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Die richtige Rasenpflege im Frühjahr ist eine wichtige Voraussetzung, damit der Rasen in den darauf folgenden Monaten dauerhaft schön und grün bleibt. Zu der Rasenpflege im Frühjahr gehören vor allem das Düngen, Mähen, Vertikutieren und Wässern, darüber hinaus ist der Rasen von Moos und Unkraut zu befreien.
Im Winter setzen dem Rasen langanhaltender Frost, tiefe Minusgrade, stetiger Regen und extreme Schneefälle stark zu, sodass selbst die schönste Grünfläche zum Frühlingsbeginn sehr mager aussieht. Damit die Sommersaison erneut mit einem satten Grün starten kann, braucht der Rasen eine intensive Frühjahrskur.
Rasenpflege im Frühjahr
Nach den letzten Nachtfrösten im Frühling ist die Zeit gekommen, die Rasenpflege nach der Winterpause wieder in die Hand zu nehmen. In der Regel werden die Rasenflächen im Winter stark strapaziert, durch schwere Schneelasten und die permanente Nässe der Regenfälle verdichten sich die Grünflächen. Wenn der Rasen nur wenig Luft zum Atmen hat, neigt dieser zu Moos und Verfilzungen, welche die Grünflächen schnell dominieren. Kommen graubraun verfärbte und ansehnliche Stellen zum Vorschein, handelt es sich meistens um den Schneeschimmel. Sobald nach einigen wärmenden Frühlingstagen die ersten Rasengräser sprießen, sollten die folgenden Prozeduren eingeleitet werden:
- Frühjahrskur sichert die Schönheit der Grünflächen in der neuen Saison
- Rasenpflege im Frühjahr beinhaltet vor allem Düngen, Mähen und Vertikutieren
- Im Notfall sind der ganze Rasen oder Teilstücke neu auszusäen
- Abgestorbene Blätter, Moos und Pflanzenteile entfernen
- Neustart das Wässerns, idealerweise mit einem leistungsfähigen Rasensprenger
Bodenanalyse & pH-Wert
Abhängig von der Bodenart und der Nutzung brauchen manche Rasenflächen gar keine zusätzlichen Düngergaben, wenn der im Boden vorhandene Nährstoffgehalt ausreichend ist. Wird der Erdboden mit genügend Humus versorgt und ist nicht verdichtet, dann ist die allerbeste Grundlage für einen gesunden, starken und vitalen Rasen gegeben. Wenn das Nährstoffverhältnis des Erdbodens jedoch sehr mager ist, muss ergänzend gedüngt werden, damit der Rasen üppig und grün wächst.
Wenn sich der Gärtner nicht sicher ist, wie es um den Zustand des eigenen Rasens bestellt ist, ist eine Bodenanalyse zu empfehlen. Wird nach der Analyse festgestellt, dass die Nährstoffwerte zu niedrig sind, müssen gezielt Düngergaben eingesetzt werden. Ideal sind Langzeitdünger mit einem Mischverhältnis, der dem Nährstoffgehalt des Bodens entspricht. Die folgende Vorgehensweise ist bei der Bodenanalyse zu beachten:
- Vor den Düngergaben Bodenprobe ziehen und analysieren lassen
- Den pH-Wert jährlich messen, zu saure Böden verträgt der Rasen nicht
- Optimal sind pH-Werte zwischen 5,5 – 6,5
- Bei niedrigerem Wert ist der Rasen zu kalken
- Nicht zu viel und sehr gleichmäßig Kalk ausstreuen
- Zu viel Kalk auf einmal kann Rasenfläche und umliegende Pflanzen schädigen
- Im Zweifel etwas weniger Kalk ausbringen
- Nach 2-3 Wochen erneut den pH-Wert messen und bei Bedarf erneut Kalk ausstreuen
- Erst nach dem Ergebnis der Bodenanalyse gezielt Dünger einsetzen
- Bodenanalyse alle 3-4 Jahre wiederholen
Mähen
Zu der Rasenpflege im Frühjahr gehört die Wiederaufnahme des Mähens. Die erforderliche Schnitthäufigkeit hängt stark von der Gräsermischung, der Rasenart, der Nutzung und der Entwicklung des Rasens ab, deshalb kann diese bei jeder Rasenfläche variieren. Sind ideale Wachstumsbedingungen gegeben, dazu gehören die Nährstoffversorgung, die Temperatur und die Feuchtigkeit, desto häufiger ist der Rasen zu mähen. Die gewählte Schnitthöhe und die Häufigkeit des Schnitts wirken sich extrem auf die Strapazierfähigkeit und die Vitalität der Rasenfläche aus.
Generell sollte beim ersten Mähen nach der Wintersaison nicht zu viel abgeschnitten werden, damit sich der Rasen schnell erholen kann. Bei einem neu angelegten Rasen ist das zuerst wachsende Gras besonders weich. Je länger die Halme gewachsen sind, desto schwerer lassen sich diese schneiden. Wichtig sind gründliche Wartungsarbeiten des Rasenmähers, denn nur saubere und scharfe Messer sorgen dafür, dass die Grashalme beim Schnittvorgang nicht unnötig gequetscht werden und auch zukünftig in die Breite wachsen werden. Die folgenden Aspekte sind beim Mähen zu beachten:
- Sobald Rasengräser wieder anfangen zu wachsen, muss erneut gemäht werden
- Beim ersten Mähvorgang ist weniger mehr
- Beim klassischen Zierrasen beträgt die Schnitthöhe 2 bis 3 cm
- Bei einer familiären oder sportlichen Nutzung sind 3 bis 4,5 cm sinnvoll
- Stark strapazierte Rasenflächen können bis zu 7 cm lang wachsen
- In Schattenlagen das Gras etwas länger wachsen lassen
- Den Rasenteppich bis zum nächsten Schnitt nur maximal doppelt so hoch wachsen lassen
- Ab dem Frühjahr Mähintervalle regelmäßig einsetzen
- Regelmäßiges Mähen fördert die Bildung einer dichten und gesunden Grasnarbe
- Falls zu lange mit dem Schnitt gewartet wird, verkahlt der Rasen mittelfristig
- Wird nur selten und zu tief gemäht, begünstigen die daraus entstehenden Kahlstellen die Ausbildung von Moos und Unkraut
- Rasenmäher unbedingt warten, dazu gehören Messerschliff, Reinigung und Ölwechsel
- Mähgut oder auch Rasenschnitt bleibt im Normalfall auf der Fläche liegen
- Ausnahmen sind: Zu nasser und klumpiger Rasenschnitt, zu langes Mähgut; diese sind zu entfernen
- Mikroorganismen im Bodens wandeln Rasenschnitt schnell in Nährstoffe um
Vertikutieren
Das Vertikutieren ist ein wichtiger Schritt bei der Frühjahrskur nach der Winterpause und sollte mit Sorgfalt durchgeführt werden. Auf diese Weise bekommt der Rasen noch vor dem eigentlichen Beginn der Vegetationsperiode einen hilfreichen Wachstumsimpuls. Durch das Entfernen des nachteiligen Rasenfilzes und verkümmerter Gräser, wird schädliche Bodennässe verhindert und der Luftaustausch im Erdboden gefördert. Wenn der Rasenfilz dauerhaft erhalten bleibt, bindet dieser an der Oberfläche viel Wasser und auch Nährstoffe, die dann für die Versorgung des Rasens fehlen. Die folgende Vorgehensweise ist beim Vertikutieren wichtig, damit der Rasen geschädigt wird:
- Vermoosten und verfilzten Rasen nach dem ersten Rasenschnitt vertikutieren
- Beim Vertikutieren wird die Grasnarbe an der Oberfläche angeritzt
- Dauerhaft gute Belüftung im Rasen hemmt abträgliche Moose und gefährliche Schadpilze
- Vertikutieren aktiviert die im Boden vorhandenen Nährstoffreserven
- Ideal sind Vertikutiergeräte, welche mit vertikal rotierenden Messerschneiden arbeiten
- Messerschneiden durchkämmen effizient die Grasnarbe
- Verbesserung des Mikroklimas, Wasser und Nährstoffe dringen erneut ungehindert in den Boden ein, Rasenfläche erhält mehr Licht und Luft
- Nicht an einem regnerischen Tag vertikutieren, Boden sollte ausreichend abgetrocknet sein
- Jedoch auch nicht bei lang andauernder Trockenheit oder starker Hitze durchführen, Rasen braucht Feuchtigkeit, um schnell nachzuwachsen
- Abhängig von der Witterung ist der richtige Zeitpunkt zum Vertikutieren Mitte bis Ende März
- Zuerst Rasen mähen, aber nicht zu kurz
- Idealerweise in drei Durchgängen vertikutieren, zweiter Durchgang erfolgt in Gegenrichtung zum ersten Durchgang, der dritte Durchgang erfolgt quer zu den beiden davor
- Wenn kein elektronisches Vertikutiergerät vorhanden ist, sollte gründlich gerecht werden
Düngen
Nach dem Vertikutieren ist der Boden bereit für den Einsatz von Dünger, wichtig ist der passende Eisen- und Stickstoffgehalt, der perfekt auf die Eigenschaften der Rasenflächen zugeschnitten ist. Organische Rasendünger sind etwas früher ausbringen, da diese erst von den Organismen im Boden in für die Pflanzen verfügbare Nährstoffe umgewandelt werden müssen. Die häufigere Gabe von kleineren Dünge-Einheiten ist vorteilhafter als normal dosierte Düngergaben. Dadurch waschen sich weniger Nährstoffe aus und die Grashalme wachsen nicht in Schüben. Eine gleichmäßige und regelmäßige Düngung ist extrem wichtig, damit der Rasen eben und harmonisch wachsen kann:
- Vor dem Düngen Bodenanalyse durchführen und Nährstoffgehalte des Erdbodens berücksichtigen
- Empfehlenswert sind Langzeitdünger mit einem adäquaten Nährstoffverhältnis
- Abhängig von Bodenart und Nutzung brauchen Rasenflächen manchmal keinen Dünger
- Jedoch sind stets leichte Düngergaben zu empfehlen, um Nährstoffunterversorgungen vorzubeugen
- Erste Düngergaben erfolgen, sobald Gräser zu wachsen beginnen und gemäht werden müssen
- Optimal sind trübe und regnerische Tage für das Düngen
- Düngekörner gleichmäßig auf die Rasenfläche verstreuen
- Dünger nicht zu intensiv einsetzen, ansonsten verbrennt der Rasen bei nachfolgender Trockenperiode
- Überdüngung schadet nicht nur dem Rasen, sondern auch der Umwelt
- Nach dem Düngen für ausreichende Feuchtigkeitszufuhr sorgen
- Im Anschluss nicht zu kurz mähen, damit sich Rasenfläche schnell erholen und ungestört wachsen kann
- Zierrasen braucht Langzeitdünger mit hohem Eisenwert
Nachsähen
Oft zeigen sich nach dem ersten Mähvorgang im Frühjahr kahle und braune Stellen in der Rasenfläche, welche je nach Härte des Winters variieren können. Bei größeren Grasflächen ist deshalb eine Nachsaat notwendig, um die kahl gewordenen Stellen wieder aufzufüllen. Die Nachsaat sollte aber nur dann erfolgen, wenn die Bodentemperaturen sich konstant in frühlingshaften Werten eingependelt haben. Die nachfolgenden Aspekte sind beim Nachsähen zu beachten:
- Nur bei Bodentemperatur von über 8° Celsius nachsähen
- Nachsaat mit spezieller Regenerations- oder Nachsaatmischung
- Saatgut per Hand, per Schleuderstreuer oder bei größeren Flächen mit Düngewagen ausbringen
- Saatkörner wachsen deutlich besser an, wenn diese leicht in den Erdboden eingeharkt oder mit dünner Substratschicht bedeckt werden
- Zum Abschluss die Fläche vorsichtig angießen
- Nach dem Sähen die jeweiligen Stellen konstant feucht gehalten, mindestens vier Wochen lang
- Bei langanhaltender Trockenheit verstärkt wässern, damit Grassamen keimen können
- Nach ca. zwei Wochen beginnt die Saat zu keimen
Wässern
Mit Ausnahme des Winters braucht ein Rasen dauerhaft eine pflegende Hand, damit dieser als eine gleichmäßige Grünfläche erstrahlen kann. Dazu gehören vor allem regelmäßige Wassergaben, die mit dem Frühlingsbeginn wieder aufgenommen werden. Speziell bei langanhaltender Trockenheit muss zusätzlich bewässert werden, während regnerischer Perioden erübrigt sich diese Prozedur. Da die Wurzeln der Gräser nur ca. 15 cm tief in den Boden hinein reichen, sind die im Erdboden vorhandenen Wasserreserven sehr schnell verbraucht. Wenn die Wurzelzone nicht komplett durchfeuchtet wird, verlagert sich diese in die oberen Bodenschichten hinein. Als Folge wird die Rasenfläche noch empfänglicher für Trockenschäden. Die folgenden Kriterien sind beim Wässern zu beachten:
- Im Frühjahr Rasen erneut anfangen zu gießen
- Oft wird zwar häufig, aber zu wenig gegossen
- Verabreichte Wassermengen müssen mindestens 15 cm tief in die Erde eindringen
- Wassermenge hängt von der Bodenart ab
- Lockere Sandböden brauchen etwa 10-15 Liter pro Quadratmeter, lehmige bis tonige Erdböden benötigen15-20 Liter
- Sandböden brauchen in Trockenperioden alle 3-4 Tage eine Wassergabe
- Bei lehmigen und tonigen Böden reicht normalerweise einmal Wässern in der Woche
Häufig gestellte Fragen
Was sind die wichtigsten Arbeitsschritte bei der Rasenpflege im Frühjahr?
Für die Frühjahrskur nach dem Winter sind das Vertikutieren, Düngen, Mähen, Nachsähen und Wässern von großer Bedeutung, damit der Rasen wieder dicht und strahlend grün wächst.
Wie lassen sich kahle und braune Stellen nach dem Winter wieder begrünen?
Mit der Nachsaat können kahle und braune Stellen im Rasen wieder neu begrünt werden, ideal sind spezielle Regenerations- oder Nachsaatmischungen für diesen Arbeitsschritt.
Welche Maßnahmen geben mir als Gärtner die richtigen Hinweise auf die Rasenpflege im Frühjahr?
Mit einer Bodenanalyse lässt sich der genaue Nährstoffgehalt im Boden herausfinden, welche alle 3-4 Jahre durchgeführt werden sollte. Darüber hinaus ist idealerweise jährlich der pH-Wert des Erdbodens zu messen.