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Rosen rangieren auf der Hitliste der beliebtesten Pflanzen ganz oben. Sie überzeugen mit üppiger Blütenpracht in vielen Farben, oft den ganzen Sommer hindurch. Damit sie aber so prachtvoll gedeihen, müssen Rosen gut gepflegt werden. Außerdem benötigen sie etwas Hilfe, um den Winter gut zu überstehen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Rosenarten. Kletterrosen benötigen andere Maßnahmen als Bodendeckerrosen oder solche in Pflanzgefäßen. Wie man welche Rosen also bei der Überwinterung unterstützt, erfahren Sie in unserem Text. Lesen Sie weiter!
Vorbereitung im Herbst
Der erste Schritt für eine unbeschadete Überwinterung wird schon im frühen Herbst getan. Gartenprofis fangen schon Mitte/Ende August an, aber September reicht meist aus, es sei denn, der Winter kommt sehr früh. Gemeint ist die Düngung mit Patentkali. Sie ist umstritten, aber ich selbst schwöre darauf. Umstritten ist der Wirkstoff deshalb, weil einige Pflanzenfreunde die Wirkung anzweifeln. Ich nutze Patenkali seit Jahren für meine Rosen und seit ich das tue, ist keine einzige mehr über den Winter eingegangen. Auch frieren bei den Kletterrosen die langen Triebe nicht zurück und das, obwohl ich sie nicht einpacke.
- Patentkali ist ein Mineralstoffdünger.
- Wichtig für alle Gewächse, nicht nur für Rosen.
- Er festigt das Pflanzengewebe.
- Stärkt die Pflanze insgesamt, damit sie stabil wächst und sich besser gegen Krankheiten und Schädlinge wehren kann
- Sorgt für grüne Blätter und gesundes Aussehen
- Am wichtigsten aber ist, dass mit seiner Hilfe die spätsommerlichen Rosentriebe besser ausreifen und deshalb den Winter besser überstehen können.
- Dient der Holzentwässerung und um den Zellen-Innendruck zu verringern.
- Gerade die empfindlichen Langtriebe der Kletterrosen oder hoher Strauchrosen brauchen diesen Dünger.
- Wichtig ist, dass der Dünger durch Wasser schnell aufgelöst wird, also durch Regen oder durch bewässern.
- Alle vier Jahre können die Rosen zusätzlich noch Kupfer bekommen (z.B. Excello Basis) aber keinesfalls Kupfersalze.
- Durch das Kupfer bekommen alle Triebe festere Zellwände
Rosenschnitt vor oder nach dem Überwintern?
Für viele Hobbygärtner und Rosenliebhaber ist der Schnitt immer noch ein Rätsel. Doch um diesen geht es hier nicht. Die Frage, die sich viele jedoch stellen ist, ob man Rosen vor oder nach dem Winter schneidet? Zu beiden Terminen gibt es Befürworter und Gegner. Beide haben Vor- und Nachteile, die wir hier einmal aufführen wollen.
Rosenschnitt im Herbst
- Dient dazu, Rosenkrankheiten zu verhindern
- Abgestorbenes Pflanzenmaterial ist eine Brutstätte für Pilze, Fäulnis und Infektionen.
- Es wird also vorbeugend geschnitten, damit gar nicht erst Totholz entstehen kann.
- Allerdings werden die durch die Gabe von Patentkali ausgereiften Triebe entfernt.
- Wichtig ist, mehr als die berühmten 4 Rosenaugen stehen zu lassen, damit man im Frühjahr noch etwas wegzuschneiden hat.
- Alle Rosentriebe sollten auf etwa die gleiche Höhe geschnitten werden, damit die Saftwaage erreicht wird. (Niedriger geschnittene Triebe bluten)
- Totes Holz wird ebenfalls jetzt weggeschnitten.
- Auch sich berührende Triebe abschneiden (einen davon). Durch die Reibung kommt es zu Verletzungen, durch welche wiederum Krankheitserreger eindringen können.
- Das Ergebnis der Schnittmaßnahmen ist ein nach Möglichkeit symmetrischer und luftiger Kranz aus robusten Stängeln.
- Viele schneiden so viel, dass nur noch ein Drittel der Rose übrig bleibt.
- Ich mache es etwas anders. Ich lasse gut zwei Drittel stehen, entferne alles tote Holz und die Blätter, damit ich die Übertragung von Krankheiten verhindere.
- Nicht nur die Blätter vom Boden aufsammeln, auch die an den Rosenstöcken abziehen. Das ist etwas mühsam, hat sich aber bewährt.
- Im Frühjahr schneide ich auch rabiat runter, aber im Herbst noch nicht.
Im Herbst geschnittene Rosen sind einfach anfälliger für Frost. Deshalb empfehlen viele Rosenfreunde, auf größere Schnittmaßnahmen zu verzichten.
Rosenschnitt im Frühjahr
- Im Frühjahr erfolgt der Hauptschnitt
- Auch wenn im Herbst schon geschnitten wurde, im Frühjahr wird dann noch einmal eingekürzt.
- Man sieht gut, welche Triebe den Winter nicht überstanden haben. Sie werden herausgeschnitten.
- Jetzt wird der Schnitt angesetzt, um die Form der Rosen zu beeinflussen.
Pflanzzeit Herbst
Im Herbst ist die beste Zeit, um Rosen zu pflanzen. Jetzt gibt es auch die preiswerten wurzelnackten Exemplare. Die Auswahl an Rosen ist zu keiner Zeit größer als im Herbst. Die größte Auswahl hat man im Internet. Namhafte Rosenzüchter liefern auch sehr gute Qualität, ich habe es ausprobiert. Man muss keine Angst haben, dass die Rosen vor dem Winter nicht mehr anwachsen. Bis November können diese Rosen gepflanzt werden.
- Nach dem Pflanzen die Rosen gleich anhäufeln.
- Es dürfen nur noch die Triebspitzen herausschauen.
- Diese Maßnahme setzt bis zum Einwurzeln die Verdunstung herab und ist zugleich ein guter Frostschutz.
Gießen einstellen
Im Herbst soll die Rose zur Ruhe kommen, damit sie sich auf den Winter vorbereiten kann. Deshalb wird das Gießen eingestellt. Rosen sind Tiefwurzler und können sich auch bei Trockenheit selbst versorgen. Sie benötigen kein zusätzliches Wasser, zumal es im Herbst auch häufig regnet.
- Ausnahmen sind frisch gepflanzte Rosen. Sie benötigen zum Anwachsen regelmäßige Wassergaben.
- Auf keinem Fall düngen!
Rosen überwintern
Rosen zu überwintern ist eigentlich nicht schwer. In vielen Gegenden Deutschlands sind die Winter mittlerweile so mild, dass man auch ohne besonderen Schutz nicht um seine Rosen fürchten muss. Allerdings ist nicht jeder Winter gleich und er ist eben auch nicht vorhersehbar. Etwas Schutz schadet nicht. Ende November, bis Mitte Dezember ist die richtige Zeit, den Rosen mit einigen unterstützenden Maßnahmen über den Winter zu helfen.
Allerdings kann man ihnen im September mit einer speziellen Düngung schon einen Liebesdienst erweisen. So können sich die Rosen besser auf den Winter vorbereiten. Anhäufeln gehört zum Rosenschutz, ebenso wie ein Sonnenschutz für Edel-, Beet- und Kletterrosen. Hochstämme und Kübelrosen benötigen besonderen Schutz. Es gibt also einiges zu beachten, will man seine verschiedenen Rosen gut über den Winter bringen.
Rosen anhäufeln
Das Anhäufeln der Rosen dient dem Schutz der Wurzeln und der Veredlungsstelle. Ungeschützte Rosen leiden häufig unter Erfrierungen. Es kommt auch zu Totalausfällen.
- Die beste Zeit ist im November.
- Vor dem Anhäufeln noch alles Rosenlaub, welches auf dem Boden liegt aufsammeln und entsorgen.
- Zum Anhäufeln kann man Erde nutzen.
- Alternativ ist auch Kompost geeignet.
- Viele Hobbygärtner nutzen Rindenmulch, aber der ist eher ungeeignet. Lediglich Pinienmulch ist empfehlenswert, aber der ist recht teuer.
- Keinen Torf verwenden. Zum einen macht er den Boden sauer, zum anderen gefährdet der Torfabbau unsere Moore.
- Um den Rosenstamm, insbesondere die Veredlungsstelle herum, anhäufeln
- Bei Beet- und Edelrosen wird ein Haufen von etwa 15 bis 20 cm aufgeschüttet.
- Bei Strauchrosen darf der Hügel etwa doppelt so hoch sein.
- Bei sehr empfindlichen Exemplaren kann zusätzlich noch Tannenreisig um die Aufschüttung aufgeschichtet werden.
Schutz der oberen Pflanzenteile
Nicht nur die Wurzel und die Veredlungsstelle sollten geschützt werden, sondern auch die oberen Teile der Rose. Wichtig ist der Schutz vor der Wintersonne. Das Holz der Triebe ist zwar in den meisten Fällen frosthart, reagiert aber sehr empfindlich auf den Wechsel von starker Sonneneinstrahlung und der damit verbundenen Erwärmung tagsüber und Minustemperaturen in der Nacht. Deshalb ist es ratsam, die Triebe mit Fichtenreisig abzudecken.
- Kletterrosen am Spalier oder am Rosenbogen können mit Vliesbahnen umwickelt oder mit Jute- oder Leinensäcken bedeckt werden.
- Besonderen Schutz benötigen Hochstämme oder Kübelrosen.
- Bei Stammrosen liegt die Veredlungsstelle über der Erde. Sie ist dem Frost ganz besonders ausgesetzt.
- Diese Veredlungsstelle sollte mit Stroh oder Fichtenreisig dick eingepackt werden.
- Die leicht gestutzte Krone wird mit Stroh ausgepolstert und anschließend mit Vlies umwickelt.
- In extrem kalten Gebieten können junge Rosenstämmchen, welche einen noch biegsamen Stamm besitzen so umgebogen werden, dass die Krone in einer zuvor ausgehobenen Bodenkuhle zum Liegen kommt. Das Stämmchen wird mit Hilfe von Pflöcken und Schnur befestigt, so dass es nicht hoch schnappen kann. Die Krone und die Veredlungsstelle werden locker mit Erde und Laub bedeckt. Man muss natürlich sehr vorsichtig vorgehen, damit der Stamm nicht bricht.
Gegen Ende März kann der Winterschutz in der Regel entfernt werden. Man sollte die Vliese und anderen Materialien aber noch griffbereit liegen lassen, für den Fall, dass es noch einmal richtig kalt wird.
Winterschutz für Topfrosen
Die Wurzeln von Topfrosen sind dem Frost besonders ausgesetzt. Das Pflanzsubstrat im Topf kann vollständig durchfrieren. Die Wurzeln können Schaden nehmen und auch komplett erfrieren. Ein Winterschutz ist hier unumgänglich. Die Gefäße benötigen einen guten Standort und müssen verpackt werden. Auch Gießen darf man nicht vergessen.
- Die Topfrosen an einen vor Wind und Sonne geschützten Platz stellen. Günstig ist eine geschützte Ecke, etwa auf der Terrasse oder an einer Hauswand, gern auch unter einem Dachvorsprung.
- Morgen- und Abendsonne ist ungefährlich, aber Mittagssonne ist mehr als ungünstig.
- Das Gefäß etwa 10 cm dick mit Noppenfolie oder Sackleinen einpacken.
- Kleiner Töpfe können in ein größeres Gefäß gestellt werden. Der Zwischenraum wird mit Laub oder Holzwolle gefüllt.
- Oberirdische Triebe mit Vlies oder Reisig schützen.
- Das Gefäß auf Füße, Styroporplatten oder Holz stellen, damit die Kälte vom Boden nicht den Topf durchdringt.
- Die Erde darf nicht vollständig austrocknen. An frostfreien Tagen deshalb hin und wieder gießen.
- Alternativ kann die Überwinterung kühl, dunkel und windgeschützt probiert werden, beispielsweise in einer Garage. Gießen darf auch hier nicht vergessen werden. Ich habe mit dieser Methode aber keine so guten Erfahrungen gemacht.
- Was ich aber schon ausprobiert habe ist, den Kübel im Herbst einzugraben und ihn wie bei einer ausgepflanzten Rose zu behandeln. Damit habe ich viel bessere Erfahrungen gemacht.
Häufige Fragen
Wann kann der Winterschutz wieder entfernt werden?
Das kommt ein wenig auf das Wetter an, aber man geht allgemein von Mitte, besser Ende März aus. Dann werden die oberirdischen Schutzmaßnahmen gelockert. Man nimmt die Vliese und anderen Verpackungsmaterialien ab. Das sollte keinesfalls an einem sonnigen Tag geschehen, sondern immer an einem milden und trüben Tag. Kurze Zeit später kann auch abgehäufelt werden, allerdings vorsichtig, um weder das empfindliche Wurzelwerk noch die ersten Austriebe, die sich evtl. schon zeigen, zu verletzen.
Wann muss die Rose nach der Überwinterung geschnitten werden?
Geschnitten wird noch nicht gleich nach dem Abdecken. Eine alte Volksweisheit besagt: „Rosen werden geschnitten, wenn die Forsythie blüht“. Schneidet man zu früh und der Frost kommt noch einmal zurück, erfrieren die recht kurzen Triebe. Schnell gelangt der Frost bis zur Veredlungsstelle. Wenn die Triebe zu weit zurückfrieren, kann dass das Ende der Rose bedeuten.