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Bei der Ringelblume, die auch unter dem Namen Gemeine Ringelblume bekannt ist, handelt es sich meist um einjährige, teilweise auch einjährig überwinternde Pflanzen. Von Juni bis Oktober erscheinen ihre auffallend gelben oder orangefarbenen Blütenköpfe, die einen Durchmesser von bis zu 6 cm aufweisen können.
Sie versprüht einen eigenwilligen aber aromatischen Duft und ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, die sich auch für Gartenneulinge sehr gut eignet. Ringelblumen werden je nach Art zwischen 25 und 50 cm hoch und kommen im Staudenbeet ebenso gut zur Geltung wie im Kübel oder Balkonkasten.
Steckbrief
- Name bezieht sich auf die Form der Samen.
- Einjährige und krautige Sommerblume.
- Samen überwintern im Boden.
- Typische Bauerngartenpflanze.
- Erreicht Wuchshöhen zwischen 25 und 50 cm.
- Blütezeit von Juni bis Oktober.
- Blütenfarben gelb und orange.
- Blüten sind korbförmig mit einem Durchmesser zwischen 4 und 6 cm.
- Blätter und Stängel sind filzig behaart.
- Ringelblume sät sich selbst aus.
Standort und Boden
Die Ringelblume liebt warme, sonnige Standorte und solche im lichten Schatten. Sie ist teilweise leicht kälteempfindlich. Was den Boden betrifft, ist sie sehr anspruchslos, wobei nährstoffreiche, humose,schwere, lehmige und nicht zu trockene aber auch sandige und kalkreiche Böden gut geeignet sind. Gerne können dem Boden vor der Aussaat oder Pflanzung auch Laubanteile oder Kompost untergemischt werden.
Fruchtfolge
Bei der Pflege sollte auch auf die Einhaltung der Fruchtfolge geachtet werden. Calendula officinalis ist mit sich selbst unverträglich, d.h., es sind entsprechende Anbaupausen einzuhalten. Sie sollte frühestens nach 4 Jahren am selben Standort angebaut werden bzw. an Standorten, wo zuvor andere Korbblütler standen. Allerdings eignet sich die Ringelblume sehr gut für eine Mischkultur mit anderen Nutzpflanzen, da sie die Eigenschaft besitzt, Schädlinge abzuwehren.
In einer Mischkultur mit Karotten, Petersilie, Kürbis, Paprika und Koriander sowie Obstgehölzen kann sie deren Widerstandskraft gegenüber Schädlingen und Krankheiten stärken. Eine Mischkultur mit Kartoffeln, Erbsen, Kohl, Bohnen, Feldsalat, Bohnenkraut, Erdbeeren oder Himbeeren wirkt sich wachstumsfördernd auf diese Nutzpflanzen aus. Ganz anders sieht das bei Thymian aus, dieser verträgt sich überhaupt nicht mit der Ringelblume. Eine Nachbarschaft führt häufig zum Absterben beider Pflanzenarten.
Gießen und Düngen
- Jungpflanzen müssen nach der Pflanzung regelmäßig gegossen werden.
- Später nur noch bei länger andauernden Hitzeperioden ausreichend wässern.
- Am besten gießt man früh morgens oder in den Abendstunden.
- Calendula officinalis gehört zu den Schwachzehrern.
- Dementsprechend muss auf guten Böden meist gar nicht gedüngt werden.
- Bei nährstoffarmen Böden sollte bedarfsgerecht gedüngt werden.
- Hier reicht es meist aus, etwas Kompost unterzuarbeiten.
Überwintern
Da es sich bei der Ringelblume um einjährige Pflanzen handelt, überstehen sie den Winter in der Regel nicht mit Ausnahme der Samen, denn die überdauern den Winter im Boden und keimen im darauf folgenden Frühjahr. Um Samen für die nächste Saison zu haben, kann man im Herbst, nach dem Abblühen, die mittlerweile braunen Samenkapseln einsammeln und den Winter über kühl und trocken lagern.
Vermehren
Aussaat
Diese Sommerblume lässt sich ausschließlich durch Aussaat vermehren, wobei sie sich auch stark von alleine aussät, sodass sie gegebenenfalls nur auf etwa 15-30 cm vereinzelt werden muss, sofern sie zu dicht steht. Kann sie ungestört wachsen, breitet sie die Ringelblume nach und nach flächendeckend aus. Sie kann natürlich auch per Hand ausgesät werden, und zwar direkt im Garten oder man zieht sie im Haus vor.
Im Haus vorziehen
Eine Vorkultur im Haus, die in der Regel zu einer früheren Blüte führt, kann ab Ende Februar/Anfang März erfolgen. Dazu gibt man 3-5 Samen in kleine Töpfe mit Anzuchterde und bedeckt sie nur ganz dünn mit Substrat. Anschließend befeuchtet man das Substrat und stellt die Töpfe an einen hellen oder auch sonnigen Platz, beispielsweise aufs Fensterbrett. Nach wenigen Tagen beginnen die Samen zu keimen. Haben sich die ersten Keimblätter entwickelt, kann man die jungen Pflanzen vereinzeln. Ab Mitte Mai, wenn nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist, können sie dann in den Garten ausgepflanzt werden.
Direktaussaat
Im Garten kann Calendula officinalis von Ende März bis Juni ausgesät werden. Sollen die Blumen in Reihen ausgesät werden, ist ein Reihenabstand von ca. 20 cm empfehlenswert. Die Samen werden mit einem Abstand von 10-15 cm etwa 2 cm tief ausgesät, mit Erde bedeckt und gut angegossen. Bei einer Keimtemperatur von 15-20 Grad beträgt die Keimdauer etwa 8-15 Tage. Sind die Sämlinge groß genug, etwa 8-10 cm, können sie auf etwa 25-30 cm vereinzelt werden.
Aussaat im Pflanzkübel
Die Ringelblume wächst relativ buschig und eignet sich dadurch auch für eine Pflanzung bzw. Aussaat im Kübel. Wie bei anderen Kübelpflanzen auch sollte das Pflanzgefäß über entsprechende Abzugslöcher verfügen, damit es nicht zur Bildung von Staunässe kommt. Damit die Abzugslöcher nicht verstopfen, ist eine Drainage sinnvoll. Diese kann aus Kies oder ähnlichen Materialien bestehen oder auch aus einem Vlies.
Als Substrat eignet sich normale Blumenerde aus dem Gartenfachhandel oder Baumarkt. Gegebenenfalls kann man die Erde durch die Zugabe von Sand auflockern und dadurch durchlässiger machen. Die Samen werden möglichst in Abständen von 10-15 cm je Samenkorn ausgesät, dünn mit Substrat bedeckt und angegossen. Abschließend das Ganze an einen hellen Platz stellen.
Ernten
- Von der Ringelblume kann man sowohl die Blüten als auch die Samen ernten.
- Überwiegend werden jedoch die Blüten mit und ohne Kelch geerntet.
- Das erfolgt mehrmals von Juni bis Oktober zur Vollblüte.
- Am besten erntet man sie bei trockenem Wetter und um die Mittagszeit.
- Dann ist der Wirkstoffgehalt am höchsten.
- Direkt nach der Ente können die Blüten getrocknet werden.
- Entsprechend ihrer späteren Verwendung sollten sie sofort weiter verarbeitet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Blattflecken
Obwohl die Ringelblume teilweise in der biologischen Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommt, ist sie selbst anfällig für Schädlinge und Krankheiten wie z.B. Blattflecken. Diese können u.a. durch den Pilz Cercospora oder durch Bakterien hervorgerufen werden. Bei der Ringelblume zeigen sich hellgraue, runde Flecken mit einem rotbraunen Rand. In der Regel werden auch neue Blätter krank und sterben letztendlich ab. Dementsprechend sollte man betroffene Pflanzen am besten entfernen. Um einem Befall vorzubeugen, sollte herabfallendes Laub immer entfernt und entsprechend entsorgt werden, um zu verhindern, dass sich die neuen Pflanzen im nächsten Jahr wieder mit diesem Pilz infizieren.
Blattläuse
Ein Blattlausbefall zeigt sich u.a. an Saugschäden an den Triebspitzen. Stellt man einen Befall fest, sollte man möglichst schnell reagieren. So kann man betroffene Pflanzen z.B. mit selbst hergestellter Seifenlösung behandeln, indem man aus 1 Esslöffel Schmierseife, 1 Liter Wasser und 1 Esslöffel Spiritus eine Lösung herstellt, mit der man die Pflanzen dann besprüht. Nach etwa 10-14 Tagen muss das Ganze wiederholt werden. Im Handel werden auch kaliseifenhaltige Mittel angeboten, die ebenfalls eine biologische Bekämpfung dieses Schädlings ermöglichen.
Echter Mehltau
An ungünstigen Standorten wie z.B. in feuchten Tallagen oder auch zu trockenen Bereichen besteht die Gefahr von Echtem Mehltau. Dieser kommt relativ häufig vor und zeigt sich an einem weißen, mehligen Belag, zunächst auf den Blättern und später auf der kompletten Pflanze. Um eine Ausbreitung zu vermeiden, entfernt man am besten alle befallenen Pflanzenteile. Zudem kann man betroffene Ringelblumen mehrmals mit einer Milch-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:9 besprühen.
Besonderheiten
Die Ringelblume ist vor allem für ihre entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung bekannt, beispielsweise in Form von Salben und Tees. Im Jahre 2009 wurde sie aufgrund dessen sogar Heilpflanze des Jahres. Die Blüten können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden, z.B. für aromatischen Tee oder als essbare Blüten für Salate. Teilweise werden die Blütenblätter auch als Safranersatz verwendet oder kommen als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz.
Neben der heilenden Wirkung hat die Ringelblume auch im Garten viele nützliche Funktionen. So kann sie Schnecken und andere Schädlinge abwehren oder die Bodenqualität verbessern, z.B. mit einer aus den Pflanzen hergestellten Pflanzenjauche. Viele Hobbygärtner schätzen die Ringelblume zudem als Wetterprophet, denn wenn sie ihre Blüten zusammenklappt, soll das darauf hinweisen, dass schlechtes Wetter im Anmarsch ist.
Häufig gestellte Fragen
Können Ringelblumen auch noch im Juli ausgesät werden?
Der Juli ist für eine Aussaat normalerweise zu spät, denn dann wird es in diesem Jahr nicht mehr zur Blüte kommen. Dementsprechend ist es sinnvoll, dann mit der Aussaat lieber bis zum nächsten Jahr zu warten.
Wie trocknet man die Blüten richtig?
Man kann sowohl die kompletten Blüten als auch die ausgezupften Blütenblättchen trocknen. Dazu erntet man sie möglichst bei trockenem Sommerwetter und legt sie locker auf Papier zum Trocknen. Wichtig ist, dass ausreichend Luft an die zu trocknenden Blüten gelangen kann. Sind sie komplett trocken, bewahrt man sie am besten in lichtundurchlässigen, verschließbaren Behältern, beispielsweise aus Glas auf.
Wie kann man die Ringelblume verwenden?
Neben Salben und Tees, die man daraus herstellen kann, kann die Ringelblume zur Dekoration von Speisen, zum Färben von Lebensmitteln oder die in Essig eingelegten Knospen wie Kapern verwendet werden.
Sät sich die Ringelblume auch auf einer Wiese selbst aus?
Ringelblumen säen sich in der Regel an jedem Standort selbst aus, sodass sie im darauf folgenden Jahr nicht unbedingt neu ausgesät werden müssen.
Kann man im Topf ausgesäte Pflanzen dauerhaft im Topf belassen?
Wenn man diese Pflanze dauerhaft in Töpfe aussäen möchte, sollte man darauf achten, dass die Töpfe nicht zu klein sind, denn auf Umtopfen reagiert die Ringelblume sehr empfindlich.