Ameisen sind nützliche Insekten, keine Frage. Auf der Terrasse sind sie dennoch unerwünscht, von geschlossenen Räumen ganz zu schweigen. Ameisenstraßen, kleine Sandhäufchen zwischen den Steinfugen… es gibt unzählige Indizien, die auf das störende Vorkommen hinweisen. Glücklicher Weise sind ebenso viele Hausmittel gegen Ameisen bekannt. Allen voran Salz soll eine effektive Wirkung zeigen. Aber gelingt es wirklich, die Plagegeister auf eine so einfache Weise zu bekämpfen? Im Folgenden finden Betroffene eine Anleitung und aufschlussreiche Erfahrungen zum Einsatz von Salz gegen Ameisen.
Auf die Art des Salzes kommt es an
Hausmittel gegen eine Ameisenplage gibt es viele. In vielen Ratgebern taucht auch Salz in der Liste der nützlichen Bekämpfungsmittel auf. Herkömmliches Jodsalz ist aber wirkungslos. Normales Natriumchlorid kann den Insekten nichts anhaben. Anders verhält es sich bei Hirschhornsalz. Im eigentlichen Sinne handelt es sich hierbei weniger um ein Salz als um ein Backmittel. Die Zusammensetzung der Mineralien wie auch die Verwendung gleichen Backpulver. Der einzige Unterschied ist, dass Gebäcke aus Hirschhornsalz nicht aufgehen. Das Backmittel setzt sich aus Ammoniumchlorid, Calciumcarbonat und Holzkohle zusammen. Während diese Inhaltsstoffe dem Menschen als Nahrungsmittel dienen, wirken sie auf den Organismus einer Ameise giftig.
Anleitung
Um eine Ameisenplage mit Hirschhornsalz zu bekämpfen, müssen Betroffene einen Köder auslegen, damit die Insekten das Gift auch anrühren. Da süße Düfte die Tierchen anziehen, dienen Ahornsirup, Honig oder Haushaltszucker als Lockmittel. So gehen Sie bei der Anwendung von Salz gegen Ameisen vor:
- Hirschhornsalz mit einem zuckerhaltigen Lebensmittel vermischen
- auf einer kleinen Pappe verteilen
- Pappe neben dem Ameisennest oder einer Ameisenstraße platzieren
So wirkt Salz gegen Ameisen
Hirschhornsalz tötet die Plagegeister, indem es sich in deren Körpern zu Ammoniak umwandelt. Dazu ist es erforderlich, dass die Ameisen das Salz fressen. Im Zuge der Verdauung verändert sich der pH-Wert des Organismus und vergiftet die Organe. dank des Zucker Köders nehmen die Tiere das Gift nicht als solches wahr. Mit etwas Glück fressen sie einen Teil und tragen den Rest der vermeidlichen Nahrung zur Versorgung ihrer Artgenossen ins Nest. Die Wirkung des tötenden Ammoniaks setzt nicht unmittelbar nach dem Verzehr, sondern zeitverzögert ein.
Vorsicht bei Waldameisen
Waldameisen können zwar genauso störend wie herkömmliche Arten sein, stehen aber unter Naturschutz. Hin und wieder verlassen Kolonien den Wald, ihren hauptsächlichen Lebensraum, und dringen in zivilisierte Gebiete vor. Dort gelten sie als effektive Schädlingsbekämpfer. Sowohl das Töten als auch die Schädigung dieser Spezies ist verboten. Bei einem lästigen Befall wenden sich Betroffene an das zuständige Landesamt.
Erfahrungen zur Effektivität
Im Internet finden sich viele Berichte über die Bekämpfung einer Ameisenplage mit Hausmitteln.
Zu den Klassikern zählen
- Kreidestrich,
- im Handel erhältliche Sprays
- Öl
- Salz oder eben Jodsalz.
Erfahrungsgemäß erzielen diese Mittel jedoch überhaupt keinen Erfolg. Hirschhornsalz ist dagegen kein Mythos, wenn es auch weniger effektiv ist als ein Ameisenköder aus dem Fachgeschäft. Jedoch sollte der Anwender sich bewusst sein, dass diese Maßnahme nicht mehr unter die biologische Bekämpfung fällt und sich in dem Köder Stoffe befinden, die auch anderen Lebewesen schaden können. Kleinkinder oder Haustiere sind besonders gefährdet, die Chemikalien aufzunehmen. Eine ökologisch einwandfreie Bekämpfung erfordert Geduld, ist aber mit Sicherheit die bessere Variante.
Häufig gestellte Fragen
Welche Alternativen gibt es zu Hirschhornsalz?
Hirschhornsalz ist in einem herkömmlichen Haushalt nicht immer vorrätig. Ganz anders Backpulver. Das Hausmittel erzielt den gleichen Effekt wie das Hirschhornsalz. Auch die Anwendung unterscheidet sich nicht von der oben genannten Anleitung. Wer unter einem Befall der unter Naturschutz stehenden Waldameisen leidet oder die Tiere aus Überzeugung nicht töten möchte, kann Düfte einsetzen, um sie zu vertreiben. Erfahrungen zeigen, dass die Insekten bei intensiven Aromen Reißaus nehmen. Auf Essig reagieren sie zum Beispiel sehr empfindlich. Kommt der beißende Geruch für die Anwendung in geschlossenen Räumen nicht infrage, eignen sich Zimtpulver oder Zitronensaft beziehungsweise -öl.
Was lockt Ameisen an?
Die fleißigen Insekten haben in den Frühjahrs- und Sommermonaten Hochsaison. Die Nahrungssuche ist der Hauptgrund für ihr Eindringen in die Wohnung. Der Geruch süßer Lebensmittel gilt als größter Faktor für ihr Auftauchen. Zu dieser Jahreszeit ist anzuraten, Nahrungsmittel stets luftdicht verschlossen aufzubewahren. Außerdem sollten Menschen den Hausmüll regelmäßig entsorgen. Sind die Insekten erst einmal ins Haus gelangt, machen Betroffene am besten die Eingangsstelle ausfindig. In der Regel handelt es sich um kleine Risse in den Fugen, die sich einfach mit Silikon abdichten lassen. Auf der Terrasse sind Blattläuse eine häufige Ursache für das Auftreten einer Ameisenpopulation. Die Insekten ernähren sich von dem Mehltau, den die Pflanzenschädlinge ausscheiden.
Warum eigentlich bekämpfen?
Auch der überzeugteste Tierliebhaber sollte Ameisen lediglich im Garten dulden. Im Haus suchen die Insekten Essensvorräte auf und fördern deren Verderb. Überdies existieren Berichte, denen zufolge die Tiere einen Kabelbrand ausgelöst haben.