Rasenpflege

Ab welcher Temperatur wächst Rasen? | Rasenwachstum pro Woche

Ab welcher Temperatur wächst Rasen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Schöne Gärten und Grundstücke gewinnen durch dichte, gleichmäßig grüne Rasenflächen. Aber gerade der Rasen benötigt viel Aufmerksamkeit und Pflege, um ein üppiges Grün zu entwickeln. Wer einen Rasen neu anlegen oder ausbessern will, muss einige Grundlagen beachten. Neben dem Standort, der Bodenqualität und den Lichtverhältnissen spielen auch Faktoren wie das Wetter und die Temperatur für das Rasenwachstum eine entscheidende Rolle. Es darf weder zu kalt noch zu warm sein. Erst, wenn die notwendige Luft- und Bodentemperatur erreicht ist, kann der Samen keimen und der Rasen wachsen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Rasen nicht gleich Rasen

Rasen

Wer beabsichtigt, einen Rasen anzulegen, sollte sich zunächst über die Verwendung Gedanken machen. Im Handel sind verschiedene Sorten erhältlich:

Zierrasen

  • besteht zum größten Teil aus Rotschwingelsorten
  • wächst langsam
  • muss nicht wöchentlich gemäht werden
  • optimale Wuchshöhe: 4 Zentimeter
  • gleichmäßiges Wachstum
  • harmonische Erscheinung
  • widerstandsfähig gegen Hitze, Trockenheit oder Frost
  • nicht für starke Beanspruchung geeignet

Sport- und Spielrasen

  • Rasenmischungen enthalten robuste Gräser, z.B. Wiesenrispe und Weidelgras
  • wächst in hoher Geschwindigkeit
  • häufiges Mähen erforderlich
  • wächst etwa 6 Zentimeter pro Woche

Schattenrasen

  • geeignete Mischung für Begrünung ungünstiger Standorte
  • mäßige Wuchsgeschwindigkeit
  • verhilft auch schattigen Bereichen zu dichter, gleichmäßiger Grünfläche
  • nicht zu oft und zu kurz mähen
  • optimale Wuchshöhe: 10 bis 12 Zentimeter

Blumenwiese

  • Alternative zum Zierrasen
  • pflegeleicht
  • nur selten mähen
  • kaum wässern
  • zieht Bienen und Insekten an
  • blüht über das ganze Jahr

Tipp: Achten Sie bei der Auswahl der Rasensamen auf die Qualität des Saatguts. Markenprodukte zeichnen sich durch schnelles Wachstum, regionale Eignung und Strapazierfähigkeit aus. Billigprodukte enthalten teilweise Futtergräser, die zu löchrigem Rasen führen.

Keimung

Rasenwachstum - Frische Samen im Rasen

Ob sich nach der Aussaat ein perfekter Rasen bildet, ist abhängig von der Keimung der Samen. Damit Rasensamen keimen, muss zunächst die Keimruhe, die sogenannte primäre Dormanz, überwunden werden. Entscheidend für Keimung und Rasenwachstum sind drei Faktoren:

  • Wasser
  • Wärme
  • Sauerstoff.

Nur bei ausreichender Feuchtigkeit quillt der Grassamen auf und ein Keim bildet sich. Rasen kann sich nur bei kontinuierlicher Wasserversorgung gut entwickeln. Wenn das Saatgut im Keimprozess austrocknet, wird die Keimung unterbrochen und beendet. Die Keimlinge sterben ab.

Tipp: Nach der Aussaat empfiehlt es sich, Schlitzfolie oder Abdeckvlies auf den Boden zu legen. Diese lassen ein Gewächshausklima entstehen und schützen vor Austrocknung.

Eine herausragende Rolle für die Keimung spielt der Sauerstoffgehalt des Bodens. Boden, der vor der Aussaat des Grassamens gut gelockert wurde, enthält genug Sauerstoff. Eine zu starke Wässerung ist dringend zu vermeiden. Daraus kann sich eine Verdichtung der Bodenoberfläche entwickeln, wodurch die Sauerstoffzufuhr behindert und die Keimung gehemmt wird.

Voraussetzung für die Keimung des Samens ist die richtige Bodentemperatur. Bei der Aussaat sollte die Bodentemperatur 10 Grad Celsius nicht unterschreiten. Zum Keimen benötigen die meisten Grasarten 15 bis 23 Grad Celsius. Für die Keimung sollte es nicht zu warm werden. Temperaturen über 40 Grad Celsius verzögern die Keimung und können zum Absterben der Keimlinge führen.

Die Entwicklung des Rasenkeimlings erfolgt in mehreren Stadien:

  • Aufnahme der Feuchtigkeit
  • Quellen des Samens
  • Enzymaktivierung Nährstoffumwandlung
  • Aufbrechen der Samenschale
  • Entwicklung der Keimwurzel
  • Entwicklung des Keimblattes
  • Einsetzen der Photosynthese

Keimdauer der wichtigsten Gräser

Wiesenrispe - Poa pratensis
Wiesenrispe (Poa pretensis)

Die Keimdauer liegt gewöhnlich zwischen 6 und 30 Tagen.

  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): 7 bis 15 Tage
  • Rotschwingel (Festuca rubra): 10 bis 18 Tage
  • Wiesenrispe (Poa pratensis): 14 bis 21 Tage

Zeitpunkt der Aussaat

Die beste Jahreszeit für das Anlegen eines Rasens ist das Frühjahr. Wenn die Frühlingssonne scheint und der Boden mit ausreichend Feuchtigkeit und Wärme versorgt ist, wächst der Rasen schnell. Auch der Spätsommer und der Herbst bieten Vorteile für die Aussaat. Die Temperaturen sind im Herbst perfekt für das Rasenwachstum und Bodenfröste sind nicht zu befürchten.

Wachstumsfaktor Wärme

Die Temperatur hat einen entscheidenden Einfluss auf das Rasenwachstum. Ebenso wichtig wie die Lufttemperatur ist die Temperatur des Bodens. Diese kann sich je nach Struktur deutlich von der Lufttemperatur unterscheiden. Sandige Böden wärmen sich tagsüber bei Sonneneinstrahlung schnell auf. Sie haben eine geringe Speicherkapazität, so dass die Bodentemperatur in der Nacht deutlich sinkt. Lehmhaltige Böden verfügen über eine hohe Wärmekapazität. Sie heizen sich nur langsam auf, sind aber auch nachts in der Lage, die Wärme zu halten. Die Bodentemperatur lehmhaltiger Böden zeigt sich im Tagesverlauf konstanter als bei Sandböden.

Die optimale Temperatur für die Entwicklung von Rasen beträgt 15 bis 18 Grad Celsius. In dieser Spanne können sich Wurzeln und Spross gut entwickeln, der Rasen wächst bis zu 6 Zentimeter pro Woche. Im Frühjahr, im Spätsommer und im Herbst werden die Temperaturansprüche in mitteleuropäischen Gebieten gut erfüllt. Bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius sowie über 32 Grad Celsius verlangsamt sich das Rasenwachstum.

Neben der Temperatur sind eine ausreichende Wasserversorgung und Sonnenschein entscheidend für die Geschwindigkeit, mit der das Gras wächst. Ein durchschnittlicher Rasen hat einen Wasserbedarf von etwa 25 Liter pro Quadratmeter.

Die Niederlande bieten die günstigsten klimatischen Bedingungen für die Entwicklung von Rasen. Viel Sonne und Regen und durchschnittliche Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius sind ein Grund dafür, dass die beliebtesten Produzenten von Rollrasen in den Niederlanden ansässig sind.

Rasenwachstum - Rasen düngen

Starterdünger als Wachstumsbeschleuniger
Verwenden Sie gleich mit der Einsaat Starterdünger. Dieser beschleunigt das Rasenwachstum. Er kann mit der Hand oder mit einem Streuwagen verteilt werden.

Die erste Mahd

Mähen Sie den jungen Rasen das erste Mal bei einer Wuchshöhe von 8 bis 10 Zentimetern.

Tipp: Damit sich ein gleichmäßiger Rasen entwickeln kann, ist es wichtig, für die Aussaat einen windstillen Tag zu wählen. Der Rasensamen ist sehr leicht und verteilt sich bei Wind.

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Tipps für Schnellleser

- bei Temperaturen von durchschnittlich 20 Grad Celsius wächst Rasen 6 Zentimeter pro Woche
- Rasensamen als Mischungen für Spiel-, Zierrasen und Blumenwiese erhältlich
- Schattenrasen für schattige Flächen geeignet
- Markenprodukte enthalten hochwertige keimfähige Samen
- gleichmäßiges Wachstum
- Billigprodukten sind häufig Futtergräser beigemischt
- beste Zeit zum Aussäen: Frühjahr, Spätsommer und Herbst
- windstille Tage bevorzugen
- Bodentemperatur für Raseneinsaat mindestens 10 Grad Celsius
- optimale Lufttemperatur 15 bis 23 Grad Celsius
- Rasenwachstum erhöhen durch gute Vorbereitung des Bodens und Beseitigung von Moos und Unkraut
- stehendes Wasser führt zur Fäulnis der Pflanzen und zu Löchern im Rasen
- Starterdünger beschleunigt Rasenwachstum nach der Einsaat
- erste Mahd bei Wuchshöhe von 8 bis 10 Zentimetern
- regelmäßiges Mähen steigert Geschwindigkeit, mit der das Gras wächst
- gründliches Bewässern fördert Wachstum des Rasens
- Wasser muss mindestens zehn Zentimeter in Boden dringen