Die Quecke ist zwar eine Grasart, doch in einem gepflegten Rasen kein schöner Anblick. Wer sie loswerden will, muss gegen ihren enormen Vermehrungsdrang ankämpfen. Mit diesen Hausmitteln kann es gelingen.
Quecke erkennen
Bei der Bekämpfung von Unkräutern ist es unabdingbar, den Gegner zweifelsfrei zu erkennen. Gerade die Kriech-Quecke, wissen. Elymus repens, darf nicht lange übersehen werden, denn die Kunst der Vermehrung hat sie zur Perfektion entwickelt. So erobert sie kriechend immer mehr Platz. Aus jedem Wurzelstück kann eine neue Pflanze entstehen. Ab zweiten Standjahr kommen noch Samen hinzu. Anhand der folgenden Merkmale können Sie das unerwünschte Gras rechtzeitig entdecken und durch Ihr beherztes Handeln eine weitere Ausbreitung verhindern.
- wächst schneller als Rasengräser
- sticht dadurch deutlich hervor
- wächst buschig
- kann je nach Art bis zu 1,2 m hoch werden (wenn es nicht abgemäht wird)
- blüht von Juni bis September
- die Halme sind dunkelgrün bis bläulich
- sie sind auch breiter als bei anderen Grassorten
- Halme wachsen in allen Richtungen
1. Rauszupfen bzw. ausstechen
Sobald Sie Quecken im Rasen entdecken, sollten Sie keine Zeit verstreichen lassen. Ein bequemes Hausmittel gibt es leider nicht. Jede Pflanze muss mühsam samt Wurzel aus der Erde geholt werden. Die Herausforderung ist, kein Wurzelstückchen übrig zu lassen. Das ist leichter gesagt als getan! Das Wurzelsystem der Quecke kann bis zu 80 cm in die Tiefe gehen. Zudem bildet das Süßgras ein Wurzelgeflecht aus vielen feinen Wurzeln, die sich zu allen Seiten hin ausbreiten.
- Erde nach Möglichkeit zuvor auflockern
- ein von Regen aufgeweichter Rasen macht das Entfernen leichter
- ggf. zuvor gezielt wässern
- Wurzel vorsichtig freilegen und “nachverfolgen”
- kein Wurzelstück übersehen
- einen speziellen Unkrautausstecher verwenden
2. Abflämmen
Einzelne Quecken können abgeflämmt werden, allerdings sind sie nicht sehr hitzeempfindlich. Es werden zudem lediglich die oberirdischen Pflanzenteile vernichtet, die Wurzeln überleben und treiben neu aus. Soll das Bekämpfen dauerhaft gelingen, muss der Vorgang alle 14 Tage wiederholt werden. Dabei ist es kaum zu vermeiden, dass auch benachbarte “erwünschte” Gräser miterfasst werden. Alternativ können nach dem Abflämmen die Wurzeln mit der Hand ausgestochen werden. Damit Sie mit dem Abflämmen gute Erfolge erzielen, sollten Sie auf günstige Bedingungen achten:
- Windstille
- trockene Witterung
- heiße Tage eignen sich bestens
- später Vormittag bis früher Abend sind ideal
3. Abtragen und neu einsäen
Wer nicht ein ganzes Jahr warten will, dass die Quecken unter einer Folie absterben, auf den wartet viel Arbeit. So kann die Erde samt Bewuchs abgetragen werden. So tief, dass möglichst alle Wurzeln der Quecken erfasst werden. Danach wird die Fläche neu eingesät.
4. Rasen regelmäßig mähen
Das regelmäßige Rasenmähen verhindert die Samenbildung dieser Grasart, sodass zumindest dieser Weg der Verbreitung ihr versperrt wird. Doch darüber hinaus gelten Quecken auch als nicht sehr schnittverträglich. So wurden schon Beobachtungen gemacht, dass sie durch regelmäßiges Mähen zum Verschwinden gebracht werden können.
5. Plastikfolie auslegen
Wenn sich die Quecke immer wieder durchsetzt, muss zu einem Hausmittel gegriffen werden, welches sichere Vernichtung verspricht. Doch ob das Abdecken mit Folie tatsächlich den durchschlagenden Erfolg bringt, ist unter den Hobbygärtner umstritten. Sicher ist, dass bei dieser Methode nicht nur das Unkraut absterben wird, sondern auch alle anderen Gräser unter der Folie. Folglich muss der Rasen neu eingesät werden.
- Fläche mit schwarzer Folie abdecken
- Ränder mit Steinen oder schweren Holzstücken beschweren
- es darf weder Wasser noch Licht durchdringen
- Folie von Frühjahr bis Herbst liegen lassen
- noch besser ein ganzes Jahr
- nach Abnahme der Folie Fläche mit Grubber bearbeiten
- abgestorbene Pflanzenreste entfernen
Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Quecken nicht bekämpfen, indem ich die befallenen Stellen des Rasens einfach umgrabe und die Fläche neu einsäe?
Von diesem Vorhaben können wir Ihnen nur abraten. Das Umgraben vernichtet die Wurzeln nicht, sodass diese nach kurzer Zeit wieder austreiben. Danach kommen die Quecken sogar noch zahlreicher zum Vorschein, da das Umgraben die Wurzeln durchtrennt, und aus jedem Wurzelstück eine neue Pflanze wächst.
Da das Bekämpfen der Quecken so mühsam ist, kann ich dieses Unkraut im Vorwege verhindern?
Indem Sie Ihren Rasen gut pflegen, verhindern Sie kahle Stellen und machen es den Quecken schwer, sich anzusiedeln. Zu den wichtigen Pflegemaßnahmen gehören Düngen von Frühjahr bis Herbst, Wässern während trockener Perioden, regelmäßiges Rasenmähen und Vertikutieren. Rasenkanten verhindern, dass das Unkraut von außen eindringen kann.
Gibt es im Handel kein Herbizid, mit dem ich Quecken im Rasen schnell und einfach bekämpfen kann?
Eine chemische Bekämpfung ist möglich, doch ökologisch sehr bedenklich. Zudem gibt es kein spezielles Herbizid, welches nur diese unerwünschte Grasart bekämpft und den Rest verschont. So müsste ein Breitbandherbizid mit dem heftig umstrittenen Wirkstoff Glyphosat eingesetzt werden.