kg Spielsand ergibt.
Das richtige Holz
Prinzipiell sollte nur unbehandeltes Holz verwendet werden. Jegliche Imprägnierung wird auf kurz oder lang durch Regen- oder Gießwasser an den Sand abgegeben. Da die Kleinen gerne einmal von ihren Sandkuchen kosten, landen die Giftstoffe zwangsläufig im Mund. Bereits einfaches Tannen- oder Fichtenholz hat ohne Imprägnierung eine Lebensdauer von etwa 5 Jahren. Douglasie, Robinie und Lärche halten sogar noch länger, weil sie resistenter gegen Holzfäule sind. Im Gegenzug muss der Vater dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der finanzielle Gesichtspunkt spielt demgemäß auch an dieser Stelle eine Rolle.
Der richtige Sand
Verantwortungsbewusste Eltern kaufen nicht den erst besten Sand, denn es gibt gravierende Unterschiede. Ist er zu feinkörnig, besteht die Gefahr, dass er eingeatmet wird. Sehr grobkörniger Sand schadet hingegen der zarten Kinderhaut. Daher bietet der Handel speziellen Sand für Sandkästen an. Wer selbst den Sand aussuchen möchte, sollte auf folgende Eigenschaften des Materials Wert legen:
- Vollkommen sauber und sterilisiert.
- Enthält keinerlei Schadstoffe.
- Die Sandkörner haben einen Durchmesser von 1-2 mm.
- Ein minimaler Lehmanteil macht den Sand formbarer.
Erhältlich ist der Sand in Baumärkten oder großen Spielzeugmärkten. Beim Kauf der Sandsäcke sollte der Kofferraum mit einer Folie ausgelegt werden, weil erfahrungsgemäß immer etwas herausrieselt.
Ohne Abdeckung geht es nicht
Wer einen Sandkasten selbst baut, ist gut beraten, gleich eine Abdeckung mit einzuplanen. Diese kann aus einer Folie bestehen, einer großen Spanplatte oder einem eigenhändig verschraubten Deckel. Sinnvoll ist der Schutz des Sandes nicht nur gegen Regen, sondern er hindert umherstreunende Katzen daran, den Sandkasten als Toilette zu missbrauchen, ein Problem, mit dem die öffentlichen Spielplätze enorm zu kämpfen haben. Luxus pur ist natürlich, wenn der Sandkasten über ein versenkbares Dach verfügt. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lässt sich dieses an der Buddelkiste anbauen. Gut, wenn in diesem Fall eine helfende Hand dem Heimwerker zur Seite steht.
Material- und Werkzeugliste
- 2 Fichte-Leimholz-Platten 1500 mm lang, 200 mm breit, 18 mm stark
- 2 Fichte-Leimholz-Dachträger 1450 mm lang, 120 mm breit, 27 mm stark
- Markisenstoff, 1700 mm lang, 1500 mm breit
- 3 Querverbinder Fichte-Kantholz, 1464 mm lang, 58 mm breit, 38 mm stark
- Zimmermann-Bleistift, Radiergummi, Spitzer
- Zollstock
- Stichsäge
- Querfräse
- Senkkopfschrauben
1. Schritt:
Auf den Leimholzplatten für die Giebelseiten mit dem Bleistift die Umrisse einzeichnen. Sie bilden je ein 150 cm lang gezogenes Dreieck, das in der Spitze 20 cm hoch ist.
2. Schritt:
Mit der Stichsäge werden die Giebelseiten ausgeschnitten. Es ist hilfreich, wenn die Holzplatte vorher mit Zwingen auf eine Leiste gespannt wird, damit der Schnitt möglichst gerade verläuft.
3. Schritt:
Die Giebelseiten und Querverbinder werden nun so zurecht gelegt, wie sie später montiert werden. Alle Verbindungsstellen werden mit dem Bleistift markiert, damit später nicht gerätselt werden muss, welches Teil wohin gehört.
4. Schritt:
Dort, wo die Giebelseiten an den beiden Dachträgern fixiert werden, wird mit dem Holzbohrer je ein 8 mm Loch gebohrt.
5. Schritt:
Nun werden die Umrisse der Querverbinder an den Giebelseiten mit Bleistift markiert. Mit der Bohrmaschine und dem 5-mm-Holzbohrer werden mindestens 2 Löcher gebohrt, durch die Querverbinder und Giebelseiten miteinander verschraubt werden, wobei der Akkuschrauber zu Hilfe genommen wird.
6. Schritt:
Damit das Dach einerseits als Regen- und Sonnenschutz, andererseits als aufliegenden Deckel dient, muss es höhenverstellbar sein. Daher kommt jetzt die Oberfräse zum Einsatz, um mittig in den beiden Dachträgern einen Schlitz zu fräsen. Vorzugsweise Parallelanschlag und 8 mm Nutfräser. Vorher wird der Dachträger auf einer geeigneten Arbeitsfläche mit einer Zwinge fixiert. Dieser Arbeitsgang bedarf einiger Erfahrung und sollte in zwei Schritten vollzogen werden, wobei jeweils 4 mm tief gefräst wird. Die Fräse sollte zwischendurch abkühlen.
7. Schritt:
Jetzt ist die Dachkonstruktion soweit fertig, dass sie am Sandkasten an beiden Seiten oben und mittig mit dem Akkuschrauber und 4 x 50 mm Schrauben montiert werden kann.
8. Schritt:
Das Dach kann jetzt bei Bedarf nach unten geschoben werden und verdeckt den Sandkasten sicher, damit sich keine Katzen daran zu schaffen machen. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, im unteren Bereich der Dachträger Schlossschrauben mit Flügelmuttern anzubringen, um es zusätzlich zu fixieren.
9. Schritt:
Zu guter Letzt wird der Markisenstoff angebracht. Mit dem Tacker wird er an den äußeren Querverbindungen befestigt. Eine helfende Hand unterstützt den Heimwerker dabei, dass das Tuch ohne Dellen und Wellen gespannt wird.
Häufig gestellte Fragen
Ich möchte den Sandkasten gerne streichen, damit er nicht so schnell verwittert. Gibt es nicht vertrauenswürdige Produkte, die für einen Anstrich von Kinderspielgeräten geeignet sind?
Es gibt in der Tat wasserbasierte Dauerschutz-Farbe, die auch für den Anstrich von Sandkästen geeignet ist. Wird sie sachgemäß angewendet, will heißen mindestens 3-fach-Anstrich, hält sie für viele Jahre Witterungseinflüsse von der Buddelkiste fern. Empfehlenswert sind Produkte mit dem Gütesiegel ‘Blauer Engel’, weil sie nachweislich speichel- und schweißecht sind. Es gibt sie in zahlreichen fröhlichen Farbtönen, die sehr gut miteinander kombiniert werden können.
Teures Douglasien- oder Robinienholz kann ich mir leider nicht leisten. Wie kann ich das Fichtenholz für den Sandkasten widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse machen, ohne es chemisch zu imprägnieren?
Je geschlossener die Oberfläche des Fichtenholzes, desto resistenter wird sie gegen Wind, Regen und Sonne. Bevor Sie mit der Montage der Sandkiste beginnen, bearbeiten Sie zunächst alle Kanten mit 120er Schleifpapier, und zwar im 45° Winkel. Für die Bearbeitung der Sichtflächen benötigen Sie einen Schleifer, mit dem Sie das Holz in Richtung der Maserung zuerst mit grobem 120er (besser 180er), dann mit dem feineren 240er Schleifpapier glätten. Anschließend mit einem Schwamm die Flächen feucht abwischen. Wenn sie trocknen, zeigen sich einzelne, lose Holzfasern, die mit 180er Schleifpapier beseitigt werden. Auf diese Weise stärken Sie die Widerstandskraft des Fichtenholzes erheblich. Zudem wird die Gefahr der von Kindern so gefürchteten Holzsplitter im Finger auf ein Minimum reduziert.