Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Auch wenn roter und weißer Klee nützlich für Tiere und Pollen sammelnden Insekten ist, so betrachten ihn viele Hobbygärtner doch als lästiges Ärgernis im eigenen Garten. Wenig verwunderlich, denn es gelingt Trifolium repens und Trifolium pratense innerhalb kurzer Zeit, sich auf der Rasenfläche auszubreiten. Die Graspflanzen werden dabei kontinuierlich geschwächt und verdrängt.
Wer dem Kraut im gepflegten Rasen kein Zuhause bieten möchte, sollte unverzüglich mit den richtigen Bekämpfungsmaßnahmen beginnen. Mit der richtigen Pflege können Sie auch direkt einem Unkrautwuchs vorbeugen und langwierigen Methoden zur Entfernung damit umgehen.
Klee im Rasen vorbeugen
Weiß- und Rotklee sind weitverbreitete, nutzbringende Pflanzen für Mensch und Tier. Die zur Familie der Schmetterlingsblütler gehörenden Gewächse sind ein wichtiger Pollenlieferant für nutzbringende Insekten und tragen zur Linderung körperlicher Beschwerden in der Volksheilkunde bei. Doch nicht in jedem Garten sind die Bienenweidenpflanzen willkommen.
Roter und weißer Klee wird rasch zur Nahrungskonkurrenz von Rasen, schwächen und verdrängen diesen im Laufe der Zeit. Die Pflanzen vermehren sich durch Samen und Wurzeln und sind deswegen nur schwer zu entfernen. Besonders stickstoffarme und lehmige Standorte sind davon betroffen.
Eine Möglichkeit, um das Wachstum eines üppigen Rasens zu fördern und gleichzeitig wirksam Klee zu unterdrücken, ist das regelmäßige Düngen der Grünfläche. Blasse Grashalme und ein übermäßiges Wuchern von Unkraut deuten auf einen Nährstoffmangel hin. Sorgen Sie das “Gartenjahr” über für eine ausgewogene Versorgung mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen. Bereits zu Beginn der Hauptvegetationszeit im März sollten Sie damit beginnen, den Rasen zu düngen.
Die Art des Düngemittels variiert und ist abhängig von der jeweiligen Jahreszeit. Im Herbst schützt ein kaliumhaltiger Dünger die Rasenpflanzen vor Kälte und Trockenheit, im Frühjahr fördert Stickstoff das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit. Mineralische Dünger sollten bevorzugt mit einem Streuwagen, Flüssigdünger über eine Gießkanne verabreicht werden. Damit wird gewährleistet, dass sich die wichtigen Nährstoffe gleichmäßig im Boden verteilen und keine punktuelle Überdüngung auftritt.
Graspflanzen reagieren empfindlich auf lang anhaltende Trockenperioden, während Gewächse wie Klee und Löwenzahn längere Zeit ohne Wasser auskommen können. Stärken Sie die Widerstandsfähigkeit des Rasens, indem Sie diesen regelmäßig wässern. Gießen Sie bevorzugt in den frühen Abend- oder Morgenstunden, denn in der heißen Mittagszeit verdunstet viel von der wertvollen Flüssigkeit. Besonders nach der Aussaat von frischen Rasensamen sollten Sie die aufbereiteten Stellen ausreichend feucht halten.
Manuelle Bekämpfung
Um die ungepflegten Flächen im Rasen wirksam zu entfernen, müssen Sie nicht zwangsläufig zu chemischen Produkten greifen. Wirksame, jedoch häufig mühsame Methoden zur Bekämpfung der unliebsamen Glücksbringer sind manuelle Arbeitsschritte.
Vertikutierer
Ein starker Unkrautwuchs hemmt nachweislich das Wachstum von Rasengräsern. Klee ist darüber hinaus ein sicherer Indikator für einen bestehenden Nährstoffmangel. Eine effiziente und langfristig wirksame Methode zur Beseitigung ist das Vertikutieren. Auf diese Weise können Sie nicht nur den Rasen von Wiesen- und Kriechklee befreien, sondern entfernen zusätzlich auch störende Moospolster. Der Boden wird ausreichend aufgelockert, Wasser und Sauerstoff gelangen wieder vermehrt an die Graswurzeln und regt diese zum Wachstum an.
- Vertikutiert wird im Frühjahr.
- Verwenden Sie ein Benzin- oder Elektrogerät.
- Mehrmals die betroffenen Stellen bearbeiten.
- Entstandene Flecken mit Rasensamen auffüllen.
- Fest angießen und düngen.
Ausstechen
Rasen mähen allein hilft nicht bei der langfristigen Bekämpfung von rotem und weißem Klee. Das Gegenteil ist häufig der Fall, denn die Pflanzen vermehren sich nicht nur durch Samen, sondern treiben auch aus der Wurzel aus. Im Frühjahr – bevor bei den unerwünschten Pflanzen Wachstum und Blüte einsetzen – kann systematisch mit der manuellen Entfernung durch Ausstechen begonnen werden. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes ist diese Vorgehensweise allerdings nur für kleinere Rasenflächen empfehlenswert.
Dabei müssen Sie jedoch keineswegs auf den Knien am Boden herumkriechen: Im Handel erhalten Sie spezielle Unkrautstecher. Diese ähneln einer Mischung aus einem Schuhlöffel und einer schmalen Schaufel und sind auch mit einem verlängerten Stiel verfügbar. Jedoch hat sich auch ein langes Küchenmesser zum Entfernen von Klee und anderen Unkräutern bewährt. Beim Ausstechen sollten Sie darauf achten, dass Sie die Pflanzen mitsamt der kompletten Wurzel ausgraben. Denn verbleiben selbst kleinste Wurzelstücke im Boden, treiben diese vermehrt aufs Neue aus. Wiederholen Sie regelmäßig den Vorgang, um alle Kleepflanzen aus dem Rasen vollständig zu entfernen. Löcher im Boden können Sie mit einem Erde-Sand-Gemisch auffüllen, im Anschluss werden Rasensamen und Dünger ausgebracht.
Bodenfolie
Bequemer als Vertikutieren und Ausstechen ist das Abdecken der befallenen Rasenflächen mit einer Folie. Viele Hobbygärtner schwören auf diese Methode, um roten und weißen Klee vollständig aus dem heimischen Garten zu entfernen. Fehlendes Sonnenlicht und die verminderte Zufuhr von Sauerstoff tragen innerhalb von vier Wochen dazu bei, dass die Kleepflanzen unter der Folie absterben. Dabei genügt es, wenn Sie eine herkömmliche Bodenplane aus dem Baumarkt verwenden.
Um die Folie zu fixieren, können Sie diese an den Enden mit Lesesteinen beschweren oder direkt mit Zeltheringen fixieren. Bei ausreichender und richtiger Pflege erholt sich der Rasen selbst schnell von diesen Strapazen. Beachten Sie jedoch, dass die Bodenplane Schnecken und anderen Insekten einen idealen Unterschlupf bietet.
Wenn Sie statt Rasen nur noch Klee und andere Unkrautarten sehen, sollten Sie zu einer Radikalmethode greifen und den Boden vollständig erneuern. Gehen Sie dafür im Frühjahr oder Spätsommer folgendermaßen vor:
- Den Boden etwa 25 bis 50 Zentimeter hoch abtragen.
- Das Substrat von Wurzeln und Steinen befreien.
- Mehrmals durchsieben.
- Mit frischem Humus vermischen.
- Aufbereitete Erde wieder ausbringen.
- Rasensamen säen.
Achten Sie darauf, dass das komplette Wurzelwerk im Sieb verbleibt. Entsorgen Sie dieses wenn möglich nicht über den Kompost, um eine erneute Verbreitung von Klee, Löwenzahn und Co. zu vermeiden.
Chemische Bekämpfung
Trotz einer optimalen Pflege und der regelmäßigen Versorgung mit den richtigen Nährstoffen kann es zum vermehrten Auftreten unliebsamer Unkräuter kommen. Häufig fehlt dann auch die Zeit, Wiesen- und Sauerklee mit manuellen Methoden zu entfernen. Um das Wachstum der Pflanzen einzudämmen, können Sie in diesem Fall zu Produkten aus dem Fachhandel greifen.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie einen speziellen Unkrautvernichter für Klee erwischen. Soll zeitgleich auch noch anderes Unkraut aus der Rasenfläche entfernt werden, so verwenden Sie dafür Kombinationspräparate. Die Wirkung chemischer Produkte ist meist nur von kurzer Dauer und muss in der Hauptvegetationszeit etwa alle 3 bis 5 Wochen wiederholt werden. Bei der Anwendung sollten Sie sich strikt an die Gebrauchsanweisung halten, um Folgeschäden auszuschließen.
Chemischer Unkrautvernichter wird fast ausnahmslos über die Blätter der Gewächse aufgenommen. Die Präparate regen zum übermäßig schnellen Wachstum an, was den Stoffwechsel der Pflanzen zusammenbrechen lässt. Um die Wirksamkeit der einzelnen Produkte zu erhöhen, sollten Sie deswegen den Rasen vor dem Ausbringen der Mittel nicht mähen. Wasser kann das Herbizid schnell von der Blattoberfläche waschen, wählen Sie deswegen einen regenfreien Zeitraum und verzichten Sie für einige Stunden auf die Wässerung der gesamten Grünfläche. Nach dem Einsatz chemischer Mittel sollten Sie kahle Stellen mit Rasensamen auffüllen und eine extra Portion Dünger gleichmäßig verteilen.
Einige Hobbygärtner schwören auf die Wirksamkeit von einfachen Hausmitteln zur Beseitigung von weißem und rotem Klee. Verzichten Sie jedoch auf diese angeblich umweltschonenden Hausmittel. Denn weder Salz noch Essig haben etwas im Garten verloren und können zu einer langfristigen und nachhaltigen Schädigung des Bodens führen. Auf versiegelten Flächen ist das Ausbringen dieser Hausmittel sogar gesetzlich verboten, weil es dort nicht biologisch abgebaut werden kann.
Häufig gestellte Fragen
Kann roter und weißer Klee durch Umstechen des Bodens entfernt werden?
Einige Maßnahmen im Garten, wie beispielsweise das Anlegen von Beeten oder des Rasens, machen ein großzügiges Umgraben bzw. Umstechen des Bodens notwendig. Dabei wird mit einer Grabgabel das Erdreich ausreichend aufgelockert, von grobem Wurzelgeflecht befreit und der gesamte Erdaushub umgedreht zurückgefüllt. Um Kleepflanzen vollständig zu beseitigen, sollten Sie jedoch auf eine andere Methode zurückgreifen. Die Gewächse können sich selbst aus kleinen Wurzelstücken regenerieren und neigen nach einer Störung des Bodens zu einem vermehrten Wachstum. Alternativ können Sie das Substrat aber auch gründlich durchsieben und damit von allen Klee-Resten befreien.
Wie effizient bekämpfen Kaninchen und Meerschweinchen Klee?
Besonders Kinder erfreuen sich im Sommer an Nagetieren im Freilauf. Doch auch wenn der eigene Garten den Speiseplan der geliebten Vierbeiner aufwertet, so eignen sich die Tiere dennoch nicht zur vollständigen und dauerhaften Entfernung von Klee. Sind Kaninchen und Meerschweinchen nicht an frisches Grünzeug gewöhnt, kann ein übermäßiger Verzehr blähend wirken und Durchfall auftreten. Gerade in der Blütezeit weisen Rot- und Weißklee geringe Mengen von Cyanogenen Glykosiden auf und sollte nur in Maßen gefüttert werden. Die Tiere knabbern die Pflanzen fast bodennah ab, lassen jedoch das Wurzelwerk unberührt. Aus diesem Grund neigt Klee an den abgegrasten Stellen innerhalb kürzester Zeit zu einem vermehrten Austrieb.
Gibt es Rasensorten, welche wirksam das Wachstum von Klee unterdrücken?
Der Fachhandel hält eine Vielzahl der unterschiedlichsten Rasensorten und -Arten bereit. Bei der Wahl der richtigen Samen spielen Standort und auch der Grad der Beanspruchung eine wichtige Rolle. Schattenrasen beispielsweise gedeiht nur sehr schlecht an vollsonnigen Plätzen, bei kleinen Kindern und tobenden Haustieren sollten Sie auf Sport- und Spielrasen zurückgreifen. Doch selbst robuste und schnell wachsende Rasensorten benötigen die richtige Pflege. So darf die Grünfläche an heißen Sommertagen keinesfalls sich selbst überlassen bleiben und sollte ausreichend mit einem Rasensprenger gewässert werden. Spezielle Grassorten, die wirksam und dauerhaft ohne Pflege das Wachstum von Unkraut unterdrücken, gibt es nicht.