Außen leuchten die herbstlichen Früchte saftig gelb. Doch beim Aufschneiden kommt das böse Erwachen. Was wenn das Fruchtfleisch einer Quitte innen bereits braun ist? Ist das Obst noch essbar oder schon ungenießbar? Und wie lassen sich die Früchte noch verwenden?
Ursachen für braunes Fruchtfleisch
Die Gründe, aus denen sich die Quitte innen braun färbt, sind vielfältig. Nachfolgend haben wir für Sie die häufigsten Ursachen zusammengestellt.
Falsche Lagerung
Die Quitte besitzt zwar eine harte Schale, ist aber ein sehr empfindliches Obst. Äußere Druckstellen gehen oft ins Fruchtfleisch über, sodass sich die Früchte innen braun färben. Bei der Lagerung ist daher darauf zu achten, erst recht keine bereits angeschlagenen Früchte aufzubewahren und unversehrtes Obst nicht übereinander zu stapeln oder zu dicht zu legen.
Darüber hinaus sollten am Lagerort nicht zu kühle Temperaturen herrschen. Am besten ist die Quitte bei rund 0°C bis 2°C im Gemüsefach des Kühlschranks aufgehoben.
Überreife
Selbstverständlich sollte eine Quitte lange genug am Baum verbleiben, bis sie innen schön saftig ist und ihre ganze Süße entfaltet hat. Wer die Ernte jedoch zu lange hinauszögert, wird mit einer Braunfärbung im Inneren bestraft. Je länger die Früchte am Baum hängen, umso mehr Inhaltsstoffe bauen sie ab. Dieser Prozess macht das Obst zwar nicht ungenießbar, mindert aber die appetitliche Optik.
Fleischbräune
Fleischbräune ist eine für Kernobst, insbesondere Quitten, typische Stoffwechselkrankheit des Obstbaums. Zum einen können schlechte Wachstumsbedingungen wie ein ungünstiger Standort den Gendefekt auslösen. Hauptsächlich ist aber die Witterung dafür verantwortlich, dass sich die Quitten innen braun färben. Während trockene Sommer eine ertragreiche Ernte vieler gesunder Früchte versprechen, führt feuchtes Wetter meistens zu der unansehnlichen Verfärbung des Fruchtfleisches.
Wie bei der Überreife der Früchte ist dies ebenfalls auf den Abbau der Inhaltsstoffe zurückzuführen. Der Gehalt von Kohlenhydraten und Apfelsäure nimmt immer weiter ab, die natürliche Zellstruktur wird zerstört. Dafür entsteht Acetaldehyd. Aus gesundheitlicher Sicht handelt es sich um hierbei um einen unbedenklichen Stoff, der das Fruchtfleisch meistens auch nur geringfügig braun färbt.
Stippe
Eine weitere Krankheit, wenn auch keine bedrohliche, ist die Stippe. Es handelt sich hierbei um einen Kalziummangel des Quittenbaums, der sich an folgenden Symptomen an den Früchten äußert:
- eingesunkene Stelle der Schale
- stecknadelgroße, braune Flecken
- Verfärbungen sowohl auf der Schale als auch im Inneren
- korkige Konsistenz des Fruchtfleisches
- leicht bitterer Geschmack
Stippe kann viele Ursachen haben. Naheliegend wäre zwar, dass der Boden einen zu niedrigen Kalzium-Gehalt aufweist, was aber nur in den wenigsten Fällen zutrifft. Zum einen nimmt der Quittenbaum Kalzium in Verbindung mit Stickstoff auf. Die Spurenelemente dienen vordergründig dem Wachstum und der Holzentwicklung, nicht aber der Fruchtbildung, die der Baum daraufhin vernachlässigt. Ebenfalls verhindert ein zu hoher Kalium- und Magnesium Gehalt der Erde, dass die Quitte ausreichend Kalzium aufnimmt.
Schlechte Anbaubedingungen
Neben dem Nährstoffangebot des Bodens ist auch dessen Beschaffenheit ein wichtiger Faktor für die Qualität der Früchte. Lehmige, felsige Erde erschwert es dem Obstbaum, ein umfassendes Wurzelwerk auszubilden. Je gedrängter die Wurzelstränge wachsen, umso weniger Nährstoffe und Wasser kann die Quitte aufnehmen.
Kalk ist ebenso schädlich. Der daraus resultierende hohe pH-Wert macht den Obstbaum anfällig für Krankheiten.
Sind die Quitten noch essbar?
Auch wenn das Auge mitisst, verschuldet sich der Selbstversorger der Lebensmittelverschwendung, indem er Quitten, die innen braun sind, wegwirft. Das Obst lässt sich nach wie vor für die klassischen Erzeugnisse aus Quitten verwenden.
- Likör
- Gelee
- Marmelade
- Saft
- oder Chutney
weisen auch mit braunem Fruchtfleisch keine Geschmacksminderungen auf. Zudem lässt das Endprodukt meistens kaum erkennen, dass die verwendeten Früchte kein ideales Aussehen aufwiesen. Farblich unterscheiden sie sich nur minimal von dem appetitlichen Quittengelb.
Wichtig ist allerdings, dass Gärtner das Obst möglichst schnell verarbeiten, sobald sie Anzeichen eines braunen Fruchtfleisches im Inneren entdecken. Betroffene Quitten sind nicht lange lagerfähig.
Braunen Quitten vorbeugen
Auf die meisten Faktoren wie zum Beispiel die Witterung haben Obstbauern keinen Einfluss. Wohl aber liegt es in der Hand des Selbstversorgers, die Anbaubedingungen im eigenen Garten zu optimieren. Quittenbäume stellen ähnliche Ansprüche an den Boden wie Birnen. Die Erde sollte
- tiefgründig
- nährstoffreich
- und locker
sein. Da ein Umpflanzen im Alter schwierig ist, sollte der Gärtner regelmäßig Kompost in die Erde einarbeiten, um eine ausreichende Nährstoffversorgung sicher zu stellen. Dazu trägt auch ein regelmäßiger Rückschnitt bei, denn je größer die Pflanze, umso höher ist ihr Nährstoffbedarf.
Häufig gestellte Fragen
Eine Verfärbung im Inneren dürfen Selbstversorger nicht mit der Monilia Fruchtfäule verwechseln. Bei dieser Infektion, die über Schnittstellen oder die Blüte in die Frucht gelangt zeigen sich erst kreisrunde, braune Faulstellen, auf denen sich später weiße Sporen bilden. Die Früchte fallen vorzeitig vom Baum oder verschrumpeln noch am Ast (Fruchtmumien). Diese Früchte sind ungenießbar.
Grundsätzlich kann sich jede Quitte innen braun verfärben. Jedoch existieren einige Züchtungen, die besonders resistent gegen Krankheiten wie die Fleischbräune sind.
Da eine zu späte Ernte die Optik trübt, sollten Selbstversorger die Früchte im Oktober vom Baum pflücken.