Rasenpflege

Rasenflecken – so werden Sie braune Flecken im Rasen los

Welker Rasen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Vom Rasen vor seinem Haus hat der deutsche Eigenheimbesitzer eine Traumvorstellung: Eine dichte grüne Matte, gleichförmig und gleichfarbig und gleich hoch. Er hat auch eine Traumvorstellung, wie ein solcher Rasen zustande kommt, und die hat häufig nicht viel mit der Entstehung kräftiger Graspflanzen zu tun. Braune Flecken im Rasen werden Sie auf Dauer nur durch Heranzucht eines kräftigen Rasens los, aber vielleicht sind ja auch nur irgendwelche Pflegefehler schuld – nachfolgend erhalten Sie einen ersten Überblick über die Ursachen und die möglichen Gegenmaßnahmen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Rasenpflege bei Hitze und Trockenheit

Wenn es heiß und trocken ist, ist das für Ihren Rasen richtig Stress. Wenn solchen Sie als Gärtner den Stress noch vergrößern, gibt es Rasenflecken:

  • Wenn es heiß und trocken ist, braucht Ihr Rasen mehr Wasser, soweit logisch
  • Mitunter nicht so logisch scheint zu sein, dass dieses Wasser von den Rasenwurzeln gebraucht wird und auch dort ankommen muss
  • So kann man immer wieder beobachten, dass Rasenflächen in strahlender Mittagssonne gesprengt werden
  • Am besten auch noch jeden Tag ein bisschen, mit einem schönen feinen Sprühstrahl hoch in die Luft
  • In dieser Luft verdunstet dann auch das meiste Wasser
  • Sie stellen auch produktiv braune Flecken her, wenn die Sonne durch die Brennglas-Wassertropfen Ihren Rasen verbrennt …
  • Also am besten früh aufstehen und sprengen
  • Alternative für Langschläfer: Abends gießen, lange nach Sonnenuntergang, wenn die Erde wieder abgekühlt ist
  • Nicht jeden Tag, bei jedem Bewässern verdunstet viel Wasser
  • Effektiv wird Gießwasser eingesetzt, wenn Sie den Rasen bei Hitze und Trockenheit wöchentlich sprengen
  • Dann sollte der Boden aber bis in eine Tiefe von 10-15 cm durchfeuchtet werden, das kann ein bis zwei Stunden dauern

Hitze und Trockenheit sind relativ, und Regen fällt nicht in gleichmäßigen Abständen vom Himmel. Wenn Sie Ihren Rasen abhärten möchten (dazu siehe unten “Sonstige Pflegefehler”) und immer erst zusätzlich bewässern wollen, wenn es wirklich notwendig ist, müssen Sie erkennen können, wann ihr Rasen Wasser braucht. Das funktioniert per Nahbetrachtung und Fingertest (sind von Nahem schon gelbe Halme zu sehen, fühlen sich die Gräser schlapp an) und durch Trittprobe (rund 10 sek kräftig zutreten, spätestens nach 20 min sollte jeder Halm wieder straff aufrecht stehen).

Falsches Mähen

RasenmäherJeder Hausgärtner, der sich eine Rasenfläche anlegt, sollte sollte sich vorher bewusst sein, dass ein Rasen regelmäßig Arbeit bedeutet. Besonders in Bezug auf die Mahd hat er ziemlich dezidierte Wünsche.

  • Rasen muss häufig genug gemäht werden, einmal bis zweimal pro Woche
  • Der Mäher sollte hervorgeholt werden, wenn Sie den Rasen noch leicht bis auf 4-5 cm kürzen können
  • Versäumen Sie diesen Schnittzeitpunkt, produzieren Sie häufig braune Flecken
  • Ebenso gut “machen Sie braune Flecken”, wenn Sie den Rasen zu kurz schneiden, z. B. um einen Schnitt zu sparen
  • Sobald die Sonne kräftiger scheint, verbrennen ganz kurze, ungeschützte Rasengräser sehr schnell
  • Vielleicht haben Sie sogar die Wurzeln zum Verschmoren freigelegt …

Richtiges Rasenmähen braucht auch den richtigen Rasenmäher, und das bedeutet beim gewöhnlichen Elektro/Akku/Benzinmäher mit rotierendem Messer sehr häufig Messer schärfen. Ein Geheimtipp unter Freunden eines englischen Rasens ist der Handrasenmäher mit Spindel, bei dem sich die Messer an einem Gegenmesser fortlaufend selbst schärfen; er schneidet die Halme nach Art einer Schere gerade ab uns ist damit wesentlich wirkungsvoller und schonender als der Rotationsmäher, der die Halme eher abrupft.

Falsches Düngen

Eine weitere häufige Ursache für braune Flecken im Rasen ist falsches Düngen, und auch das schafft man ziemlich schnell:

  • Ausbringen von RasendüngerGenau wie jede andere Pflanze braucht Rasen Nährstoffe, um gesund, schön grün und belastbar zu wachsen
  • Aber die richtigen Nährstoffe, und die in der richtigen Menge
  • Viele Hausgärtner düngen ihren Rasen einfach irgendwie, nach der Packungsanleitung irgendeines Rasendüngers
  • Das klappt manchmal, meist aber nicht
  • Rasenpflanzen brauchen wie alle anderen Pflanzen Stickstoff, Phosphor und Kalium
  • Im Frühjahr und Sommer, wenn regelmäßiger Schnitt das Wachstum anregt, vor allem Stickstoff
  • Ist davon zu wenig im Boden, gibt es braune Flecken, ist zu viel drin, auch
  • Phosphat ist gut für die Wurzelbildung, Kalium stärkt die Widerstandskraft gegen Frost und Krankheiten
  • Aber auch hier ist die Menge wichtig, die Düngerdosis hängt vom Nährstoffgehalt des Bodens, vom Grastyp und von der Beanspruchung ab
  • Auch die Nährstoffkombination ist wichtig und nicht in jedem “Rasendünger” vorteilhaft
  • Mineralischer Dünger ist schnell löslich und muss laufend nachgedüngt werden, wobei jedes Mal die Gefahr einer Überdüngung droht
  • Ohne Bodenanalyse und spezieller Zusammenstellung des Düngers ist richtiges Düngen mit solchen Düngern kaum möglich
  • Weniger arbeitsam ist Einsatz organischen Langzeitdüngers, als Teil davon wirkt übrigens auch kurzer, liegengelassener Rasenschnitt

Sonstige Pflegefehler beheben

Manchmal lassen nicht nur die Rasenbehandlung bei Hitze und Trockenheit oder bei der Mahd etwas zu wünschen übrig, sondern bei der Rasenpflege haben sich weitere generelle Fehler eingeschlichen, die einer Korrektur bedürfen. Das sind die häufigsten Fehlbehandlungen, unter denen Rasenpflanzen (manchmal seit Anlage des Rasens) zu leiden haben:

  • Rasen mit FleckenDer Rasen wurde auf einem unzureichenden Boden angelegt
  • Zum Beispiel auf einem Neubauboden, bei dem der Mutterboden abgetragen wurde
  • Es wurde zwar Mutterboden wieder aufgefüllt, aber nicht der eigene und vielleicht nur durchgesiebter, toter Bauaushub
  • Dies direkt auf den durch Baufahrzeuge verdichteten und nicht aufgelockerten Unterboden
  • Dann stehen die Rasenwurzeln nach jedem Regen/Gießen im Wasser, so wird jeder Rasen braun
  • Vielleicht haben Sie sich aber auch auf einem durchlässigen Boden einen Säufer herangezogen
  • Der so viel Durst hat, dass Sie mit dem vielen Wasser die Nährstoffe wegschwemmen
  • Graspflanzen müssen nämlich “erzogen” werden, z. B. dazu, mit recht wenig zusätzlicher Bewässerung auszukommen
  • Dadurch motivieren Sie die Graspflanzen, die Wurzeln tiefer in die Erde zu strecken, um Wasser zu suchen
  • Was übrigens auch gleich das Erdreich lockert und Vertikutieren weitgehend überflüssig macht
  • Das bedeutet, unter normalen Bedingungen mit gelegentlichem Regen den Rasen nur alle zwei Wochen zu wässern
  • Dann aber gründlich, siehe oben bei “Rasenpflege bei Hitze und Trockenheit”
  • Auch bei dieser Hitze und Trockenheit kommt der Rasen dann mit einem Wasserguss in der Woche aus, ohne braun zu werden …

Sie werden viel über Vertikutierer und vertikutieren lesen, wenn Sie sich über Rasenpflege informieren, und über Aerifizierer, die den Rasen lüften sollen. Kein Mensch hindert Sie daran, diese Erfindungen der “Gartengeräteindustrie, Abteilung Hobbygärtner” zu kaufen und heftigst anzuwenden; aber Ihnen sollte schon bekannt sein, dass kein englischer Gärtner seinen “echten englischen Rasen” jemals mit einem dieser Geräte malträtieren würde. Die sind nur dazu da, eine nicht korrekt angelegte und gewachsene Rasen-Schnellanlage einigermaßen am Leben zu halten, indem die Fehlbildungen (Verdichtung, Verfilzung, Fremdbewuchs) fortlaufend korrigiert werden. Ein gesunder Rasen braucht beide nicht, sondern bringt starke Graspflanzen hervor, die Fremdbewuchs abwehren können und ein ineinander verflochtenes, aber lockeres Wurzelgeflecht ausbilden, die unter Rasengärtnern geradezu verehrte Grasnarbe, von der viele Hausgärtner noch nie etwas gehört zu haben scheinen.

Schadstoffe von außen?

Noch so ein Märchen – der Hundeurin oder Katzenurin, der braune Flecken im Rasen verursacht. Tut er vielleicht manchmal, aber kaum in einem gesunden Rasen, so sieht der Normalfall aus und Folgendes könnte schieflaufen:

  • Ein gesunder Rasen schluckt jegliche Haustier- wie auch andere Tier-Hinterlassenschaften gerne und problemlos
  • Die kennen die Graspflanzen nämlich schon aus ihrer frühesten Entwicklungszeit, als Dünger, anderes gab es damals kaum
  • Wie gesagt, auch zu viel Dünger ist schädlich und verursacht braune Flecken
  • Da unsere Haustiere nicht in großen Revieren, sondern auf beengten Flächen leben, ist eine “Überdüngung” durch Haustier-Urin denkbar
  • Bei Rüden allerdings kaum, die “pinkeln sich nicht aus”, sondern markieren “tröpfchenweise”
  • Die Hündin lässt ein wenig mehr ab, aber nur höchst ungern im eigenen Revier
  • Bei Katzen ist es ähnlich, Katzenurin ist aber auch bei “konzentrierter Ausbringung”durch eine Nachbarkatze sehr viel weniger aggressiv

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Rasengräser schon ziemlich schwach sein müssen, und/oder der Boden gründlich gestört im pH-Wert, damit der Urin überhaupt Auswirkungen zeigt (oder Sie führen ihr Haustier niemals spazieren).

Krankheiten und Schädlinge

Es gibt einige Rasenkrankheiten, die unschöne Flecken im Rasen verursachen können. Vielleicht ist der Hinweis auf Rasenkrankheiten in einem Artikel, der sich allgemein mit “braunen Flecken im Rasen” beschäftigt, etwas überflüssig, weil Sie selbst auf die Idee kommen würden, an Krankheit oder Schädlinge zu denken, wenn die Überprüfung der Pflege keine Ergebnisse erbracht hat. Gerade Anfänger werden sich jedoch vielleicht über ein paar Stichworte freuen, wie vorzugehen ist, wenn sich der Verdacht auf eine Krankheit oder einen Schädlingsbefall ergibt:

Ein Rasen besteht aus einer Mischung verschiedenster Gräser, die jeweils von ganz bestimmten Krankheiten und Schädlingen “am liebsten” befallen werden. Krankheit und Schädling müssen natürlich feststehen, um Gegenmaßnahmen einzuleiten, bei Verdacht müssten Sie sich also über Ihre Grasarten und die Krankheiten/Schädlinge infomieren, die Flecken in verschiedensten Brauntönen verursachen können.

Häufig gestellte Fragen

Ich doktere schon lange erfolglos mit meinem offensichtlich nicht richtig angelegten Rasen herum – gibt es eine endgültige Lösung?
Rasen in schlechtem ZustandJa, ein “Ende mit Schrecken” bietet eine Grundsanierung, entweder nach und nach oder als Radikalkur, in der (nach Rücksprache mit einem Fachmann und entsprechenden Analysen) die verpilzte oder durch Pflanzenschutzmittel verseuchte Erde großzügig entfernt und mit frischem guten Mutterboden aufgefüllt wird.

Kennen Sie Dog-Rocks, die Rasenflecken durch Hunde verhindern sollen?
Ja, dieser neueste Einfall findiger Verkäufer enthält Steine aus einem australischen Steinbruch, die ohne chemische Bestandteile das Nitrat im Hundeurin für den Hund unschädlich reduzieren sollen, sodass er keine Rasenflecken mehr verursacht. Zunächst ein merkwürdiges Verständnis von Chemie, Nitratreduktion ist eine unserer bekanntesten chemischen Reaktionen, die “im Hund” stattfinden muss, wenn sein Urin verändert wird, und dann auch in Bezug auf das Stichwort unschädlich höchst suspekt: Auf keiner der Websites rund um Dog-Rocks ist genaues über die Zusammensetzung der Steine zu erfahren, eine dieser Websites spricht jedoch von paramagnetischem Material, paramagnetisch sind z. B. Mangan, Chrom, Aluminium und Strontium. Ich liebe meinen Hund, und der wird ganz bestimmt nie einen Dog-Rock mit unbekannten Mengen eines unbekannten Metalls sehen, noch nicht einmal aus der Ferne, unabhängig davon, dass er beim Markieren noch nie einen Rasenfleck verursacht hat.

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Tipps für Schnellleser

- Mitglied der Familie der Rosengewächse
- lässt sich aus Kernen ziehen
- Selbstbefruchter
- Blütezeit: März bis April
- optimale Reife der Früchte: August bis September
- benötigen viel Wärme
- lieben windgeschützten, sonnigen Standort
- Zwergsorten im Kübel kultivieren
- Große Sorten im Garten auspflanzen
- Können je nach Sorte zwischen 3 bis 8 Metern hoch werden
- Pflanzung erfolgt im Frühjahr oder Herbst
- Pflanzloch benötigt ausreichende Größe
- Pflanzsubstrat muss kalkarm, leicht sauer sowie durchlässig und locker sein
- Zuviel Kalk im Boden kann zur Chlorose führen
- Gießen nur bei langanhaltender Trockenheit
- häufiges Düngen in der Wachstumsphase erforderlich
- anfällig für Fruchtfäule sowie für die Kräuselkrankheit