Rosen zählen zu den Lieblingsblumen der Hobbygärtner. Kein Wunder, denn wer die Bedürfnisse der Pflanzen beachtet, wird mit einer üppigen Blüte belohnt. Alle Rosen werden im Frühjahr sorgfältig geschnitten. Viele Experten raten außerdem zu einem zusätzlichen Rückschnitt vor dem Beginn der Winterruhe, um Krankheiten und Fäulnis zu verhindern und einen kräftigen gesunden Wuchs zu fördern.
Wir zeigen Ihnen in unserer Anleitung Schritt für Schritt, wie ein fachgerechter Herbstschnitt gelingt. Mit diesen Hinweisen schneiden Sie Rosen im Herbst richtig.
Gründe für den Herbstschnitt
Der Herbstschnitt von Rosen ist immer wieder in der Diskussion. Kritiker befürchten, dass der Frost an frisch geschnittenen Trieben zu Schäden führen kann. Befürworter eines Rückschnittes im Herbst weisen darauf hin, dass abgestorbene Triebe oder erfrorene Blüten die perfekte Grundlage für Fäulnis und Pilzbefall bilden. Ein fachgerechter Rückschnitt schützt davor. Schwache und trockene Triebe werden vor dem Eintritt des Frostes entfernt.
Der Herbstschnitt ist im Gegensatz zum Schnitt im Frühjahr nicht darauf ausgerichtet, das Wachstum anzuregen. Der Rosenschnitt im Herbst hat vielmehr das Ziel, die Pflanze zu schützen und zu stärken. Argumente für einen Herbstschnitt der Rosen:
- vorbeugender Schutz vor Rosenkrankheiten und Schädlingsbefall
- Schutz vor Fäulnis
- Entfernung schwacher Triebe und verwelkter Blüten stärkt die Pflanze
- Erreichen einer optimalen Form für den Winterschutz
Bester Zeitpunkt für den Herbstschnitt
Der beste Termin für den Herbstschnitt ist vor Einsetzen des ersten Frostes. Je nach klimatischen Bedingungen kann dieser Termin im Oktober oder erst Ende November sein. Es lohnt sich, die Witterungsbedingungen zu beachten. Von einem Schnitt nach Frosteintritt wird abgeraten. Die Schnittflächen können sich dann nicht mehr verschließen, was das Erfrieren der Pflanze zur Folge haben kann. Wann der richtige Zeitpunkt für den Herbstschnitt der Rosen ist, erkennen Sie auch an der Bildung erster verfaulter Blätter. Nutzen Sie einen möglichst trockenen, frostfreien Tag für den Schnitt.
Anleitung für den Herbstschnitt
Während im Frühjahr ein kräftiger Rückschnitt erfolgt, um den Wuchs und die Blütenbildung anzuregen und die Pflanze in die gewünschte Form zu bringen, erfolgt der Herbstschnitt nicht so stark.
- alle verwelkten Blüten und trockenen Pflanzenteile abschneiden
- schwache, dünne Triebe zurückschneiden
- an jedem Trieb mindestens fünf Augen stehen lassen
- schräg abschneiden, um Wassereintritt zu verhindern
- Laub entfernen, um Fäulnis abzuwenden
- nach Schnitt Wurzeln anhäufeln und mit Reisig bedecken
Das Schnittwerkzeug
Verwenden Sie für den herbstlichen Rosenschnitt unbedingt eine saubere, scharfe Schere. Verunreinigungen können zur Übertragung von Krankheiten führen. Desinfizieren Sie die Schere vor dem Schnitt. Empfohlen werden so genannte Bypass-Scheren, die saubere, glatte Schnittflächen garantieren. Beachten Sie, dass das Quetschen der Stiele durch die Verwendung scharfer Werkzeuge verhindert wird. Das Quetschen bildet faserige Schnittflächen, die Krankheiten und Pilzen eine hervorragende Eintrittsmöglichkeit bieten.
Schnitt verschiedener Rosenarten
Strauchrosen
- drei Schnitte bei einmal blühenden Strauchrosen
- Frühjahrsschnitt, Spätsommerschnitt und Herbstschnitt
- im Spätsommer Triebe in Hagebuttenhöhe abschneiden
- hält den Strauch in Form
- Entwicklung dekorativer, leuchtender Hagebutten
- erhöht Standfestigkeit
- im Herbst Rückschnitt bis auf etwa die Hälfte
- Kuppelform als Grundlage für robuste, formschöne Pflanze
- tote, kranke und schwache Triebe direkt an Basis entfernen
- zu weit über den Strauch herausragende Triebe kürzen
- gesunde Triebe um ein bis zwei Drittel zurückschneiden
- bei Mehrfachblühern verwelkte Blüten während gesamter Blütezeit entfernen
- regt Entstehung neuer Triebe und Blüten während der Vegetationsperiode an
Kletterrosen
Kletterrosen und Ramblerrosen neigen dazu, im unteren Bereich kahl zu werden. Ein Schnitt trägt zur Formbildung bei. Beim Schnitt im späten Sommer oder im Frühherbst werden im ersten Schritt sämtliche trockene Zweige entfernt. Verblühte Seitentriebe sollten Sie bis auf vier bis fünf Augen zurückschneiden. Der Schnitt ermöglicht, Triebe, die in die falsche Richtung wachsen, zu entfernen.
Edelrosen
Entfernen Sie alle Rosentriebe, die kreuz und quer wachsen, um einen optimalen Winterschutz zu ermöglichen. Häufeln Sie die geschnittenen Edelrosen mit Komposterde an und decken Sie die Rose mit Tannenzweigen ab.
Hochstammrosen
Stammrosen profitieren von einem leichten Schnitt vor dem Beginn des Winters. Dabei sollten Sie alle schwachen Triebe zurückschneiden sowie die verblühten Blüten und Blätter beseitigen. Hochstammrosen kommen besser über den Winter, wenn Sie die frisch beschnittene Krone in Vlies verpacken.
Häufig gestellte Fragen
Wie wichtig ist der herbstliche Rosenschnitt?
Sie können grundsätzlich auf den Schnitt im Herbst verzichten. Der Herbstschnitt ist eine Maßnahme der Gesundheitsvorsorge, er schützt vor Krankheiten und dem Schädlingsbefall.
Wie stark sollten die Triebe im Herbst zurückgeschnitten werden?
Der Rückschnitt erfolgt höchstens bis zum vierten Auge. Ein stärkerer Schnitt kann zu einer Beeinträchtigung der Entwicklung der Rose führen.
Müssen beim Schnitt Unterschiede zwischen Freiland- und Kübelrosen beachtet werden?
Alle Rosensorten erhalten einen Pflegeschnitt, bei dem die trockenen Blüten und die schwachen Triebe entfernt werden. Während die vertrockneten Blätter von Freilandrosen entfernt werden sollten, sollten die Blätter bei Kübelrosen nicht beseitigt werden. Sie bilden einen zusätzlichen Schutz für die Pflanze. Faulende Blätter sollten hingegen bei allen Rosen entsorgt werden.