Die sehr pflegeleichte Rispenhortensie benötigt für große Blüten jährlich einen Rückschnitt. Am richtigen Zeitpunkt scheiden sich dabei manchmal die Geister. Lesen Sie hier, wann Sie Rispenhortensien schneiden sollten.
Frühjahr optimaler Zeitpunkt
Die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) bezaubert mit ihren langen kegelförmigen Blütenrispen je nach Sorte zwischen Juni bis November. Im Vergleich zu den Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) erfolgt die Neuanlage der Blütenknospen bei der Hydrangea paniculata jährlich am neuen Holz. Aufgrund dessen können diese Hortensien im Frühjahr auch stark zurückgeschnitten werden. Der Rückschnitt der Rispenhortensie sollte allerdings dann möglichst früh im Jahr vorgenommen werden. Schlimme Folgen bei einem zu frühen Zurückschneiden sind nicht zu erwarten, da sie Frost gegenüber recht unempfindlich sind. Dennoch sollte einiges beachtet werden:
- Ende Februar bis Anfang April schneiden
- vor dem Neuaustrieb
- frostfreien, bedeckten Tag wählen
- bei trockenem Wetter
Der optimale Zeitpunkt zum Schneiden der Rispenhortensien ist dabei natürlich immer auch vom Wetter abhängig. Mitunter kann ein Rückschnitt deshalb vielleicht erst Ende April möglich sein. Wichtig ist, dass er nach den letzten Frösten erfolgt. Sonst kann die Kälte leicht in die Schnittwunden eintreten und die Triebe würden unnötig zurückfrieren. Der Blütenreichtum in dem Jahr wäre dann gefährdet.
Rückschnitt im Herbst
Ein Rückschnitt kann allerdings auch bereits im Herbst nach der Blüte erfolgen. Die Pflanzen nehmen dabei keinen Schaden. Die Rispenhortensie sollte jedoch zu diesem Zeitpunkt nur zurückgeschnitten werden, wenn die verblühten Rispen störend wirken oder sie zur Dekoration in den vier Wänden Verwendung finden sollen. Ansonsten können sie am Strauch verbleiben, da sie für die Rispenhortensie einen natürlichen Winterschutz darstellen. Außerdem setzen die Blütenrispen auch noch während der kalten Jahreszeit im sonst so tristen Garten herrliche Akzente.
Rispenhortensien stark zurückschneiden
Da die Rispenhortensie am einjährigen Holz blüht und die Knospenbildung erst im Jahr der Blüte erfolgt, können die Hortensien auch stark zurückgeschnitten werden. Ein starker Rückschnitt fördert nicht nur das Wachstum, die Lebensdauer und die Gesundheit der Sträucher, sondern sorgt auch für die Ausbildung vieler großer Blüten. Wissenswert ist daher, dass Hortensien gegenständige Knospen und Blätter besitzen. Mit anderen Worten, es liegen sich immer zwei Knospen an einem Trieb gegenüber.
Das ist beim Schneiden der Rispenhortensien zusätzlich zu berücksichtigen:
- Rückschnitt auf 10 bis 15 cm möglich
- Werkzeug direkt über Knospenpaar ansetzen
- an äußeren Trieben ein bis zwei Augenpaare belassen
- innen stehende Triebe auf drei bis vier Knospenpaare kürzen
- alle kranken, dünnen und nach innen wachsenden Trieben entfernen
- Schnitte schräg und glatt führen
- Triebe nicht quetschen
Zur Verjüngung älterer Pflanzen kann ein Radikalschnitt erfolgen. Dazu werden die Triebe eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Diese Maßnahme muss laut Bundesnaturschutzgesetz allerdings bis spätestens Ende Februar erfolgen.
Richtiges Werkzeug
Zum Schneiden der Rispenhortensien ist das passende Werkzeug zu verwenden, um größere Wunden am Holz und damit eine Infektion mit Krankheitserregern und Pilzen zu vermeiden. Daher ist auf Folgendes zu achten
- nur scharfe und saubere Garten- und Astscheren verwenden
- für starke Äste zur Säge greifen
- Werkzeug vor und nach Gebrauch desinfizieren
Häufig gestellte Fragen
Standort und Boden müssen passen. Die Sträucher lieben einen sonnigen und windgeschützten Platz, da die Äste leicht brechen können. Der Boden sollte frisch, leicht sauer und feucht, aber nicht nass sein. Staunässe vertragen sie gar nicht. Schwere Böden müssen vor der Pflanzung mit Sand aufgewertet werden. Nicht zu vergessen ist, dass die Pflanzen mit einer Wuchshöhe und Breite bis drei Meter sehr ausladend wachsen. Es muss entsprechend Platz eingeplant werden.
In der Regel erholt sich eine Rispenhortensie nach dem Zurückschneiden schnell und treibt auch zügig erneut aus. Eventuell sollte bei Trockenheit eine ausgiebige Wassergabe erfolgen. Die Erde darf niemals ganz austrocknen. Weiterhin kann die anschließende Frühjahrsdüngung mit gemischtem reifem Kompost hilfreich sein. Dazu werden zwei Liter pro Quadratmeter im Wurzelbereich der Pflanze in die Erdschicht eingearbeitet oder als Mulchschicht aufgebracht.