Erden, Substrate und Dünger

Pinienrinde – Vorteile von Mulch von Pinien

Pinienrinde zum Mulschen

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Pinienrinde ist ein wunderschönes Material zum Mulchen, meist milder und neutraler in Bezug auf den Boden-pH-Wert als einheimischer Rindenmulch von Fichten und Kiefern, mit dekorativer orangeroter Tönung und angenehmem Nadelholzduft. Da das Mulchmaterial aus dem Mittelmeerraum zu uns transportiert werden muss, ist es deutlich teurer als der heimische Rindenmulch. Dafür aber etwa dreimal so lange haltbar und vielseitig einsetzbar, im Garten und auf Wegen, in Blumenkästen und im Wintergärten, sogar Messestände wurden schon mit Mulch von Pinien belegt. Nachfolgend erfahren Sie das Wichtigste zum Einsatz der Pinienrinde als Mulch.

Aus der Gartenrat Mediathek

Warum fremde und nicht heimische Rinde?

Seit einiger Zeit wird zusätzlich zum Rindenmulch aus heimischen Wäldern Mulch aus mediterraner Pinienrinde angeboten, was nicht einfach nur eine neue, gute Idee ist, sondern seine Gründe hat:

  • Seit der Einsatz von Torf aus Umweltgründen zunehmend kritisch gesehen wird, haben Holzfasern aus heimischen Bäumen im gärtnerischen Umfeld an Bedeutung gewonnen.
  • Holzfasern enthalten viel Sauerstoff, aber wenig Salze und Schadstoffe.
  • Damit sind sie gut geeignet, torffreien Erden beigemischt zu werden.
  • Somit werden Pflanzsubstrate mit Holzfasern gerne in Gärtnereien eingesetzt.
  • Frische Rinde enthält außerdem wachstumshemmende und pflanzenschädigende Gerbsäure.
  • Sie eignet sich damit gut als Mulchmaterial für Stauden- und Gehölzpflanzungen.
  • Der begehrte Rohstoff fällt bei Ernte und Verarbeitung heimischer Bäume umsonst an.
  • Das ist irgendwann nicht nur den Gartenbaubetrieben aufgefallen …
  • Sei Energie aus nachwachsenden Rohstoffen auf dem Vormarsch ist, wurde die Baumrinde als Heizmaterial entdeckt.
  • So ist der Preis des Rohstoffs Rinde in der letzten Zeit enorm gestiegen.
  • Dadurch wurde es lohnend, Pinienrinde aus südlichen Ländern einzuführen.

Diese Pinienrinde soll und kann die verfeuerte heimische Rinde ersetzen, im Bereich des Mulchens sogar sehr gut und sinnvoll:

Gutes, langlebiges Mulchmaterial

PinienrindePinienrinde hat alle positiven Eigenschaften eines heimischen Rindenmulchs, plus einige vorteilhafte Eigenschaften, mit denen heimischer Rindenmulch nicht aufwarten kann:

  • Pinienrinde entzieht dem Boden weniger Stickstoff als heimischer Rindenmulch.
  • Sie wird von Pinien gewonnen, die auf ungeschädigten Naturflächen wachsen.
  • Der Cadmiumgehalt im Waldboden zeigt ein deutlichen Nord-Süd-Gefälle.
  • Schon von Natur aus, bei uns enthält oft schon das Gestein, aus dem der Waldboden entsteht, Cadmium.
  • Deutscher Rindenmulch stammt meist von Nadelhölzern, welche den Waldboden sauer machen.
  • Bäume, die in saurem Boden wachsen, nehmen mehr Cadmium auf …
  • Heimischer Rindenmulch weist bei Tests immer wieder Cadmiumgehalte nahe/über dem Grenzwert auf.
  • Südliche Pinien enthalten dagegen kaum Cadmium.
  • Sie sollen auch keine Gerbstoffe oder andere pflanzenschädigende Stoffe freisetzen.
  • Pinienrinden-Mulch überdauert rund dreimal so lange wie Mulch aus heimischer Kiefernrinde.
  • An die langsame Verrottung/Humusbildung kann das Bodenleben sich gut anpassen.
  • Pinienrinde hat hohen Zierwert, orangerote Farbe und gleichmäßige Beschaffenheit.
  • Sie verströmt einen sehr angenehmen Geruch, “irgendwie mediterran” wird er beschrieben.
  • Pinienrinde soll auch weniger vermoosen als die meisten anderen Mulchstoffe.
  • All diese Vorteile können den Umweltnachteilen entgegengesetzt werden, die durch längere Transportwege entstehen.

Pinienrinde kann Flächen unter Stauden, Bäumen und Sträuchern verzieren, macht sich aber auch sehr gut als schützende Erdabdeckung in Blumen- und Pflanzkästen, auch im Haus und im Wintergarten. Die Rinde verbreitet einen angenehmen Nadelholzduft, der sehr lange anhält. Außerdem kann sie mit anderen Materialien zu nährstoffreichen, lockeren Substraten gemischt werden, in denen Palmen und Orchideen sehr gut wachsen sollen.

Warum mulchen

Mulchen gehört als Maßnahme der Bodenverbesserung und Bodenpflege in jeden Garten. Für “Mulch-Anfänger” folgen die Vorteile des Mulchens in geordnetem Überblick:

  • Durch Mulchen wird der Boden abgedeckt
  • Mit organischen Materialien, es gibt viele verschiedene
  • Die nun an der Bodenoberfläche zu verrotten beginnen
  • Wie es in der Natur geschieht, auf einem Waldboden zum Beispiel
  • Pinienrinde zu Mulsch verarbeitenEin Naturboden ist nie “nackt und bloß” der Witterung ausgesetzt
  • Aus gutem Grund, aus der Deckschicht entsteht neuer Boden
  • Mulchen gehört deshalb auch in jedem Garten zur Bodenpflege
  • Für Gartenböden, denen laufend Nährstoffe entzogen werden, ist Erneuerung wichtig
  • Nur so kann der Boden langfristig fruchtbar erhalten werden
  • Die Mulchschicht schützt die Bodenorganismen vor der Witterung
  • Damit sie ungestört und fleißig “Boden herstellen” können
  • Außerdem senkt Mulchen den Wasserverbrauch, weil die Feuchtigkeit im Boden gehalten wird
  • Auch zu hohe Temperaturen werden durch die Mulchschicht ausgeglichen
  • Und jedes Unkraut im Beet hat es schwer, durch die Mulchschicht zu wachsen…

Die Alternativen

Zum Mulchen eignen sich verschiedene Materialien, wobei wir uns mit der Pinienrinde in einem Bereich bewegen, in dem Bodenpflege in Gartendekoration übergeht. Das sind die Alternativen zur Pinienrinde:

1. Anderer Rindenmulch
Heimischer Rindenmulch hat den Vorteil, dass er deutlich preiswerter ist als Pinienrinde. Auch passt der natürliche Braunton oft besser als die orangefarbene Pinienrinde, in einem Naturgarten könnte diese sogar störend auffallen.

Rindenmulch besteht meist aus zerkleinerter Fichtenrinde, aber auch Kiefernrinde und Douglasienrinde werden zu Rindenmulch verarbeitet. Gemeinsam ist diesen Rinden, dass sie von Nadelhölzern mit Gerbstoffen und Tanninen stammen. Diese phytotoxischen Inhaltsstoffe lassen Bewuchs unter dem Rindenmulch absterben, säuern aber auch den Boden an. Deshalb ist der Einsatz von Rindenmulch vor allem auf Flächen unter säuretoleranten Gehölzen sinnvoll. Wenn Sie im Fachhandel kaufen, können Sie nach abgelagertem Rindenmulch fragen, in dem sich die phytotoxisch wirksamen Inhaltsstoffe bereits abgebaut haben, dieser “milde” Rindenmulch verändert den pH-Wert des Bodens nicht mehr. Rindenmulch wird in verschiedenen Körnungen angeboten, grobe und mittlere Körnung für das Mulchen unter Gehölzen, feinkörniger Mulch für Staudenbeete.

Da heimischer Rindenmulch keiner gesetzlichen Regelung unterliegt, könnte er theoretisch aus irgendwelchen Kleinstoffen pflanzlichen Ursprunges zusammengewürfelt werden. Deshalb empfiehlt es sich, nur Rindenmulch mit RAL-Gütezeichen (RALGZ 250/1-1) zu kaufen, hier erhalten Sie auch gleich die Gewissheit, dass der Rindenmulch nicht übermäßig mit Schadstoffen belastet ist.

2. Holzfaserprodukte
werden mit Kompost vermischt verkauft, so wird der Stickstoff stabilisiert. Sie verzahnen sich besonders gut ineinander, die Mulche ist deshalb besonders rutschfest, für Wege und sogar für Hanglagen geeignet. Aber auch Blumenrabatten, Staudenbeete und Kleingehölze können mit Holzfaserprodukten gemulcht werden.

3. Holzhackschnitzel
bestehen aus mechanisch zerkleinerten Hölzern mit wenig Rinde und Laub. Enthält also weniger Gerbstoffe als Rindenmulch, trocknet schneller ab und ist meist länger haltbar als Rindenmulch. Dieses Mulchmaterial kann gut zum Mulchen von Gehölzflächen und Wegen eingesetzt werden, es hat eine eher grobe Körnung und Struktur.
– Vorteile von Mulch von PinienWeitere käufliche Mulchmaterialien sind z. B. Sägespäne, Kies und Schotter, Bioplastik und Kompost, Stroh und Laub und Muschelschalen. All diese Produkte müssen Sie jedoch bezahlen und transportieren, und bei all diesen Produkten muss die Düngung im Umfeld genau angepasst werden. Am einfachsten funktioniert Mulchen auf andere Art: Mulchen mit Materialien, die während der Gartenarbeit ohnehin anfallen. So können Sie vielerlei zerkleinerte Gartenabfälle gleich wieder zum Mulchen einsetzen, und wenn Sie sich einen Häcksler anschaffen, sieht das auch durchaus dekorativ aus.}

Eigener Mulch

Im Garten fällt einiges an, das als Mulch verwendet werden kann:

  • Grünschnitt ist stickstoffhaltig, kann aber bei Feuchtigkeit faulen, muss ggf. mit kohlenstoffhaltigem Material wie Laub und Stroh kombiniert werden
  • Bei allen Pflanzenresten auf unerwünschtes Aussamen und auf Pilzbefall achten
  • Feinen Grünschnitt wie Rasenschnitt in dünner Schicht ausbringen
  • Baum- und Strauchhäcksel sind gut geeignet für das Mulchen unter Gehölzen
  • Stroh lässt sich aus Miscanthus gewinnen, gerbsäurefrei und zum Lockern

Wenn Sie Pinienrinde toll finden, deren Preis weniger, könnten Sie überlegen, ob Sie eine Pinie in Ihren Garten pflanzen und eigenen Pinienmulch herstellen. Die “Pinus pinea”, von der die Pinienrinde stammt, ist in Deutschland nur in milden Gegenden winterhart, aber sie hat einige Verwandte in der Gattung Pinus.

Ausbringen von Pinienmulch

Pinienrinden-Mulsch für BlauschwingelPinienrinde wird in verschiedenen Körnungen angeboten, hergestellt werden folgende Fraktionen: ca. 0 – 10 mm, ca. 8 – 15 mm, ca. 15 – 25 mm, ca. 25 – 40 mm, ca. 40– 60 mm.

Die feinen Körnungen können zum Mulchen kleinerer Pflanzentöpfe/Kübel eingesetzt werden, die mittleren Körnungen im Wintergarten, im Steingärten, auf kleineren Beeten und in Zierrabatten, grobe Körnungen werden zwischen Sträuchern, unter Bäumen, um den Teichen herum und überhaupt für die Abdeckung größerer Bodenflächen eingesetzt.

Da Pinienrinde langsam verrottet und beim Betreten weich und elastisch reagiert, kann sie auch eingesetzt werden, um begangene Flächen wie Plätze im Garten oder Terrassen abzudecken. Hier sorgt sie dafür, dass sich kaum Pfützen bilden, die Mulchfläche bleibt fast jeder Witterung begehbar, und sie vermoost kaum.

Die Schichtdicke kann zwischen 5 und 10 Zentimetern gewählt werden, je mehr Fremdbewuchs unterdrückt werden muss, desto dicker.

Ein entscheidender Unterschied der Pinienrinde zu heimischem Rindenmulch ist, dass sie auch in frischem Zustand keine phytotoxischen Stoffe enthalten soll. Sie brauchen also nicht ergründen, wann eine Pinienrinde hergestellt wurde und wie lange sie gelagert wurde, sondern können sie sofort und zwischen alle Pflanzen streuen. Damit einher geht allerdings, dass Sie vorher unerwünschten Fremdbewuchs ziemlich gründlich beseitigen müssen, Pinienrinde tötet keine vorhandene Pflanzen, auch keine Unkräuter, und sie verhindert generell einen Austrieb von Keimen etwas weniger wirksam wie üblicher Rindenmulch.

Vorteile von Mulch von Pinien
Wenn es heißt, Rindenmulch sollte nicht zwischen starkzehrende Pflanzen ausgebracht werden, weil deren Wuchs behindert wird, gilt das grundsätzlich für jeden Rindenmulch. Die Aussage ist aber unvollständig: Rindenmulch darf zwischen diesen Pflanzen nur nicht ohne Ausgleichsdüngung ausgebracht werden – um Rindenmulch zu verarbeiten, brauchen die Bodenorganismen Stickstoff, den sie dem Boden entziehen. Wenn die nicht irgendwann unter Nährstoffmangel leiden sollen, muss vor Ausbringung von Rindenmulch deshalb immer ein stickstoffbetonter Dünger als Ausgleich ausgebracht werden. Bei heimischem Rindenmulch werden zwischen 50 bis 100 g Hornspäne pro m² empfohlen, je nach Nährstoffbedarf der Pflanzen und Lager-/Reifezustand des Rindenmulch, beim langsam verrottenden Mulch aus Pinienrinde braucht es wohl noch geringere Mengen (vor Ort und für den Einzelfall mit dem Fachmann besprechen).

Häufig gestellte Fragen

Wo bekomme ich Pinienrinde?
In jedem gut sortierten Gartencenter, aber am besten beziehen Sie die Pinienrinde in spezialisierten Gartenbaubetrieben, die die Pinienrinde selbst importieren. Es gibt nämlich bereits Gerüchte, dass Pinienrinde von guter Qualität wegen der hohen Nachfrage kaum mehr zu erhalten sei. Beim Direktimporteur können Sie sich genau nach dem Lieferanten erkundigen, wo in Süd- oder Westeuropa sich dieser befindet und wie eine kontinuierlich gute Qualität der Lieferung sichergestellt wird. Einen solchen Importeur finden Sie z. b. hier: http://www.bruening-gruppe.de/euromulch/produkte/pinienrinde.html

Wie orange ist die Pinienrinde – ich brauche für ein Event schöne bunte Farbe im Garten?
Schreiend bunt ist sie nicht, aber das würde im Garten wohl auch nicht wirklich gut aussehen. Einen Eindruck können Sie sich unter www.krs.rsag.de/cms247krs/angebote/kompost/artikel/25832 verschaffen, aber bestimmt fällt jede Lieferung ein wenig anders aus. Die Alternative wäre gefärbter Dekormulch, zu besichtigen z. B. unter www.bevermann-handel.de/produkte/mulche.php, die goldgelbe Variante fällt wohl schon richtig auf. Dieser Dekormulch könnte im Garten liegen bleiben, die Farben sind naturverträglich – allerdings soll er farbstabil und witterungsbeständig sein, wenn Sie nicht ewig mit goldgelben Flächen im Garten leben möchten, sollten Sie genau nachfragen, wann er verwittert oder nachdunkelt.

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Tipps für Schnellleser

- Pinienrinde wird aus Süd- und Westeuropa importiert
- Sie verrottet langsamer als heimischer Rindenmulch von Fichte oder Kiefer
- Und bringt eine sehr dekorative Färbung in den Garten ein
- Pinienrinde kann frisch verwendet werden, weil sie kaum pflanzenschädigende Stoffe enthält
- Sie säuert den Boden auch nicht so stark an wie anderer Nadelbaummulch
- Auch die Ausgleichsdüngung mit Stickstoff kann wegen langsamem Abbau geringer ausfallen
- Das vielseitige Material kann auch Kübel abdecken und in Substrate gemischt werden
- Weil Sie importiert werden muss, ist Pinienrinde jedoch teurer als heimischer Rindenmulch