Vor seiner Wachstumspause im Winter muss der Rasen noch mit Dünger gestärkt werden, ebenso im zeitigen Frühjahr. Doch was tun, wenn dann draußen der Frost regiert? Einen günstigeren Zeitpunkt abwarten!
Bei Frost wird nicht gedüngt
Abgesehen davon, dass Rasengräser an frostigen Tagen nicht wachsen und folglich auch keine Nährstoffe benötigen. Sie können sie zu dieser Zeit auch gar nicht aufnehmen. Darüber hinaus sprechen einige weitere Gründe dafür, Dünger nicht auf gefrorene Böden und Rasen auszubringen. Zum Beispiel:
- der Dünger kann vom Boden nicht aufgenommen werden
- zwischenzeitlich kann Regen die Nährstoffe auswaschen
- bei Wintersonnenschein können mit Dünger behaftete Gräser verbrennen
- das notwendige Betreten des Rasens schadet den gefrorenen Halmen
- es können temperaturunempfindlichere Unkräuter gefördert werden
Der Zeitrahmen für Rasendüngen
Im Frühjahr nehmen die Gräser ihr Wachstum wieder auf. Dabei geht es weniger kalendarisch zu, vielmehr ist die vorherrschende Temperatur der alleinige Startgeber. Alle Temperaturen ab 5 °C sind wachstumsförderlich, wenngleich größere Wachstumssprünge mehr Wärme benötigen. Zum Vegetationsbeginn müssen rechtzeitig genügend Nährstoffe vorliegen, daher ist unmittelbar davor das Düngen angesagt. Die danach einsetzende laufende Nährstoffversorgung wird im Herbst mit einer letzten Düngung abgeschlossen. Diese soll die Halme auf die Herausforderungen des Winters vorbereiten. Im Winter selbst wird nicht mehr gedüngt.
Erster und letzter Düngetermin des Jahres
Nachfolgend finden Sie die von Fachleuten empfohlenen und vielfach praxiserprobten Zeitangaben sowohl für die erste als auch letzte Düngung eines Jahres aufgeführt. Sie können Ihnen für die Nährstoffversorgung ihres Rasens als Orientierung dienen.
- im Frühjahr von Mitte März bis Mitte April
- etwa zur Zeit der Forsythienblüte
- im Herbst Ende September bis Anfang Oktober
- spätestens bis Anfang November
Boden- und Düngerart sind entscheidend
Der frühestmögliche Düngetermin ist auch bei vollkommener Frostfreiheit nicht für jede Bodenart ideal. So gelten schwere Böden als noch so nährstoffreich, dass sie erst Wochen später, etwa ab Mai gedüngt werden. Für einen organischen Langzeitdünger gilt dagegen: So früh wie möglich ausbringen, denn er muss noch von Mikroorganismen weiter zersetzt werden, damit seine Nährstoffe für das Gras verfügbar werden.
Die frühe/späte Gefahr von Frost
Ab Mitte März sind in der Regel die starken Fröste vorüber, doch die Frostgefahr ist nicht gebannt. Es kann zu unerwarteten Kälteeinbrüchen kommen, die meistens nachts, gelegentlich aber auch tagsüber Minustemperaturen bringen. Während dieser Perioden wird das Düngen von Rasen nicht empfohlen. Diese Empfehlung gilt auch für die letzte Düngung im Herbst, wenn der Frost sich unerwartet früh blicken lässt.
Frostfreie Tage abwarten
Auch wenn bei gefrorenem Boden das Düngen nicht sinnvoll ist, sollte auf die im Frühjahr und Herbst notwendigen Nährstoffgaben nicht ganz verzichtet werden. So müssen Sie das Wetter beobachten, und bei Frostfreiheit handeln. Die Möglichkeit, frostfreie Tage zu erwischen, steigt, wenn Sie das Düngen nicht hinauszögern, sondern schon ab Mitte März bzw. Ende September nach einem guten Zeitpunkt Ausschau halten. Auf alle Fälle sollte absehbar sein, dass die Periode starker Fröste vorüber ist. Ideal sind Tage kurz bevor Regen angekündigt ist.
Auf geeigneten Dünger achten
Nicht nur ein frostfreier Düngetermin ist für die optimale Versorgung der Gräser entscheidend. Sie müssen auch die Stoffe erhalten, die sie benötigen. Im Herbst ist es vor allem das Element Kalium, welches die Zellwände stärkt und so die Halme widerstandsfähiger macht. Wird dagegen stickstoffbetont gedüngt, kann das zu Frostschäden führen, weil der angeregte Neuaustrieb nicht rechtzeitig abhärten kann. Im Frühjahr dagegen ist Stickstoff willkommen.
Frost nach der Düngung
Wenn nach dem Düngen leichte Nachtfröste auftreten, tagsüber die Temperaturen aber im Plusbereich sind, ist das nicht weiter schädlich. Minusgrade können sogar Kompost aufbrechen und so seine Zersetzung beschleunigen.
Häufig gestellte Fragen
Was passiert mit dem Rasen, wenn ich auf gefrorene Halme trete? Brechen Sie ab?
Ja, gefrorene Halme brechen leicht ab. Es können schwarz verfärbte Spuren zurückbleiben. Da sich das Gras im Winter nicht davon erholen kann, besteht zudem die Gefahr, dass sich an diesen Stellen Pilzkrankheiten ausbreiten.
Ich möchte meinen Rasen kalken, muss ich da auch auf besseres Wetter warten?
Anders als herkömmlichen Dünger, können Sie Kalk auch auf gefrorenen Boden oder einer Schneedecke ausbringen. Das Ausbringen früh im Jahr macht sogar Sinn, damit zwischen der Kalkgabe und einer stickstoffhaltigen Düngung im Frühjahr einige Wochen dazwischen liegen.
Der Rasen ist im Frühjahr irgendwie gelb, ist das normal?
Ein nur leichter Gelbton ist unmittelbar nach dem Winter normal. Ist die Fläche allerdings stark gelb und matschig, hatte er in der Winterzeit gelitten, womöglich ausgelöst durch eine späte Stickstoffdüngung.