Im Spätsommer scheint die deutsche Ostseeküste regelrecht in Flammen zu stehen. Orange leuchtende Beerensträucher erstrecken sich inmitten der Dünenlandschaft. Leckere Gelees oder Saft aus den Früchten des Sanddornstrauchs kommen aber nur auf den Tisch, wenn der Gärtner den richtigen Erntezeitpunkt beachtet.
Nicht immer ist es einfach, abzuwägen, wann die Früchte reif sind. Die inzwischen umfassende Sortenvielfalt der Pflanze erschwert es vor allem dem Laien, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Überdies muss der Züchter dabei gegen stachelige Zweige ankämpfen. Mit den Tipps aus diesem Artikel wird die Sanddornernte jedoch keine Herausforderung. Zudem liefert der Ratgeber nützliche Tipps zur anschließenden Verarbeitung.
Erntezeit von Sanddorn
Ende August bis Anfang September ist ein Urlaub an der Ostseeküste Deutschlands besonders lukrativ. Dann leuchten auf den Dünen überall die orangenen Beeren an den Sanddornsträuchern. Allerdings ist die Erntezeit der Früchte sortenabhängig:
Frühe Sorten (Anfang August bis Anfang September)
- Frugana
Mittlere Sorten (Ende August bis Mitte September)
- Askola
- Hergo
- Sirola
Späte Sorten (Mitte September bis Anfang Oktober)
- Loreika
Zudem spielen sowohl individuelle Ansprüche des Anbauers sowie äußere Einflüsse eine entscheidende Rolle für die Ernte. Dazu zählen:
- Standort
- Klimaverhältnisse
- Witterung
- gewünschte Größe der Beeren
Zwar ernten die meisten Anbauer die Sanddornsträucher bereits im Spätsommer, die Früchte sind aber sehr viel länger haltbar. Auch nach der Ernte im Dezember verlieren sie ihren Geschmack nicht. Unter günstigen Umwelteinflüssen sind die Beeren sogar noch im folgenden Frühjahr in einem einwandfreien Zustand. Meistens weisen sie dann aber bereits einen leicht ranzigen Geschmack auf oder beginnen zu gären. Die größte Gefahr für einen Ertragsverlust bei zu später Ernte bilden Vögel und Wild, die von den Beeren fressen.
Reife Früchte erkennen
Aber woran erkennt der Züchter letztendlich, wann die Früchte reif sind? Etwas Erfahrung sowie eine genaue Untersuchung der Beeren geben Aufschluss:
- Früchte leuchten intensiv orange, je nach Sorte auch hell orange
- bei Verblassen besteht bereits Geschmacksverlust
Tipps zur richtigen Sanddornernte
- nur die früchtetragenden Äste abschneiden
- zuhause für einen Tag ins Gefrierfach legen
- Beeren am Folgetag durch Schütteln der Zweige lösen
- alternativ mit einer Gabel abstreifen
Häufig gestellte Fragen
Wie lange ist Sanddorn nach dem Ernten haltbar?
Sanddorn Beeren eignen sich bedenkenlos für den Verzehr frisch vom Strauch. Von einer zu langen Lagerung ist jedoch abzuraten, da die Früchte schnell an Aroma verlieren. Die Ernte einzukochen, ist eine tolle Möglichkeit, sie lange haltbar zu machen.
Was lässt sich aus Sanddorn herstellen?
Sanddornbeeren sind aus kulinarischer Sicht nicht nur sehr vielseitig, sondern auch sehr gesund. Die süßsäuerlichen Beeren schmecken als Marmelade auf dem Frühstücksbrötchen oder auch als Alternative zum herkömmlichen Obstbelag auf dem Kuchen. Wer die Früchte schonend verarbeiten möchte, presst am besten den Muttersaft heraus und mischt nur eine kleine Prise Zucker unter die Flüssigkeit, um für einen süßen Geschmack zu sorgen. Bei dieser Verarbeitung bleiben die Vitamine und Nährstoffe erhalten.
Und wohin mit den Zweigen?
Wer ein paar Beeren an den Zweigen hängen lässt und diese in einer Vase auf der Kommode anrichtet, bastelt sich im Nu eine ansehnliche Deko. Überdies eignen sich die Samen für die erneute Vermehrung.
Sanddornbeeren im eigenen Garten anbauen – geht das?
Wer möchte kann einen Sanddornstrauch auch im heimischen Garten kultivieren. Für die Ernte sind jedoch ein männliches sowie ein weibliches Gewächs erforderlich. Dabei tragen nur die weiblichen Exemplare Früchte.