Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Ursprünglich auf den Azoren und den Kanarischen Inseln beheimatet, wird der Portugiesische Kirschlorbeer auch in den hiesigen Breitengraden immer beliebter. Dies liegt vor allem an seiner Winterhärte, seiner Schnittverträglichkeit sowie an seiner einfachen Pflege. So bietet der immergrüne Strauch in einer Hecke auch im Winter einen guten Sichtschutz. Gerade sein aufrechter und verzweigter Wuchs benötigt wenig Schnitt, damit die Hecke dicht wächst. Durch seine roten Blattstiele setzt er auch im Winter einen farbigen Hingucker im tristen Wintergarten. Im Herbst werden zudem dekorative Früchte gebildet.
Kurzsteckbrief
- lat. Name Prunus lusitanica
- wächst klein, aufrecht und verzweigt
- weiße becherförmige Blüten
- blüht im Juni
- Früchte im Herbst
- Blätter satt grün und eiförmig
- Blätter und Früchte leicht giftig
- winterhart
- gut geeignete Heckenpflanze
- kalktolerant
Standort
Der Portugiesische Kirschlorbeer mag es warm und sonnig, da dies auch in seiner ursprünglichen Heimat der Fall ist. Daher kann er fast an jeden Standort im Garten gepflanzt werden. Gerne wird Prunus lusitanica auch als Heckenpflanze verwendet, doch auch als Solitär auf einer Wiese oder im Vorgarten macht er eine gute Figur. Wichtig ist, dass die Pflanze im Winter keinen kalten Ostwinden ausgesetzt ist. So sieht der ideale Standort wie folgt aus:
- als Hecke vor einer Mauer oder Zaun
- als Sichtschutz an einer Terrasse
- als Solitär in einer windgeschützten Ecke
Substrat & Boden
Das Substrat am Standort sollte vor allem durchlässig sein. Denn Staunässe verträgt der Portugiesische Kirschlorbeer nicht so gut. Ein verdichteter Boden sollte daher mit Sand, Kompost und Torf gemischt werden, damit die Durchlässigkeit gegeben ist.
Weiterhin sollte die Bodenbeschaffenheit wie folgt aussehen:
- mäßig trocken
- frisch
- alkalisch
- leicht sauer
- wenig Kalk wird vertragen
Düngen
Wurde bei der Pflanzung Kompost untergehoben und wird regelmäßig der auf der Erde verteilte Mulch erneuert, dann benötigt der Portugiesische Kirschlorbeer keine zusätzliche Düngung. In jedem Frühling wird so einfach eine Schicht Kompost um die Pflanzen auf der Erde verteilt.
Gießen
Der Portugiesische Kirschlorbeer muss in der Regel nicht gegossen werden. Nur in langanhaltenden Trockenperioden sollte er bewässert werden. Ansonsten reicht der natürliche Niederschlag völlig aus. Auch wenn die Pflanze leicht kalkverträglich ist, ist es sinnvoller mit aufgefangenem Regenwasser zu gießen. Genutztes Leitungswasser hingegen sollte abgestanden sein.
Pflanzen
Die beste Pflanzzeit für den Portugiesischen Kirschlorbeer ist das Frühjahr nach den letzten frostigen Nächten. Dann kann der Strauch über den Sommer gut anwurzeln und übersteht auch den ersten Winter gut. Wird eine Hecke angelegt, dann werden pro laufenden Meter zwei bis drei Pflanzen benötigt. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß ausgehoben werden, wie die Größe der Wurzelballen.
Ansonsten muss beim Einpflanzen das Folgende beachtet werden:
- Drainage gegen Staunässe anlegen
- hierzu Steine oder Tonscherben nutzen
- auf Boden von Pflanzloch verteilen
- Erde vorbereiten
- Pflanze einsetzen und Erde zugeben
- gut andrücken
- gut wässern
- Mulchschicht aufgeben
- schützt vor Austrocknung
Schneiden
Auch beim Schneiden ist die Pflanze recht unkompliziert. Wurde ein Portugiesischer Kirschlorbeer als Solitär kultiviert, dann benötigt dieser kaum einen Schnitt. Nur wenn er zu groß oder ausladend wird, können einige Äste zurückgeschnitten werden. In einer Hecke sollte der einzelne Strauch einen jährlichen Rückschnitt erhalten, damit ein buschiger und verzweigter Wuchs gefördert wird und die Hecke so blickdicht bleibt.
So sollte beim jährlichen Schnitt wie folgt vorgegangen werden:
- alle Äste um zehn Zentimeter kürzen
- hierbei auf Pyramidenform achten
- unten breiter und nach oben verjüngend
- gewährleistet ausreichend Licht auch in unteren Bereichen
- verwendete Geräte scharf und desinfiziert
- Garten- oder Heckenschere verwenden
- im Herbst nach der Blüte schneiden
- auch im Frühjahr ist ein Schnitt möglich
- einen frostfreien, trockenen, bedeckten Tag wählen
- sonst dringt Nässe oder Frost über Schnittstellen ein
Bei der Arbeit sollten aufgrund der Giftigkeit der Pflanze auf jeden Fall Gartenhandschuhe und lange Kleidung getragen werden. Wichtig ist, dass die bereits im Sommer gebildeten Knospen für das nächste Jahr nicht entfernt werden, ansonsten fällt eine Blüte im nächsten Sommer aus.
Vermehren
Um den Portugiesischen Kirschlorbeer zu vermehren, eignen sich die Triebe, die beim Schneiden eigentlich als Abfall anfallen. Die unteren Blätter sollten entfernt werden. Die Kopftriebe werden dann zur Hälfte in einen Topf mit Sand und Gartenerde gesteckt und feucht gehalten.
Bei regelmäßigem Gießen und an einem hellen, warmen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung beginnt der Steckling schnell mit der Bewurzelung. Dann kann die neue kleine Pflanze in ein anderes Gefäß umziehen und im nächsten Frühjahr an den gewünschten Standort eingepflanzt werden.
Überwintern
Bei der Überwinterung der pflegeleichten und winterharten Pflanze ist nicht viel zu beachten. Wichtig ist für den Schutz der Wurzeln vor starkem Frost oder lange liegendem Schnee immer eine dicke Mulchschicht, die im Herbst auf der Erde rund um die Pflanze verteilt wird. Ist es lange kalt ohne nennenswerte Niederschläge dann muss an einem frostfreien Tag unter Umständen mäßig gegossen werden.
Hierfür sollte vorab jedoch der Boden unter der Mulchschicht auf seine Feuchtigkeit hin geprüft werden. Nur wenn dieser ganz austrocknet ist, sollte im Winter gegossen werden.
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Pflegefehler oder Krankheiten sind bei dem Portugiesischen Kirschlorbeer nicht bekannt. Allerdings gibt es einen Schädling, der gerne Kirschlorbeeren jeder Art aber auch andere Pflanzen befällt und großen Schaden anrichten kann.
Hierbei handelt es sich um den Dickmaulrüssler. Vor allem die Larven, die an den Wurzeln in der Erde leben und diese durch ihren Fraß schädigen, können dem Portugiesischen Kirschlorbeer sehr zusetzen und die Pflanze sogar ganz absterben lassen. Zeigen sich ohne Grund gelbe und braune Blätter, dann kann es sich um die Larven handeln Bei einem Befall ist das Folgende zu tun:
- Käfer sitzen auf den Blättern
- saugen diese aus
- in der Dämmerung absammeln
- ein Weibchen kann bis zu tausend Eier legen
- reicht, um eine ganze Hecke zu zerstören
- gegen Larven Nematoden einsetzen
- mit dem Gießwasser zugeben
- sind im Handel erhältlich
“Häufig gestellte Fragen”
Ich habe kleine Kinder und Haustiere, ist der Portugiesische Kirschlorbeer eine gute Wahl?
Wenn kleine Kinder oder freilaufende Haustiere, wie Hunde und Katzen mit im Haushalt leben, dann sollte von einer Kultivierung des dekorativen Strauchs als Hecke oder Solitär besser abgesehen werden. Denn die Pflanze ist in allen Teilen leicht giftig. Katzen knabbern gerne an Blättern, kleine Kinder fühlen sich vielleicht von den Beeren im Herbst angezogen und probieren diese. Damit es erst gar nicht zu Vergiftungen kommen kann, sollte dann im Garten kein Portugiesischer Kirschlorbeer gepflanzt werden.
Was muss ich beim Gießen und Düngen meines Portugiesischen Kirschlorbeers beachten?
Prunus lusitanica muss weder zugegossen noch gedüngt werden. Daher ist diese pflegeleichte Pflanze auch gut für Hobbygärtner mit wenig Zeit geeignet. Denn der Strauch wächst fast ganz von selbst. Nur in sehr langen Trockenperioden sollte gewässert werden. An Düngung reicht es, wenn regelmäßig Mulch nachgelegt wird und einmal im Jahr im Frühling Kompost auf der Erde rund um die Pflanze verteilt wird.
Warum fallen die Blätter von meinem Portugiesischen Kirschlorbeer plötzlich ab?
Wenn die Blätter der Pflanze sich im Frühjahr und Sommer plötzlich gelb verfärben, braun werden und schließlich abfallen und auch keine neuen Blättern nachwachsen, dann kann es sein, dass die Wurzeln von den Larven des Dickmaulrüsslers befallen sind, die die Wurzeln abfressen und so die gesamte Pflanze schädigen. Weibchen der Dickmaulrüssler können zwischen Mai und August bis zu tausend Eier ablegen. Damit sich die Käfer nicht weiter ausbreiten, muss schnell gehandelt und diese abgesammelt werden. Gegen die Larven helfen Nematoden, die sich von diesen ernähren.