Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Ihre Rhododendren sind krank und Sie wissen nicht, warum? Die Heidekrautgewächse sind anspruchsvolle Pflanzen, die aufgrund falscher Pflege, Pilze, Schädlinge und sogar einem ungeeigneten Standort schnell erkranken können. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, welche Rhododendron-Krankheiten existieren, wie Sie diese erkennen und wieder loswerden können. Gerade die Erkrankungen, die durch Pilze verursacht werden, sind gefährlich für die Pflanzen, ebenso wie die Blattkrankheiten, die sich negativ auf den Wuchs und die allgemeine Vitalität der Gewächse auswirken. Mit den passenden Tipps sorgen Sie dafür, dass es Ihren Rhododendren gut geht.
7 Rhododendron-Krankheiten erkennen und bekämpfen
Egal ob Sie eine Indische Azalee (bot. Rhododendron simsii) oder eine der zahlreichen großblumigen Sorten halten, die beliebten Gewächse leiden aufgrund ihrer anspruchsvollen Pflege und Krankheitsanfälligkeit schnell an einer der zahlreichen Rhododendron-Krankheiten. Ausgelöst werden diese entweder von Pilzen, Pflegefehlern, Viren oder Bakterien, die stark an der Vitalität der Pflanze zehren und diese in schweren Fällen sogar zu Grunde richten können. 7 bestimmte Rhododendron-Krankheiten müssen hierbei angesprochen werden, die Sie unbedingt wieder loswerden müssen, um sich an Ihrer Alpenrose erfreuen zu können.
Stickstoffmangel
Ein Stickstoffmangel macht den Rhododendron ebenfalls krank und ist am Aufhellen der Blätter aus den vorherigen Jahren erkennbar, deren Blattadern ebenfalls heller sind. Die Farbe reicht von hellgrün bis zu einem intensiven Gelbton. Ist der Mangel intensiv, verlieren die Heidekrautgewächse ihr altes Laub. Am Ende sind nur noch junge Blätter zu sehen, die einen gelblichen Farbton haben. Gehen Sie wie folgt vor, um diese Krankheit zu bekämpfen:
- Boden aufbereiten
- Stickstoff in diesen einarbeiten
- dafür bieten sich reifer Kompost und Kaffeesatz an
- befallene Blätter und Triebe komplett entfernen
Eisenmangel
Ein Eisenmangel ist häufig bei Rhododendren anzutreffen, die an einen kalkhaltigen Standort mit hohen pH-Werten gepflanzt wurden. Diese hindern den Rhododendron daran, Eisen aufzunehmen, was zum folgenden Schadbild führt:
- helle Triebspitzen
- ein Aderngitter wird gebildet
- zitronengelbe Blätter deuten auf extremen Eisenmangel hin
- vertrocknen vom Rand zur Blattmitte
Es empfiehlt sich, den Boden des Standorts zu verbessern, um dem Eisenmangel Herr zu werden. Ebenso sollten Sie überprüfen, ob Staunässe vorherrscht, da diese das Eisen aus dem Boden spült und somit keine Versorgung stattfinden kann. Der ideale pH-Wert liegt unter 6 bei 4,5 bis 5,5 und nicht höher.
Rhododendronwelke
Ausgelöst wird die Rhododendronwelke durch Pilze der Gattung Phytophthora, die Sie unbedingt loswerden müssen. Dieser befällt nämlich ganze Äste und kann ohne Gegenmaßnahmen zum großflächigen Verenden der Rhododendren führen. Anhand der folgenden Symptome erkennen Sie die Welke:
- Endknospen der Triebe, Äste und Blätter färben sich braun
- Mittelrippe der Blätter färbt sich dunkelbraun, ähnlich wie Schokolade
- Blätter werden matt
- graubraune Färbung der Blätter tritt ein
- diese rollen sich ein
- Triebe und Äste beginnen zu schrumpfen und welken
An sich können Sie den Strauch problemlos retten, wenn die Wurzel nicht von der Welke befallen ist. Vermeiden Sie unbedingt feuchtwarmes Wetter und einen Standort in direkter Sonne. Entfernen Sie alle betroffenen Blätter und schneiden Sie so viel von den Ästen ab, bis nur noch gesundes Holz vorliegt. Das Schnittgut im Hausmüll entsorgen. Handeln Sie bei der Welke schnell, denn diese kann ganze Sträucher vernichten.
Chlorose
Die Chlorose gehört zu den Blattkrankheiten und deutet auf einen zu trockenen Boden hin, der ausreichend gewässert werden sollte. Vor allem an zu sonnigen Lagen ist das der Fall, die der Rhododendron nicht wirklich verträgt. Bei der Chlorose verfärben sich die Blätter in einem intensiven Gelbton und ist manchmal mit einem Eisen- oder Stickstoffmangel zu verwechseln oder tritt zur gleichen Zeit auf. Bereiten Sie den Boden ein wenig auf und wässern Sie diesen. Mulchen ist hier ebenfalls hilfreich.
Knospensterben
Diese Pilzerkrankung wird durch den Pilz Pycnostysanus azaleae verursacht, der wiederum zusammen mit der Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi) auftritt. Diese legen ihre Eier in die Knospen der Rhododendren und über diese Wunden gelangt der Pilz in diese.
Das führt dazu, dass die Blütenknospen sich über den Winter verfärben, nicht abfallen und sich bräunlich verfärben. Ebenso verfärben sich Blätter bräunlich. Aus den Knospen treten in den nächsten zwei Jahren Pilze aus, die weitere Sporen verbreiten. Gehen Sie hier wie folgt vor, um die Ausbreitung zu verhindern, damit andere Exemplare nicht krank werden:
- Knospen entfernen
- Fungizid einsetzen
- gegen Zikaden Insektizid verwenden
Andere Möglichkeiten zum Loswerden bleiben Ihnen leider nicht.
Echter Mehltau
Echter Mehltau macht sich durch einen farbigen Belag bemerkbar, der sich über die ganzen Blätter zieht. Diese sind abhängig von der Art der Rhododendren:
- sommergrüne Arten: grauweiß
- immergrüne Arten: gelblich
Zudem verschlechtert sich das Wachstum. Ursachen hierfür sind zu dicht stehende Exemplare und eine schlechte Zirkulation der Luft in direkter Nähe zu den Pflanzen. Sie müssen hier alle befallenen Blätter entfernen und im Hausmüll entsorgen. Fungizide können verwendet werden. Ebenso können Sie für mehr Platz zwischen den Exemplaren sorgen.
Blattflecken durch Pilzbefall
Diese Blattkrankheiten werden durch verschiedene Pilze ausgelöst. Dazu gehören:
- Colletotrichum: Flecken in braunschwarz mit Rand in rotbraun auf der Ober- und Unterseite der Blätter
- Gloesporium: große Flecken in dunkelbraun und unregelmäßigen Formen
- Cercospora: unregelmäßig geformte, rot bis braun umrandete Flecken mit Flaum auf Oberseite der Blätter
Der Grund hierfür sind geschwächte Rhododendren, die zudem einer feuchten und zu kühlen Witterung ausgesetzt sind. Senken Sie die Luftfeuchtigkeit, optimieren Sie den Standort und verabreichen Sie etwas mehr Dünger. Eine Mulchschicht kann hier helfen. Unbedingt befallene Blätter im Hausmüll entsorgen, um den Befall einzudämmen.
4 Rhododendron-Schädlinge
Neben den eigentlichen Krankheiten finden sich Schädlinge, die Rhododendren befallen können. Da es sich bei den Alpenrosen um Gewächse handelt, die aufgrund ihrer Empfindlichkeit schnell von Schädlingen als Nahrungsgrundlage ausgewählt werden, müssen Sie ebenfalls auf diese achten.
Einige dieser Schädlinge kennen Sie bestimmt schon, da diese an anderen Gewächsen im Garten ebenfalls vorkommen. Andere lernen Sie hier kennen. Die folgenden Punkte geben Aufschluss über die einzelnen Rhododendronschädlinge:
1. Dickmaulrüssler: Der Dickmaulrüssler ist besonders gefährlich, da er Blätter und Wurzeln des Rhododendrons als Nahrungs- und Fortpflanzungsquelle auserwählt hat. Auf folgende Symptome sollten Sie achten, wenn Ihre Rhododendren plötzlich schwächeln:
- angefressene Blattränder und Blätter
- Fraßbild in Form eines U
- Wurzelrinde und ganze Wurzeln angefressen
- Gewächs kränkelt
- geht mit der Zeit ein
Das Problem mit dem Dickmaulrüssler sind seine schwer erkennbaren Eier und die Käfer selbst. Adulte Exemplare sind nachtaktiv und aufgrund der dunklen Farbe nicht zu erkennen, die Larven leben im Boden nahe den Wurzeln des Rhododendrons und sind nur nach dem Ausgraben zu erkennen. Verhindern lässt sich ein Befall durch das nächtliche Abklopfen der Rhododendren im Sommer und Fadenwürmer, die über das Gießwasser verabreicht werden.
2. Rhododendronhautwanze: Einer der bekanntesten Rhododendronschädlinge überhaupt ist Stephanitis rhododendri. Die Wanze legt über den Sommer ihre Eier an den Blattunterseiten unter ein wenig Kot ab. Die Eier überwintern auf diese Weise und schlüpfen im nächsten Frühjahr nach den Eisheiligen.
Die Larven und Eier richten große Schäden an den Blättern an, die in hellen und dunklen Punkten gesprenkelt sind und an verdorrten Rändern bis hin zum Vertrocknen des gesamten Blatts leiden. Sobald Sie vor dem Winter die Eier bemerken, einfach mit warmem Wasser abwaschen. Im Frühjahr helfen nur noch Insektenschutzmittel. Vor allem spätblühende Rhododendren mit violetten Blüten sind betroffen.
3. Blattläuse: Ja, Blattläuse befallen gerne Rhododendren und sind hier durch die typischen Symptome wie Honigtau, Deformationen der Blätter und Rußtaupilze, die sich als schwarzen Flecken auf den kränklichen Blättern präsentieren. Nutzen Sie hier am besten natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer und waschen Sie die Blattläuse ab.
4. Weiße Fliege: Weiße Fliegen sind eine wahre Qual und machen vor Rhododendren nicht halt. Die Mottenschildläuse fliegen in Schwärmen, sobald die Blätter der Rhododendren geschüttelt werden. In den meisten Fällen ist die Weiße Fliege unproblematisch für den Rhododendron, lässt sich aber durch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln gut bekämpfen.
Mit ausreichend Durchhaltevermögen können Sie den Schädlingen den Garaus machen und somit Ihre Rhododendren vor dem Verenden bewahren.
Häufig gestellte Fragen
Wie lässt sich die Vitalität der Alpenrosen verbessern?
Eine der wichtigsten Maßnahmen, um sich über gesunde Rhododendren freuen zu können, ist der Standort. Dieser sollte mit einer Drainage versehen sein, im Halbschatten liegen und über einen nicht zu kalkhaltigen Boden verfügen, damit es dem Heidekrautgewächs gut geht.
Die Blätter des Rhododendrons rollen sich leicht zusammen – was bedeutet das?
Wenn Ihre Rhododendren ihre Blätter einrollen, handelt es sich nicht um eine der oben genannten Krankheiten oder Pilze, sondern einen Wassermangel. In diesem Fall sollten Sie das Gewächs wässern, übertreiben Sie es aber nicht, denn sonst kann es schnell zu feucht für die Pflanze werden.
Die Blattspreiten der Rhododendren sind verdickt, deformiert und weiß. Worum handelt es sich hier?
Treten diese Symptome auf, leidet Ihr Rhododendron an der Azaleen-Ohrläppchen-Krankheit, die recht selten ist. Entfernen Sie alle befallenen Blätter und der Befall müsste sich legen.